ursprünglich ideal geeignet ge- wesen wäre, um über das Fran- chising-Konzept verbreitet zu werden. Hätte es den Franchi- sing-Gedanken schon vor 15 Jahren aufgegriffen, wäre es wohl zu einer einheitlicheren Anwendung des Konzeptes gekommen. Dies wäre bezüg- lich der zunehmend schwieri- ger werdenden Verhandlung zur Kostenübernahme heute von großem Vorteil. Jede be- antragende Klinik könnte sich dann auf die mehrfach geprüf- te Ergebnisqualität des ma- nualisierten Verfahrens beru- fen und davon ausgehen, dass die „Qualifizierte Entzugsbe- handlung“ als „Markenbe- zeichnung“ den Krankenkas- sen bestens bekannt wäre.
Die Idee, Franchise-Verfah- ren im Gesundheitswesen zu etablieren, wird von der Ein- sicht getragen, dass mittel- und langfristige Einsparungen drin- gend nötig sind, um das Ge- sundheitssystem wenigstens teilweise zu erhalten. Das Hauptziel besteht darin, eine pragmatische Alternative zu entwickeln, die der aktuellen Mischung aus Überteuerung, Misswirtschaft und sozial un- gerechten globalen Einspa- rungen die Stirn bieten kann.
Hierbei sollte die Initiative aus dem Kreis der Ärzte und Wissenschaftler selbst kom- men. Einzelziele sind die Ge- währleistung von Kosteneffi- zienz und anhaltende Qua- litäts- und Erfolgskontrolle.
Durch Franchise soll er- reicht werden, dass Patienten
unabhängig vom Standort ei- ner Einrichtung die gleiche Behandlungsqualität in An- spruch nehmen können. Es geht nicht um „Abschottung aus Marketing-Gründen“. Die Beispiele zeigen, dass nie- mand mit Franchising den
„großen Goldregen“ zu er- warten hat. Wie wichtig Fran- chising gerade im Bereich der Psychiatrie und Psychothera- pie ist, zeigt sich an den unter- schiedlichen und zum großen Teil unwirksamen Behand- lungsverfahren, die oft unkon- trolliert unter dem Namen
„Psychotherapie“ angeboten werden. Psychisch kranke Menschen sind dem Raubrit- tertum auf dem „Psycho- markt“ hilflos ausgeliefert.
Das Franchising-Prinzip ver- spricht, Transparenz, Flexibi- lität, Qualitätskontrolle und beständige Weiterentwick- lung von Therapien so zu ver- einen, dass die Ziele und Be- dürfnisse der Patienten und nicht die individuellen Vorlie- ben des Arztes und Therapeu- ten im Mittelpunkt der Be- handlung stehen.
Literatur bei den Verfassern
Prof. Dr. med. Dr. med. vet.
Hannelore Ehrenreich, Dr. rer. nat. Henning Krampe, Wiebke Timner, Wolfgang Ruste- berg(alle Max-Planck-Institut für expe- rimentelle Medizin, Göttingen, Korrespon- denz, E-Mail: ehrenreich@em.mpg.de) Prof. Dr. med. Karl Mann, Dr. med.
Bernhard Croissant(beide Zentralinsti- tut für seelische Gesundheit, Mannheim)
V A R I A
A
A2636 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 3924. September 2004
D
ie Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG (Apo- Bank), Düsseldorf, hat eine weitere Tochtergesell- schaft gegründet: die Medisign GmbH. Damit verfügt die Bank über acht hundertpro- zentige Tochtergesellschaften:>Die Medisign GmbH (medisign) wurde gemeinsam mit dem Verband Privatärztli- cher Verrechnungsstellen e.V., Berlin, und den dort zusam- mengeschlossenen Verrech- nungsstellen im Jahr 2004 ge- gründet. Im Rahmen eines Joint Ventures wurde eine Public-Key-Infrastruktur ent- wickelt, die miteinander ko- operierenden Heilberufsange- hörigen neben Verschlüsse- lung, Authentifizierung und digitaler Signatur Zusatzfunk- tionen auf der medisign Card bietet. So können die bisher für verschiedene Konten je- weils schriftlich ausgehändig- ten Listen mit Transaktions- nummern (TAN) bedarfsge- recht generiert werden.
>Die APO Consult GmbH (apoconsult) unterstützt die Kunden in betriebswirtschaft- lichen und steuerlichen Spezi- alfragen. Die Gesellschaft hält Wirtschaftsseminare ab und erarbeitet Lösungskonzepte im Auftrag der Kunden.
>Die Finanz-Service GmbH der Apo-Bank (apofinanz) ist ein mobiler Kundendienst, der das Serviceangebot der Niederlassungen und Filialen mit technischen Möglichkei- ten auch des PC-Bankings und der Telefon-Hotline Apo- Dialog ergänzen soll. Der Be- ratungsservice steht rund um die Uhr zur Verfügung. Die Finanzberater besuchen die Kunden in der Praxis oder zu Hause. Das Beratungsange- bot reicht von Fragen der Exi- stenzgründung, der Baufinan- zierung, Kapitalanlage, Versi- cherung bis zur privaten Al- tersvorsorge.
>Die DGN Service GmbH (dgn), 1997 ursprünglich ge- gründet für den Betrieb eines Intranets für Ärzte, entwickelt und betreibt inzwischen auch Online-Dienste für Apothe- ker (aponet Professional) und Zahnärzte (DZN). Deren Nutzung ist exklusiv der jewei- ligen Berufsgruppe vorbehal- ten. Damit erreicht DGN Ser- vice rund 35 000 Angehörige der akademischen Heilberufe.
>Die Apo-Immobilien-Ka- pitalanlagegesellschaft (aik) hat sich auf das Immobilien- Investment-Geschäft und die Immobilien-Vermögens-Ver- waltung für die Versorgungs- werke der klassischen ver- kammerten freien Berufe spezialisiert. Zurzeit werden in sieben Spezialfonds 13 Ver- sorgungswerke betreut.
>Die APO Asset Manage- ment GmbH (apoasset) kon- zentriert sich auf die Bera- tung von Spezial- und Publi- kumsfonds sowie das Portfo- lio-Management einiger we- niger hoch spezialisierter An- lagemöglichkeiten.
>Die apokom Kooperati- ons- und Organisations-Ma- nagement GmbH (apokom) hat sich auf Coaching und Ma- nagement moderner Koopera- tionsformen im Gesundheits- wesen spezialisiert. Hier geht es um Strategien und Lösungs- ansätze im Zusammenhang mit den neuen gesetzlichen Versorgungsformen, wie etwa Medizinische Versorgungszen- tren und Integrierte Versor- gung nach §§ 140 a–h SGB V.
>Die Netzakademie – Ma- nagement für Versorgungs- strukturen im Gesundheits- wesen e.V. (netzakademie) wurde mit Unterstützung der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesver- einigung gegründet. Absol- venten der Akademie erhal- ten ein Zertifikat als „Netz- Manager (Gesundheit)“. HC