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Archiv "Deutsche KinderKrebshilfe: Münzserie mit „Hummel“-Motiven" (24.10.1997)

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A-2846 (74) Deutsches Ärzteblatt 94, Heft 43, 24. Oktober 1997

V A R I A FEUILLETON

D

er Anatomieprofessor von Hagens hat die ärzt- liche Konservierungs- kunst revolutioniert. Er tauscht in einem patentierten Verfahren das Gewebewasser der von ihm bearbeiteten Or- gane, Körper und Körperteile gegen einen Spezialkunststoff aus. Ohne Wasser können die sogenannten Plastinate nicht verwesen, und ihr lebendiges Aussehen bleibt erhalten. Mit seiner Arbeit verfolgt der Heidelberger Anatomiepro- fessor ein ehrgeiziges Ziel: Er will dem interessierten Men- schen zeigen, „was in ihm steckt“.

Weil von Hagens weiß, daß der Anblick von geöffne- ten Brustkörben und inneren Organen nicht jedermanns Sache ist, tut er alles, um seine Präparate ästhetisch „verdau- lich“ zu machen. Der große Zuspruch des Publikums be- stätigt seine Bemühungen: Ei- ne halbe Million Japaner be- suchte im letzten Jahr von Ha- gens erste große Ausstellung in der Stadt Osaka. 200 der dort gezeigten Ausstellungs- stücke werden ab Ende Okto- ber dieses Jahres im Mannhei- mer Technikmuseum zu se- hen sein. Auf 900 Quadrat- metern kann der interessierte Besucher viel über das erfah- ren, was ihm Leben und Atem gibt – seinen Körper.

Der Rundgang im Muse- um läßt kaum etwas aus, das anatomisch darstellbar ist.

Aufrecht gestellte mensch- liche „bodies“, wie man die präparierten Körper nennt, sind so bearbeitet, daß sie den freien Blick auf die Muskeln und inneren Organe eines

Menschen gewähren. Ein nacktes Skelett zeigt unver- hohlen sämtliche Nerven- stränge, die über seine Kno- chen ziehen. Offen und ohne Scham wird das dargestellt, was den Menschen in seinem Inneren ausmacht. Wer sich informieren will, welches Ri- siko ein übermäßiger Alko- holkonsum mit sich bringt, der wird in der „Leber-Abtei- lung“ gut eingeführt. Eine ge- sunde Leber läßt sich dort vergleichen mit einer Fett- leber. Eine zirrhotische Leber zeigt, wie es im schlimmsten Fall mit diesem sensiblen Organ ausgehen kann.

Was sich in Form von Scheiben so unverfänglich an- sieht, die „offenherzige“ Dar-

stellung menschlicher Kör- per, kann an anderer Stelle ein ästhetischer Grenzgang sein. Wie im Falle des geöff- neten Bauches einer Frau, mit jäh abgebrochenem unge- borenem Leben in der Ge- bärmutter – alles ohne Schutz den Blicken ausgeliefert. Das

Präparat zeigt zwar nichts an- deres als eben biologische Tat- sachen. Trotz- dem kann die Aufklärungs- funktion dieses Arrangements das mensch- liche Schicksal dahinter nicht vergessen ma- chen.

Die Präpa- ration der Aus- stellungsstücke, die sich, tech- nisch gesehen, in drei Stu- fen vollzieht, ist nicht ganz bil- lig. Kann man ein menschli- ches Herz noch für 40 DM plastinieren, so saugt ein ganzer

„body“ schon für 10 000 DM Kunststoff in sich hinein. Zu diesen Kosten addiert sich jeweils die benötigte Arbeitszeit: bei ei- nem angenommenen Acht- stundentag sind das drei Mo- nate für einen einzigen Men- schenkörper. Wer es bevor- zugt, mit den Händen zu „se- hen“, kommt in der Ausstel- lung ebenfalls auf seine Ko- sten. Ein Herz zeigt in der Hand seines Betrachters Blut- gefäße, Herzklappen und noch die kleinsten Fasern und Verästelungen seiner Herz- kammern. Hier wie an ande- ren Stellen macht sich die ho- he Auflösung bezahlt, die von Hagens mit seiner Arbeit an den Präparaten erzielt. Seit zwanzig Jahren experimen- tiert er mit verschiedenen Kunststoffen und technischen Verfahren, um für jedes Ge- webe die beste Behandlungs- art zu finden. Diese Mühe macht sich Gunther von Ha- gens, um an dem biologischen Körper das herauszuarbeiten, was er die „Schönheit des in- neren Gesichtes“ nennt. Die Ausstellung ist vom 31. Okto- ber bis 31. Januar 1998 im Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim zu sehen. Thomas Hübner

Plastination menschlicher Präparate

„Körperwelten“

Sie haben ihre beste Zeit bereits hinter sich gebracht: medizini- sche Präparate, die unansehnlich hinter Glas in gelbem Alkohol

„dümpeln“. Schuld an deren Schicksal ist die „Plastination“

des Professors Dr. Gunther von Hagens. Er macht nämlich aus medizinischen Präparaten Ausstellungsstücke. Und: Anstatt sie hinter Glas zu isolieren, kann man sie jetzt sogar anfassen.

Ein „body“ wird in Kleinstarbeit für die Plastination vor-

bereitet. Foto: Thomas Hübner

Deutsche KinderKrebshilfe

Münzserie mit

„Hummel“-Motiven

„Kinder für Kinder“, so könnte die neue Medaillenserie

„M. I. Hummel-Taler“ mit einem Spendenanteil zugunsten der Deutschen KinderKrebshilfe auch genannt werden. M.

I. Hummel: ein Name, bei dem man sofort an Porzellanfi- gürchen mit Kindermotiven denkt. Die Motive wurden nun in dreidimensionale Taler aus feinstem Silber und Gold umgesetzt. Die erste Ausgabe der Taler-Serie zeigt das Mo- tiv „Küß mich“. Insgesamt werden sechs Sonderprägungen jeweils im September eines Jahres mit folgenden Motiven herausgegeben: „Mein Wunsch ist klein“, „Leichte Buch- staben“, „Postmann“, „Der Gipfelstürmer“ und „Der Kunstkritiker“. Die gleichbleibende Rückseite zeigt eine Farbpalette mit dem Originalschriftzug „M. I. Hummel“.

Der Ausgabepreis in Feinsilber beträgt 99 DM, in Feingold (24 Karat) 2 450 DM.

Diese in ihrer Auflage limitierte Sonderprägung zugun- sten der Deutschen KinderKrebshilfe ist bundesweit bei Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie bei Tele- Mint, Bochum, Tel/Fax 02 34/77 29 03, erhältlich. EB

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