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Archiv "GOÄ-Novelle: Radikale Vereinfachung" (16.02.1996)

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Ärzteprozesse

Zum Beitrag „Dokumente des Nürn- berger Ärzteprozesses“ von Gisela Klinkhammer in Heft 48/1995 über den Spendenaufruf von Prof. Dr. Dr.

Klaus D. Dörner:

Sammelaktionen braucht es nicht

Im Deutschen Ärzteblatt warb Prof. Dörner um Spen- den zur Ermöglichung einer Publikation der Dokumente des Nürnberger Ärzteprozes- ses. Das Vorhaben ist gewiß begrüßenswert. Man fragt sich aber, warum es dazu be- sonderer Vorleistungen be- darf. Üblicherweise bereiten Verlage eine Publikation vor, kalkulieren ihre Kosten und holen sie über den Buchhan- delspreis herein. Die vielen Titel, die zu dem speziellen Gebiet bereits vorliegen, zei- gen, daß sich der verlegeri- sche Einsatz lohnt. Große Sammelaktionen braucht es da nicht.

Noch etwas aber macht uns dem Spendenaufruf Dör- ners gegenüber reserviert: In der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nerven- heilkunde (DGPN) 1982 bemühte sich einer der Un- terzeichneten, die Kollegen zur Stellungnahme gegen da- mals aktuelle Verbrechen zu bewegen. In verschiedenen nationalen Fachgesellschaf- ten liefen Bemühungen, die des Mißbrauchs der Psychia- trie gegen Dissidenten ange- klagte sowjetische Fachge- sellschaft aus dem Weltver- band für Psychiatrie auszu- schließen. Langjährige Er- mahnungen hatten nichts ge- fruchtet.

Gegen die Forderung wandte sich in der Versamm- lung nachdrücklich Prof.

Dörner. Er meinte, auch in Nazi-Deutschland hätten be- stehengebliebene Verbindun- gen mit dem Ausland in der Psychiatrie „Schlimmeres verhindert“ (Rundbrief 1/83 der DVpMP) – was einmal die absurde Deutung zuließ, das hier Geschehene sei gar nicht so schlimm gewesen,

zum anderen aber die jetzt aktuellen Verbrechen in der Sowjetunion stützte. Zum Glück geriet Dörners Auffas- sung im Weltverband für Psychiatrie in der Folge so in die Minderheit, daß die be- klagte Fachgesellschaft An- fang 1983 aus der psychiatri- schen Weltgemeinschaft aus- zog und die Ethik des Fachs einen seltenen Erfolg errang.

Wer ethische Themen behan- delt, dem steht Einseitigkeit nicht an.

Deutsche Vereinigung gegen politischen Mißbrauch der Psychiatrie – Walter-von- Baeyer-Gesellschaft e.V.

(DVpMP), Prof. Dr. med.

Klemens Dieckhöfer, Dr.

med. Friedrich Weinberger, Josef-Wirth-Weg 16, 80939 München

Rheumatologie

Zu dem Medizin-Beitrag „Operative Maßnahmen bei entzündlich-rheu- matischen Krankheiten“ von Prof.

Dr. med. Karl Tillmann in Heft 51-52/1995:

Keil nicht noch tiefer treiben

. . . Im gleichen Atemzug, in dem ein Orthopäde dieses klassisch orthopädische The- ma aufarbeitet, wird die Rheumaorthopädie durch den neuen EBM 1996 weg- definiert . . . Die Betreu- ungsziffer für Rheumapati- enten, die Ziffer 16, [wird]

den internistischen Rheu- matologen zugebilligt, den gleich ausgebildeten or-

thopädischen Rheumatolo- gen (ebenfalls zwei Jahre Zusatzausbildung und eben- falls Teilgebietsprüfung vor jeweiliger Ärztekammer) aber untersagt.

Daraus ergeben sich zwei Konsequenzen:

¿ Korrektur der Anset- zungsmöglichkeit der Ziffer 16 auch für orthopädische Rheumatologen und

À Reform der Weiterbil- dung zum Rheumatologen, und zwar interdisziplinär:

zum Beispiel für Internisten eineinhalb Jahre internisti- sche Rheumatologie und ein halbes Jahr operative Rheu- matologie und für Orthopä- den eineinhalb Jahre operati- ve und konservative Rheu- matologie und ein halbes Jahr internistische Spezial- ausbildung.

Das ist medizinisch sinn- voll und treibt den Keil zwi- schen internistischer und operativer Rheumatologie nicht noch tiefer, sondern im Interesse der Patienten ent- stehen besser ausgebildete Rheumatologen.

Dr. med. Christoph Hansens, Orthopäde und Rheumato- loge, Schulstraße 50, 25335 Elmshorn

Eisenbahn

Zu dem Varia-Beitrag „Dampfloks – das letzte Kapitel“ von Sepp Spiegl in Heft 51-52/1995:

Fehler

Meiningen restauriert keineswegs nur Dampfloks der Normalspur, sondern auch der Schmalspur. So ist mindestens eine der Zahnradloks der Furka- Bergstrecke (1-m-Spur) dort erneuert worden. Meines Wissens auch einige der Harzquerbahn.

Außerdem werden nicht Züge, sondern Loks repa- riert. Der größere Teil der Baureihe 01 fuhr 140 km schnell. Je nach Gelände hielt die Kohlenladung der 50 auch für mehr als 100 km.

Hans-Dieter Frenzel, Mün- sterstraße 53, 48565 Stein- furt-Borghorst

A-350 (6) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 7, 16. Februar 1996

S P E K T R U M LESERBRIEFE

GOÄ-Novelle

Anregung für die nächste GOÄ-Re- form:

Radikale Vereinfachung

Wie das Steuerrecht wird auch die neue GOÄ belegen, daß eine immer feinere Auf- teilung von Leistungsmerk- malen kaum größere Gerech- tigkeit, dafür aber ganz sicher eine ausufernde Administra- tion und – in diesem speziel- len Fall – kostentreibende

Abrechnungsfinessen be- wirkt. Für die deshalb schon bald anstehende nächste GOÄ-Reform schlage ich da- her eine radikale Vereinfa- chung der Modalitäten, ge- wissermaßen ein „Zurück zu den Wurzeln“, vor.

Als Arbeitsgrundlage bie- tet sich meines Erachtens die hawaiianische Gebührenord- nung von 1865 an. Sie zeich- net sich durch eine straffe Struktur, Überschaubarkeit und begriffliche Klarheit aus.

Ihr spiritueller (Ziffer 7!) und ganzheitlicher gesundheits- politischer Ansatz wird sogar Funda- mentalkritiker, die sonst jegliche Art von Liquidation für sittenwidrig halten, nicht zuletzt wegen seiner Schlichtheit überzeugen. Der Verwaltungsauf- wand bei den Kas- sen dürfte gegen null tendieren und die mittlere Ver- weildauer des Ent- wurfs in den gesetz- gebenden Gremien drastisch reduziert werden können.

Prof. Dr. med. F.

Brix, Städtisches Krankenhaus Kiel, Chemnitzstraße 33, 24116 Kiel

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