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ARGUS PHARMAKOTHERAPIE

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ARS MEDICI 122015

ARGUS PHARMAKOTHERAPIE

Die Kombination aus lang wirksamen Beta- 2-Agonisten (LABA) und lang wirksamem Anticholinergikum (LAMA) verbessert bei COPD-Patienten signifikant die Broncho - dilatation im Vergleich zu den jeweiligen Monotherapien und wird daher für Patien- ten mit moderater bis schwerer COPD als Erstlinientherapie empfohlen. Weitverbrei- tet ist derzeit die freie Kombination des LAMA Tiotropium (TIO) und des LABA Formoterol (FOR), die nachweislich Lun- genfunktion und Symptomatik signifikant verbessert, die Anzahl der COPD-Exazer- bationen reduziert und die gesundheits - bezogene Lebensqualität (HRQoL) verbes- sert (1). Die Wirkstoffe werden über zwei verschiedene Inhalatoren verabreicht.

Vergleich mit Standardbehandlung Im Gegensatz dazu steht QVA149 (Ultibro® Breezhaler®), ein einmal täglich zu inhalie- render dualer Bronchodilatator, der den LABA Indacaterol und das LAMA Glyco- pyrronium in einer Fixdosiskombination enthält. Das Arzneimittel ist in Europa für die Erhaltungstherapie bei Patienten mit symptomatischer COPD zugelassen. Dass diese Fixkombination besser wirkt als ihre Einzelwirkstoffe hatte bereits die BEA- CON-Studie bestätigt (2). Allerdings stand der Nachweis noch aus, dass QVA149 der Freidosiskombination TIO + FOR – als der- zeitigem «standard of care» – nicht unter - legen ist.

Diesen Nachweis sollte die QUANTIFY- Studie erbringen: In dieser Untersuchung wurde erstmals die duale Bronchodilatation mit QVA149 (110/50 µg 1-mal täglich) mit der freien Kombination aus FOR (12 µg 2-mal täglich) und TIO (18 µg 1-mal täg- lich) verglichen (2). Insgesamt waren 934 Patienten (≥ 40 Jahre, derzeitige oder frühere Raucher) mit mittel- bis schwer -

gradiger COPD in die doppelblinde, triple- dummy Studie über 26 Wochen einge- schlossen; davon vollendeten 87,9 Prozent die Studie. Zu den Ausschlusskriterien zählten COPD-Exazerbationen, die eine Behandlung mit Antibiotika oder Steroiden oder eine stationäre Aufnahme erforderten.

Analysiert wurden Lungenfunktion, Dys- pnoe, Exazerbationsrate sowie die Lebens- qualität, gemessen mit dem St. George’s Respiratory Questionnaire (SGRQ-C). Die Beurteilung der Nichtunterlegenheit von QVA149 versus TIO + FOR basierte dabei auf einer Nichtunterlegenheitsgrenze von vier Einheiten auf dem SGRQ-C, das sei eine «vernünftige Definition für die Grenze eines klinisch signifikanten Effekts für die Verbesserung auf dem SGRQ-C», erklärten die Autoren.

Signifikante Verbesserung unter Fixdosiskombination

QVA149 verbesserte im Vergleich zur freien Kombination aus Tiotropium und Formo- terol die Lungenfunktion signifikant (Prä- dosis least square mean treatment diffe- rence [LSMTD] = 68 ml [p < 0,001], Prä- dosis FVC: LSMTD = 74 ml [p < 0,01] (3).

Der Effekt auf FEV1war dabei unabhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Schwe- regrad der COPD und Gebrauch inhalativer Steroide (3). Zudem zeigten signifikant mehr Patienten unter QVA149 eine klinisch relevante Verbesserung der Atemnot im Vergleich zur Freidosiskombination (49,6%

vs. 42,4%; p = 0,033) (4). Und schliesslich erwies sich QVA149 auch hinsichtlich der Lebensqualität und der Rate an mittelgra - digen/schweren Exazerbationen als nume- risch überlegen (OR: 0,83; 95%-Konfidenz- intervall 0,57–1,20; p = 0,323) (4). Es war übrigens das erste Mal, dass die gesund - heitsbezogene Lebensqualität als primärer

Endpunkt eines Vergleichs aktiver pharma- kologischer Interventionen für COPD ana- lysiert wurde, ein für «Patienten und deren Ärzte besonders wichtiger Endpunkt», wie die Autoren betonen.

Sicherheitsdaten

Die Wirkstoffexposition war in beiden Gruppen ähnlich (167 Tage in der QVA- Gruppe, 169 Tage in der TIO + FOR- Gruppe); die durchschnittliche medikamen- töse Compliance war ausgezeichnet, sie lag in beiden Gruppen bei knapp 100 Prozent.

Die Anzahl unerwünschter Ereignisse war ähnlich, wobei Pneumonien in der TIO + FOR-Gruppe häufiger zu beobachten waren (1,7% vs. 0,2%). Zu den Nebenwirkungen, die am häufigsten zum Studienabbruch führten, zählten Husten, Dyspnoe und Myokardinfarkt; die absoluten Zahlen waren allerdings sehr gering (jeweils 1 bis 2 Patienten). In beiden Gruppen starben jeweils 3 Patienten (QVA149: Myokard - infarkt, Lungenembolie, unbekannte Ur - sache; TIO + FOR: akutes Herzversagen, koronare Herzkrankheit, akute Dyspnoe und Hirnverletzung).

Einfachere Alternative

Wird bei Patienten mit mittel- bis schwer- gradiger COPD zur dualen Bronchodilata- tion die fixe Kombination aus Indacaterol und Glykopyrronium verwendet, sind im Vergleich zu einer freien Kombination aus Formoterol und Tiotropium statistisch si - gnifikante beziehungsweise klinisch rele- vante Verbesserungen zu erwarten. Die Behandlung mit der Fixdosiskombination könnte daher eine einfacher zu handha- bende Alternative mit möglicherweise bes- serer Patientencompliance und Wirksam- keit darstellen, folgern die Autoren. Lydia Unger-Hunt

Referenzen:

1. Buhl R et al.: Efficacy and safety of once-daily QVA149 com- pared with the free combination of once-daily tiotropium plus twice-daily formoterol in patients with moderate-to-severe COPD (QUANTIFY): a randomised, non-inferiority study.

Thorax 2015; 70(4): 311–319.

2. Dahl R et al.: Efficacy and safety of QVA149 compared to the concurrent administration of its monocomponents inda - caterol and glycopyrronium: the BEACON study. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 2013; 8: 501–508.

3. Gessner C et al.: Once-daily QVA149 improves lung function and dyspnoea compared with tiotropium plus formoterol: the QUANTIFY study. Respiration 2014; DOI: 10.1159/000381295;

Abstract P99.

4. Korn S et al.: Once-daily QVA149 improves dyspnoea, quality of life and reduces the rate of exacerbations compared to tiotropium plus formoterol in COPD patients: the QUANTIFY study. Respiration 2014; DOI: 10.1159/000381295; Abstract P100.

Duale Bronchodilatation bei COPD

QUANTIFY-Studie zeigt Vorteil für Fixkombination

Die QUANTIFY-Studie verglich erstmals verschiedene Möglichkeiten einer dualen Broncho-

dilatation, dabei zeigte sich die Fixkombination aus Indacaterol und Glycopyrronium der

freien Kombination aus Formoterol und Tiotropium überlegen (1). Als weiteres Novum

beim Vergleich medikamentöser Interventionen bei COPD gilt die Analyse der gesundheits -

bezogenen Lebensqualität als primärer Endpunkt.

Referenzen

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