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ARGUS PHARMAKOTHERAPIE

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ARS MEDICI 162016

731 ARGUS PHARMAKOTHERAPIE

Studiendesign und Patientenmerkmale der vier Zulassungsstudien der Nicht-Vitamin- K-oralen Antikoagulanzien (NOAK) zeigten wesentliche Unterschiede, womit ein ech- ter Direktvergleich der Substanzen unmög- lich ist. Die vorliegende Meta analyse un- ternahm das Nächstbeste: Sie unterzog Ef- fektivität und Sicherheit der verschiedenen NOAK einem indirekten Vergleich.

Eine Metaanalyse der vier Zulassungsstu- dien zeigte für die NOAK als Wirkstoff- klasse ein signifikant vermindertes Risiko für Schlaganfall, systemische Embolien, Ge- samtmortalität und intrakranielle Blutung, bei gleichzeitig signifikant erhöhtem gastro- intestinalem Risiko versus Warfarin – so weit, so bekannt. Die relative Effektivität und Sicherheit eines einzelnen NOAK im Vergleich zu den anderen zu untersuchen, gestaltet sich jedoch aufgrund des unter- schiedlichen Aufbaus und der unterschied - lichen Patientenmerkmale der Studien schwierig: So untersuchte RE-LY (Dabi - gatran) Warfarin beispielsweise als offene Behandlung, während ARISTOTLE (Api- xaban), ROCKET-AF (Rivaroxaban) und ENGAGE AF-TIMI 48 (Edoxaban) doppel- blinde Double-dummy-Studien waren; die Patienten von ROCKET-AF und ENGAGE AF-TIMI 48 wiesen im Vergleich zu ARISTOTLE und RE-LY ein höheres Schlaganfallrisiko auf (CHADS2-Score ≥ 2 vs. ≥ 1), und auch die Zeit innerhalb des therapeutischen Zielbereichs (TTR) für Warfarin zeigte in den vier Studien grosse Variabilität.

Berücksichtigung der Unterschiede Die vorliegende systemische Übersichts - arbeit und Netzwerk-Metaanalyse verglich die Daten der vier Zulassungsstudien nun mittels gemischter Poisson-Verteilung, wo - mit eine Berücksichtigung der unterschiedli- chen CHADS2-Scores und der Länge des je- weiligen Follow-ups möglich war. Primärer Effektivitätsendpunkt war der zusammen- gesetzte Endpunkt aus Schlaganfall und sys- temischer Embolie, primärer Sicherheits-

endpunkt waren grosse Blutungen. Zusätz- lich wurden (je nach Datenverfügbarkeit) unter anderem die folgenden sekundären Endpunkte evaluiert: zusammengesetzter Endpunkt aus grosser Blutung und klinisch relevanter nicht grosser Blutung, ischämi- scher Schlaganfall, systemische Embolie, Gesamtmortalität sowie klinische relevante nicht grosse Blutung.

Edoxaban: signifikant

niedrigeres Blutungsrisiko . . . Bezüglich des primären Sicherheitsend- punkts der grossen Blutung führte Edoxa- ban im Hochdosisregime (60 mg) zu einem signifikant niedrigeren Risiko einer grossen Blutung als Rivaroxaban (relatives Risiko [RR]: 0,76; 95%-KI, 0,66–0,89), Dabiga- tran 150 mg (RR: 0,72; 95%-KI: 0,61–0,84) und Dabigatran 110 mg (RR: 0,83; 95%- KI: 0,71–0,98); für grosse Blutungen war das Risiko unter Hochdosis-Edoxaban und Apixaban ähnlich (RR: 1,08; 95%-KI:

0,91–1,28). Bezüglich des Risikos für in- trakranielle Blutungen zeigten sich ähnliche Ergebnisse unter Hochdosis-Edoxaban, Apixaban, Dabi gatran 150 mg und 110 mg sowie Rivaro xaban. Als «bemerkenswert»

stuften die Autoren das Ergebnis ein, dass unter dem Hochdosis-Edoxaban-Regime versus Rivaroxaban auch signifikant niedri- gere Raten der Kombination aus grosser Blutung und klinisch relevanter Blutung zu beobachten waren (RR: 0,81; 95%-KI:

0,72–0,90), sowie ein signifikant geringeres Risiko für grosse gastrointestinale Blutun- gen (RR: 0,75; 95%-KI: 0,63–0,91) und kli- nisch relevante nicht grosse Blutungen (RR:

0,80; 95%-KI: 0,71-0,90).

Auch das Niedrigdosis-Edoxaban-Regime (30 mg) wies eine signifikant niedrigere Rate grosser Blutungen auf als alle anderen NOAK: RR jeweils 0,63 versus Apixaban, 0,42 versus Dabigatran 150 mg, 0,49 ver- sus Dabigatran 110 mg und 0,45 versus Ri- varoxaban; das Risiko intrakranieller Blu - tungen war unter Niedrigdosis-Edoxaban, Apixaban und unter beiden Dabigatran- dosierungen ähnlich. Ausserdem waren ver- sus Rivaroxaban unter dem Niedrigdosis- Edoxaban-Regime signifikant niedrigere Raten der Kombination aus grosser Blutung

und klinisch relevanter nicht grosser Blu- tung, intrakranieller Blutung, grosser gast - rointestinaler Blutung sowie klinisch rele- vanter nicht grosser Blutung zu beobachten.

. . . bei gleicher Effektivität

Bezüglich des primären Effektivitätsend- punkts (Insult + systemische Embolie) war das Risiko unter Hochdosis-Edoxaban bei Patienten mit einem CHADS2-Score ≥ 2 ähnlich wie unter Apixaban, Dabigatran 150 und 110 mg und Rivaroxaban (p > 0,05), ähnlich war auch das Risiko für ischämi- schen Schlaganfall. Hinsichtlich des hämor- rhagischen Schlaganfalls war das Risiko unter Hochdosis-Edoxaban und Rivaroxa- ban ähnlich, während ein Vergleich zwi- schen Edoxaban versus Apixaban und Dabigatran nicht möglich war (keine Daten für Patienten mit einem CHADS2-Score ≥ 2).

Und: Die Gesamtmortalität war unter allen NOAK ähnlich (p > 0,05).

Fazit der Autoren:Für Patienten mit Vor- hofflimmern und einem CHADS2-Score

≥ 2 könnte das Hochdosis-Edoxaban- Regime eine ähnliche Effektivität wie die anderen NOAK bieten, aber mit einem signifikant niedrigeren Risiko für grosse Blutungen als Rivaroxaban und Dabigatran. Lydia Unger-Hunt

Quelle: Fernandez MM et al.: Systematic review and network meta- analysis of the relative efficacy and safety of edoxaban versus other nonvitamin K antagonist oral anticoagulants among patients with nonvalvular atrial fibrillation and CHADS2 score ≥2. SAGE Open Med 2015; 3: 2050312115613350. doi

NOAK in der Schlaganfallprävention

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