• Keine Ergebnisse gefunden

VA-130613-WIS-Nutzenbewertung-von-Saxagliptin-Metformin

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "VA-130613-WIS-Nutzenbewertung-von-Saxagliptin-Metformin"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Verordnung Aktuell

Eine Information der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns Verordnungsberatung@kvb.de www.kvb.de/praxis/verordnungen Arzneimittel

Stand: 13. Juni 2013

Foto: iStockphoto.com

Frühe Nutzenbewertung von Saxagliptin/Metformin (Komboglyze®)

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss die Anlage XII der Arzneimittel- Richtlinie (AM-RL) um die Wirkstoffkombination Saxagliptin/Metformin zu ergänzen.

Der Beschluss trat am 02. Mai 2013 in Kraft und ist bis 02. Mai 2015 befristet.

Den Beschlusstext finden Sie hier.

Komboglyze® ist als Ergänzung zu Diät und Bewegung angezeigt, um die Blutzuckerkontrolle bei erwachsenen Patienten im Alter von 18 Jahren und älter mit Typ-2-Diabetes mellitus zu verbessern, die mit der maximal verträglichen Dosis von Metformin allein nicht ausreichend kontrolliert sind, oder die bereits mit der Kombination von Saxagliptin und Metformin als se- parate Tabletten behandelt werden.

Komboglyze® ist auch in Kombination mit Insulin (d. h. als Dreifachkombinationstherapie) als Ergänzung zu Diät und Bewegung angezeigt, um die Blutzuckerkontrolle bei erwachsenen Patienten im Alter von 18 Jahren und älter mit Typ-2-Diabetes mellitus zu verbessern, wenn Insulin und Metformin allein den Blutzucker nicht ausreichend kontrollieren.

Für die zwischenzeitlich erfolgte Zulassungserweiterung für die Dreifachkombinationsthera- pie mit einem Sulfonylharnstoff wird die Nutzenbewertung im September 2013 durchgeführt.

Für die Zweifachkombinationstherapie Saxagliptin/Metformin bei erwachsenen Patienten im Alter von 18 Jahren und älter, die mit der maximal verträglichen Dosis von Metformin allein nicht ausreichend kontrolliert sind, wurde Sulfonylharnstoff (Glibenclamid, Glimepirid) + Metformin als zweckmäßige Vergleichstherapie herangezogen.

Für die Zweifachkombinationstherapie liegt ein Anhaltspunkt für einen geringen Zusatz- nutzen vor.

Für die Dreifachkombinationstherapie Saxagliptin/Metformin + Insulin mit der zweckmäßige Vergleichstherapie Metformin + Humaninsulin1 konnte kein Zusatznutzen belegt wer- den.

1 Therapie nur mit Humaninsulin, wenn Metformin gemäß Fachinformation nicht ausreichend wirksam ist.

(2)

Verordnung Aktuell – Arzneimittel 13. Juni 2013

Seite 2

Hintergrund

In den beiden Studien wurde Saxagliptin in einer fixen Wirkstoffdosis unabhängig vom er- reichten Blutzuckerwert eingenommen. In den Sulfonylharnstoff-Armen hingegen wurde ein Blutzuckerzielwert vorgegeben. In den ersten 12 Wochen (Glimepirid) bzw. 18 Wochen (Gli- pizid) der Behandlung wurde die Dosis in 3-wöchigen Intervallen hochtitriert, solange die Nüchternblutzuckerwerte über 110 mg/dl lagen. In beiden Studien zeigten sich im Vergleich zum Sulfonylharnstoff statistisch signifikant weniger bestätigte symptomatische Hypoglykä- mien. Diese Hypoglykämien zeigten sich bereits unter der geringsten Dosierung des Sulfo- nylharnstoffs. Der G-BA geht daher von einer relevanten Vermeidung von Nebenwirkungen aus (Ausmaß: gering).

Die Ergebnissicherheit (Anhaltspunkt) ist insgesamt eingeschränkt, da sich zum einen in ei- ner Studie inkonsistente Ergebnisse im Hinblick auf das Alter zeigten. So ergaben sich bei Patienten > 75 Jahre keine statistisch signifikanten Unterschiede im Hinblick auf Hypoglykä- mien. Zum anderen ist für einen Teil der beobachteten Hypoglykämien nicht abschließend geklärt, ob diese nicht doch durch die Titration im Sulfonylharnstoffarm bedingt sein könnten.

Die Fachinformationen für die Sulfonylharnstoffe sehen jedoch eine Titration vor. Darüber hinaus lag der als Einschlusskriterium gewählte untere Wert des HbA1c (6,5% in der Glipi- zid-Studie, 7,0% in der Glimepirid-Studie) am unteren Ende des Zielkorridors (6,5% bis 7,5%), der laut Leitlinien für die Diabetes-Therapie empfohlen wird.

Der Unsicherheit der Datenlage und dem bislang fehlenden Nachweis zur Reduktion kardio- vaskulärer Folgekomplikationen soll darüber hinaus dadurch Rechnung getragen werden, dass der Beschluss auf 2 Jahre befristet wird. Nach Ablauf dieser Zeit muss der pharmazeu- tische Unter-nehmer ein neues Dossier einreichen, ansonsten gilt der Zusatznutzen als nicht mehr belegt. Der pharmazeutische Unternehmer hat im Stellungnahmeverfahren vorgetra- gen, dass er eine Studie mit Saxagliptin (SAVOR-TIMI) durchführt, deren Ergebnisse bereits 2013 vorliegen sollen.

Der G-BA stellt alle Informationen zum Nutzenbewertungsverfahren hier zur Verfügung.

Eine Dossierbewertung des IQWiG finden Sie hier.

Weitere Hilfe bekommen Sie – als Mitglied der KVB – von unseren Pharmakotherapie- Beratern. Sie finden unsere Berater unter

www.kvb.de > Praxis > Service und Beratung > Präsenzberatung > Verordnungen

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Deswegen gilt ein medizinischer Zusatznutzen für Azilsartan medoxomil (als Kaliumsalz) gegenüber den anderen Wirkstoffen der bisherigen

Glatirameracetat bei Patienten mit hochaktiver schubförmig-remittierender Multipler Skle- rose (RRMS), die nicht auf einen vollständigen und angemessenen normalerweise min- destens

Rapiscan ® ist ein selektiver koronarer Vasodilatator und wird als pharmakologischer Stressauslöser für Myokardperfusionsaufnahmen (myocar- dial perfusion imaging, MPI)

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss die Anlage XII der Arzneimittel- Richtlinie (Nutzenbewertung von Arzneimitteln) um den Wirkstoff Telaprevir zu ergänzen.. Der

Für Patientinnen, die nach einer Taxan oder Anthrazyklin-haltigen Chemotherapie progre- dient sind und für die eine erneute Behandlung mit Taxanen oder Anthrazyklinen nicht mehr

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss die Anlage XII der Arzneimittel- Richtlinie (Nutzenbewertung von Arzneimitteln) um den Wirkstoff mikrobielle Collagenase aus

In der OTC-Übersicht (Nr. 4) besteht bereits eine ausnahmsweise Verordnungsfähigkeit von Azidosetherapeutika für die Erkrankung Neoblase. Bei den Krankheiten lIeumconduit,

Gegenüber dieser handelt es sich beim Endpunkt Gesamtüberleben um eine bisher nicht erreichte deutliche Verbesserung des the- rapierelevanten Nutzens, da eine moderate Verlängerung