02. WOCHE
Z E i t u n g f ü r k E v E l a E r u n d W E E Z E
MittWOCH, 13.Januar 2021Einzelhändler unterstützen initiative
„Wir machen auf_merksam“
Mitwirkende fühlen ihre Existenz bedroht, Sie beklagen fehlende Perspektiven. Seite 2
Was macht lea Brückner im Ziegenstall des rouenhofs?
Geigerin produziert erste Videoserie
unter dem Motto „Music goes bio“.. Seite 3
Erste impfung gegen Coronavirus im Josefs-Haus Wetten
95 Prozent der Bewohner erhielten
den kleinen Piks mit großer Wirkung. Seite 8
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Arbeiten unter erschwerten Bedingungen
die Ärztin rita Schiffer leitet das attat Hospital in Äthiopien und benötigt gerade in Corona-Zeiten mehr Hilfe. in kevelaer hat die Ärztin langjährige unterstützer
NIEDERRHEIN. Rita Schiffer aus Sonsbeck hat sich bereits vor vie- len Jahren für ein Leben im Dienst der Ärmsten entschieden. Seit 23 Jahren lebt sie mit acht weiteren Ordensschwestern aus vier Natio- nen in Attat (Äthiopien) und ist als Gynäkologin ärztliche Leite- rin des Missionskrankenhauses Attat. Langeweile gibt‘s nicht.
112.000 Menschen suchen all- jährlich die Ambulanz auf und nehmen dafür weite Wege in Kauf. Die Hauptstadt Addis Abe- ba ist 185 Kilometer entfernt.
Viele Jahre war das Attat Hos- pital das einzige Krankenhaus auf dem Lande. Jetzt hat in 18 Kilometern Entfernung ein 400 Betten Universitätskrankenhaus eröffnet. 20 Fachärzte sind dort tätig und diese haben gleichzeitig sieben neue Privatpraxen in der Umbegung eröffnet. Schwester Rita schreibt: „Eine Herausfor- derung für uns ist, dass erfahrene Mitarbeiter gekündigt haben und jetzt an der Uni-Klinik arbeiten, zum Beispiel unser Laborleiter und drei MTAs, der Leiter des OPs und ein zweiter Anästhesist, die leitendende Hebamme und fünf weitere Hebammen, zwei Buchführungskräfte und jemand vom technischen Dienst.“ Trotz aller Schwierigkeiten, die va- kanten Stellen neu zu besetzen, bleibt die Patientennachfrage
ungebrochen, denn so schreibt Schwester Rita: „Unsere Ziel- gruppe sind vor allem Menschen, die sich keine privaten Praxen leisten können. Die Situation auf dem Gesundheitsektor wird
auch immer komplexer.“ Und sie war total gerührt über das Verhalten einer Mitarbeiterin, die gerne zu einem anderen Ar- beitsplatz gewechselt wäre. Doch das konnte die Leiterin aufgrund
des Personalverlusts nicht geneh- migen. Zunächst war sie darüber sehr traurig, doch schon bald war sie wieder guter Dinge und begründete das so: „Ich habe in der Pause darüber nachgedacht,
was wichtig ist im Leben. Ich bin am Leben und gesund, habe eine Familie und eine Arbeit. Das ist Grund genug dankbar statt trau- rig zu sein.“ „Für mich ist dies ein kleines Beispiel für die Wi- derstandsfähigket und Frustrati- onstoleranz, die viele Menschen in unserem Umfeld entwickeln.
Das gibt Kraft fürs Leben“, be- kennt Schwester Rita. Denn Kraft brauchen die Ordensschwestern zur Bewältigung ihrer Arbeit.
Wie überall in der Welt gras- siert auch in Äthiopien Covid 19 und hat das gewohnte Leben auf den Kopf gestellt. „Durch Hausbesuche konnte unser Pu- blic Health Team klare Infor- mationen geben, um Ängste zu reduzieren und praktische Tipps für Präventionensmaßnahmen im Alltag zu geben. Durch den direkten Kontakt hat das Team auch im Blick, wer dringend Un- terstützung braucht. Wie überall sind auch hier die Folgen der Lockdown-Maßnahmen weitrei- chend und einschneidend, be- sonders für die Armen“, berichtet Schwester Rita und weiter: „Eine Folge ist auch, dass die Versor- gung mit Medikamenten und Materialien immer schwieriger und teurer wird. Vom zentralen Medikamentenlager der Regie- rung waren letzte Woche von 81 angeforderten Medikamenten
nur ein Viertel lieferbar. Unser Apotheker hat dann bei privaten Importeuren noch 13 Artikel für teures Geld organisieren können.
Das ist schwierig für eine ver- nünftige Versorgung! Die ethni- schen Konflikte im Land werden die Lage sicher noch verschärfen.
Friede ist ein kostbares Gut.“
Daher sind die Ordensschwes- tern glücklich, dass es Men- schen am Niederrhein gibt, die sie nicht vergessen. Und fragt man sie, was sie sich wünschen, kommt prompt die Antwort:
„Wir brauchen Medikamente und Verbrauchsmaterial fürs Krankenhaus, also Geld für den Einkauf. Gleichzeitig sind viele Patienten nicht in der Lage ihre Medikamente selbst zu zahlen, zumal das Geld in den Familien seit der Corona-Pandemie noch weniger geworden ist. Wir brau- chen also auch eine Kostenbeihil- fe für unsere Patienten, die in die Ambulanz kommen.“ Wer sich informieren möchte oder spen- den will, findet alle Informatio- nen unter www.attat-hospital.de In Kevelaer werden Rita Schif- fer und das Attat Hospital seit 2001 von der Initiative Tenas, einer gemeinsame Aktion der Pfarrgemeinden St. Antonius Kevelaer und St. Quirinus Twis- teden, unterstützt.
Lorelies Christian Ein Spaziergang entlang der Niers ist zu jeder Jahreszeit reizvoll. Auch im Winter. Die Wiederentdeckung der Schönheit der Natur kann vor allem in Zeiten mit
einschneidenden Beschränkungen helfen, den Corona-Blues zu überwinden. nn-foto: gerhard Seybert
Neuer Eigentümer für das Kaufcenter
KEVELAER. (KK) Der Rat der Stadt Kevelaer wird im nichtöf- fentlichen Teil seiner Sitzung am morgigen Donnerstag, 14. Januar, 18.30 Uhr, im Bühnenhaus, wohl eine Dringlichkeitsentscheidung absegnen, die die Stadt bereits ge- troffen. Es geht um den Verzicht auf das Vorkaufsrecht an der Immobilie des Kaufcenters am Roermonder Platz. Die Immo- bilie, die auch einen Rewe-Markt beherbergt, wurde jüngst von der Firma Schoofs Immobilien erworben. Nach Informationen der Niederrhein Nachrichten sei es Ziel des Käufers, den Rewe- Markt am heutigen Standort zu erhalten, um die Nahversorgung der Bewohner der Kevelaerer In- nenstadt zu erhalten. Ob das in die Jahre gekommene Gebäude am Roermonder Platz erhalten bleibt, scheint fraglich. Vielmehr scheinen ein Abriss und ein Neu- bau in greifbare Nähe zu rücken.
Stadt und Investor sollen zu allen Punkten in intensiven Gesprä- chen seien,
So kennt man die Ärztin Rita Schiffer, die hier inmitten von Frauen (vor der Corona-Zeit) an einem Fest teilnimmt. Seit 23 Jahren lebt und arbeitet sie im Attat Missionskrankenhaus in Äthiopien. Viele Menschen vom Niederrhein unterstützen ihren wertvollen Einsatz. Gerade in Corona-Zeiten ist die Hilfe besonders
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Das vom Kneipp-Verein Geld- erland angekündigte Outdoor- Training unter dem Motto
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942 000 der insgesamt 1,6 Millionen Personen im Alter von 18 bis 25 Jahren in Nordrhein- Westfalen lebten 2019 noch im elterlichen Haushalt. Wie Infor- mation und Technik NRW als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 58,4 Prozent aller jun- gen Erwachsenen. In den letzten fünf Jahren hat sich dieser Anteil kaum verändert (2015: 59,0 Prozent). Je jünger Menschen sind, desto wahrscheinlicher leben sie auch noch im elterli- chen Haushalt. 92,9 Prozent der 18-Jährigen und 61,7 Prozent der 21-Jährigen wohnten im Jahr 2019 noch zu Hause. Von den 25-Jährigen lebte dagegen noch etwa ein Viertel der jungen Erwachsenen (27,0 Prozent) bei den Eltern. Junge Männer wohnten in NRW häufiger noch im elterlichen Haushalt als junge Frauen: 63,5 Prozent der jungen Leute zwischen 18 und 25, die noch bei den Eltern leben, waren männlich (weiblich: 36,5 Pro- zent). Während etwa ein Fünftel (20,6 Prozent) der 25-jährigen Frauen noch im elterlichen Haushalt wohnte, war das bei den Männern 32,8 Prozent.
(Quelle: it.nrW)
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Bedrohte Existenzen und
eine fehlende Perspektive
Einzelhändler unterstützen die initiative „wir machen auf_merksam“
KREIS KLEVE. Der Einzelhan- del kämpft gegen die wirtschaft- lichen Folgen der Corona-Krise.
Seit Mitte Dezember sind bun- desweit alle Geschäfte in den Innenstädten wieder geschlos- sen – der zweite Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus- Pandemie trifft den Einzelhan- del hart. „Im März wussten viele Geschäftsleute schon nicht, wie sie die vorübergehende Schlie- ßung finanziell überstehen sol- len. Danach haben sie sich im vergangenen Jahr versucht, wie- der aufzuraffen. Der aktuelle Lockdown, der im November und Dezember – also in den Mo- naten, die erfahrungsgemäß am umsatzstärksten sind – begann, bereitet ihnen große Sorgen“, sagt Kleves Wirtschaftsförderer Dr. Joachim Rasch. Bundesweit haben Einzelhändler am ver- gangenen Montag daher die In- itiative „Wir machen auf_merk- sam“ unterstützt.
In Kleve beteiligte sich das Klever Lederwarenwarengeschäft Kiesow an der Aktion. „Wir Händler müssen lauter werden“, sagt Geschäftsführerin Nina Kie- sow. Denn für Einzelhändler sei die aktuelle Situation existenz- gefährdend. „Wir müssen unsere Ware immer ein halbes Jahr vor- her ordern. Normalerweise kau- fen wir zum jetzigen Zeitpunkt die Herbst-/Winter-Kollektion ein. Um neue Ware finanzieren zu können, müssen wir aber ältere Ware abverkaufen. Die Möglichkeit, mit unserer jetzigen Winterware in den Sale zu gehen, haben wir zurzeit nicht – und es fehlt uns auch die Perspektive“, sagt Kiesow.
Unzureichende Hilfen Sie könne die Politik zwar ver- stehen, dass sie in der jetzigen Zeit nicht absehen könne, wann die Infektionszahlen eine Rück- kehr zur Normalität zulassen, dennoch wünsche sie sich mehr Hilfestellungen. „Die Hilfen, die es zurzeit gibt, kompensieren un- sere Verluste nicht“, sagt Kiesow.
Daher unterstütze sie die Forde- rungen der Initiative „Wir ma- chen auf_merksam“, die sich für eine Wiedereröffnung des der- zeit geschlossenen lokalen Ein- zelhandels und eine Gleichbe- handlung mit der Gastronomie in puncto Corona-Soforthilfen oder anderweitige angemessene Entschädigungen stark macht.
Heterogenität bei Unternehmern
Kleves Wirtschaftsförderer Dr.
Joachim Rasch steht mit vielen Geschäftsinhabern in engem Kontakt und sieht eine Heteroge- nität in der Unternehmerschaft.
„Die Händler, die eigene Immo- bilien haben, haben es zurzeit
mitunter etwas leichter, weil sie geringere Fixkosten haben. Aber auch sie haben Fixkosten etwa in Form von Heizkosten und Strom, die ohne Einnahmen nur schwer zu stemmen sind“, sagt Rasch.
Inwieweit Klever Einzelhändler bereits in ihrer Existenz bedroht seien, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Das ist von Fall zu Fall zurzeit sehr unterschiedlich. Wir haben aber bereits großes Glück gehabt, dass der Kelch Mensing (das insol- vente Modeunternehmen wurde Ende vergangenen Jahres von der Sinn GmbH übernommen; Anm.
d. Red.) an uns vorübergegangen ist und uns somit zwei große Mo- dehäuser erhalten bleiben“, sagt Rasch.
Barbara Valkysers hat von der Aktion „Wir machen auf_merk- sam“ durch eine E-Mail erfahren.
Diese hat sie allerdings erst am frühen Montagmorgen um 6.22 Uhr erreicht. Zu wenig Zeit, noch alles vorzubereiten. „Grund- sätzlich finde ich die Idee, auf die Situation des Einzelhandels aufmerksam zu machen, aber
gut“, betont die Inhaberin eines Geschäftes für Damenmode in Gel dern. Denn: „Der Einzelhan- del wird bei der Diskussion um eine Unterstützung nicht genug berücksichtigt.“ Denn während die Gastronomie beispielsweise bis zu 75 Prozent des Umsatzes eines Vorjahres-Monats als Hilfe beantragen kann, „sind bei uns gerade einmal 50 Prozent der Fixkosten angedacht“, berichtet Valkysers. Und selbst hier gebe es Probleme; zuletzt war die für die November-Anträge eingerichte- te Online-Plattform noch nicht freigeschaltet.
Zu wenig beachtet
Was Barbara Valkysers eben- falls zu wenig Beachtung findet, ist die Art der Ware, die sie und ihre Mitbewerber im Modege- schäft verkaufen. „Es wird immer von verderblicher Ware gespro- chen“, sagt Valkysers. „Aber auch die Mode, die ich anbiete, kann ich irgendwann nur noch zum Einkaufspreis verkaufen, um sie überhaupt loszuwerden.“ Inso- fern seien auch Hosen, Hemden, Pullover und Jacken eine Form von „verderblicher“ Ware. Dass sie die Order für die nächsten Kollektionen immer mindestens ein halbes Jahr im Voraus auf- geben müsse, mache die Sache nicht einfacher. „Aber von die- sem ganzen Prozedere hat die Politik keine Ahnung“, sagt Val- kysers.
Die Schließung des Einzel- handels und der Gastronomie im Zuge des zweiten Lockdowns sieht sie durchaus kritisch.
„Grundsätzlich sprechen die negativen Zahlen natürlich für eine Sinnhaftigkeit eines erneu- ten Lockdowns“, sagt Anja Lau- mann, die ihr Spielwarengeschäft in Geldern zusammen mit ihrem Mann seit mehr als 25 Jahren be- treibt. Allerdings: „Die jeweilige Verweildauer eines Besuchs in einem Geschäft mit Maske und
entsprechenden Hygiene- sowie Abstandsregeln sehen wir nicht zwingend als den Multiplika- tor für das Infektionsgeschehen.
Dagegen trifft man sich im pri- vaten Bereich in der Regel für einen längeren Zeitraum. Man- che Vorgaben sind an einigen Stellen nicht zwingend nachvoll- ziehbar, da es auch in der Poli- tik unterschiedliche Sicht- und Vorgehensweisen gibt, was das Verständnis bei den Betroffenen nicht leichter macht.“
„Call & Collect“
Barbara Valkysers und Anja Laumann sind froh, dass sie zu- mindest noch die Möglichkeit des „Call and Collect“ haben.
Ihre Kunden rufen bei ihnen an, bestellen Artikel und holen diese dann ab – sicher und kontaktlos.
„Wir können nicht viel mehr tun, als weiter darauf aufmerksam zu machen, was wir weiterhin lei- sten können“, sagt Laumann und schließt mit einem Satz, der Mut machen soll, aber auch die aktu- elle Situation widerspiegelt: „Wir kämpfen uns da durch.“
Mehr Infos gibt es online unter www.freundschaftsdienst.eu.
Sabrina Peters / Michael Bühs Nina Kiesow vor dem Schaufen-
ster des gleichnamigen Lederwa- rengeschäfts in der Klever Innen- stadt. Mit einem Plakat möchte sie auf die Folgen des Lockdowns für den EInzelhandel aufmerk- sam machen. Foto: privat
Die Klever Innenstadt in Zeiten des Lockdowns. Das insolvente Modehaus Mensing konnte dennoch
durch die Übernahme der Sinn GmbH gerettet werden. nn-Foto: SP
FDP Kevelaer: Das Bürgertelefon des FDP-Ortsverbandes Kevelaer wird am Samstag, 16. Januar, 10 bis 12 Uhr, von Jens Auerbach wahrgenommen. Er ist zu dieser Zeit unter Telefon 0170/9311310 erreichbar.
CDU Weeze: Bernd Voßmöller steht am Samstag, 16. Januar, 10 bis 12 Uhr, den Bürgern für Fragen und Anregungen telefo- nisch unter 0157/ 31644693 zur Verfügung. Gerne kann weiter- hin mobil über 0157/31644693 per WhatsApp kommuniziert werden. Informationen, auch über die Erreichbarkeit anderer Weezer CDU-Ansprechpartner, gibt es unter www.cdu-weeze.de.
Fragen können auch unter Tele- fon 02837/95973 gestellt oder per E-Mail an gemeindeverband@
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1,$“
je 2 kg Beutel
1,/&
je 1 kg Schale
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Die eigene Stimme nutzen
Lea Brückner versucht sich an neuem Format, um weiter etwas zu bewegen
NiederrheiN. der verlän- gerte Lockdown hat die Lage für viele erwerbstätige weiter verschärft. Zu ihnen zählt auch Violinistin Lea Brückner aus Straelen. Sie hat jetzt für sich eine neue Möglichkeit erschlos- sen: Anstatt kleine Konzerte zu geben, produziert sie eigene Vi- deos, in denen sie nicht nur auf ihrer Geige spielt, sondern auch gesellschaftliche Themen be- handelt. ihre erste Video-Serie trägt den Titel „Music goes bio“, für die sie verschiedene höfe am Niederrhein besucht und einen Blick auf deren Besonderheiten wirft.
Nicht zu wissen, was man tun soll, kann einen schon verzwei- feln lassen, aber gleichzeitig kur- belt es auch die Kreativität an.
So erging es jedenfalls Brückner.
Das Schlimme an der Situati- on ist für sie nicht nur, dass sie zuletzt keine Konzerte spielen konnte, sondern auch „weil es immer mein Ziel ist, mit meinen Konzerten irgendetwas zu bewe- gen, Menschen oder der Umwelt zu helfen und soziale Themen anzusprechen. Das liegt momen- tan alles brach. Aber die anderen Probleme neben Corona gibt es ja trotzdem weiterhin“, erläutert Brückner.
Aber, im heimischen Wohn- zimmer sitzend, kam ihr schließ- lich die rettende Idee. Mittler- weile sind bereits zwei Videos in ihrer ersten Serie erschienen. „Ich dachte, ich könnte beides verbin- den: Ich spiele vor Ort und da- nach gibt es ein Interview über die verschiedensten Themen, im- mer in Bezug zum Hof.“
Kurz, aber
abwechslungsreich
Die Musikeinlagen in den Vi- deos sind eher kurz, aber vielsei- tig: von Klassikern, über Musi- calstücke bis hin zur Filmmusik
ist viel geplant. Für die Musik ist sie in diesem Projekt allein ver- antwortlich, eine Begleitung und damit andere Instrumente gibt es nicht. Das heißt aber keinesfalls, dass jedweder Konzert-Glamour gestrichen ist, denn was sie selbst angeht, spielt Brückner vor Ort nicht nur mit genauso viel Ge- fühl wie sonst, sondern auch mit schickem Konzertoutfit.
Zu ihrer Freude ist Brückner trotzdem nicht ganz allein mit dem Projekt, denn als Kameraf- rau unterstützt ihre Mutter sie tatkräftig. Ein Segen für Brück- ner, machen es die aktuellen Corona-Auflagen durch die Per- sonenbegrenzungen doch an- sonsten sehr schwer, derartige Projekte umzusetzen. „Es hat wunderbar funktioniert, wie ich finde. Seitdem ist sie quasi ne- benberuflich angestellte Kamer- afrau“, erzählt sie und lacht.
Das erste Thema galt der nach- haltigen Tierhaltung und Land- wirtschaft des Rouenhofs in Ke- velaer. Im Fokus: Die Ziegen und Schafe. Das sorgte auch für einen ungewöhnlichen Konzerthin- tergrund, denn Brückner spielte für das Video im Ziegenstall. Die Tiere zeigten sich bei den Dreh- arbeiten von ihrer besonders höflichen Seite, böses Gemecker gab es keines.
Für das zweite Video ging es zum Biogartenbaubetrieb Ran- kers in Straelen. Dieser produ- ziert seit 15 Jahren ausschließ- lich Bio-Kräuter, wie Brückner erzählt. Wie sie zudem verrät, war sie sich bei diesem Thema erst nicht sicher, hielt sie es doch zunächst für ziemlich unpopulär, was die Bedeutung für die breite Masse angeht. Diese Bedenken verwarf sie aber schnell. „Mir wurde klar, dass es bei uns kaum noch ein Gericht ohne Kräuter gibt. Dann habe ich mich mit dem Hof in Verbindung gesetzt
und ich finde, es ist ein ganz tol- les Interview dabei herauskom- men.“ Hier spielte sie im Ge- wächshaus, das vielleicht nicht ganz den Charme des Stalls hat, aber dennoch eine interessante Abwechslung zu den Konzertsä- len dieser Welt bietet.
Das dritte Video wird den Fo- kus auf die Hühner und Schwei- ne des Biolandhofs Frohnen- bruch in Kamp-Lintfort legen.
Denn dieser zieht die weiblichen und männlichen Küken auf – keine Selbstverständlichkeit – und auch die Schweine leben in vollständiger Freilandhaltung.
„Normale Bio-Schweine haben zwar auch Auslauf, aber der ist fest begrenzt am Stall. Dieser Hof ist über das gewöhnliche Bio hinausgegangen“, sagt Brückner.
Der Biolandhof Deiters in Schermbeck, wo sie das vierte Video drehen wird, bietet wiede- rum einen Bio-Lieferservice mit einem großen Umkreis an und kauft dafür von regionalen Bau- ern und Landwirten ein.
Gedanken machen
„Ich versuche vor Ort heraus- zufinden, was den Betrieb aus- macht und warum es wichtig ist, dass sich jeder Gedanken da- rüber macht, woher die Dinge kommen, die man konsumiert“, erläutert Brückner. Darüber hi- naus versucht sie herauszufin- den, wie viele Bereiche es in der Bio-Landwirtschaft überhaupt gibt. Regionalität spielt bei all dem eine wichtige Rolle.
Brückner geht es darum, die Leute zu informieren. Als Künstlerin möchte sie allerdings auch andere dazu animieren, ih- re Stimme zu nutzen. Nicht nur Künstler, auch Menschen wie etwa Lehrer hätten Möglich- keiten, eine Plattform zu nut- zen. „Wenn jeder schon bei sich anfängt, ein wenig sein eigenes
Leben zu optimieren, hätten wir auf diesem Planeten schon viel gewonnen.“
Fortsetzung folgt
Für diese Serie sind aktuell fest vier Videos geplant, Brückner hält sich aber weitere Pläne offen.
So kann sie sich auch vorstellen, sechs Videos für diese Reihe zu drehen, das habe aber mit den zur Verfügung stehenden The- men zu tun.
Eine weitere Video-Serien plant sie derzeit rund um das Thema Tierschutz in Bezug auf Kosmetik. „Da muss ich schauen, inwiefern es mit Corona möglich ist, mit verschiedenen Firmen In- terviews zu führen.“
In Aussicht steht auch eine Reihe mit Wissenschaftlern, zum Beispiel im Institut für Klima, Umwelt und Energie in Wupper- tal. Hier könnte es laut Brückner zum Beispiel darum gehen zu zeigen, wo wir derzeit mit dem Klimaschutz und dem CO2-Aus- stoß stehen. Als Mitglied bei UN- Women überlegt sie sich zudem, sich den Themen Gleichstellung und -berechtigung zu widmen.
„Momentan ist noch alles offen.
Es gibt wirklich sehr viele The- men.“
Die Videos und weitere Infor- mationen zu den Höfen gibt es unter www.youtube.com/chan- nel/UC9ETCn6p7n52ZF-Sf7Od- PPA/featured. Thomas Langer So ein Publikum sind Musiker in der Regel nicht gewöhnt:
Lea Brückner im Ziegenstall des Rouenhofs in Kevelaer. Foto: privat
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Ein Wohnwintergarten steigert die Wohnqualität
Der nächste Sommer kann in die Verlängerung gehen
Wer die Natur genießen oder durch Sonnenlicht Energie tan- ken will, muss keine langen Flu- greisen mehr in den Süden un- ternehmen – ein Wohnwinter- garten bringt das Urlaubsgefühl ins eigene Haus, ohne Stress und Lärm. Damit der Sommer im eigenen Heim in eine Verlän- gerung gehen kann, sollte schon jetzt Zeit in eine sorgfältige Pla- nung investieren.
Wenn der nächste Frühling in greifbarer Nähe ist um wieder die ersten Sonnenstrahlen genie- ßen zu können, sollte schon jetzt Zeit in eine sorgfältige Planung investieren, damit der Som- mer in eine Verlängerung gehen kann.
Durch einen eigenen Wohn- wintergarten, der nicht nur Wärme und Sonnenstrahlen, sondern auch Erholung und Ru- he mit sich bringt, kann man das ganze Jahr über die Natur erle- ben und den Urlaub zu sich nach Hause holen.
Neben komfortablem Wohnen in stressfreier Atmosphäre ver- sorgt ein moderner Wohnwin- tergarten das Haus im ganzen Jahr mit natürlichem Licht und einem Gefühl der Naturverbun- denheit. Mit einem Wintergar- ten kann man den Wohnraum der Natur – Garten, Bäume, Pflanzen – öffnen.
Ein Wohnwintergarten erlaubt es alle Jahreszeiten intensiv mit- zuerleben und den Wechsel der Farben und der Atmosphäre zu genießen. Auch im Winter ist es möglich in warmer Umgebung Sonnenstrahlen aufzunehmen und das Schauspiel der Natur zu verfolgen.
Neue Lebensqualität wird mit diesem von Licht durchfluteten Raum geschaffen, der gleichzei- tig für mehr Helligkeit und eine optimale Nutzung der natür- lichen Energie sorgt. Schon früh hat man erkannt, dass Licht als
Therapie- und Energiequelle ei- ne große Bedeutung hat, denn zu wenig natürliches Licht kann krank machen. Der Wintergar- ten dient als enorme Energie- quelle, steigert das menschliche Wohlbefinden, befreit durch das Heilmittel „Licht“ von der so- genannten „Winterdepression“, verbessert Hautkrankheiten und versorgt den Körper durch die aufgenommenen UV-Strahlen mit Vitamin D.
Die gestiegene Wohnquali- tät sorgt für mehr menschliches Wohlbefinden. Dass ein Winter- garten auch noch eine erhebliche Wertsteigerung der eigenen Im- mobilie mit sich bringt, ist eine
angenehme Begleiterscheinung.
Den Wohnkomfort kann man noch durch die Verwendung von besonderen Gläsern steigern, die mit einer aktiven, selbst reini- genden Funktion versehen sind.
So wird der Wohnwintergarten pflegeleicht, da anstrengende
„Putzaktionen“ deutlich weni- ger notwendig sind. Mit einer speziellen, aus Titandioxid be- stehenden Beschichtung, reinigt sich das Glas aktiv. Organischer Schmutz wird durch das Tages- licht gelöst und beim nächsten Regen abgespült.
Das schützt zudem noch die Umwelt, da weniger Reinigungs- mittel benötigt wird.
Ein Wohnwintergarten schafft nicht nur mehr Wohnraum, sondern auch mehr Wohnqualität. Foto: Bundesverband wintergarten/Stefan Diller
Vier Jugendliche tatverdächtig:
Der Kriminalpolizei ist es gelun- gen, eine Brandserie in Geldern aufzuklären. Mehrere Male hat- ten in den Monaten Mai und Ju- ni Mülltonnen in der Nähe von Schulen und Kindergärten im Gelderner Stadtgebiet gebrannt, teils wurden auch Gebäude in Mitleidenschaft gezogen.
Nun hat die Kripo vier Tatver- dächtige im Alter zwischen 15
und 18 Jahren identifiziert. Auf deren Spur kamen die Ermitt- ler unter anderem mithilfe einer aufmerksamen Zeugin: Ihr wa- ren bei einem Mülltonnenbrand Anfang Juni am Issumer Tor drei Jugendliche am Brandort auf- gefallen. Und eine ebensolche Gruppe Heranwachsende, auf die die Personenbeschreibungen passten, konnten die eingesetzten Polizeibeamten kurz darauf an einer Bushaltestelle in der Nähe ausmachen. Die drei Jungen im
damaligen Alter von 15, 16 und 17 aus Bedburg-Hau und Geld- ern wurden nach einem kurzem Aufenthalt auf der Wache wieder an ihre Erziehungsberechtigten übergeben, später aber erken- nungsdienstlich behandelt. Als die Beamten der Zeugin die Fotos vorlegten, erkannte diese zwei der abgebildeten Jugendlichen aus der Tatnacht wieder. Den vierten Tatverdächtigen, ein weiterer 15-Jähriger aus Geldern, iden- tifizierte die Kripo im Rahmen
der folgenden Vernehmungen.
Ein Ermittlungsrichter erließ daraufhin auf Antrag der Staats- anwaltschaft Durchsuchungsbe- schlüsse für die Anschriften der Heranwachsenden. Im Rahmen der Durchsuchung wurden ih- re Smartphones sichergestellt und anschließend ausgewertet.
Mit den Ergebnissen konnte die Kripo ihren Tatverdacht unter- mauern: Die Ermittler stießen auf belastende Sprachnachrich- ten im Zusammenhang mit den
Mülltonnenbränden. Offenbar sind die Vier in wechselnden Konstellationen auf Streifzug ge- gangen. Die beiden 15-Jährigen haben inzwischen insgesamt fünf Brandstiftungen und einen Einbruch in das Gelderner Gym- nasium im Juni eingeräumt. Die beiden anderen Beschuldigten hüllen sich bislang in Schweigen.
Aktuell laufen noch weitere Aus- wertungen der Handy-Daten, die Staatsanwaltschaft hat das Ver- fahren inzwischen übernommen.
Weitere zehn Soldaten unterstüt- zen das Gesundheitsamt des Krei- ses Kleve bei der Kontaktperso- nen-Nachverfolgung und bei der Betreuung der Coronafälle. Somit sind mittlerweile insgesamt 20 Einsatzkräfte der Bundeswehr beim Kreis Kleve im Einsatz. Die ersten zehn Personen kamen am 2. November 2020. Aufgrund der
weiterhin gestiegenen Zahl von Coronafällen bleibt die Kontakt- personen-Nachverfolgung ein sehr arbeitsintensives Aufgaben- gebiet. Deshalb hatte der Kreis Kleve die Bundeswehr um eine personelle Aufstockung des Kon- tingents gebeten. „Ich danke Ihnen für Ihre tatkräftige Unter- stützung der Kolleginnen und
Kollegen des Gesundheitsamtes“, begrüßte Landrätin Silke Gorißen (vorne links) die neuen Bundes- wehr-Einsatzkräfte in Weeze. Dort wurde in den vergangenen Tagen ein weiteres Call-Center für die Kontaktpersonen-Nachverfol- gung und die Betreuung von Indexfällen eingerichtet. Dieser erweiterte Bundeswehr-Einsatz ist
üblicherweise zunächst auf vier Wochen bis Anfang Februar begrenzt. Der gesamte Bundes- wehr-Einsatz wird nun von Ober- stabsfeldwebel André Abbema (l.) geleitet, der die Leitung von Stabs- feldwebel Frank Beiersdorff (5.v.r.). übernimmt. Amtsärztin Martina Scherbaum (vorne, rechts) lieferte den neuen Kräften
an ihrem ersten „Einsatz-Tag“ im Rahmen einer Einführungsveran- staltung einen Einblick in das aktuelle Corona-Geschehen im Kreisgebiet. Anschließend erläu- terte sie die Abläufe im Gesund- heitsamt, insbesondere bei der Fallbearbeitung von Indexpatien- ten und Kontaktpersonen.
Foto: Kreis Kleve
Weitere Soldaten zur Unterstützung eingetroffen