Ärztin in Deutschland
Anteil von Frauen im Bereich Medizin in Deutschland Arbeitslose Ärzte
Approbierte Ärzte ohne abgeschlossene Weiterbildung Studienanfänger in Humanmedizin WS 91/92 Medizinstudenten
55%
4
5
%52%
50%
Berufstätige Ärzte
35%
Chefärzte 5%
Quelle Mattuner Bund ©1S Grafik 1995 - 499
Kontinuierlich steigt der Anteil der Frauen unter den Ärzten. Im Jahr 1980 gab es in Deutschland 23 Prozent berufstätige Ärztinnen, 1993 betrug der Anteil bereits 35 Prozent. Gering ist dieser Prozentsatz jedoch, wenn man berücksichtigt, daß rund die Hälfte aller Studienanfänger im Bereich Medizin weiblich sind. Besonders beim Einstieg in den Beruf und später bei der Weiterbildung sind für junge Frauen hohe Hürden zu nehmen. Bei Promotionen im Medizinbereich beträgt der Frau- enanteil nur noch 30 Prozent, bei Habilitationen sind es nur noch zehn Prozent.
P '0 L 1 T 1 IC NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Herzklappen:
Preise sanken
BERG. GLADBACH.
Herzklappen verschiedener Hersteller kosten seit Jahres- beginn rund 2 000 DM weni- ger. Würden die Transplanta- tionszentren dieses Angebot wahrnehmen, könnten die Krankenkassen bis zu 30 Mil- lionen DM jährlich sparen.
Allerdings ist nach Auskunft der Innungskrankenkassen noch nicht erkennbar, ob es einen „Run" auf die um 25 bis 30 Prozent preisermäßigten Herzklappen geben wird.
Nach Darstellung der In- nungskrankenkassen kosten Herzklappen bei einem Zwi- schenhändler nun — je nach Modell — zwischen 3 900 und 4 200 DM, 2 000 DM weniger, als bisher gezahlt wurde. Der Geschäftsfüher des IKK- Bundesverbandes, Rolf Stup- pardt, fordert in diesem Zu- sammenhang auch eine kriti- sche Überprüfung der Preise für andere medizinische Pro- dukte wie etwa Hüftgelenks- prothesen. Eine von den Kassenverbänden eingesetzte Arbeitsgruppe werde Vor- schläge zur weiteren Preisre- duktion vorlegen. HC
Neue Bundesländer:
Trinkwasser geringer belastet als befürchtet
BONN. Das Trinkwasser in den neuen Ländern ist durch militärische Altlasten geringer belastet als befürch- tet. Dies geht aus dem Zwi- schenbericht der Fachkom- mission „Soforthilfe Trink- wasser" des Bundesgesund- heitsministeriums hervor.
Bisher liegen die Prüfer- gebnisse von 540 der insge- samt 1 026 Liegenschaften vor, die von den ehemaligen sowjetischen Streitkräften genutzt worden waren. Eben- falls untersucht wurden 1 961 Standorte der früheren DDR-Truppen. Dem Bericht zufolge mußten zwar einige Brunnen wegen möglicher gesundheitsgefährdender Kontamination stillgelegt
werden. In 19 weiteren Fällen sind laufende Zusatzuntersu- chungen erforderlich.
Das Ministerium bewertet die Ergebnisse der Untersu- chungen aber mit der Feststel- lung: „Derzeit können Ge- sundheitsgefährdungen aus- geschlossen werden." JM
Fehlbildung:
Unterschiedliche Einstellung
KÖLN. Erhebliche Un- terschiede in der Bewertung ethischer Probleme bestehen zwischen den Bevölkerungen der EU-Mitgliedsländer. Für den Fall diagnostizierter Fehlbildung äußerten sich zu- stimmend für ein unein- geschränktes Recht auf Schwangerschaftsabbruch vor der 24. Woche von der be- fragten deutschen Bevölke- rung 51 Prozent, von der bri- tischen 82 Prozent und von der portugiesischen 42 Pro- zent. Die Befragung von Schwangeren zum gleichen Thema ergab, daß diese in Deutschland die geringste in- dividuelle Bereitschaft zu ei- nem Abbruch zeigten, in Großbritannien eine mittlere und in Portugal eine deutlich höhere.
Dies sind die Ergebnisse einer vergleichenden Studie zur Einstellung gegenüber Be- hinderten und pränataler Dia- gnose, deren deutscher Teil von Prof. Dr. rer. pol. Rein- hard P. Nippert vom Institut für Epidemiologie und Sozial- medizin der Universität Mün- ster koordiniert wurde. IW
Prüfung in Fachkunde Mammographie
KÖLN. Der Vorstand der Bundesärztekammer (BÄK) empfiehlt den Landesärzte- kammern, den erfolgreichen Abschluß der Weiterbildung in der Fachkunde Mammo- graphie im Gebiet Frauen- heilkunde und Geburtshilfe durch eine Prüfung nach § 13 in Verbindung mit § 12 Ab- satz 3 der (Muster-)Weiterbil- dungsordnung belegen zu las-
sen. Diese Fachkunde war den Landesärztekammern 1993 von der BÄK zur Ein- führung empfohlen worden.
Der Vorstand der Bundes- ärztekammer hat sich bei sei- nem Beschluß davon leiten lassen, daß die Ergebnisse aus der Mammographie-Stu- die eine Überprüfung der Qualifizierung in der Fach- kunde Mammographie zu- mindest so lange als notwen- dig erscheinen lassen, bis die in dieser Studie dargestellten möglichen Probleme der ärzt- lichen Qualifizierung aus- geräumt sind. BÄK
Broschüre
zu Forschung in Europa
KÖLN. Über die vielfälti- gen Bereiche des vierten For- schungsrahmenprogramms informiert eine Broschüre der Europäischen Kommis- sion. Darin enthalten sind Auskünfte zu den Einzelpro- grammen. Daneben infor- miert die Broschüre unter an- derem über die Zusammen- arbeit mit Drittländern und internationalen Organisatio- nen. Die Broschüre „Das 4.
Rahmenprogramm" kann an- gefordert werden beim Bun- desanzeiger Verlag, Breite
Straße 78-80, Postfach 10 05 34, 50445 Köln. WZ
AOK-Modellversuch:
Beitragserstattung mit steigender Tendenz
LINDAU. Die Zahl der Versicherten, die im Rahmen eines Modellversuchs der AOK Lindau Beitragsrück- zahlungen erhielten, ist von 4 400 im Jahr 1992 auf 4 871 im Jahr 1993 gestiegen. Im Durchschnitt erstattete die AOK dabei 256 DM. Insge- samt belief sich die Rückzah- lung im Landkreis Lindau auf rund 1,25 Millionen DM.
Der Modellversuch im Auftrag des bayerischen AOK-Landesverbandes läuft noch bis Ende 1996. Vorsor- geuntersuchungen und Lei- stungen für Kinder und Ju- gendliche bis 18 Jahre haben keine Auswirkungen auf eine B eitragsrückerstattung.
Auch Versicherte, die dar- über hinaus Leistungen in Anspruch nehmen, können eine Erstattung erhalten, so- fern die Kosten der Leistun- gen einen Monatsbeitrag nicht überschreiten. Die Ko- sten für den Modellversuch tragen alle AOK über eine bundesweite Umlage JM A-336 (22) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 6, 10. Februar 1995