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Archiv "Das Ende einer Ärztin" (12.08.1976)

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Bericht und Meinung

AUS ALLER WELT

trachtet wurde. Der Arzt behauptet ferner, daß einige der Kollegen ihn bereits seit fünf Jahren „geschnit- ten" hätten, so daß seine Praxis in dieser Zeit erheblich zurückgegan- gen sei. Man habe versucht, ihn an der Ausübung der Herzchirurgie zu hindern. Der Kläger, Dr. Diethrich, ist seit 1970 Direktor des Herzinsti- tuts von Arizona; seit er dieses Amt übernahm, bestehen Konflikte mit der eingesessenen Ärzteschaft. Der Betrag, den Dr. Diethrich als Scha- denersatz einklagt, ist astrono- misch: Er verlangt mindestens 90 Millionen Dollar. ama

Silikon-Implantate verboten

Das Parlament des Bundesstaates Kalifornien hat die Implantation flüssigen Silikons zum Zweck der Straffung der weiblichen Brust ge- setzlich verboten. Das Verfahren hat sich, so die Begründung des kalifornischen Gesetzes, als ge- fährlich herausgestellt. ama

Keine Experimente an Gefangenen

Der Direktor der Strafvollzugs der amerikanischen Bundesregierung, Norman Carlson, hat angeordnet, daß von Ende 1976 an keine klini- schen Versuche mit Medikamenten mehr an Insassen von Bundesge- fängnissen in den USA durchge- führt werden dürfen. Zur Zeit läuft ein einziges klinisches Versuchs- programm, an dem 26 Gefängnis- insassen beteiligt sind. Carlson hofft, daß die einzelnen Bundes- staaten für den Bereich ihres Straf- vollzuges dem Beispiel des Bundes folgen werden — in sieben Staaten der USA sind Versuche an Gefan- genen zur Zeit noch erlaubt. Mit seiner Entscheidung erkennt Carl- son die „Deklaration von Helsinki"

in ihrer Neufassung der Weltärzte- bunds-Generalversammlung 1975 in Tokio an, in der klinische Ver- suche an abhängigen Personen untersagt wurden. ama

AUS ZEITUNGEN

„Krankenhausgesetz ist pervers"

„Als ,ordnungspolitisch verfehlt, ja geradezu pervers' hat der Finanz- direktor des Deutschen Caritasver- bandes, Franz Spiegelhalter, die derzeitige Gesetzeslage im Kran- kenhausbereich bezeichnet. Die Krankenhäuser freier Träger, die auf keine zusätzlichen Steuergel- der zurückgreifen könnten, seien durch die sich immer deutlicher abzeichnenden negativen Auswir- kungen des Krankenhausfinanzie- rungsgesetzes in ihrer Existenz be- droht, erklärte Spiegelhalter. Er wies darauf hin, daß das gesetzli- che Kostendeckungsversprechen derart mit Einschränkungen verse- hen sei, daß dadurch Krankenhäu- ser in den Ruin getrieben und da-

STUTTGARTER ZEITUNG

mit die Versorgung der Bevölke- rung bedroht werden könnte. Hinzu komme, daß die freien Kranken- hausträger so gut wie kein Mitbe- stimmungsrecht bei der Kranken- hausplanung hätten, obwohl gera- de sie mit ihrem Vermögen für die Betriebsverluste bei einer fehler- haften behördlichen Planung haf- ten. Spiegelhalter schreibt, selbst ein Krankenhausbedarfsplan könne sich mit der Zeit als falsch erwei- sen. Werde er längere Zeit nicht korrigiert, so entstünden für ,Grenz- betriebe' wegen der Überkapazitä- ten in der Region Verluste. Die Fol- ge davon sei, daß Betriebe ge- schlossen werden müßten." lsw

Das Ende einer Ärztin

„Sie war 74, rüstig, hilfreich und stark. Am 28. Juni verließ sie Tel Aviv mit der Maschine AF 139, um die Hochzeit ihres Sohnes in New York zu feiern. Seit gestern weiß die Welt, daß sie tot ist. Und wenn Berichte aus Kenia stimmen, liegt

ihre Leiche zusammen mit denen von drei Radarspezialisten im Dienste Idi Amins verbrannt und verkohlt in einem Wald am Rande Kampalas. So endete das Leben der Dora Bloch, einer Ärztin, die niemals in ihrem Leben irgend je- mandem etwas zu Leide getan hat- te, nicht viel von Politik verstand und die letzten Jahre ihres Lebens mit ihren Verwandten verbringen wollte, die in der ganzen Welt ver- streut sind, in Israel, Amerika, Eng- land und Belgien. Das letzte, was von ihr vernommen wurde, waren unterdrückte Schreie auf dem Kor- ridor des Mulaga-Krankenhauses in Kampala. Augenzeugen berich- ten, sie sei von vier Männern be- gleitet worden, die sie gewaltsam aus dem Krankenhaus entfern- ten ... 500 britische Landsleute ...

leben heute noch in Uganda.

London muß fürchten, daß sie über Nacht zu neuen Geiseln des unbe- rechenbaren Amin werden. Es ist dieser Aspekt, der die Regierung in London und besonders die briti- schen Unterhausabgeordneten zur Stunde lähmt, der ihren Zorn und ihren Schrecken über den Tod der Dora Bloch gewaltsam dämpft.

So wurde ... im britischen Unter- haus die Stunde, als Staatsminister Edward Rowlands die schreckliche

DIE ®WELT

Nachricht vom Schicksal der Dora Bloch bekanntgab, zu einer eigen- artigen Mischung aus Empörung, unterdrücktem Zorn und erzwunge- ner Nüchternheit. ,Der Name Amin ist zum Synonym von Schlachterei und Terror geworden', zischte grimmig der neue liberale Partei- chef David Steel.

Der konservative Abgeordnete Sir Hugh Fraser entlud seinen Ärger über das britische Außenministe- rium: ,Dies ist das schwächste Foreign Office, das dieses Land je besessen hat.'" Fritz Wirth

2110 Heft 33 vom 12. August 1976

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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