A-939 Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 14, 9. April 1999 (63)
Etwa 30 bis 40 Prozent der Heuschnupfenpatienten ent- wickeln im weiteren Verlauf ein Asthma bronchiale. Als Grund für den „Etagenwech- sel“ nannte Prof. Karl-Chri- stian Bergmann (Bad Lipp- springe) die Entwicklung ei- ner bronchialen Hyperreagi- bilität. Diese läßt sich bereits bei vielen Patienten mit aller- gischer Rhinitis nachweisen, auch wenn noch kein manife- stes Asthma besteht. So rea- gieren viele Heuschnupfen- patienten mit einem saisona- len Anstieg der bronchialen Reagibilität, und sehr oft läßt sich nach nasaler Allergen- provokation innerhalb von 30 Minuten eine bronchiale Hy- perreaktivität feststellen.
„Jede effektive Rhinitis- Therapie ist somit auch eine Asthma-Therapie“, so Berg- mann auf einem von Schwarz Pharma initiierten Symposium. Denn die Behandlung ver- hindere den Anstieg der bronchialen Hy- perreaktivität sowohl bei Asthmatikern als auch bei Patienten, bei denen (bislang) lediglich eine allergi- sche Rhinitis besteht.
Beide Therapieziele, die Linderung der Beschwerden wie auch eine Prophylaxe durch eine „Brems- wirkung“ auf inflam- matorische Boten- stoffe, lassen sich nach Dr. Karl-Heinz Glowa- nia (Koblenz) durch die mo- dernen Antihistaminika reali- sieren. Sie unterbinden die Wirkung des aus Mastzellen freigesetzten Histamins, wel- che maßgeblich für die allergi- sche Symptomatik verant- wortlich ist.
Doch sind therapeutisch noch weitere Effekte mög- lich, wie das Beispiel des Mi-
zolastin zeigt. Der Wirkstoff hat Effekte, die über die klas- sische antihistaminerge Wir- kung hinausgehen, so Glowa- nia. Denn Mizolastin (Zolim®) hemmt zusätzlich den plätt- chenaktivierenden Faktor (PAF) und greift in den Leu- kotrienstoffwechsel ein. Es inhibiert die Bildung von Leu- kotrien B4, welches seinerseits ein zentraler Mediator in- flammatorischer Prozesse ist.
Klinisch resultiert nach Glowania eine gute Besse- rung der allergischen Sympto- matik, und das nicht nur beim Heuschnupfen sowie der per- ennialen Rhinitis, sondern auch bei der oft nur schwer therapeutisch angehbaren Ur- tikaria. Darüber hinaus gibt es erste Hinweise darauf, daß dem Mizolastin auch bei der Therapie des atopischen Ek- zems Bedeutung zukommt.
Dieses ist zum Teil ebenfalls histaminvermittelt, und Mizo- lastin kann dazu beitragen, den Juckreiz der Patienten sowie die entzündlichen Vor- gänge in der Haut zu mildern.
Glowania: „Die zusätzliche Hemmung der Leukotriene läßt auch bei diesem Krank- heitsbild eine ausgeprägtere Wirksamkeit des Mizolastin erwarten.“ Christine Vetter
Mizolastin bei Heuschnupfen
Den Wechsel zu
Asthma verhindern
Die Mastzelle, hier in degranuliertem Zustand, nimmt eine Schlüsselposition bei allergischen Er-
krankungen ein. Foto: Archiv
V A R I A AUS UNTERNEHMEN