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Archiv "Allergische Rhinitis: Häufig Komorbidität mit Asthma bronchiale" (22.04.2005)

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Die allergische Rhinitis ist kei- neswegs eine Banalität, wie oft angenommen wird. „Es han- delt sich vielmehr um eine chronische Erkrankung, die weitreichende gesundheitliche Bedeutung haben kann“, be- tonte Prof. Claus Bachert (Gent) in Köln. Die allergi- sche Rhinitis bedingt nicht nur eine massive Beeinträchti- gung der Lebensqualität, sie schmälert auch die Leistungs- fähigkeit der Patienten und zeichnet für Arbeits- und Pro- duktivitätsausfälle verantwort- lich, betonte der Wissenschaft- ler. Darüber hinaus fördere die allergische Rhinitis den Etagenwechsel zum Asthma bronchiale.

Noch viel zu wenig beach- tet werde allerdings die hohe Komorbidität von Asthma und allergischer Rhinitis. „Rund ein Drittel aller Menschen mit allergischer Rhinitis haben gleichzeitig ein Asthma. Um- gekehrt haben zwei Drittel der Asthma-Patienten zu- gleich eine allergische Rhini- tis“, berichtete der belgische Wissenschaftler. Das muss therapeutisch berücksichtigt werden, fordert in diesem Zu- sammenhang Prof. Wolfgang Petro (Bad Reichenhall).

Möglich ist das mithilfe des Leukotrienantagonisten Montelukast, der die Zulas- sungserweiterung zur „gleich- zeitigen Behandlung der bronchialen und nasalen aller-

gischen Inflammation“ erhal- ten hat. Das Bindeglied zwi- schen den beiden Erkrankun- gen ist nach Mitteilung von Petro die Inflammation der Schleimhaut. Die Behand- lung mit Montelukast erach- tet der Pneumologe daher aufgrund dessen hoher anti- inflammtorischer Potenz als eine sinnvolle Rationale.

Das bestätigen die Daten der COMPACT-Studie (Cli- nical Observation of Monte- lukast as a Partner Agent for Complementary Therapy), in der 898 Patienten mit leich- tem bis moderatem Asthma entweder mit 1,6 mg Budeso- nid oder mit 0,8 mg Budeso- nid plus 10 mg Montelukast (Singulair®) behandelt wur- den. In beiden Gruppen führ- te dies zu einer ausgeprägten, und zwar zu einer gleich star- ken Besserung der Lungen- funktion. Die Wirkung unter der Kombinationstherapie trat sogar signifikant schneller als unter der hochdosierten Ste- roidtherapie ein.

Der Leukotrienantagonist ist sehr gut auch bei Patienten mit Asthma und begleitender allergischer Rhinitis wirksam, wie eine Subgruppenanalyse der COMPACT-Studie doku- mentiert. Die Kombination von Montelukast mit Budeso- nid führte dabei zu einer deut- lich stärkeren Verbesserung des morgendlichen expiratori- schen Peakflows als die Ver- doppelung der Steroiddosis.

Auch im Vergleich mit einem

Antihistaminikum (Loratadin) schneidet Montelukast nach Meinung von Petro bei der al- lergischen Rhinitis gut ab: „Es kommt vor allem zu einer bes- seren Kontrolle der nächtli- chen Symptomatik.“

Hintergrund für die gute Wirksamkeit auch bei der al- lergischen Rhinitis dürfte nach Angaben von Prof. Johann Christian Virchow (Rostock) sein, dass ähnlich wie beim Asthma auch beim Heu- schnupfen Leukotriene maß- geblich an der Pathogenese beteiligt sind. Nach Virchows Angaben steigt bei Patienten mit allergischer Rhinitis die Leukotrienkonzentration in der Nase nach Allergenprovo- kation, und parallel dazu zeigt sich auch eine zunehmende Rhinitis. Die Provokation mit Leukotrienen erhöhe auch den nasalen Atemwegswider- stand und die Nasensekre- tion, erklärte der Wissen- schaftler. Christine Vetter

Pressekonferenz „Asthma und allergi- sche Rhinitis: Aktuelle Daten – Therapeu- tische Konsequenzen“ in Köln, Veranstal- ter: MSD Sharp & Dohme

V A R I A

A

A1150 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 16⏐⏐22. April 2005

Allergische Rhinitis

Häufig Komorbidität mit Asthma bronchiale

Die Behandlung der Auf- merksamkeitsdefizit-/Hyper- aktivitätsstörung (ADHS) mit Methylphenidat gilt – einge- bunden in ein multimodales Konzept – als gesicherte empi- rische Therapie. Die neue ga- lenische Zubereitung des Wirkstoffs als Retardpräparat (Medikinet® retard, Medice) deckt mit einer Wirkdauer von circa acht Stunden die Schul- und Hausaufgabenzeit der Kinder zuverlässig ab und mindert das Risiko uner- wünschter Wirkungen, wie beispielsweise Appetitlosig- keit oder Schlafstörungen am Abend.

Eine Therapie mit Methyl- phenidat sollte individuell auf die tagesaktuellen Bedürf- nisse des Kindes angepasst werden. Der Dosisfindung im

Rahmen einer sorgfältigen Ti- trierung kommt dabei beson- dere Bedeutung zu. Die Be- handlung erfolgt nach Dia- gnosestellung anfangs mit der schnell freisetzenden Darrei- chungsform 5 mg beziehungs- weise 10 mg in einer Dosis von 5 bis 10 mg pro Tag, die am Morgen eingenommen wird. Anschließend kann die Tagesdosis in wöchentlichen Abständen um 10 mg erhöht werden, wobei eine maximale Tagesdosis von 60 mg nicht überschritten werden sollte.

Das Präparat wird in Do- sierungen von 10 mg und 20 mg Methylphenidat angebo- ten. Bei Umstellung auf Me- dikinet retard kann die mit schnell freisetzendem Me- thylphenidat ermittelte Ta- gesdosis beibehalten werden.

Da es einen Anteil von 50 Prozent schnell frei setzen- dem Methylphenidat enthält, tritt die Wirkung schnell und ausreichend stark nach der Einnahme ein.

Kinder mit ADHS profitie- ren von einem strukturierten Tagesablauf, wozu regelmäßi- ge Mahlzeiten gehören. Um die Verteilung des Wirkstoffs im Körper zu gewährleisten, sollte das Kind Medikinet re- tard nicht auf nüchternen Magen einnehmen. Entschei- dend ist dabei nicht der Fett- gehalt der Nahrung, sondern dass es sich um feste Nahrung handelt (Müsli, Brot). Sollte das Kind versehentlich auf ei- ne Kapsel beißen, bleibt die Retardierung, so die Ergeb- nisse einer pharmakokineti- schen Analyse, erhalten. EB

ADHS: Methylphenidat mit Retardgalenik

erleichtert Kindern den Tagesablauf

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