ALLERGISCHE RHINITIS
Intranasale Therapie
Nasenspray mit Kortikoid plus Antihistaminikum bewirkt schnelle Symptomreduktion.
B
eim Asthma bronchiale ist die Kom- bination von Wirkstoffklassen etab- liert. Erstmals ist jetzt auch für die saiso - nale und perenniale allergische Rhinitis ein Nasenspray zugelassen, das mit einem Kortikoid und einem Antihistaminikum die First-line-Medikamente enthält.Nach Angaben von Prof. Dr. med. Lud- ger Klimek, Wiesbaden, gelingt es bei vie- len Patienten mit mittelschwerer und schwerer allergischer Rhinitis nicht, die nasalen und okulären Symptome mit einer Monotherapie effektiv zu kontrollieren.
Die Kombination von Fluticasonpropionat und Azelastinhydrochlorid zur intranasa- len Therapie (Dymista® Nasenspray), zwei- mal täglich angewandt, hat in drei Studien (n = 3 398) bei dieser Patientengruppe ei- nen deutlich höheren Nutzen als die bei- den Monosubstanzen gezeigt:
Der mittlere Scorewert (reflective total nasal symptom score, rTNSS) fiel in der 14-tägigen Studie sowohl gegenüber Pla- cebo als auch im Vergleich mit der Mono- therapie der einzelnen Wirkstoffe signifi- kant stärker ab (p < 0,001). Der höhere Nutzen ist Klimek zufolge bei allen nasa- len Symptomen (Rhinorrhö, Kongestion, juckende Nase), aber auch an den Kon- junktiven dokumentiert.
Zudem tritt die Wirkung schneller ein als bei jeweiliger Monotherapie. Unter- schiede sind nach sechs Tagen nachweis- bar, was angesichts einer mittleren Episo- dendauer von 12,5 Tagen für die Patienten relevant ist. Darüber hinaus weisen die Studien mehr Patienten mit wesentlicher Symptomlinderung – bei jedem sechsten vollständig oder nahezu vollständig – aus.
Das neue Nasenspray wurde aufgrund dieser Daten in einem Editorial des „Journal of Allergy & Clinical Immunology“ als „be- deutender Fortschritt in der Behandlung der allergischen Rhinitis“ bezeichnet.
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Dr. rer. nat. Renate Leinmüller
Quelle: Meda- Fachsymposium „Der allergische Marsch“, in Eltville, Veranstalter: Meda-Pharma
A 1640 Deutsches Ärzteblatt