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Archiv "Lipooxygenasehemmung bei Asthma-Patienten" (27.09.1996)

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da repäsentative und vergleichbare Studien über längere Zeiträume nur in begrenzter Zahl vorliegen. Wenn auch die Daten mit unterschiedlichen Methoden erhoben wurden, läßt der Vergleich der Fertilität kanadischer Paare im 17. und 18. Jahrhundert kei- nen Unterschied zu deutschen Paaren der Gegenwart erkennen (6, 11). Zwi- schen 1965 und 1988 wurde in den USA keine signifikante Zunahme der Infertilität festgestellt.

Schlußfolgerung

Es kann festgestellt werden, daß die bislang vorliegenden Ergebnisse nicht ausreichen, um einen säkularen Abwärtstrend der männlichen Zeu- gungsfähigkeit zu erkennen. Viel- mehr sind analytische und methodi- sche Fehler sehr wahrscheinlich maß- geblich am Zustandekommen der ge- schilderten Ergebnisse beteiligt. Erst eine zuverlässige, gut kontrollierte andrologische Labordiagnostik im Sinne der „evidence-based medicine“

würde gesicherte Analysen und Pro- gnosen gestatten (9).

Die Durchführung breit angeleg- ter, multizentrischer Studien erscheint daher notwendig. Jedoch müssen diese Untersuchungen allen Anforderungen genügen, um eine brauchbare Aussage

zu ermöglichen. Neben einer sorgfälti- gen Auswahl des Probandenkollektivs sind die analytischen Methoden streng zu vereinheitlichen, um die Vergleich- barkeit der Resultate zwischen ver- schiedenen Laboratorien und über längere Zeiträume zu gewährleisten.

Die andrologische Qualitätssicherung muß ebenso implementiert werden wie eine koordinierende Institution.

Ohne diese Voraussetzungen kann es zu keiner abschließenden Beurteilung dieser die breite Öffentlichkeit beun- ruhigenden Frage kommen.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1996; 93: A-2465–2468 [Heft 39]

Literatur

1. Auger J, Kunstmann JM, Czyglik F, Jouannet P: Decline in semen quality among fertile men in Paris during the past 20 years. NEJM 1995; 332: 281–285 2. Carlsen E, Giwercman A, Keiding N,

Skakkebaek N: Evidence for decreasing quality of semen during past 50 years.

BMJ 1992; 305: 609–613

3. Cooper TG, Keck C, Oberdieck U, Nie- schlag E: Effects of multiple ejaculations after extended periods of sexual absti- nence on total, motile and normal sperm numbers, as well as accessory gland secre- ations, from healthy normal and oligosper- mic men. Hum Reprod 1993; 8: 1251–1258 4. Fisch H, Goluboff ET, Olson JH, Feldshuh

J, Broder SJ, Barad DH: Semen analysis in 1,283 men from the United States over a 25-year period: no decline in quality. Fertil Steril 1996; 65: 1009–1014

5. Joffe M: Decreased fertility in Britain compared with Finland. Lancet 1996; 347:

1519–1522

6. Knuth UA, Mühlenstedt D: Kinder- wunschdauer, kontrazeptives Verhalten und Rate vorausgegangener Infertilitäts- behandlung. Geburtsh Frauenheilk 1991;

51: 678–684

7. Lerchl A, Simoni M, Nieschlag E:

Changes in seasonality of birth rates in Germany from 1951 to 1990. Naturwissen- schaften 1993; 80: 516–518

8. Neuwinger J, Behre HM, Nieschlag E: Ex- ternal quality control in the andrology la- boratory: an experimental multicenter tri- al. Fertil Steril 1990; 54: 308–314

9. Nieschlag E, Behre HM (Hrsg): Androlo- gie: Grundlagen und Klinik der reproduk- tiven Gesundheit des Mannes. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1996 10. Olsen GW, Bodner KM, Ramlow JM,

Ross CE, Lipshultz LI: Have sperm counts been reduced 50 percent in 50 years? A statistical model revisited. Fertil Steril 1995; 63: 887–893

11. Stolwijk AM, Straatman H, Zielhuis GA, Jongbloet PH: Seasonal variation in the time to pregnancy: avoiding bias by using the date of onset. Epidemiology 1996; 7:

156–160

12. WHO-Laborhandbuch zur Untersuchung des menschlichen Ejakulates und der Sper- mien-Zervikalschleim-Interaktion. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1993

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Eberhard Nieschlag FRCP

Institut für Reproduktionsmedizin WHO-Kollaborationszentrum zur Erforschung der menschlichen Fertilität

Domagkstraße 11 48129 Münster

A-2468

M E D I Z I N AKTUELL/FÜR SIE REFERIERT

(50) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 39, 27. September 1996 In einer prospektiven, plazebo-

kontrollierten Studie wurde der Ef- fekt des 5-Lipooxygenasehemmers Zileuton bei Patienten mit leicht- bis mittelschwerem Asthma bronchiale untersucht.

401 Patienten erhielten über drei Monate neben ihren inhalativen b-2- Rezeptoragonisten zusätzlich 600 Milligramm Zileuton (n = 132), 400 Milligramm Zileuton (n = 134) oder- einen Plazebo (n = 135) in vier Tages- dosen oral. Bewertet wurden in die- ser Zeit die Frequenz der kortikoid- pflichtigen Asthmaexacerbationen, der Verbrauch von inhalativen b-2- Mimetika, Lungenfunktionsanaly- sen, Asthma-Symptomatik, Lebens- qualität sowie die aufgetretenen Ne- benwirkungen.

6,1 Prozent der Patienten mit 600 mg/die Zileuton, 12,7 Prozent der Pa- tienten mit 400 mg/die Zileuton und 15,6 Prozent der Patienten der Plaze- bogruppe mußten in der Beobach- tungszeit wegen Asthmaexacerbation mit Glukokortikoiden behandelt wer- den. Der Verbrauch inhalativer b-2- Mimetika konnte in den einzelnen Gruppen um 26 Prozent, 17 Prozent und 13 Prozent gesenkt werden. Als Ausdruck einer Verbesserung der Lungenfunktion zeigte sich eine Stei- gerung der FEV1 (expiratorische 1- Sekundenkapazität) um 13,4 Prozent, 10,7 Prozent und 7,5 Prozent.

Ebenso berichteten die behan- delten Patienten über signifikant mehr symptomfreie Tage und Nächte, via Fragebögen ließ sich eine wesent-

liche Besserung der Lebensqualität nachweisen.

Als Nebenwirkung ließen sich dosisabhängig bei drei Prozent der Behandelten asymptomatische, re- versible Erhöhungen der Leberenzy- me nachweisen.

Die Autoren sehen in der Medi- kation mit 5-Lipooxygenasehemm- stoffen einen sinnvollen Therapie- ansatz bei Patienten mit Asthma bronchiale, da Produkte des Arachi- donsäure-Metabolismus als Entzün- dungsmediatoren eine große Rolle in der Pathogenese dieser Erkrankung

spielen. acc

Israel, E, et al.: Effect of treatment with Zileuton, a 5-Lipooxygenase inhibitor, in patients with asthma. JAMA, 1996; 275, 931-936

Dr. Israel, Brigham and Women’s Hospital, 75 Francis St., Boston, MA 02115, USA

Lipooxygenasehemmung bei Asthma-Patienten

Referenzen

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