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Archiv "Gesetz über Datenschutz geplant" (17.07.1989)

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Bekanntgabe der Bundesärztekammer

Die ArznelmIttelkommIsslon der deutschen Ärzteschaft gibt bekannt:

Möglicher Mißbrauch des Antidepressivums Doxepin bei Suchtkranken

Aus Berichten, die der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zugingen, ergeben sich Anzei- chen, daß mit Mißbrauch des Antidepressivums Doxepin bei Patienten mit vorbestehender Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit zu rechnen ist. Auch Drogenberatungsstellen machten ähnliche Beobachtun- gen*.

In drei psychiatrischen Universitätsklinken** fand sich nur selten ein Mißbrauch von Antidepressiva, dar- unter auch von Doxepin (bei 0,5 Prozent der Patienten mit Medikamentenabhängigkeit oder -mißbrauch). Ein isolierter Mißbrauch von Doxepin konnte dabei weder bei Suchtkranken noch bei depressiven Patienten festge- stellt werden. Ebenso gibt es bei der Monotherapie de- pressiver Krankheitsbilder mit Doxepin bis jetzt keinen Hinweis auf eine mißbräuchliche Verwendung dieses Arzneistoffes.

Aufgrund dieser noch ungeklärten Situation — vor al- lem in Hinblick auf das weite Indikationsspektrum von Do- xepin — bittet die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft alle Kolleginnen und Kollegen, Beobachtun- gen über den möglichen Mißbrauch von Doxepin und an- deren Antidepressiva — auch Verdachtsfälle — formlos oder auf den im Deutschen Ärzteblatt abgedruckten Be- richtsbögen der Arzneimittelkommission zu berichten.

Handelspräparate: Aponal®, Sinquan®

*) Arzneiverordnung i. d. Praxis 1988; 5:52-58

**) Im Rahmen eines vom BGA unterstützten Arzneimittelüberwachungssy- stems (AMÜP) in den Jahren 1980 bis 1986

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

NACHRICHTEN

Aus Bund und Ländern

Deutsch-polnische Zusammenarbeit macht Fortschritte

SCHIVELBEIN. Auf der Grundlage der am 5. Mai 1989 in Berlin paraphierten Vereinbarung zwischen der Bundesärztekammer und der polnischen Ärzteorganisation ist am 15. Juni 1989 in Schi- velbein (Swidwin/Polen) eine

„Deutsch-polnische Gesell- schaft zur Förderung der ärztlichen Zusammenarbeit zwischen der Volksrepublik Polen und der Bundesrepu- blik Deutschland e. V." ge- gründet worden.

Der Vorsitzende der Pols- kie Towarzystwo Lekarskie, Prof. Dr. Jerzy Woy-Wojcie- chowski, wurde zum 1. Präsi-

denten gewählt, der Präsident des Westdeutschen Fakultä- tentages, Prof. Dr. Fritz H.

Kemper, zum Vizepräsiden- ten. Ziel dieser Gesellschaft ist es, gemeinsam an der Ent- wicklung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung des jeweiligen Landes mitzu- wirken und Engpässe zu be- heben.

Die Gründungsversamm- lung fand im Rahmen der Ge- dächtnisveranstaltung zu Eh- ren des weltberühmten Arz- tes Rudolf Virchow statt, der

— in Schivelbein, Krs. Köslin, geboren — über seinen ärzt- lichen Beruf hinaus im 19.

Jahrhundert als herausragen- der Gesundheits- und Sozial- politiker wirkte. Ein Gedenk- stein erinnert an ihn. Ebenso wurde ein Gesundheitszen- trum auf seinen Namen ge- tauft. hpb

„Herzzentrum"

auch in Wuppertal

DÜSSELDORF/WUP- PERTAL. Nachdem die Kli- nik für Kardiologie am Klini- kum Barmen in Wuppertal am 1. Januar 1989 in Betrieb genommen wurde (Direktor:

Prof. Dr. med. Hartmut Gül- ker), startete am 1. Juni die- ses Jahres auch die neuge- gründete Klinik für Gefäß- chirurgie am Klinikum Bar- men mit dem Routinebetrieb (Direktor: Prof. Dr. med.

Carmine Minale, bisher Oberarzt der Abteilung Tho- rax-, Herz- und Gefäßchirur- gie am Klinikum der Techni- schen Hochschule Aachen).

Die neue Klinik für Kardiolo- gie (Medizinische Klinik B) an den Städtischen Kranke- nanstalten in Barmen mit dem Schwerpunkt Kardiolo- gie tritt neben die weiterhin von Prof. Dr. Günter Gehr- mann geleitete Medizinische Klinik A, die hauptsächlich Aufgaben der allgemeinen in- neren Medizin wahrnimmt Das Aufgabenspektrum der neuen Klinik für Gefäßchir- urgie reicht von der Gefäß- chirurgie (einschließlich der Chirurgie der thorakalen und abdominellen Aorta) bis hin zur Chirurgie der Herzkranz- gefäße (einschließlich des By- passes) sowie der operativen Behandlung angeborener und erworbener Herzklappenfeh- ler.

Nach Angaben der Klinik- leitung war die Bereitstellung herzchirurgischer Einrichtun- gen am Klinikum Barmen vor allem deswegen notwendig geworden, nachdem die Kli- nik für Kardiologie einen Versorgungsauftrag erhalten hatte, um schwerpunktmäßig interventionelle Therapie durchzuführen. Andererseits bestehen für neun im Ein- zugsbereich der Kliniken der Stadt Wuppertal liegende Linksherzkathetermeßplätze mit insgesamt 5500 Links- herzkatheter-Untersuchun- gen pro Jahr (Einzugsgebiet:

2,5 Millionen Einwohner) er- hebliche Schwierigkeiten, ei- ne angemessene herzchirurgi-

sehe Versorgung innerhalb vertretbarer Wartezeiten zu erreichen. Bei den nächstge- legenen operativen Zentren (Universitätskliniken Düssel- dorf und Essen), zu denen Patienten aus Wuppertal im Notfall mit Hubschrauber oder mit Notarztwagen ge- bracht werden, warten die Pa- tienten zur Zeit für planbare Herzoperationen bis zu sechs Monaten. HC

Gesetz über

Datenschutz geplant

DORTMUND. Das nord- rhein-westfälische Ministeri- um für Arbeit, Gesundheit und Soziales erarbeitet zur Zeit einen Referentenent- wurf für ein „Gesetz zum Da- tenschutz im Gesundheitswe- sen" des Landes Nordrhein- Westfalen. Wie Minister Hei- nemann vor der Presse be- kanntgab, soll das geplante Gesetz neben dem Kranken- hausbereich auch die übrigen Sektoren des Gesundheitswe- sens umfassen. Insofern soll der Gesetzentwurf über den Rahmen des ursprünglichen Referentenentwurfs für ein spezielles Landeskranken- hausdatenschutzgesetz aus dem Jahr 1987 hinausgehen.

Mit dem jetzt initiierten Gesetzentwurf sollen daten- schutzrechtlich relevante Ein- zelbestimmungen bereits be- stehender Gesetze, so etwa des Landeskrankenhausge- setzes, des Psychiatriegeset- zes, des Seuchengesetzes u. a., zusammengefaßt wer- den. Nach dem Gesetzent- wurf sollen folgende Angaben besonders geschützt werden:

sämtliche Angaben zur Per- son des Patienten; Angaben und Aufzeichnungen über frühere Erkrankungen des Patienten; Angaben, Feststel- lungen und Aufzeichnungen, die durch Diagnose und The- rapie gewonnen werden (La- borbefunde, Ergebnisse bild- gebender Verfahren; Rönt- gen/Computertomographie);

die Operationsberichte, so- weit alle Angaben damit im Zusammenhang stehen. HC Dt. Ärztebl. 86, Heft 28/29, 17. Juli 1989 (23) A-2063

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