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Archiv "Vergangenheit: Scheinheilig" (07.08.2000)

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Vergangenheit

Zu dem Interview mit Prof. Dr. med.

Eggert Beleites „Das Problem ist ja nicht weg aus unserer Zeit“ in Heft 27/2000:

Verhöhnung der Opfer

Mich haben die Äußerungen von Prof. Beleites erschüttert, man dürfe die DDR und das Dritte Reich nicht miteinan- der vergleichen, da es keine Vernichtungslager gegeben habe. Insofern sei das DDR- Regime harmlos gewesen und auch nicht so verbreche- risch wie das Dritte Reich.

Ich weiß nicht, wo Prof. Be- leites von 1945 bis 1990 ge- lebt hat, dass ihm entgangen ist, dass die Konzentrations- lager „Buchenwald“ sowie

„Sachsenhausen“, „Jamlitz“

und „Torgau“ bis 1950 in Be- trieb waren. Hier wurden sy- stematisch Gegner der Zwangsvereinigung SPD- KPD zur SED vernichtet.

Es kommt einer Verhöhnung der Opfer gleich, dass dem Professor auch entgangen ist, dass es in Bautzen Ende der Vierziger- und Anfang der Fünfzigerjahre systematische Vernichtung von politischen Häftlingen gegeben hat, und es dürfte auch der letzte Sym- pathisant des DDR-Regimes bemerkt haben, wie aus den Veröffentlichungen der letz- ten zehn Jahre allgemein be- kannt wurde, dass Hunderte von Menschen, mit und ohne Todesurteil, auf dem Boden der DDR ermordet bezie- hungsweise erschossen wur- den. Es ist letztlich für die Getöteten unerheblich, ob sie aus rassischen Gründen oder aus politischen Gründen ihr Leben verloren haben und ob

dies in der DDR oder im Dritten Reich geschehen ist.

Ich hoffe, dass Herr Prof. Be- leites die Gelegenheit wahr- nimmt, sich im Deutschen Ärzteblatt öffentlich bei den Opfern des DDR-Regimes für seine Äußerungen zu ent- schuldigen.

Dr. med. Jürgen Emmrich, Sulz- bachstraße 21, 66111 Saarbrücken

Glosse

Rechtfertigen Sie sich, Herr Prof. Beleites, Sie haben wei- ter gedacht als verlangt. Er- wartet wird von Ihnen als LÄK-Präsident eine Verur- teilung Ibrahims aus heutiger Sicht und nicht eine Persön- lichkeitseinschätzung unter den damaligen Zeitumstän- den und Geistesströmungen.

Wer nachdenkt, macht sich suspekt. Anerkannte Pau- schalurteile sind zu respek- tieren! Schließlich hätten wir Heutigen uns nicht in das Kindereuthanasieprojekt in- volvieren lassen.

❃Man denke nur an unseren umfassenden Lebensschutz, abgesehen von den ersten drei Monaten.

❃Den Begriff Eugenik haben wir getilgt. Für die Spätab- treibung von Foeten mit Be- hinderungen brauchen wir keine derartige Zuordnung.

❃Natürlich sind wir gegen die Präimplantationsdiagno- stik, selbst wenn die Spätab- treibung straffrei bleibt.

❃Euthanasie wie bei den Holländern sei uns fern. Die dürfen anders denken und handeln. Schließlich fehlt ih- nen das Trauma der Eutha- nasieaktion.

Ja, wir haben nicht nur das beste Gesundheitswesen, wir

dürfen uns auch der höchsten ethischen Standards rühmen.

Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Lebensschutz als durchgängiges Prinzip ohne Ausnahmen – nein, so radi- kal wollen wir nicht denken.

Das stört das Bild, das wir uns von uns selbst machen.

Was bedacht wird, wird be- denklich, hat der in Ihrer Nachbarstadt Naumburg ver- storbene Philosoph gesagt.

also, Herr Professor Beleites, überfordern Sie nicht Ihre Zeitgenossen!

Dr. sc. med. J. Horntrich, Finster- walder Straße 4, 03048 Cottbus

Aus heutiger Sicht

Auch wenn man die vielen guten Taten von Herrn Ibra- him berücksichtigt, kann ein Arzt, nachdem eine unabhän- gige Kommission festgestellt hat, dass er wissentlich schwerstkranke Kinder in den Tod geschickt hat, nicht noch weiterhin geehrt werden. Die Euthanasie der Nazis war kei- ne Sterbehilfe, sondern Mord.

Außerdem ist seit langem be- kannt, dass zur gleichen Zeit andere Ärzte, die in entspre- chenden Anstalten tätig wa- ren, anders gehandelt haben.

Was soll die Mutter eines be- hinderten Kindes denken, wenn sie erfährt, dass ihr Kin- dergarten nach so einem Mann benannt wurde?

Am Beispiel Ibrahim ist zu ersehen, wie gefährlich es ist, wenn der Mensch sich an- maßt zu entscheiden, welches Leben „unwert“ ist. Wir soll- ten daraus lernen, wenn es um die heutige Diskussion zu Beginn und am Ende des Le- bens geht.

Dr. med. Inge Gorynia, Universitätsklinik für Psychiatrie, Charité, 10098 Berlin

Mord aus niedrigen Beweggründen

. . . Im Gespräch mit dem Prä- sidenten der Landesärztekam- mer Thüringen stört empfind- lich, dass er laufend das Pro- blem der aktiven oder passi- ven Sterbehilfe mit der so ge-

nannten Euthanasie der Nazis in Verbindung bringt. Hat sich denn immer noch nicht her- umgesprochen, dass es beim Letzteren um nichts, aber auch gar nichts anderes ging als um puren Massenmord an Schwachen und Wehrlosen?

Es war Mord aus niedrigen Beweggründen, überwiegend aus wirtschaftlichen Motiven, so wie auch der Mord an den späteren Millionen von Op- fern ein Raubmord war, was bei den ideologischen Moti- ven gern vergessen wird. Beim Kranken- und Behinderten- mord mag außerdem der Hass der Ärzte auf das nicht Heil- bare in ihren Patienten eine Rolle spielen.

Es ist genau die Schuld, die im Mittelpunkt unserer Auf- klärungsversuche stehen muss, und nicht einfach ein Fehler. Das Erschütternde ist doch, dass Ärzte das Propri- um ihres Berufes, die Sorge um den Patienten, Sorge in einem existenziellen Sinne, über Bord geworfen haben.

Das ist kein Fehler! Über- flüssig, darauf hinzuweisen, dass das nicht die Tür zu billi- gem Moralisieren öffnet.

Denn wir alle können schul- dig werden oder sind es.

Festzuhalten bleibt: Auch ein berühmter und verdienstvol- ler Kinderarzt wie Dr. Ibrahim leistet in dem Moment, wo er seine kleinen Patienten an die Mordmaschine ausliefert, ver- brecherische Beihilfe. Er hätte vor ein Gericht gehört und scheidet als Person öffentli- cher Ehrung aus . . . Dr. med. Roland Knebusch, Rheinstraße 71, 77694 Kehl

Scheinheilig

. . . Nach Beleites . . . hat Prof. Ibrahim schwerstbehin- derte Kinder zur Begutach- tung und weiterführenden

„Behandlungen“ an eine thüringische Spezialklinik überwiesen, zum Teil mit Einverständnis der Eltern, die ihrem schwerstbehinder- ten Kind ein „lebensunwertes Leben“ ersparen wollten. Ist dies aus heutiger Sicht ethisch und moralisch vertretbar?

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A2094 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 31–32½½½½7. August 2000

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Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

(2)

Ärzteschaft und Ethiker so- wie Ethikkommissionen ver- neinen dies vehement; in Je- na soll sein Name aus der Öf- fentlichkeit verschwinden.

Sind die heutigen „Pharisäer“

zu solchem Verdikt über- haupt berechtigt? . . . Ärzte- schaft und Ethikkommissio- nen sehen seit vielen Jahren zu, wie zwischen 200 000 und 300 000 ungeborene Men- schen getötet werden, weil sie unter anderem ein „lebens- unwertes Leben“ erwartet!

Diese im Mutterleib getöte- ten und abgetriebenen Men- schen sind im Gegensatz zu den von Prof. Ibrahim gewis- sermaßen freigegebenen Kin- dern gesund! . . .

Prof. Dr. med. H.-J. Maurer,Obere Flurstraße 11, 88131 Bodolz-Enzisweiler

Es geht um massen- haftes Fehlverhalten

Die Position von Prof. Belei- tes, „ordentlich mit der Ver- gangenheit umzugehen und sie gut auszuleuchen“ und

„sich eines sauberen Um- gangs mit den Fehlern der Vergangenheit zu befleißi- gen“, ist sehr zu unterstützen.

Es geht doch nicht um das ärztliche Fehlverhalten eines vor 47 Jahren bereits verstor- benen Prof. Ibrahim oder die Verbrechen eines Dr. Menge- le, sondern das massenhafte Fehlverhalten von Psychia- tern, Kinderärzten, Gynäko- logen und anderen Ärzten im Dritten Reich. Den Ursa- chen und Zusammenhängen ist nachzugehen, damit heute in Deutschland wie anderswo die beiden Grundpositionen des Arztberufes Rationalität und Humanität nicht gefähr- det werden. Besonders tabui- siert sind auch weiterhin so- ziologische Besonderheiten des Arztberufes. Während das soziale Engagement des Arztes gewünscht und die Einbindung ärztlicher Tätig- keit in das soziale Umfeld und Gefüge legitimiert ist, werden die biologistische Prä- gung dieses Berufes und die damit verbundenen Gefähr- dungen oft übersehen und verdrängt. Die Grenze zwi-

schen Darwinismus und Sozi- aldarwinismus wurde und wird – nicht nur von Einzel- nen – auch heute überschrit- ten, man denke an tagtägli- che Euthanasie, an tagtägli- che Abwägung zwischen me- dizinischer Indikation, Ethik und Monetik, an den poten- ziellen und bereits tatsächli- chen Missbrauch neuer Dia- gnostik- und Therapieverfah- ren für Selektionen und Züchtungen der Menschen.

Es wirkt auch recht heuchle- risch, wenn die Interviewer Frau Korzilius und Herr Gerst das gegenwärtige Pro- blem auf die Analogie Nazi- Deutschland/DDR oder NSDAP/SED einengen wol- len und dabei überdecken, dass in der Bundesrepublik erst seit 1968 die konservati- ve Kontinuität in Frage ge- stellt wurde.

Es gibt für den ehrlich Inter- essierten sehr fundierte In- formationen über die Ver- gangenheitsaufarbeitung in der alten Bundesrepublik Deutschland („Die westdeut- schen Strafverfahren wegen NS-Tötungsverbrechen“, APA-Holland University Press und K. G. Saur Verlag 1998) und in der DDR („Das Schicksal der Medizin im Fa- schismus – Auftrag und Ver- pflichtung zur Bewahrung von Humanismus und Frie- den“, Verlag Volk und Ge- sundheit, Berlin 1989, Nach- druck in Veröffentlichungen Medizin und Gesellschaft, Dr. L. Rohland).

Prof. Dr. sc. med. H. Kreibich, Rudolf- Breitscheid-Straße 8, 15732

Schulzendorf

Je nach Zeitgeist

Euthanasie, Eugenik, Abtrei- bung etc. waren/sind welt- weit anerkannte medizini- sche Denkrichtungen mit vie- len Anhängern. Es war und ist das Charakteristikum je- der medizinischen Gruppie- rung, dass sie ihre Pläne und Ziele mit Hilfe der jeweiligen Politik zu realisieren suchte beziehungsweise sucht.

Es ist auch ein Charakteristi- kum der modernen Medizin,

dass man retrograd bis hin- unter zu Hippokrates anders- denkende Ärzte (und medizi- nische Denkrichtungen) als Narren, Dummköpfe und so- gar als „Verbrecher“ (bezie- hungsweise als „falsch“) ab- qualifiziert.

Hier befindet sich Dr. Ibra- him in Gesellschaft eminen- ter – ebenfalls kritisierter – Mediziner. Die Kritiker Dr.

Ibrahims sollten sich vor Au- gen halten, dass der Weg vom

„Wohltäter und Held“ zum

„Verbrecher“ in beide Rich- tungen je nach Zeitgeist leicht ist.

Dr. med. Gernot Beaumont, Schulstraße 6, 66133 Saarbrücken

Zu dem Leserbrief „Wissenslücken schließen“ von Dr. med. Nathan Warszawski in Heft 24/2000:

Kein Unterschied

Sie fragen nach dem genauen Unterschied zwischen der Ermordung schwer geschä- digter Kinder durch Nazi- schergen im 3. Reich und der Abtreibung behinderter Kinder mit Einwilligung der Mutter im demokratischen Deutschland. Nun, lieber Herr Kollege, diese Antwort kann Ihnen „genau“ nur der liebe Gott geben. Ich, als überzeugter Christ, meine, dass es da keinen Unter- schied gibt. Mord ist Mord und Mörder ist Mörder.

Dr. med. Hans-Jürgen von Keitz, Niederkalbacher Str. 17, 36119 Neuhof

Medikamente

Zu dem Medizin-Beitrag „Evidenzba- sierte Immunsuppression bei chro- nisch entzündlichen Darmerkrankun- gen“ von Priv.-Doz. Dr. med. Markus F. Neurath et al. in Heft 28–29/2000:

Zu beachten

Immunsuppressive Medika- mente (zum Beispiel Me- thotrexat, Azathioprin, Glu- cocorticoide, Ciclosporin) werden vielfach eingesetzt bei der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und

rheumatischen Erkrankun- gen.

In unserer Gelbfieberimpf- stelle haben sich bereits mehrfach Patienten, die sich einer solchen Therapie un- terziehen müssen, mit dem Wunsch nach einer Gelbfie- berimpfung vorgestellt. Die- se ist aber bei einer Immun- suppression kontraindiziert.

In einigen Fällen wurden dann bereits fest gebuchte Reisen storniert, was für die Patienten mit erheblichen Kosten verbunden sein kann.

Deshalb möchte ich daran er- innern, Patienten schon vor Beginn einer immunsuppres- siven Therapie explizit auf dieses Problem hinzuweisen und speziell von Reisen in Gelbfieberendemiegebiete abzuraten.

Priv.-Doz. Dr. med. A. Heim, Gelbfieberimpfstelle, Institut für Virologie, Medizinische Hochschule Hannover, 30623 Hannover

Geschichte

Zu dem Leserbrief „Vom Heiraten“

von Prof. Dr. med. H.-D. Göring in Heft 28–29/2000, der sich auf den Beitrag „Georg Friedrich Louis Stro- meyer – Orthopäde, Militärarzt und Literat“ von Wibke Knöner und Dirk Schultheiss in Heft 23/2000 bezog:

Kein Irrtum

Die beiden Autoren der dem Orthopäden, Militärarzt und Literaten Georg Friedrich Louis Stromeyer (1804 bis 1876) gewidmeten vorzügli- chen Arbeit haben Recht:

Am 4. Februar 1854 heiratete Dr. Johann Friedrich August Esmarch (1823–1908), Stro- meyers Schüler, dessen älte- ste Tochter Anna. Sie starb am 31. Mai 1870. Erst in zweiter Ehe heiratete Es- march 1872 die Prinzessin Henriette von Schleswig- Holstein-Sonderburg-Augu- stenburg, die Tante der spä- teren deutschen Kaiserin Au- guste Victoria, wodurch Es- march Onkel des deutschen Kaisers wurde. Er wurde spä- ter Geheimrat, Exzellenz, Generalarzt 1. Klasse und am 1. Juni 1887 in den preußi-

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 31–32½½½½7. August 2000 AA2095

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A2096 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 31–32½½½½7. August 2000

schen Adelsstand erhoben.

Ein solch schönes Denkmal wie Stromeyer in Hannover hat Esmarch dennoch nicht bekommen!

Prof. Dr. Georg Strohmeyer,An der Obererft 80d, 41464 Neuss

Sloterdijk-Debatte

Zu dem Beitrag „Dialog zwischen Me- dizin und Philosophie gefordert“ von Sibylle L'hoste und Prof. Dr. med.

Wolfgang Müller-Holve in Heft 26/2000:

Wenig Erkenntnis

Peter Sloterdijk nennt seine so genannte Ellmauer Rede ein „Scherzo zur methodisch gewordenen Grenzüber- schreitung“. Die Verfasser zi- tieren W. Ch. Zimmerli, dass Sloterdijk nichts wesentlich Neues gesagt habe, und wun- dern sich, von Ärzten, Biolo- gen und Biochemikern nichts zur Ellmauer Rede zu hören.

Wer hat die kompetentere philosophische Intuition – der Ellmauer Redner oder die dazu Schweigenden? Slo- terdijk ist immer gut für Worthülsen, die, lebhaft vor- getragen, durchaus belusti- gen. Ich mag ihn wirklich.

Lust braucht aber Perfor- manz, die im dialektischen Wechsel mit Kompetenz spielt. Performanz und Kom- petenz bedingen einander, führen die dialektische Wen- deltreppe des Urteilsvermö-

gens hinauf.

Sloterdijk gelingt es offen- sichtlich nicht, vor den Schweigenden Performanz zu zeugen: Ein Hauch von Kompetenz? Ich halte es nicht für mangelndes Ärzte- oder Biologen-Interesse an der Ellmauer Rede, schon gar nicht an philosophischen Fragen, wenn eine verwende- te Terminologie zwar spiritu- elle Verführungskunst, aber wenig Erkenntnis verspricht, weder Kompetenz noch Per- formanz fördert, sondern nur geschwind in den Bann eines Zeitgeistes schlägt, mit dem der aufmerksame Leser nicht anders kann als ihn einfach abzuschütteln.

Dr. med. Harald Rauchfuss, Bahnhofstraße 38, 91413 Neustadt

Surinam

Zu dem Beitrag „Herzchirurgie in Su- rinam: ,Geschenkte Operationen‘“

von Dr. med. Markus K. H. Fritz in Heft 28–29/2000:

Umrechnungsfehler

Das seit 1975 unabhängige Land Surinam in Südamerika sollte damals von den Nie- derlanden ein ökonomisches Hilfsprogramm in Höhe von eineinhalb BillionenUS- Dollar erhalten, wozu es zunächst nicht kam. Was man wohl mit Recht bezweifeln kann, ist die Höhe der Ent- schädigung, jedenfalls auf den ersten Blick, soweit eu- ropäische Maßstäbe angelegt werden. Also richtiger und verständlicher hätte es wohl heißen müssen eineinhalb Milliarden, nach amerikani- scher Lesart eineinhalb billi- on US-Dollar, denn der Be- griff wird in den USA nicht benutzt. Eigentlich auch un- vorstellbar, wenn die Hollän- der sich nach europäischen Maßstäben mit eineinhalb Billionen Dollar engagiert hätten.

Dr. med. Friedrich Kayser, Dietrichsweg 55 a, 26127 Oldenburg

Anmerkung der Redaktion:

Dr. Kayser hat Recht!

B R I E F E / B Ü C H E R

Dr. Johann Friedrich August Es- march (1823–1908)

Neueingänge

Medizin/Wissenschaft Wolfgang Raab, Ursula Kindl:

Pflegekosmetik. Ein Leitfaden. 3.

Auflage, Wissenschaftliche Ver- lagsgesellschaft, Stuttgart, 1999, XV, 371 Seiten, 96 Abbildungen, 64 Tabellen, gebunden, 78 DM J. R. Siewert, F. Harder, M. Roth- mund (Hrsg.): Praxis der Visze- ralchirurgie. Endokrine Chirur- gie. Springer-Verlag, Berlin, Hei- delberg u. a., 2000, XVI, 596 Sei- ten, 282 zum Teil farbige Abbil- dungen in 393 Teilabbildungen, 108 Tabellen, gebunden, 298 DM Wilhelm Thiele, Hans-Heinrich Rüschmann (Hrsg.): Geriatrische Strukturplanung. Eine Studie im Interesse der Gesundheit älter wer- dender Menschen. Schriftenreihe Forum Sozial- und Gesundheits- politik, Band 13. Asgard-Verlag Dr. Werner Hippe, Sankt Augu- stin, 2000, 138 Seiten, 32 DM Martin Wiederkumm: Leitfaden für septische Intensivpflege. Sprin- ger-Verlag, Wien, New York, 2000, XIII, 239 Seiten, 64 Abbildungen, broschiert, 58 DM

Hans-Reinhard Brodt, Eilke Brigitte Helm, Bernd Sebastian Kamps: AIDS 2000. Diagnostik und Therapie. 10., überarbeitete Auflage, Steinhäuser Verlag, 42399 Wuppertal-Beyenburg, 2000, 637 Seiten, kartoniert, 91 DM Claudia Christiane Carl: Einhun- dertzwanzig Jahre Hebammenaus- bildung an der Gießener Entbin- dungsanstalt/Frauenklinik. Die Entwicklung des Hebammenwe- sens im Großherzogtum Hessen von 1814 bis 1934. Arbeiten zur Geschichte der Medizin in Gießen, Band 28, Wilhelm Schmitz Verlag, Gießen, 1999, 389 Seiten, 110 DM Claus Schulte-Uebbing: Aku- punktur für Schwangerschaft, Ge- burt und Wochenbett. Verlag Wal- ter de Gruyter, Berlin, New York, 2000, XIII, 264 Seiten, 78 DM Eckhard Beubler: Kompendium der medikamentösen Schmerz- therapie. Wirkungen, Nebenwir- kungen und Kombinationsmög- lichkeiten. Springer-Verlag, Wien, New York, 2000, IX, 92 Seiten, zahlreiche Abbildungen und Ta- bellen, broschiert, 39 DM

Ratgeber

Bernard A. Bäker, Peter Reisky:

Die verrückte Bandscheibe. Wirk- same Hilfe bei Rückenschmerzen.

Die Ursachen der Schmerzen • Therapeutische Maßnahmen • Ge- zieltes Training. Ratgeber Ehren- wirth, Ehrenwirth Verlag, Mün- chen, 2000, 157 Seiten, kartoniert, 19,90 DM

Peter Brückner-Bozetti, Simone Schweizer (Hg.): Krankenhaus- management und Arbeitnehmer- strategie. Ein Projekt der Ge- werkschaft ÖTV und des Gesamt- personalrates des LBK Hamburg zur Unternehmens- und Beschäf- tigungssicherung. Mabuse-Verlag, Frankfurt/Main, 2000, 283 Seiten, kartoniert, 47 DM

Wolfgang Larbig, Volker Tschusch- ke (Hrsg.): Psychoonkologische In- terventionen.Therapeutisches Vor- gehen und Ergebnisse. Ernst Rein- hardt Verlag, München, Basel, 2000, 214 Seiten, 5 Abbildungen, 7 Tabellen, 58 DM

Stefan Gutensohn: Endstation Alzheimer? Ein überzeugendes Konzept zur stationären Betreu- ung. Mabuse-Verlag, Frankfurt/

Main, 2000, 122 Seiten, 24,80 DM Jessika Hennig: Zwangssterili- sation in Offenbach/Main 1934–

1944. Reihe Wissenschaft, Band 43, Mabuse-Verlag, Frankfurt/

Main, 2000, 292 Seiten, 48 DM H. P. Wolff, T. R. Weihrauch: In- ternistische Therapie 2000 • 2001.

13., neu bearbeitete Auflage, Urban

& Fischer Verlag, München, Jena, 2000, XXVI, 1 249 Seiten, 285 Ta- bellen, gebunden, 98 DM

Sonstiges

Gabriele Roß, Robert Erker:

Lustiges Sprechzeichnen. Eine spielerische Sprachförderung. 24 Hexengeschichten und dazu pas- sende Übungszeichen. Pattloch Verlag, München, 2000, 80 Seiten, kartoniert, 16,90 DM

Manfred Plinke (Hrsg.): Deut- sches Jahrbuch für Autoren, Au- torinnen 2000/01. Schreiben &

Veröffentlichen mit aktuellen Literatur- und Verlagsadressen.

Autorenhaus-Verlag Plinke, Ber- lin, 2000, 572 Seiten, 39,80 DM Wolfgang Burgmair, Eric J.

Engstrom, Matthias M. Weber (Hrsg.): Emil Kraepelin. Persön- liches. Selbstzeugnisse. Edition Emil Kraepelin, Band 1. belleville Verlag Michael Farin, München, 2000, 277 Seiten, 39,50 DM Eva Heller: Wie Farben auf Ge- fühl und Verstand wirken. Farb- psychologie, Farbsymbolik, Lieb- lingsfarben, Farbgestaltung. Droe- mer Verlag, München, 2000, 311 Seiten mit vielen farbigen Abbil- dungen, gebunden, 49,90 DM Präventionsrat der Stadt Lingen (Ems) unter wissenschaftlicher Begleitung von Manfred Tücke:

Kriminalität, Kriminalitätsfurcht und Möglichkeiten der Prävention in einer Mittelstadt. Regionale kriminologische Analyse der Stadt Lingen (Ems). Pabst Science Pub- lishers, Lengerich u. a., 2000, 240 Seiten, 30 DM

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