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Archiv "SOZIALDEMOKRATEN: Patienten und Kranke" (13.10.1988)

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Ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Krebskranken:

das ärztliche Gespräch, auch mit den Angehörigen

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

SOZIALDEMOKRATEN

Zum Kurzbericht „Harte Kri- tik an Blüms ‚Gesundheitsre- form"' in Heft 36/1988:

Patienten und Kranke

Zuerst einmal finde ich es begrüßenswert, daß Sie über das Werkstattgespräch be- richteten. Die Teilnehmer gehörten zu einem hohen Prozentsatz nicht dieser Par- tei an. In Absatz 2 schreiben Sie: „Gesundheitsreform — wer zahlt die Zeche? — so das Motto der SPD-Anhörung.

Die Antwort führender So- zialdemokraten auf die wohl eher rhetorisch gemeinte Fra- ge war eindeutig: Die Patien- ten, Ärzte, Zahnärzte und Pharmaindustrie würden weitgehend geschont, die Kranken hingegen zur Kasse gebeten".

Ob faux pas oder Absicht, diese widersprüchliche Aus- sage veranlaßt zum Nachden- ken. Schön wäre es, wenn die Patienten durch die Festle- gung im geplanten Gesund- heits-Reformgesetz geschont würden. Nun sind Patienten aber Kranke. Und Sie schrei- ben, die Kranken würden hingegen zur Kasse gebeten, das heißt Patienten sprich Kranke werden sowohl ge- schont als zur Kasse gebeten.

In der Tat: Die Kreise und Gruppierungen, die in dem Gesundheits-Reformgesetz für sich einen Vorteil erse- hen, werden verständlicher- weise von einer Schonung der Patienten sprich Kranken sprechen. Die Zukunft wird, falls dieses Gesetz durch- kommt, das Gegenteil bewei- sen: Für Zehntausende sind die Einkommenspfründe ab- gesichert, aber auf dem Rük- ken der Patienten sprich Kranken. Je kränker jemand ist, desto mehr wird er bela- stet werden. Von einer Scho- nung des Patienten sprich Kranken zu sprechen, ist ein Hohn.

Es ist nicht auszumalen, was auf die psychisch Kran- ken an finanziellen Belastun- gen zukommt, die wir als so- genannte chronische oder Langzeitkranke einordnen.

Ist mit sehr vielen von ihnen nur dann noch ein Kontakt herzustellen, wenn man sie zu Hause aufsucht, so werden in Zukunft viele es sich über- legen, ob sie von sich aus noch zum Arzt oder eine In- stitutsambulanz kommen. Es ist ein Faktum, daß die Ver- sorgung psychisch Kranker defizitär ist und im stationä- ren und teilstationären Be- reich ein enormer Nachhol- bedarf besteht. Wir arbeiten mit den Stellenanhaltszahlen von 1969, die zum Teil noch nicht erreicht sind. Bei Herrn Minister Blüm liegt die Ent- scheidung, den Krankenkas- sen zu verordnen, bei den Pflegesatzverhandlungen die Anhaltszahlen von 1985 zu- grunde zu legen, leider läßt er auf sich warten. Wie ge- sagt, ob lapsus linguae oder Absicht, die Berichterstat- tung ist im obig zitierten Ab- schnitt auf ihre Hintergründe hin bedenkenswert.

Dr. K. Haedke, Ärzt- licher Direktor des Psychia- trischen Krankenhauses Her- born, Landeswohlfahrtsver- band Hessen, Austraße 40, 6348 Herborn

RAMSTEIN

„Die Moral von der Ge- schieht":

Katastrophenmedizin

Die Ursache des organisa- torischen Durcheinanders beim Helfen in Ramstein? Es durften seit Jahr und Tag kei- ne Übungen mit Katastro- phen-Szenario geübt werden.

Denn solche Ubungen — so wurde ausgeschrieen — seien Militarismus und Kriegs- treiberei.

Bedanken wir uns drum bei den Ausschreiern, und schieben wir nicht die Schuld auf harmlose Landräte und brave Bürgermeister! Schie- ben wir sie vielmehr auf uns selbst, die wir den blauäugi- gen Verhütern nachgeplap- pert und eben nicht geübt ha- ben!

Dr. med. W. Burde, Tul- lastraße 5, 7850 Lörrach-Stet- ten

Krebs-Klinik

Jedes Jahr werden in der Bundesrepublik Deutschland 200 000 Menschen plötzlich mit der Diagnose Krebs kon- frontiert. Sie erfahren, daß sie an einer lebensbedrohenden Erkrankung leiden, sie erfah- ren auch, daß nun eine Be- handlung nötig ist, und sie wis- sen, daß damit Schmerzen, eingreifende Veränderungen, psychische und physische Strapazen verbunden sind.

Und sie haben Angst davor, daß die Krankheit letztlich doch nicht besiegt werden kann, denn vielen ist auch be- kannt, daß bei uns in jedem Jahr 160 000 Menschen an Krebs sterben. Doch die mei- sten haben Hoffnung — auch

Medizin

und Wissenschaft

Die Sprechstunde. Ge- sundheit auf dem Stunden- plan. Drittes Fernsehen Süd- west, 14. Oktober, 19.30 Uhr.

Dominanzen. Von Frau zu Frau. Gynäkologinnen und ih- re Patientinnen. Eine Sen- dung von Henriette Wrege und Marlis Neuerburg. Sen- der Freies Berlin, 3. Pro- gramm, 15. Oktober, 11.30 Uhr.

wenn ihre Ärzte sagen müs- sen: „Mit dem Wort Heilung sind wir sehr vorsichtig."

Dies ist die Ausgangssi- tuation für die „Medizin-Re- portage" aus einer Krebskli- nik in Nürnberg (ARD, 22.

Oktober, 16.35 Uhr). Im Haus 12 des Städtischen Kli- nikums werden Patienten be- treut, deren Krebserkran- kung vorwiegend mit Chemo- therapie behandelt werden muß

Im Film sprechen sie über ihre Hoffnungen und Ängste, über ihre Erfahrungen mit der Krankheit. Die Reporta- ge bringt einen Überblick über das aktuelle Behand- lungsspektrum der Krebsthe- rapie, über klinische und au- ßerklinische Hilfsangebote für Betroffene und ihre An- gehörigen.

Wissenschaft im Ge- spräch. „Ganzheitliche Me- dizin" — nur ein Schlagwort?

— Über Anspruch und Wirk- lichkeit eines Konzepts be- richtet Rosemarie Stein. Süd- deutscher Rundfunk, 2. Pro- gramm, 15. Oktober, 17 Uhr.

Funksprechstunde. Arz- neimittelpreise. Was zahlt der Patient — was übernimmt die Krankenkasse? Hörer am Telefon — Fachleute am Mi- krofon. Moderation: Martin Eberspächer. Rufnummer:

0 89/50 01. Bayerischer Rundfunk, 1. Programm, 16.

Oktober, 17.04 Uhr.

A-2800 (16) Dt. Ärztebl. 85, Heft 41, 13. Oktober 1988

(2)

Kardioselektiver ß-Blocker

aus dem Hexa18-

Atenolol

Herz-Kreislauf-Programm

HEXAL"

Herz-Kreislauf- Programm

20 Tbl. (Ni) 50 Tbl. (N2) 100 Tbl. (N3)

DM

11,65

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26,85

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20 Tbl. (N1) 50 Tbl. (N2) 100 Tbl. (N3)

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17,80

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41,60

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HEXAL AteHexal ® 50 AteHexal ® 100

AteHexa

Sicherheit durch Qualität

AteHexal ® 50, AteHexal ® 100. Zus.: 1 Filmtbl. enth. 50 mg bzw. 100 mg Atenolol. Anwend.: Funktionelle Herz-Kreislauf-Beschwerden, Hypertonie, Koronare Herzkrankheit, Herzrhythmusstörungen Gegenanz.: AV-Block II. und III. Grades, Sinusknoten-Syndrom, SA-Block, Schock, manifeste Herzinsuffizienz, Bradykardie, Hypotonie, Azidose, Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen, Bronchialasthma. Bes. strenge Indikationsstellung bei Schwangerschaft. Nebenwirk.: Magen-Darm-Beschwerden, Hautrötungen, Juckreiz, verminderter Tränenfluß, Muskelschwäche, Muskel krömpfe, Kribbeln und Kältegefühl in den Gliedmaßen, Hypotonie, Bradykardie, AV-Überleitungsstörungen, Verstärk. einer latenten Herzinsuffizienz, Claudicatio intermittens und Raynaud'sche Krankheit. Wechselwirk.: Wirkungsverstärkung von anderen Antihypertensiva, von Insulin und oralen Antidiabetika sowie Narkosemitteln. Hinweise: Vorsicht bei Patienten mit obstruktiven Atem- wegserkrankungen und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Dos.: Hypertonie, Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen: 1 mal tgl. 1 Filmtbl. AteHexal ® 50 bis 1 mal tgl. 1 Filmtbl.

AteHexal ® 100. Funktionelle Herz-Kreislaufstörungen: 1 mal tgl. 1 Filmtbl. AteHexal ® 50. Weitere Angaben siehe wiss. Gebrauchsinformation. HexarlPharma GmbH & Co. KG, 8180 Tegernsee

Zuviel Theorie, zuwenig Praxis, so die-permanente Kritik an den Unzulänglichkeiten der medizinischen Ausbildung

Prisma. Aus Wissenschaft und Technik. Mit Wolfgang Buck. Unter anderem mit den Beiträgen: Das Gen-ethi- sche Netzwerk; Die Blutbahn auf dem Bildschirm. Drittes Fernsehen Nord, 17. Okto- ber, 19.15 Uhr.

Die Sprechstunde. Anti- biotika — Allheilmittel ohne Risiko? Drittes Fernsehen Hessen, 17. Oktober, 20.45 Uhr.

Hilferufe. Wege aus der Krise. Marianne Herzog — im Zustand tiefer Depression.

Drittes Fernsehen West, 17.

Oktober, 21.45 Uhr.

Journal am Vormittag.

Sprechstunde. Hörertelefon:

Blutdruckerkrankungen.

Deutschlandfunk, 18. Okto- ber, 10.05 Uhr.

Die Sprechstunde. Fluori- dierung des Trinkwassers.

Drittes Fernsehen Bayern, 18. Oktober, 20.45 Uhr.

Das unpraktische Medizinstudium

„Wenn die Bürger wüß- ten, welche Weichen hier für die künftige gesundheitliche Versorgung gestellt werden, müßten sie eigentlich auf die Barrikaden gehen!" So warnt die ehemalige Gesundheits- senatorin in Hamburg, Chri- stine Maring. In Gesund- heitsbehörden und Ministe- rien wird heute überlegt, ob es noch zu verantworten sei, jungen Ärzten die Approba- tion zu erteilen, Medizinern, die „alles dürfen und nichts können".

Im dritten Film seiner zehnteiligen Sendereihe über Studieren und Studenten heute zeigt Reinhard Kahl am 18. Oktober im Dritten

Fernsehen Nord (18.30 Uhr) das Medizinstudium als Bei- spiel für eine fehlgelaufene Reform. Der Film protokol- liert über einen Zeitraum von drei Jahren Versuche, die Arztausbildung zu reformie- ren. Der Report konstatiert:

Zuletzt bleibt vom Medizin-

studium „ein Hürdenlauf, ein Schnupperstudium, an dessen Ende notwendiger- weise die Nichtqualifikation steht". So urteilt Professor Hendrik van den Bussehe, Ausbildungsbeauftragter der Hamburger Universitätskli- nik Eppendorf. ❑

Dt. Ärztebl. 85, Heft 41, 13. Oktober 1988 (17) A-2801

Referenzen

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