A-1108 (24) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 17, 25. April 1997
Ambulant oder stationär
Langfristiger Erfolg der Rehabilitation
Langfristige Ergebnisse von Re- habilitationsmaßnahmen wurden in der sogenannten Badura-Studie im Hinblick auf die Frage evaluiert, ob die anfänglich guten Resultate der stationären Rehabilitation auch über die vier Wochen andauernde An- schlußheilbehandlung hinaus beibe- halten werden können.
Bei einem Symposium der Deut- schen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen e.V. wurden die Ergebnisse des „Kölner Modells“
der Ambulanten Kardialen Reha- bilitation der Phase II vorgestellt.
Diese Ergebnisse haben nicht nur die langfristige Wirksamkeit von ambu- lanten Maßnahmen der Rehabilitati- on bewiesen, sondern auch die der stationären.
Seit 1992 wurden drei Jahre lang Patienten begutachtet, die sich der ambulanten Rehabilitation mit den gleichen Inhalten wie in der statio- nären unterzogen hatten. Die Grün- de der Probanden für die Wahl der ambulanten Rehabilitation waren vor allem die Bindung an die häusliche Umgebung, insbesondere an die Fa- milie, und die Abneigung gegen eine Krankenhausbehandlung. Nur jeder sechste der Patienten wollte nebenbei beruflich tätig sein. Die Umstellung der Lebensgewohnheiten war, ge- messen an den Parametern körperli- che Aktivität, Ernährungsverhalten und Cholesterinspiegel, über den Be- obachtungszeitraum von 36 Mona- ten, bei dem überwiegenden Teil der 143 Probanden positiv.
Wie der Studienleiter, Prof. Dr.
med. Richard Rost, Institut für Herz- Kreislauf-Forschung an der Deut- schen Sporthochschule Köln, beton- te, sollte aus den Ergebnissen keines- falls eine Präferenz der ambulanten oder der stationären Rehabilitation abgeleitet werden. Es komme viel- mehr darauf an, die Rehabilitations- maßnahmen, ob ambulant oder sta- tionär, auf die Wünsche der Betroffe- nen abzustimmen. Martin Wiehl
P O L I T I K AKTUELL