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Archiv "Strukturreform: Fachärzte wenden sich gegen Hausarztmodelle" (12.02.1999)

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ie von der neuen Bundesre- gierung angekündigte Stär- kung der hausärztlichen Ver- sorgung bereitet den fachärztlichen Berufsverbänden erhebliche Sorgen.

Gemeinsam mit der Vertragsärztli- chen Bundesvereinigung fordert die GFB die Regierung auf, auf system- verändernde Neuerungen vorläufig zu verzichten – jedenfalls so lange, bis die Förderung der Allgemeinmedizin konkrete Ergebnisse in der ambulan- ten Versorgung zeitigt.

Die Kritik der Fachärzte richtet sich inbesondere gegen Pläne, einen sogenannten Hausarzt-Wahltarif mit einer Bonusregelung für die Versicher- ten einzuführen. Dies wäre nämlich nach Auffassung der GFB in der Kon- sequenz mit einem Primärarztsystem gleichzusetzen und würde zugleich den

„Einstieg in eine Verstaatlichung des Gesundheitswesens“ bedeuten. Soll- ten die Versicherten über einen Bonus zur freiwilligen Bindung an einen Hausarzt motiviert werden, wäre dies das Ende der freien Arztwahl.

Keine flächendeckende Versorgung mehr

Eine flächendeckende fachärztli- che Versorgung könne unter diesen Umständen dauerhaft nicht mehr si- chergestellt werden, befürchtet die GFB. „Der Arzt ist ein freier und un- abhängiger Unternehmer, der auf eige- nes Risiko investiert und wirtschaftet, dem aber mit Einschränkung der frei- en Arztwahl untersagt wird, seine Dienstleistungen uneingeschränkt dem Kranken anzubieten“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von GFB und Vertragsärztlicher Bundesvereinigung.

Den häufig angeführten Hinweis auf ähnliche Hausarztmodelle im Ausland lassen die Fachärzte nicht gelten. In anderen Ländern sei der Großteil der Fachärzte im Kranken- haus tätig, die Versorgungsstrukturen könnten insofern nicht miteinander verglichen werden. Überdies gerieten entsprechende Modellversuche zum Beispiel in der Schweiz zusehends in die Kritik.

„Intelligente Chipkarte“

als Problemlösung

Anstelle eines Hausarzt-Wahlta- rifs befürwortet die GFB die Weiter- entwicklung der Krankenversicher- tenkarte zu einer „intelligenten Chip- karte“. Um dem Nachfrageproblem zu begegnen, müßte die Karte ledig- lich die quartals- und fachgebietsbe- zogene Inanspruchnahme von Ärzten durch die Versicherten ausweisen.

Abgesehen von der grundsätzli- chen Kritik an einem wie auch immer gearteten Hausarztsystem, glaubt die GFB nicht, daß sich die Hausärzte mit solchen Modellen selbst einen Gefal- len täten. Vielmehr könnte sich dies im nachhinein als Danaer-Geschenk erweisen, denn eine Bonusregelung sei nicht dazu angetan, die ökonomi- sche Zwangslage in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu ändern.

Statt dessen würde der Hausarzt zum „Sparkommissar der Ärzte- schaft“, der die gesamte Verantwor- tung für die Kostenentwicklung über- nehmen müsse. Dr. Klaus Schalkhäu- ser, Vorsitzender der Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände: „Um diese Aufgabe ist der Hausarzt nicht zu beneiden.“ Josef Maus A-332 (24) Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 6, 12. Februar 1999

Strukturreform

Fachärzte wenden sich gegen Hausarztmodelle

Die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB) warnt vor einem „Hausarzttarif“. Sie befürchtet eine erhebliche Ausdünnung der fachärztlichen Versorgung.

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