Großbritannien
Zu dem Leserbrief „Consult ant gleich Chefarzt “ von Ursula Ecker in Heft 20/2002:
Eigenverantwortlich tätige Fachärzte
Auch die Leserbriefschreibe- rin hat U nrecht: „Consult- ants“ sind weder „O berärz- te“ noch „Chefärzte“, son- dern eigenverantwortlich tätige Fachärzte.
E s gibt in der ganzen angel- sächsischen Medizin kein dem deutschen Chefarztsy- stem vergleichbares O rgani- sationsprinzip. Nach einer dif- ferenzierten Weiterbildung über verschiedene Kompe- tenzstufen (in G roßbritanni- en JH O und SH O ) und der Consultant-Vorbereitungs- stufe als „R egistrar“ ist man
„Consultant“ mit „seinen“
Betten und „seinen“ ambu- lanten Patienten. E ine Klinik, die in D eutschland einen Chef, einen Ltd. OA , zwei O Ä , drei Funktionsoberärzte und drei Fachärzte als „A ssi- stenzärzte“ hätte, hätte in G roßbritannien stattdessen neun Consultants – alle gleichberechtigt – und für die in einer Klinik notwendigen administrativen Aufgaben ei- nen „medical administrator“, einen in Verwaltung speziali- sierten A rzt, der darin viel kompetenter ist als ein deut- scher Chefarzt. D ieses Prin- zip ist in der angelsächsischen Medizin sowohl in staatlichen (Fachärzte sind staatliche A n- gestellte) als auch privaten G esundheitssystemen (Fachärzte organisieren sich ähnlich dem deutschen Beleg- arztprinzip) üblich.
D urch den Verzicht auf H ier- archien ist dieses System nicht nur effizienter, sondern auch für alle Ä rzte (bis auf die Chefs) befriedigender:
Kein Facharzt muss sich nie- derlassen, um seine Patienten eigenverantwortlich behan- deln zu können. E in solches System wäre auch die A nt- wort auf den Fachärzteman- gel in deutschen Kliniken.
Dr. m ed. Holger Schm idt -Endres, Farmerstraße 14, 82194 Gröbenzell
Flutkatastrophe
Zu unserer Bericht erst at t ung über die Flut kat ast rophe in Heft 36/2002:
Spendenvorschlag
. . . Ich schlage der KBV und den KVen vor, die so genann- te Imagekampagne ruhen zu
lassen und stattdessen die G elder – selbstverständlich von Ä rzten erarbeitet – auf das Spendenkonto für hoch- wassergeschädigte Ä rzte zu überweisen (Spendenkonto 7 77 55 55, BLZ 100 906 03 A PO -Bank, Stichwort „Ä rz- te helfen Ä rzten“).
D ann kann sich die KV Sachsen, welche dieses Spen- denkonto für hochwasserge- schädigte Ä rzte eingerichtet hat, viele Aufrufe zu Spen- denaktionen (mich erreich- ten in den letzten Tagen min- destens drei Schreiben) spa- ren.
Im Ü brigen bedurfte es für mich und mein Praxisteam keines Spendenaufrufs – wir spendeten bereits spontan am zweiten Tag der Flutkata- strophe.
Dr. m ed. Diet rich M eißner, Unritzstraße 21A, 09117 Chemnitz B R I E F E