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Organ des Berufsverbandes Österreichischer Fachärzte für Physikalische Medizin und Rehabilitation

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Heft 2 (Dezember)

22. Jahrgang 2012

(2)

Österreichische Zeitschrift für Physikalische Medizin und Rehabilitation 22. Jahrgang, 2012, Heft 2

Organ des Berufsverbandes Österreichischer Fachärzte für Physikalische Medizin und Rehabilitation

Schriftleiter: K.Ammer, Wien

28 72. Kongress der Amerikanischen Akademie für PMR in Atlanta im November 2012 G.Ebenbichler 31 Wirksamkeit der lateral erhöhten Schuheinlage bei medial betonter Gonarthrose- eine Übersicht

K.Ammer

49 Symposium 2013

Wissenschaftlicher Beirat:

T. Bochdansky, Feldkirch,

S. Brandstätter, Wien

A. Falkenbach, Bad Ischl

A. Guth, Bratislava

O. Knüsel, Maienfeld

B. Piso, Wien

Chr. Prager, Wien

(3)

72. Kongress der Amerikanischen Akademie für PMR in Atlanta im November 2012

Gerold Ebenbichler

Universitäts.-Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, 1090 Wien

Das Annual Assembly der Amerikanischen Akademie für PM&R findet jedes Jahr im Herbst als Fortbil- dungskongress statt, der in Form von Kursen aktuelle Themen evidenzbasiert im Fachbereich der PMR pra- xisnah aufarbeitet und vermittelt. Erstmalig fand im Rahmen dieses Kongresses auch ein Interimstreffen der International Society for Physical and Rehabilitati- onmedicine (ISPRM) statt. Der Kongress war wie auch letztes Jahr schwerpunktmäßig in 6 Themenbe- reiche (Tracks) organisiert, wobei heuer auch ein in- ternationales Symposium, das von der ISPRM aus- gerichtet wurde, auf dem Programm stand. Die The- menbereiche umfassten muskuloskelettale Medizin und Sportmedizin, neurologische Rehabilitation, Prac- tice Management & Leadership, allgemeine Rehabili- tation und „Schmerz- und Wirbelsäulenmedizin“. In jedem „Track“ hielten vorwiegend US Referenten

„State of Art“ Referate zu Diagnose und Therapie/

Rehabilitation in der PM&R. Zahlreiche praxisnahe Workshops ergänzten das Programm.

Insgesamt war dieser Kongress – wie jedes Jahr – her- vorragend organisiert, machte aktuelle Trends und Probleme der PM&R in USA transparent und beein- druckte unter anderem auch durch eine sehr umfang- reiche Firmenpräsenz.

Besondere Schwerpunkte waren die regenerative Me- dizin mit Vorträgen zu nicht operative Therapien bei muskuloskelettalen Erkrankungen, die unkritische Be- handlung von subakuten und chronischen Schmerz- syndromen des Bewegungsapparates mit Opioiden, der Einsatz von „Exoskeletons“ in der Rehabilitation, sowie die unmittelbar bevorstehende Gesundheitsre- form in USA. Eindrucksvoll startete der Kongress mit der „Presidential address“ mit Titel „Herausfor- derungen und Gesundheitssystem eine alternative Per- spektive“. In seinem Vortrag arbeitete Dr. Charles Krautheimer die amerikanische Seele und die Ent- wicklung des amerikanischen Gesundheitssystems auf, das hauptsächlich durch private Gesundheitsanbieter bestimmt ist. In Zukunft soll eventuell nur eine staatli-

che Krankenversicherung bestehen und die Privatver- sicherungen quasi zu Mittelsmännern herabgestuft werden. Er gibt zu bedenken, dass diese Reformpläne das Individuum und die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten der US Amerikaner nicht oder zu wenig berücksichtigen. Dr. Krautheimer selbst erlitt zu Beginn seines Medizinstudiums eine hohe Quer- schnittlähmung und hat dennoch sein Studium in Harvard abgeschlossen und die Ausbildung zum FA für Psychiatrie absolviert.

Mehrere Sitzungen widmeten sich dem Thema rege- nerative Medizin in der PM&R mit Beiträgen zur Be- handlung von Diskopathien, spinaler Bandlaxizität/

segmentale Instabilität, Gelenksarthrosen und Tendi-

nosen. Unter den Behandlungsoptionen der spinalen

Bandlaxizität als Ursache für Wirbelsäulenschmerzen

sind die Prolotherapie mit Phenol, osmotisch und

chemotaktisch wirksame Agenzien noch am ehesten

wissenschaftlich durch RCTs belegt, insgesamt ist der

Wirksamkeitnachweis dieser Therapien für diese Indi-

kation aber eher fraglich. Spannend waren die Ent-

wicklungen und Applikationen von PRPs (platelet

rich plasma) und Stammzell basierten Therapien, letz-

tere können aus verschiedenen Geweben gewonnen

werden, in der regenerativen Behandlung von degene-

rativen Bandscheibenbeschwerden und von Arthrose

assoziierten Schmerzzuständen in den großen Gelen-

ken. Dazu sind bereits einige klinische Studien publi-

ziert, die diesen Therapien beim Menschen gewisse

Anwendungssicherheit attestieren, Wirksamkeitsnach-

weise stehen aber noch aus. Neben den unterschiedli-

chen Variablen für die Zubereitung der Therapeutika

wurde von den Vortragenden immer wieder betont,

dass ein möglicher Behandlungserfolg unter anderem

davon abhängt, ob das zu behandelnde Problem auch

tatsächlich ursächlich für die Schmerzen angesehen

werden kann, zumal die Pathophysiologie des Schmer-

zes sehr komplex ist. Vor allem Stammzell-basierte

Therapien werden derzeit kontroversiell diskutiert, da

maligne Entartungen befürchtet werden. Ein empfeh-

lenswerter Übersichtsartikel zur translationalen Stamm-

(4)

zellmedizin wurde von Steinert AF, Rackwitz L et al, 2012 [1] publiziert. Einigen Vorträge handelten auch Gentherapie basierte Konzepte zur Wiederherstel- lung einer vorteilhaften Balance zwischen möglichen ana- und katabolen Effekten auf Bandscheiben, ab.

Allerdings liegen bislang nur tierexperimentelle Daten vor.

Neben den biologischen medikamentösen Interven- tionen besprachen Vortragende in einem Kurs die mechanischen Behandlungsmöglichkeiten zur Schaf- fung eines regenerationsfördernden/ Arthrose hem- menden Milieus für die jeweiligen muskuloselettalen Strukturen.

Ein Kurs zur Rehabilitation nach Organtransplanta- tionen hob vor allem die Langzeittrainingstherapie zur Optimierung von Kraft-Ausdauer als wesentlich hervor, da diese Patienten in einem mehr oder weni- ger starken Ausmaß an mitochondrialer Myopatie lei- den.

Einer der Plenarvorträge handelte die Problematik der Opiatbehandlung von subakuten und chronischen muskuloskelettalen Schmerzen ab. In USA sterben aufgrund von Verkehrsunfällen, Drogen, und Dro- genüberdosierung etwa 20000 Personen pro Jahr, der häufigste Drogenabusus ist Opiat-bedingt. Auch bei Studenten finden sich in USA bis zu einem Drittel Drogen positiv getestete und in den meisten Fällen lassen sich dabei Ausscheidungsmetabolite von Opia- ten nachweisen. Die Wirksamkeit von Opiaten in der Behandlung chronischer muskuloskelettaler Schmer- zen ist im Vergleich zu Placebo klinisch nicht relevant (Ergebnisse eines 2012 zum Thema publizierten Cochrane Reviews) und damit fragwürdig (Opioids do not work as well as we use them, [2, 3]). Wesentlich für die Verschreibung von Opiaten ist eine Nutzen Ri- siko Abwägung, und die „informed consent“ Aufklä- rung hinsichtlich unerwünschter Wirkungen auf Fahr- tauglichkeit, Arbeitsfähigkeit und Suchtpotential. In USA werden nun Kurse für die „ verantwortungsbe- wusste“ Verordnung von Opiaten angeboten und we- gen des Risikos strafrechtlicher Konsequenzen für verordnende Ärzte gut angenommen.

In der Prävention der laufbedingten Verletzungen scheinen Umstellungen von Laufmustern (vom Fer- sen- zum Mittelfuß-Strikeläufer wenig erfolgreich zu sein, wenn Laufschuhe mit Luftpolsterung der Sohlen verwendet werden. Barfuß laufen/ mit flachen Schu- hen und dünnen Sohlen scheint Vorteile gegenüber dem Laufen mit derzeit verfügbaren Schuhmaterial zu haben. Barfuß laufen führt automatisch zur Ände- rung des Laufmusters („Mittelfuß-Strikern“), redu-

ziert die Steifigkeit in Sprung- und Kniegelenk in der Kontaktphase und verhindert übermäßige Spitzen- kräfte/- belastungen (Davis et al 2010 [4], 2012 [5, 6]).

PMR Ärzten und Orthopäden handelten gemeinsam die Diagnosestellung und das klinische Management des Hüft-Impingements ab, wobei hier unterschiedli- che Meinungen vertreten wurden. Es werden CAM von PINCER Läsionen unterschieden. Bei letzteren sind die vorderen und/oder hinteren Anteile des La- brums verletzt, bei ersteren die knöchernen Anteile.

Die PMR Ärzte rieten, wenn die Läsion radiologisch nachgewiesen wurde, aber keine oder nur kurzfristig bestehende Beschwerden bestanden, zur konservati- ven physikalisch medizinischen Schmerzbehandlung und neuromuskulärer Funktionsoptimierung. Ortho- päden hingegen vertraten Argumente für die Not- wendigkeit einer frühzeitigen minimal invasiven opera- tiven Sanierung vor allem bei Sportlern um möglichen späteren arthrotischen oder anderen degenerativen Problemen vorzubeugen. Allerdings gibt es bislang keine eindeutigen Beweise für eine erhöhte Arthrose- rate beim Hüftimpingement.

Ein Kurs zur Polypharmazie arbeitete die Wirkungen und unerwünschten Wirkungen so ziemlich aller Me- dikamente, die in USA vom PMR Ärzten regelmäßig älteren Patienten verordnet werden, auf (Schmerz und Schlafmittel, Psychopharmaka, Neurostimulan- tien und andere).

Bemerkenswert war ein Kurs mit Vorträgen zur Ent- wicklung von statistischen Modellen zur Bearbeitung von Daten aus Datenbanken. Unter anderem disku- tierte sie die Anwendung von „Propensity Scores“ in Beobachtungsstudien. Von Susan Horn entwickelte statistische Methoden zur Abschätzung von Thera- pieerfolgen in Beobachtungsstudien werden unter dem Titel „Praxis basierte Evidenz“ subsumiert, und die Ergebnisse dieser Verlaufsbeobachtungen scheinen aussagekräftig zu sein.

Einen besonders gelungener Kurs war am Ende des

Kongesses mit dem Thema Behandlung kritisch kran-

ker Patienten auf Intensivstationen. Es wurde die cri-

tical illness Neuropathie von der critical Illness Myo-

pathie und Neuromyopathie differenziert, der Nach-

weis ist derzeit elektrophysiologisch. Weiters wurde

der Aufbau der Frührehabilitation und klinische Eva-

luierung dieser Maßnahme anhand der mittleren Auf-

enthaltsdauer in einem Schwerpunkt Krankenhaus in

USA vorgestellt. Die Verweildauer konnte um 2 Tage

von 7 auf 5 Tage (über 6 Jahre dokumentiert) redu-

ziert werden und war mit einer Kostenersparnis von

4.5 Mio/ Jahr verbunden. Wesentlich scheint bei den

(5)

kritisch kranken Patienten die „Encephalopathie“, die gemeinsam mit Neuro- oder Myopathie auftritt und den Genesungs-/ Erholungsprozess wesentlich und nachhaltig beeinträchtigt. Entsprechend empfahlen die Vortragenden frühzeitiges kognitives Training und psychologische Behandlung sowohl der Patienten als auch von Angehörigen. In US leiden geschätzt etwa 30% der unmittelbaren Angehörigen von Intensivpa- tienten an einer post traumatischer Belastungsstö- rung.

Literatur

1. Steinert AF, Rackwitz L, Gilbert F, Nöth U, Tuan RS.:

Concise Review: The Clinical Application of Mesenchym Stem Cells for Musculoskeletal Regeneration: Current Sta- tus and Perspectives. Stem Cells Translational Medicine 2012, 1: 237-247

2. Haroutiunian S, McNicol ED, Lipman AG. Methadone for chronic non-cancer pain in adults. Cochrane Library 2012, CD008025

3. Ivers N, Dhalla IA, Allan GM. Opioids for osteoarthritis pain: benefits and risks. Canadian Family Physician 2012, 58, e708

4.Ferber R, Noehren B, Hamill J, Davis I. Competitive fe- male runners with a history of iliotibial band syndrome de- monstrate atypical hip and knee kinematics. J Orthop Sports Phys Ther. 2010;40(2):52-58.

5. Lieberman DE, Venkadesan M, Werbel WA, Daoud AI, D’Andrea S, Davis IS, Mang’eni RO, Pitsiladis Y. Foot stri- ke patterns and collision forces in habitually barefoot ver- sus shod runners. Nature 2010; 463: 531–535.

6. Altman AR, Davis IS. Barefoot Running: Biomechanics and Implications for Running Injuries. Current Sport Me- dicine Reports 2012, 11(5) 244- 250

Korrespondenzadresse des Autors

Prof Dr Gerold Ebenbichler

Univ.-Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation,

Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien

(6)

Wirksamkeit der lateral erhöhten Schuheinlage bei medial betonter Gonarthrose - eine Übersicht

K.Ammer

Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Hanuschkrankenhaus, Wien

Einleitung

In vielen Leitlinien zur Behandlung der Gonarthrose wird als Therapieoption die Versorgung mit lateral er- höhten Schuheinlagen genannt [1,2,3,4,5,6], obwohl der Wirksamkeitsnachweis für diese Maßnahme be- sten Falls widersprüchlich ist [7,8,9]. Lediglich in Aus- tralien wurde dieser Umstand in Leitlinien zur Thera- pie der Hüft- und Kniearthrose berücksichtigt und dort werden Schuheinlagen nicht mehr als Therapie- optionen erwähnt [1,.11].

Die Literatur zur Gonarthrosetherapie mit lateral er- höhten Schuheinlagen kann in Übersichtsarbeiten, Arbeiten zur Biomechanik und zur klinischen Wirk- samkeit dieser Maßnahme unterteilt werden. Im Fol- genden werden die Arbeiten zu den oben genannten Themen besprochen.

Methode

In Google Scholar wurde mit den Suchbegriffen “wed- ged insole” “osteoarthritis” und “knee” nach Publika- tionen gesucht. Die Abstracts wurden gelesen und die Arbeit wurde in eine vorläufige Auswahl genommen, wenn es sich um eine kontrolliertes Studiendesign handelte. Nach Möglichkeit wurde versucht, an die Volltextversion der Arbeiten zu kommen. Die Litera- turliste wurde aus den Referenzen der aufgefundenen Publikationen ergänzt. Auf eine systematische detail- lierte Analyse des Studiendesigns wurde verzichtet, je- doch wurden die in Reviews ausgewiesene Qualitäts- beurteilungen von Studien übernommen.

Ergebnisse

In Google Scholar fanden sich 272 Treffer, von denen 56 den Kriterien einen originellen Studie entsprachen oder klinische Studien berichteten. 9 Leitlinien, 7 Re- views, 20 biomechanische und 20 klinische Arbeiten wurden gefunden.

Tabelle 1 setzt die Empfehlungen in den gefundenen Leitlinien mit jenen Studien in Beziehung, die als Be- gründung der Therapieempfehlung dienten. Obwohl ZUSAMMENFASSUNG

Obwohl in vielen Richtlinien zur Therapie von Gonarthrosen als Therapieoption erwähnt, ist die Evidenz der Wirksamkeit von lateral erhöhten Schuh- einlagen bei Gonarthrosebeschwerden besten Falls widersprüchlich.

Eine Literatursuche zu den Effekten der lateralen Fußranderhöhung bei Patienten mit medial beton- ter Gonarthrose fand 9 Leitlinien, 7 Reviews, 20 biomechanische und 20 klinische Arbeiten. Ver- gleichende Studien zwischen Einlagenversorgung und Bewegungstherapie wurden nicht gefunden.

Die biomechanischen Folge der lateralen Fußer- höhung ist eine Veränderungen der Größe des Ad- duktionsmomentes am Kniegelenk in Richtung Varusstellung. Die Beeinflussung von Schmerz und Behinderungsgrad sind nur gering bis mäßig gradig. Die vorhandenen Daten erlauben es nicht, eine Empfehlung für oder gegen den Einsatz von lateral erhöhten Schuheinlagen zur Therapie der Varusgonarthrose abzugeben

EFFICACY OF LATERALLY WEDGED INSOLES IN TREATMENT OF MEDIAL FEMURO- TIBIAL OSTEOARTHRITIS - A REVIEW Many guidelines for conservative management of knee osteoarthritis mention wedged insoles as tre- atment option, but the evidence of efficacy of this intervention remains controversial.

A literature search on the efficacy of laterally wed- ged insoles as therapy for patients with medial os- teoarthritis of the knee revealed 9 guidelines 7 re- views, 20 biomechancal and 20 clinical studies. . Comparative studies between application of orth- oses and exercise therapy have not been detected.

Raising the lateral side of the foot is biomechani- cally followed by a change of the external adduction moment of the knee. The effects on the level of pain or disabilty are small to moderate.

Based on the existing literature, no recommenda-

tions can be given for or against the use of laterally

wedged insoles as a treatment option for medial os-

teoarthritis of the knee.

(7)

Tabelle 1

Therapieoption Schuheinlage in Leitlinien zur Behandlung der Gonarthrose

Leitlinie Schuheinlagen

empfohlen Begründung Referenz

der Begründung

Hochberg et al. Arthritis & Rheumatism 1995[1] ja Korrektur der Achsenabweichung durch

Schuheinlage Sasaki &Yasuda 1987 [16]

Pendleton et al Ann Rheum Dis 2000 [2] ja Schmerzreduktion beim Tragen von Schuheinlagen

Sasaki &Yasuda 1987 [16]

Tohyama et al 1991[17]

Jordan et al. Ann Rheum Dis 2003; [3] ja

Schmerzreduktion beim Tragen von Schuheinlagen

Verminderung des Varusmoments am Kniegelenk durch Schuheinalge

Sasaki &Yasuda 1987 [16]

Tohyama et al 1991 [17]

Crenshaw et al 1993 [18]

Vogel et al, KNGF guideline, 2003[5] ja Korrektur der Achsenabweichung durch Schuheinlage

Sasaki &Yasuda 1987 [16]

Yasuda & Sasaki 1987 [19]

Zhang et al. Osteoarthritis and Cartilage 2008[4] ja

In nahezu allen Leitlinien zum Manage- ment von Kniearthrosen empfohlen Verminderung des Moments am Kniege- lenk durch Schuh- einalge

Schmerzreduktion in Beobachtungsstu- dien, in RCTs nicht bestätigt, Cochrane Review geringer positiver Effekt

Sasaki &Yasuda 1987[16]

Zhang et al, 2007 [20]

Ogata K et al.1997 [21]

Keating et al, 1993 [22]

Toda et al 2001 [23]

Maillefert et al, 2001 [24]

Pham et al 2004 [25]

Brouwer et al, 2005 [7]

NICE guideline; 2008 [6]. ja Keine Evidenz der Wirksamkeit, jedoch

gute Akzeptanz von Seiten der Patienten

Brouwer et al 2007 [7]

Zhang et al, 2007 [20]

Toda et al 2001 [23]

Maillefert et al, 2001[24]

Pham et al 2004 [25]

Gelis et al. Joint Bone Spine2008 [7] ja

Verminderung von NSAR Einnahme Vermindertes Adduktionsmoment am Kniegelenk

Zhang et al, 2007 [20]

Ogata K et al.1997 [21]

Sasaki &Yasuda 1987[16]

Keating et al, 1993 [22]

Toda et al 2001 [23]

Toda etal, 2002 (26]

Toda & Segal, 2002 [27]

Toda et al,2004 [28]

Toda &Tsukimura.2004 [29]

Toda &Tsukimura.2006 [30]

Rubin &Mentz, 2005 [31]

Maillefert et al, 2001[24]

Pham et al 2004 [25]

Brouwer et al, 2005 [7]

Reilly et al, 2006 [9]

RACGP Osteoarthritis Working Group; 2009 [10] nein Keine Wirksamkeit in RCTs gefunden

Brouwer et al 2007 [7]

Toda et al 2001 [23], Maillefert et al, 2001 [24]

Pham et al 2004 [25]

March et al. Best Practice & Research Clinical Rheu-

matology 2010[11] nein

Keine Wirksamkeit in RCTs gefunden Kosten müssen vom Patienten getragen werden

RACGP Osteoarthritis Working Group 2009 [10]

NICE Guideline, 2008 [6]

Rodrigues et al 2008 [32]

Hinman et al, 2008 [33]

(8)

die Evidenz der klinischen Wirksamkeit wider sprüch- lich ist und die Auswirkungen biomechanischer Be- funde auf die klinischen Symptome von Gonarthrose fehlen, werden in 8 der 9 Leitlinien lateral erhöhte Schuheinlagen als Therapieoption angegeben. Die Akzeptanz der EULAR-Leitlinie wurde bei Allge- meinmedizinern, Rehabilitationsmedizinern, Rheuma- tologen und orthopädischen Chirurgen in 5 europäi- schen Ländern (Belgien, Frankreich, Spanien, Italien und Schweiz) untersucht. Die Zustimmung wurde mit- tels einer 100mm langen visuellen Analogskala be- stimmt, wobei die Aussage “ich empfehle diese Maß- nahme nicht” mit 0 mm und die Aussage “ich emp- fehle diese Maßnahme” mit 100 kodiert waren Schu- heinlage erzielten bei den Experten 54 ± 34 Punkte, während der Durchschnittswerte bei den befragten Ärzten bei 47 ± 30 Punkte lag. Die meiste Zustim- mung erhielt die Verordnung von Schuheinlagen in Italien (62 ± 29 Punkte) und die geringste Zustim- mung in Belgien (42 ±30 Punkte)

Übersichten

Sechs Übersichten wurden gefunden, drei waren nar- rativ [,13,14,15] und drei waren systemetisch.[7,8,9]

Der Cochrane Review [7]benützte vier Evidenz-Gra- de: Platin, Gold, Silber und Bronze.

Platin- Grad

Dieser Evidenzgrad beruht auf einem systematischen Review, der zumindest zwei randomisiert, kontrollier- te Studien folgender Merkmale analysiert hat.

· Gruppengröße: mindestens 50 pro Gruppe. Wenn kein statistisch signifikanter Unterschied gefunden wurde, muss die Gruppe groß genug sein, um einen

relativen 20% Unterschied eines relevanten Ergeb- nisparameter entdecken zu können.

· Blendung der Patienten und der Untersucher hin- sichtlich der Therapie..

· Handhabung von Studienabbrechern: Mindestens 80% der Teilnehmer bei der Folgeuntersuchung (Datenersatz durch geeignete Verfahren wie z.B.

das Fortschreibens des Befundes bei der letzten Untersuchung ist möglich).

· Verschluss des Codes der Zuordnung der Therapie Gold-Grad

Dieser Evidenzgrad beruht auf zumindest einer ran- domisierten, kontrollierten klinischen Studie mit den gleichen Merkmalen, wie die Studien für den Platingrad.

Silber-Grad

Ein Silbergrad von Evidenz beruht auf randomisier- ten Studien, die nicht den oben beschriebenen Merk- malen entsprechen. Für diesen Evidenzgrad ist auch aus nicht randomisierten Studien ableitbar, in den eine Gruppe behandelt und die andere nicht behandelt wurde. Ebenso führt eine Fallstudie hoher Qualität zur Silberevidenz. Ein randomisierter offener Ver- gleich von Therapien wird ebenfalls als silberne Evi- denz angesehen, solange nicht durch eine Referenz nachgewiesen ist, dass eine der Therapieformen im Vergleich zu Plazebo einen relevanten Ergebnispara- meter um mindesten 20% günstiger beeinflusst.

Bronze-Grad

Dieser Evidenzgrad beruht auf zumindest einer hoch- qualitativen unkontrollierten Fallstudie (einschließlich ein- facher Vor-Nach-Studien) oder auf Expertenmeinung bzw.. klinische Erfahrung.

Tabelle 2

Evidenzgrade der US Preventative Services Task Force

Evidenzgrad

1 Evidenz aus zumindest einer gut designeten randomisierten kontrollierten Studie 2 Evidenz aus einer gut designten nicht randomisierten kontrollierten Studie

2a Evidenz aus einer gut designten Kohorten oder Fall-Kontrollstudie, bevorzugt aus mehreren Zentren oder Forschungsgruppen

2b Evidenz aus mehreren Zeitserien mit oder ohne Interventionen, bedeutsame Ergebnisse von nicht kontrollierten Untersuchungen können berücksichtigt werden

3 Meinungen von angesehenen Autoritäten, klinische Erfahrung oder beschreibende Studien oder Berichte von Expertengremien

Stärke der Empfehlung

Grad derEmpfehlung

A Starke Evidenz um die Wirksamkeit der Intervention zu bestätigen B Mäßige Evidenz um die Wirksamkeit der Intervention zu bestätigen

C Insuffiziente Evidenz um die Wirksamkeit oder die Unwirksamkeit der Intervention zu bestätigen D Mäßige Evidenz um die fehlende Wirksamkeit der Intervention zu bestätigen

E Starke Evidenz um die fehlende Wirksamkeit der Intervention zu bestätigen

(9)

Der systematische Review von Reilly et al [9] nützte die Evidenzgrade der US Preventative Services Task Force (Tabelle 3.) Gelis und Mitarbeiter beurteilten die Studienqualität mittels der Graduierung der na- tionalen Agentur für Beurteilung und Zulassung von Gesundheitsmaßnahmen in Frankreich [8]. Alle nar- rativen Reviews schlussfolgerten eine positive Wirk- samkeit lateral erhöhter Schuheinlagen auf Schmerz und Fehlstellung bei medial betonter Gonarthrose.

Der Cochrane Review und der systematische Review aus Frankreich bestätigte eine geringe Wirksamkeit der Schuheinlage. Hingegen konnte die Übersicht von Reilly et al aus der vorhandenen Literatur keine Wirksamkeit der Orthesen ablesen.

Originalarbeiten Biomechanik

20Originalarbeiten und 1 systematischer Überblick beschäftigten sich mit biomechanischen Effekten der Erhöhung des lateralen Fußrandes (Tabelle 4). Die Ar- beiten gehen bis ins Jahr 1987 zurück. Es wurden zahlreiche kinetische und kinematische Parameter an der unteren Extremität untersucht, am häufigsten je- doch das Varusmoment (externes Adduktionsmo- ment) am Kniegelenk. Eine kürzlich publizierte syste- matische Übersichtsarbeit widmete sich ausschließlich diesem Parameter [50]. In 10 Studien an Gesunden wurden die Effekte einer Erhöhung des lateralen Fuß- randes im unterschiedlichen Ausmaß (zwischen 3 und 14 Grad) berichtet.. In allen Studien wurde eine Ver- minderung des Varusmoments am Kniegelenk im Aus- maß zwischen 5.6 and 12.6% beobachtet. 12 Studien untersuchten die Veränderung des externen Adduk- tionsmoments am Kniegelenk bei Patienten mit sym- ptomatischer medial betonter Gonarthrose. Die An- hebung des lateralen Fußrandes variierte zwischen 5 und 15 Grad. In 10 der 12 Studien wurde im Vergleich zur Kontrollbedingung eine Verminderung des Va- rusmoments im Ausmaß von 2.1% and 11.9% be- obachtet. 2 Studien [36, 60 ], im denen nur den Rückfuß lateral um 6° erhöht worden war, fanden keine signifikante Verminderung des Knieadduk- tionsmomentes[60] bzw. eine signifikante Erhöhung des Varusmoments [36]. Hinman nützte das Varus- moment am Knie als Ergebnisparameter einer klini- schen Studie, konnte aber keine unterschiedliche Än- derungen des externen Adduktionsmoments am Knie bei Patienten finden, die 4 Wochen lang lateral erhöh- te Schuheinlagen getragen hatten [53].

Die Anhebung des lateralen Fußrandes führte im Ein- beinstand zur Valgustellung des Fersenbeins [19] und vermehrte die Pronation des Rückfußes und vermin- derte nach lateral gerichtete Bodenreaktionskräfte [42].

Das Valgus-Moment am unteren Sprunggelenk war sig- nifikant größer mit 6° lateral erhöhten als mit planen Schuheinlagen[38]. Die Zunahme des Valgus-Moments am unteren Sprunggelenk mit lateraler Fußranderhö- hung um 6° bei Gesunden 27,7% , bei Gonarthrosepa- tienten 23,5% im Vergleich zu planen Schuheinlagen [43].

Eine Verschiebung des Knie-Hüft-Winkels von Varus nach Valgus wurde beim Tragen einer lateral erhöhten Schuheinlage berichtet [34]. Die Auslenkungen an der Hüfte wurden als nicht relevant beurteilt [42,45].

Klinische Studien

In 20 Studien wurden die Beeinflussung von klini- schen Ergebnisparametern wie Schmerz, Analgetika- verbrauch und Ausmaß der Behinderung durch late- rale Fußranderhöhung berichtet (Tabelle 5).

Die Tragedauer der lateral erhöhten Schuheinlage be- trug zwischen 1 Woche [37] und 24 Monaten[25, 30], am häufigsten 6 Monate [24,29,56] bzw. 8 Wochen [23,26,27].

4 Studien [23,29,31, 56) verwendeten eine visuelle Ana- logskala (VAS), eine Studie eine numerische Rating Scale (54) zur Schmerzintensitätsmessung. In 5 [24, 25,51,54,55] Untersuchungen wurde die Schmerzska- la des WOMAC, in 2 Studien Fragebögen [15,37] und in 1 Studie[22] der Hospital for Special Surgery Pain Score (HSS) als Ergebnisparameter verwendet.

Der Lequesne-Index wurde in 6 Untersuchungen [23, 26, 27, 28, 29,30] eingesetzt. In 4 [23,28,29, 30] von 6 Studien fand sich nach Therapie mit lateraler Fuß- randerhöhung eine Verbesserung des Lequesne- In- dex um mindestens 20 Prozent.

Der WOMAC ( Western Ontario and McMaster Uni-

versities Osteoarthritis Index)wurde in 6 Studien [24,

25,51,54,55,56) als Ergebnisparameter verwendet und

unterschiedlich durch das Tragen von lateral erhöh-

ten Schuheinlagen beeinflusst. Eine unkontrollierte

Kohortenstudie hatte nach 4 Wochen langem Tragen

von um 4° lateral erhöhten Schuheinlagen eine Verän-

derung des Skores von 68,12 ± 32,92 auf 56,94 ±

39,24 Punkte erzielt [51]. Die kontrollierten Studien

haben deutliche geringere Veränderungen der WO-

MAC- Subskalen berichtet, wobei im Vor- Nach-

Vergleich in keiner der Studien eine Gruppenver-

besserung von 20Prozent erreicht wurde. In allen

kontrollierten Studien wurden durch lateral erhöh-

te Schuheinlagen und die Vergleichstherapien die

WOMAC- Subskalen in ähnlich großem Ausmaß

verändert.

(10)

Tabelle 3

Übersichten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Publikation Art des

Reviews Eingeschlossene Studien Ergebnis Evidenz-

Grad

Brouwer et al, Cochrane Database of Systematic Reviews 2005, Issue 1.

Art. No.: CD004020 [7]

systematisch

Maillefert et al, 2001 [24]

Toda et al 2001[23]

Toda et al, 2002 [26]

Toda &Tsukimura.2004 [29]

Toda &Tsukimura.2006 [30]

Geringe Vorteile einer late- ral erhöhten Schuheinlage Korrektur der Beinachsen- abweichung am Kniegelenk

Silber Silber

Gelis et al, 2005

Joint Bone Spine 75 (2008) 714-720 [8] systematisch

Zhang et al, 2007 [20]

Ogata K et al.1997 [21]

Sasaki &Yasuda 1987[16]

Keating et al, 1993 [22]

Toda et al 2001 [23]

Toda etal, 2002 [26]

Toda & Segal, 2002 [27]

Toda et al,2004 [28]

Toda &Tsukimura.2004 [29]

Toda &Tsukimura.2006 [30]

Rubin &Mentz, 2005 [31]

Maillefert et al, 2001[24]

Pham et al 2004 [25]

Brouwer et al, 2005 [7]

Reilly et al, 2006 [9]

Verminderung von NSAR Einnahme

Vermindertes Adduktions- moment am Kniegelenk

2 Studien mit Evidenz 1 2 Studien mit Evidenz 2 9 Studien mit Evidenz 4

Reilly et al

The Knee 13 2006, 177 – 183 [9] systematisch

Yasuda & Sasaki 1987 [19]

Giffin et al, 1995 [34]

Ogata et al.1997 [21]

Crenshaw et al 1993 [18]

Kerrigan et al2002 [34]

Maly et al 2002 [36]

Sasaki &Yasuda 1987[16]

Wolfe & Brueckmann 1991[36].

Tohyama et al 1991[17]

Keating et al, 1993 [22]

Maillefert et al, 2001[24]

Pham et al 2004 [25]

Die Wirksamkeit von lateral erhöhten Schuheinlagen bei medialer Gonarthrose wird durch die Literatur nicht ge- stützt.

2bC

2bC 2bC 2bD 2bB 2bD 3C 3C 3C 3C 1C 1C Landorf & Keenan [13]

Australas J Podiatr Med 1998; 32(3):

105-113

narrativ Sasaki &Yasuda 1987 [16]

Schmerzreduktion beim Tragen von lateral erhöhten Schuheinlagen

Marks & Penton

Int J Clin Pract 2004; 58:49-57 [14] narrativ

Yasuda & Sasaki 1987 [19]

Sasaki &Yasuda 1987[16]

Tohyama et al 1991[17]

Wolfe & Brueckmann 1991[36].

Maillefert et al 2001[24]

Toda et al 2001 [23]

Ogata et al.1997 [21]

Toda etal, 2002 (26]

Kerrigan et al 2002 [34]

Es finden sich gute wissen- schaftliche Daten, dass late- ral erhöhte Schuheinlagen mechanisch bedingte Schmerzen bei Gonarthrose reduzieren können

Krohn

Curr Opin Rheumatol 2005; 17:653-656 [15]

narrativ

Toda &Tsukimura.2004 [29]

Maillefert et al, 2001[24]

Pham et al 2004 [25]

Marks & Penton 2004 [14]

Toda &Tsukimura.2004 [29]

Crenshaw et al 1993 [18]

Kerrigan et al 2002 [34]

Lateral erhöhte Schuheinla-

gen haben eine therapeuti-

sche Wirkung bei medial

betonter Gonarthrose. So-

wohl die Wirksamkeit als die

Belästigung am Fuß beim

Tragen der Einlage hängt

von der Höhe des lateralen

Rand der Schuheinlage ab.

(11)

Tabelle 4

Biomechanische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Publikation Patienten Methode Ergebnis

Yasuda & Sasaki 1987, [19]

Querschnittsuntersuchung an 10 japanischen Frauen, Durch- schnittsalter 57.3 Jahre, Gewicht 58–70 kg, mit beidseitiger medialer Gonarthrose (Stadium I oder II)

Die Teilnehmerinnen standen barfüßig 5 Sekunden lang auf einem Bein auf einem 5 ° geneigten Holzkeil, in dem ein Kraftsensor eingebaut worden war. Beide Beine wurden unter- sucht, außerdem wurden Röntgenbilder angefertigt

Der Einbeinstand mit lateraler Fußerhöhung führt zu einer Valgusstellung des Fersenbeins, die Ausrichtung des Unter- schenkels wird vertikalisiert.

Crenshaw et al 2000 [18] 17 gesunde Testpersonen

Die Testpersonen gingen bei konstanter Gehgeschwindigkeit mit oder ohne lateral um 5° erhöhter Schuheinlage. Eine 3-di- mensional Ganganalyse wurde mittels Kraftplatten und einem Bewegungsanalysesystem durchgeführt, wobei Zeit- und Raumparameter bestimmt wurden

Es wurden keine signifikanten Unterschiede in den Winkelstel- lungen der Hüft-, Knie- und Sprunggelenke gefunden oder der Kinetik von Hüft- uns Sprunggelenken beim Gehen mit oder ohne lateral erhöhte Schuheinlage gefunden. Hingegen fand sich beim Tragen der Schuheinlage ein geringeres exter- nes Varusmoment und eine verminderte Belastung des medi- alen Anteils des Kniegelenks.

Giffin et al 1995 [34]

7 Männer mit Varusfehlstellung bei medial betonter Gonar- throse

Schuheinlage mit lateral Rückfuß und Vorfußerhöhung

Statische Analyse der Beinachse mittels Röntgenaufnahmen EMG M.vastus medialis und M.vastus lateralis

Verschiebung des Knie-Hüft-Winkels von Varus nach Valgus beim Tragen der Schuheinlage

Keine Unterschiede in den EMG-Parametern der M.vastus medialis und M.vastus lateralis

Ogata et al.1997 [21]

100 Kniegelenke von 88 Personen

(30 gesunde Frauen und 10 gesunde Männer im Alter zwi- schen 45 und 75 Jahren,

25 Frauen und 13 Männer mit medial betonter Gonarthrose im Alter zwischen 45 und 75 Jahren

7 Frauen und 3 Frauen mit lateral betonter Arthrose im Alter zwischen 45 und 75 Jahren)

Keine Schuheinlagen, lateral erhöhte und medial erhöhte Schuheinlagen

Die nach lateral und medial gerichteten Beschleunigungskräfte am Kniegelenk wurde mit einem Beschleunigungssensor ge- messen.

20 gesunde Personen zeigten zuerst eine nach lateral gerichtete Beschleunigung und 5 gesunde Personen boten zuerst eine nach medial gerichtete Kraft, bei den 15 übrigen Gesunden war kein eindeutiges Richtung der Beschleunigung messbar.

Alle medial betonten Arthrosen zeigten ein nach lateral gerich- tete Beschleunigung. Alle lateral betonten Gonarthrosen boten nach medial gerichtete Beschleunigung.

Lateral erhöhte Schuheinlagen reduzierten die Amplitude der ersten Beschleunigungsspitze bei Varusgonarthrosen um 23,7

± 16,5%

Medial erhöhte Schuheinlagen reduzierten die Amplitude der ersten Beschleunigungsspitze bei Valgusgonarthrosen um 48,7

± 11,5%

Maly et al 2002 [36]

12 Erwachsene (9 Männer) eines mittleren Alters von 60 ± 9,4 Jahren (Bereich: 46-70 Jahre) mit medial betonter Gonarthro- se, durchschnittlicher WOMAC-Score (maximal 96 Punkte) 38,2 ± 14,7 Punkte.

Die Probanden wurden mit normalem Schuhwerk, einer late- ral um 5° erhöhten Einlage oder einer Orthese, die eine Val- gusstellung des Rückfußes von 5° bedingt, untersucht.

Mittels Ganganalyse und Beschleunigungsmessplatten wurde das maximale Knieadduktions-Moment,

die maximale Abweichung des Körperschwerpunkts und die Bodenreaktionskräfte in allen 3 Ebenen erhoben und die Abweichung der Beinachse im Kniegelenk mittels Rönt- genaufnahmen dokumentiert

Keine Unterschiede zwischen den 3 untersuchten Bedingun- gen hinsichtlich der Beinachsenabweichung unter statischen Bedingungen, der Schwerkraftauslenkung in medialer-lateraler Richtung und des Knieadduktionsmoments.

Kerrigan et al 2002 [35]

15 Personen (8 Männer, 7 Frauen) mit klinisch und radiolo- gisch nachgewiesener medial betonter Gonarthrose

Normales Schuhwerk ohne Einlage, lateral 5° erhöhte Einlage, Lateral 10°erhöhte Einlage, 3,2 mm dicke und

6,4 dicke Einlage

Gehgeschwindigkeit, Schrittlänge, Schrittkadenz und Varus- Moment am Knie in der Standphase wurden erhoben.

Beide lateral erhöhten Schuheinlagen verminderten im Vergleich zu keiner oder gleichmäßig erhöhten Einlagen das varisierende Kniemoment. Die 5° erhöhte Schuheinlage ver- minderte im Vergleich zu keiner Einlage das Varus-Moment um 6%, die 10° Schuheinlage um 8%.

(12)

Publikation Patienten Methode Ergebnis

Nester et al 2003[42]

15 gesunde Probanden (8 Männer, 7 Frauen) im Alter zwischen 19 und 41 Jahren

Die Probanden absolvierten 10 Gangzyklen mit normalem Schuhwerk,

mit medial um 10°erhöhtem Fußrand mit lateral um 10°erhöhten Fußrand

Ganganalyse und Beschleunigungsmessplatten

Mediale Fußranderhöhung verminderte die Pronation des Rückfußes und erhöhte nach lateral gerichtete Bodenreak- tionskräfte.

Laterale Fußranderhöhungly vermehrte die Pronation des Rückfußes und verminderte nach lateral gerichtete Bodenre- aktionskräfte.

Die Veränderungen der Kinematik an Knie, Hüfte und Be- cken waren nur gering.

Kakihana et al, 2004 [38]

Gesunde Probanden mit Planen Schuheinlagen

Lateral um 3°erhöhte Schuheinlagen Lateral um 6°erhöhte Schuheinlagen

3-dimensionale Ganganalyse und Beschleunigungsmessplatten Winkel und Momente am Knie und unteren Sprunggelenk, Bodenreaktionskräfte und Zentrum der Schwerkraft wurden untersucht.

Keine unterschiedlichen Winkel an Kniegelenk und unterem Sprunggelenk bei den verschiedenen Schuheinlagen DasVarus-Moment am Kniegelenkwar signifikant kleiner mit der 6° lateral erhöhten als mit planen Schuheinlagen Das Valgus-Moment am unteren Sprunggelenk war signifikant größer mit 6° lateral erhöhten als mit planen Schuheinlagen

Kakihana et al 2005 [43]

13 gesunde Personen (Alter: 64,6 ± 2,3 Jahre) und 13 Patienten mit Gonarthrose (Alter:63,3 ± 5,6) Flache oder 6° lateral erhöhte Schuheinlagen

3-dimensionale Ganganalyse und Beschleunigungsmessplatten Winkel und Momente am Knie und unteren Sprunggelenk, Bodenreaktionskräfte und Zentrum der Schwerkraft wurden untersucht.

DasVarus-Moment am Kniegelenkwar signifikant kleiner mit lateral erhöhten als mit planen Schuheinlagen (10,4% Re- duktion bei Gesunden, 5,6% Reduktion bei Gonarthrosepa- tienten)

DasValgus-Moment am unteren Sprunggelenkwar signi- fikant größer mit lateral erhöhten als mit planen Schuheinlagen (27,7% Zunahme bei Gesunden,

23,5% Zunahme bei Gonarthrosepatienten) .

In der Standphase waren die Bodenreaktionskräfte in medial- lateraler Richtung signifikant größer mit lateral erhöhten als mit planen Schuheinlagen ( 1,8% Zunahme bei Gesunden, 3,7% Zunahme bei Gonarthrosepatienten)

Butler et al 2007 [46]

20 Patienten (11 Frauen, 9 Männer) im Alter von 63 ±6 Jah- ren mit medial betonter Gonarthrose

Individuell angepasste, lateral erhöhte Schuheinlagen (basie- rend auf der maximalen Schmerzreduktion durch die Einlage)

3-dimensionale Ganganalyse und Beschleunigungsmessplatten Winkel und Momente am Knie, Bodenreaktionskräfte und Zentrum der Schwerkraft wurden untersucht.

Maximales Adduktionsmoment ohne Einlage 0,379 ±0,128Nm/kg*m Maximales Adduktionsmoment mit Einlage 0,346±0,122Nm/kg*m Ausmaß der Valgusfehlstellung ohne Einlage 6,3 ±2,3 Grad Ausmaß der Valgusfehlstellung ohne Einlage 5,6 ± 2,3

Tabelle 4 Fortsetzung

Biomechanische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

(13)

Tabelle 4 Fortsetzung

Biomechanische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Kuroyanagi et al 2007[41]

21 Patienten (Durchschnittsalter: 72, Bereich.48-83 Jahre) mit medial betonter Gonarthrose

20 mit Grad 2 Lawrence.Kellgren 11 mit Grad 3 Lawrence.Kellgren 6 mit Grad 4 Lawrence.Kellgren

Konventionelle 7,6 ° lateral erhöhte Schuheinlage, Barfuß oder

subtalar angeschnallte, lateral 7,6 ° erhöhte Schuheinlage

3-dimensionale Ganganalyse und Beschleunigungsmessplatten Maximales Varusmoment am Kniegelenk, Gehgeschwindigkeit

Varusmoment:

Barfuß

Alle 4.2 ± 1.8 (%Körpergewicht x Körpergröße) Grad 2: 3.9 ±1.6 Grad 3: 3.6 ± 1.3 Grad 4: 3.4 ± 0.9 Konventionelle Schuheinlage

Alle: 3.9 ± 1.5 (%Körpergewicht x Körpergröße) Grad 2: 4.5 ±1.5 Grad 3: 4.1 ± 1.2 Grad 4: 3.9 ± 1.2 Angeschnallte Schuheinlage

Alle: 3.7 ± 1.4 (%Körpergewicht x Körpergröße) Grad 2: 4,8 ±2.6 Grad 3: 4.5 ± 2.6 Grad 4: 4,7 ± 2.5

Nakajima et al 2009 (44)

20 Gesunde (11 Männer. 9 Frauen) A. normale flache Einlagen

B. normale flache Einlagen mit Längsgewölbe-Stütze C. lateral 6° erhöhte Schuheinlage

D. lateral 6° erhöhte Schuheinlage mit Längsgewölbe-Stütze

3-dimensionale Ganganalyse und Beschleunigungsmessplatten Maximales Varusmoment am Kniegelenk,

Externes Abduktionsmoment und Valguswinkel des Sprungge- lenks

Progressionswinkel und Spurweite

DasVarusmomentam Knie war mit Einlage D signifikant geringer als mit Einlage C und mit Einlage A

DasAbduktionsmoment am Sprunggelenkwar mit Einlage C und D signifikant größer als mit Einlage A.

Valguswinkel am Sprunggelenkwar am geringsten mit Einlage A, gefolgt von B und D und am größten mit Einlage C

DerProgressionswinkelwar am geringsten mit Einlage C und am größten mit Einlage D

DieSpurweitevermehrte sich am deutlichsten mit Einlage C und verringerte sich am meisten mit Einlage D..

Hsieh et al 2007 [43]

30 Patienten mit medialer Gonarthrose (Kellgren-Lawrence Grad 2, 3 bis 4) Standardschuhe,

lateral 10°erhöhte Schuheinlage Kniemieder

Kombination Kniemieder plus Schuheinlage

Gehgeschwindigkeit Bodenreaktionskräfte Ganganalyse

DieGehgeschwindigkeitund die vertikalen Bodenreaktionskräf- te waren mit der Schuheinlage und der Kombination Schuheinlage und Kniemieder erhöht.

Das Kniemieder führte mit und ohne Schuheinlage zu einerVer- minderung des Varusmomentsam Kniegelenk

Butler, et al 2009. {45]

30 Patienten mit medialer Gonarthrose lateral erhöhte Schuheinlage

keine Einlage

Auslenkung des Rückfußes und der Hüfte in der Frontalebene

Maximale Eversion,und Eversionsmoment waren mit der lateral erhöhten Schuheinlage vermehrt, während dasVarusmoment am Kniegelenkmit Einlage vermindert war

An der Hüfte wurden keine relevanten Auslenkungen gefunden

Abdallah & Radwan 2011 [40]

21 Patienten mit medialer Gonarthrose Flache Schuheinlage mit Längsgewölbe-Stütze

Lateral 6° bzw. 11°erhöhte Schuheinlage mit Längsgewölbe- Stütze (jeweils einseitig bzw. beidseitig getragen)

Videoganganalyse Bodenreaktionskräfte

Maximales Varusmoment am Kniegelenk Externes subtalares Eversionsmoment

Dasexterne subtalare Extensionsmomentwar bei einseitigen und beidseitigen lateraler 6° bzw.11° Sohlenerhöhung signifikant größer als bei flachen Schuheinlagen. Ein deutlicheres Eversions- moment war auch beim Vergleich der einseitigen lateralen Erhöhung um 11° mit der einseitigen und beidseitigen Erhöhung um 6° zu finden. Schließlich zeigte auch die beidseitige 11° Erhöhung ein größeres Eversionsmoment als die beidseitige Erhöhung um 6°.

Es fand sich eine schwache, jedoch signifikante Korrelation zwi- schen Hüft- und Knieadduktionsmomenten. Schwache, jedoch sig- nifikante negative Korrelationen zwischen subtalarem

Eversionsmoment und Hüft-bzw. Knieadduktionsmoment.

(14)

Tabelle 4 Fortsetzung

Biomechanische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Kutzner et al 2011[48]

6 Personen, 2 Jahre nach Implantation einer Knieendoprothese mit

“Kraft messenden” Tibiaplateau

Varuswinkel im beidbeinigen Stand: durchschnittlich 3,8° (1 bis 7°) K. Standardschuhe

A. Lateral 5° erhöhter Schuh B. Lateral 10° erhöhter Schuh C. Lateral 5° erhöhte Schuheinlage

KO. Standardschuhe plus Sprunggelenksorthese AO. Lateral 5° erhöhter Schuh plus Sprunggelenksorthese BO. Lateral 10° erhöhter Schuh plus Sprunggelenksorthese CO. Lateral 5° erhöhte Schuheinlage plus Sprunggelenksorthese

Implantierte Beschleunigungsmessplatte am Tibiaplateau Maximal axiale und mediale Kräfte in der Standphase beim kontralateralen Zehenabstoß und unmittelbar vor dem kontralateralen Fersenkontakt

Reduktion der medialen Kräfte in Prozent(Bereich) A:-2 (+ 2 bis 6) %

B:-2 (+ 2 bis 6) % C: -1 (+3 bis -5) % AO: -3 ( +2 bis -8) % BO: -3 ( +2 bis -9) % CO: -2 ( +3 bis -8) %

Schmalz et al 2006 [49]

10 Gesunde (6 Männer,4 Frauen) im Alter von 34± 9 Jahren Kontrolle: Standardschuh

AL: Lateral 14° erhöhte Schuheinlage AM: Medial14° erhöhte Schuheinlage

BL: Lateral 14° erhöhte Schuheinlage plus in der Frontalebene semi-rigider Sprunggelenksstütze.

BM: Medial 14° erhöhte Schuheinlage plus in der Frontalebene semi-rigider Sprunggelenksstütze.

CL: Lateral 14° erhöhte Schuheinlage plus in der Frontalebene rigider, in der Sagittalebene nicht einschränkender Fußorthese.

CM: Medial 14° erhöhte Schuheinlage plus in der Frontalebene rigider, in der Sagittalebene nicht einschränkender Fußorthese.

Videoganganalyse (Gehgeschwindigkeit, Schrittlänge, Kadenz)

Bodenreaktionskräfte

Gelenkbelastung des Knie- und oberen Sprunggelenks Flexions-, Extensions- und Varusmoment am Kniegelenk Dorsalflexions-,Plantarflexions- und Valgusmoment am oberen Sprunggelenk

Länge des Hebelarmszwischen vertikaler Bodenkraftkomponente und Kniemitte (Mittelwert ± Standardabweichung):

CM: -11 ± 15 mm, BM: 14 ± 10 mm, AM: 14 ± 11 mm, CL: 37 ± 12mm, BL:21 ± 13mm, AL: 21±11 mm, K:16 ± 11 mm MaximalesVarusmomentam Knie(Mittelwert ± Standardabweichung):

CM:0,67±0,16Nm/kg, BM:0,56±0,13Nm/kg; AM: 0,59±0,14Nm/kg CL:0,38± 0,13Nm/kg, BL:0,49± 0,11Nm/kg; AL: 0.51±0,10 Nm/kg K:0,54 ± 0,12 Nm/kg

MaximalesValgusmoment am Sprunggelenk (Mittelwert ± Standardabweichung):

CM:-0,09±0,07Nm/kg, BM:-0,15±0,12Nm/kg; AM:-0,19±0,08Nm/kg CL:-0,31± 0,08Nm/kg, BL:-0,29± 0,09Nm/kg; AL:-0.34±0,08Nm/kg K:-0,27 ± 0,09 Nm/kg

Shimada et al 2006 [52]

23 Patienten mit medial betonten, beidseitigen Gonarthrosen, im Alter von 67,0 ± 8,7 Jahren

Röntgenstadium nach Kellgren-Lawrence:

Stadium I=11Kniegelenke, Stadium II= 11Kniegelenke, Stadium III=13Kniegelenke, Stadium IV= 11 Kniegelenke 19 Gesunde im Alter von 66,4 ± 9,3 Jahren

Gehen ohne und mit lateral um 10 mm erhöhter Schuheinlage

Videoganganalyse (Gehgeschwindigkeit, Schrittlänge, Kadenz)

Bodenreaktionskräfte Varusmoment am Kniegelenk

MaximalesVarusmomentam Knie(Mittelwert ± Standardabweichung) Patienten ohne Schuheinlage: 0,90±0,20Nm/kg

Patienten mit Schuheinlage: 0,86±0,19Nm/kg Gesunde ohne Schuheinlage: 0,59±0,12Nm/kg Schrittlänge:Patienten ohne Schuheinlage: 38,8±9,0 cm Patienten mit Schuheinlage: 39,8 ± 8,0 cm; Gesunde: 48,0±5,1 cm Spurweite:Patienten ohne Schuheinlage: 12,3±2,7 cm

Patienten mit Schuheinlage: 13,9 ± 2,8 cm; Gesunde: 14,6 ±2,6 cm

Hinman et al, 2008 [33]

13 Patienten (6 Männer, 7 Frauen) im Alter von 59,7± 6,2 Jahren Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 7 Patienten, Stadium III= 6 Patienten.

K: Keine Schuheinlage

A: an der gesamten Fußlänge lateral um 5° erhöhte Schuheinlage B: am Rückfuß (Fersenbein bis Basis des 5.Mittelfußknochens)

lateral um 5° erhöhte Schuheinlage

Videoganganalyse (Gehgeschwindigkeit, Schrittlänge, Kadenz)

Bodenreaktionskräfte Varusmoment am Kniegelenk

Gehgeschwindigkeit:(Mittelwert ± Standardabweichung) K: 1,32 ± 0.16 m/s A: 1,29 ± 0.20 m/s B 1,32 ± 0.16 m/s MaximalesVarusmomentam Knie(Mittelwert ± Standardabweichung) K: 3,60 ± 0,90 Nm/BW(=Körpergewicht) × HT(=Körpergröße)%

A: 3,17 ± 0.61 Nm/BW ×HT%

B: 3,30 ± 0,69 Nm/BW ×HT%

(15)

Tabelle 4 Fortsetzung

Biomechanische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Hinman et al, 2009 [53]

20 Patienten im Alter von 63,5± 9,4 Jahren mit symptomatischer medial betonter Gonarthrose

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 8 Patienten, Stadium III= 12Patienten.

Patienten erhielten lateral um 5° erhöhte Schuheinlagen. Es wurde dann eine Ganganalyse mit und ohne beidseitige Schuheinlagen durchgeführt. Anschließend trugen die Patienten die Einlagen für 4 Wochen, indem die Tragezeit von 46 Stunden/Woche auf 57Stun- den/Woche erhöht wurde. Nach 4 Wochen wurde eine neuerliche Ganganalyse mit und ohne Schuheinlagen durchgeführt

Videoganganalyse (Gehgeschwindigkeit) Bodenreaktionskräfte

Varusmoment am Kniegelenk

Gehgeschwindigkeit:(Mittelwert ± Standardabweichung) vor Therapie

ohne Schuheinlage: 1,27±0.23 m/s; mit Schuheinlage: 1,27±0.21 m/s nach Therapie

ohne Schuheinlage 1,27 ± 0.22 m/s mit Schuheinlage 1,27 ± 0.24 m/s MaximalesVarusmomentam Knie(Mittelwert ± Standardabweichung) vor Therapie

ohne Schuheinlage: 3,82 ± 0,62 Nm/BW × HT%

mit Schuheinlage: 3,62 ± 0.59 Nm/BW ×HT%

Differenz der Größe des Varusmoments: 5,1 % nach Therapie

ohne Schuheinlage: 3,83 ± 0,79 Nm/BW × HT%

mit Schuheinlage: 3,67 ± 0.78 Nm/BW ×HT%

Differenz der Größe des Varusmoments: 4,2 %

Radzimski et al 2012 [50]

Systematische Übersicht 17 Studien untersuchten Gesunde 10 Studien mit lateraler Fußerhöhung Crenshaw et al 2000 [18]

Nester et al 2003 [41]

Kakihana et al 2004 [38]

Kakihana et al 2005 [58]

Kakihana et al 2005 [42]

Schmalz et al 2006 [49]

Fisher et al 2007[47]

Kakihana et al 2007 [57]

Erhart et al 2008 [56]

Nakajima et al 2009[44]

18 Studien untersuchten Patienten mit medialer Gonarthrose 12 Studien mit lateraler Fußerhöhung

Kerrigan et al 2002 [35]

Maly et al 2002 [36]

Kakihana et al 2005 [42]

Shimada et al 2006 [52]

Butler et al 2007 [46]

Kuroyanagi et al 2007 [40]

Kakihana et al 2007 [57]

Hinman et al. 2008 [33]

Hinman et al. 2008 [59]

Butler et al 2009 [45]

Hinman et al, 2009 [53]

Segal et 2009 [60]

Varusmoment am Kniegelenk

Laterale Schuherhöhung führt zu einer Verminderung, mediale Schuherhöhung zu einer Vermehrung des maximalen externen Adduktionsmoments am Knieglenk

(16)

Tabelle 5

Klinische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Publikation Patienten Methode Ergebnis

Sasaki &Yasuda 1987 [15]

149Patienten mit medial betonter Gonarthrose wurden entwe- der einer Behandlung mit Einlage plus Analgetika (102 Patien- ten mit einer Durchschnittsalter von 60 Jahren) oder einer ausschließlich analgetischen Therapie (47 Patienten mit einer Durchschnittsalter von 57,5 Jahren) zugeführt

Drei Varianten von Maß gefertigten, lateral um 5 °erhöhten Ein- lagen wurden eingesetzt

1) eine Schaumgummi-Einlage

2)eine Schuh-artige Gummieinlage, die mit einem Netz verbun- den war, damit sie ohne Schuhe verwendet werden konnte 3. ) Schuh-artige Gummieinlage, die mit Leder bedeckt war; da- mit sie ohne Schuhe verwendet werden konnte.

Nachuntersuchung nach 1 bis 5 Jahren

Ergebnisparameter: Fragebogen, klinischer Verlauf anhand der Krankengeschichte, Röntgenbilder bei 79 Patienten

64.7% der Patienten verwendeten die Einlagen innerhalb ei- nes Jahres nicht mehr, wobei ein Drittel dieser Patienten eine Schmerzreduktionals Grund dafür angeben.

Die Hälfte der Patienten, die eine Wirksamkeit der Einlage angeben, berichteten Schmerzreduktion und verlängerte Gehfähigkeit

Die Autoren schlossen aus diesen Daten, das lateral erhöhte Einlagen eine wirksame Therapie bei Gonarthrose im Stadium I-III darstellen

Wolfe & Brueckmann [37]

55 Patienten mit Gonarthrose erhielten bei Varusdeformität la- teral, bei Valgusfehlstellung medial um 3,18 mm erhöhte Keil- einlagen plus ein Übungsprogramm und nicht steroidale Antirheumatika

Patienten wurde telephonische kontaktiert und beantworteten die Fragen zum klinischen Ergebnis

Patienten mit gering ausgeprägter Varusdeformität profitier- ten von der Behandlung mehr als Patienten mit ausgeprägte Varusfehlstellung.

Nach einer Tragezeit von 1 Woche gaben 18% keine Ände- rung derSchmerzenbeim Gehen an. 45% mit mittleren Schmerz vor Therapie waren nach Behandlung schmerzfrei.

37% mit heftigen Schmerzen reduzierten die Schmerzinten- sität auf gering bzw. Waren schmerzfrei.

Vor dem Tragen der Einlage fanden sich folgende schmerz- bedingte Einschränkungen derGehfähigkeit:

27% der Patienten unbeschränkt gehfähig , 9% 1 Meile weit, 28% einige Blocks weit, 36 % weniger als ein Block weit Nach Einlageversorgung 40% der Patienten unbeschränkt gehfähig, 29% 1 Meile weit, 27% einige Blocks weit, 4 % weniger als ein Block weit

Keating et al, 1993 [22]

121 Kniegelenke mit symptomatischer medial betonter Gonarthrose bei 37 Männern und 48 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 59,6 Jahren ( Bereich: 37-83 Jahre)

Erhöhung der lateralen Ferse um 6,35mm und der lateralen Sohle um 4,76 mm

Hospital for Special Surgery Pain score (HSS) vor und bei der Folgeuntersuchung

Scoring: für Ruheschmerz und Schmerzen beim Gehen kein Schmerz 15 Punkte

geringer Schmerz 10 Punkte mittlerer Schmerz 5 Punkte heftiger Schmerz 0 Punkte

Röntgenbilder beider Kniegelenke (Grad 1 bis 5). Patienten mit Grad 1 oder Grad 2 wurden mit Einlagen behandelt, ab Grad 3 (= medialer Gelenkspalt um mehr als die Hälfte des lateralen Gelenkspalts vermindert) wurde den Patienten ein endoprothetischer Gelenkersatz mit oder ohne eines Therapie- versuchs mit Einlagen angeboten

Nachuntersuchung nach durchschnittlich 12,7 (2 bis 24) Monaten

Röntgengrad 1(n:11)Schmerzvor: 17, 2 Schmerz nach: 20,5 5 x weniger Schmerz, 2x mehr Schmerz, 4 unverändert Röntgengrad 2(n:24) Schmerz vor: 16,6 Schmerz nach: 21,7 14 x weniger Schmerz, 2x mehr Schmerz, 8 unverändert Röntgengrad 3(n:36) Schmerz vor: 13, 7 Schmerz nach: 18,8 18 x weniger Schmerz, 1x mehr Schmerz, 17 unverändert Röntgengrad 4(n:34) Schmerz vor: 13, 2 Schmerz nach: 20,0 26 x weniger Schmerz, 1x mehr Schmerz, 7 unverändert Röntgengrad 5(n:16) Schmerz vor: 9, 7 Schmerz nach: 17,3 11 x weniger Schmerz, 1x mehr Schmerz, 4 unverändert

(17)

Tabelle 5 Fortsetzung

Klinische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Publikation Patienten Methode Ergebnis

Maillefert et al, 2001[24]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 156 ambulanten Patienten ( 41 Männer, 108 Frauen, Durchschnittsalter: 65 Jahre, durchschnittlicher Body-Mass-Index: 29) mit schmerzhafter medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 69 Pat. Stadium III= 60 Pat. Stadium IV= 18 Pat.

Lateral erhöhte Schuheinlagen (n=78) gegen plane Schuheinlagen (n=69)

WOMAC-Gesamt- und Subskores (Schmerz, Steifigkeit, persönli- che Aktivität)

Compliance, Toleranz für die Einlage, Medikamenteneinnahme Nachuntersuchung nach 1, 3 und 6 Monaten

Zu allen Nachuntersuchungszeitpunkten war die Reduktion desWOMAC-Gesamtskores und der Subskores in beiden Gruppen gleichartig.

Bei der Untersuchung 6 Monate nach Therapiebeginn nahmen Patienten mit lateral erhöhter Schuheinlagen in den vorange- gangenen 3 Monaten im Vergleich zum Ausgangswert an signi- fikant weniger Tagen nicht steroidale Antirheumatika ein, während dieMedikamenteneinahmein der Gruppe mit planen Schuheinlagen unverändert blieb.

87,8% Patienten in der Gruppe mit lateral erhöhten Schuhein- lagen gaben 6 Monate nach Therapiebeginn an, dieEinlagen permanent zu tragen, während dies nur 74,3% der Patienten in der Kontrollgruppe berichteten.

Pham et al 2004 [25]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 156 ambulanten Patienten ( 41 Männer, 108 Frauen, Durchschnittsalter: 65 Jahre, durchschnittlicher Body-Mass-Index: 29) mit schmerzhafter medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 69 Pat. Stadium III= 60 Pat. Stadium IV= 18 Pat.

Lateral erhöhte Schuheinlagen (n=55) gegen plane Schuheinlagen (n=51)

WOMAC-Gesamt- und Subskores (Schmerz, Steifigkeit, persönli- che Aktivität)

Compliance, Toleranz für die Einlage, Medikamenteneinnahme Nachuntersuchung nach 24 Monaten

24 Monate nach Therapiebeginn war die Reduktion des WOMAC-Gesamtskores und der Subskores in beiden Gruppen gleichartig.

Patienten mit lateral erhöhter Schuheinlagennahmenan signifikantwenigerTagen (71±173)nicht steroidale Antirheumatika einals Patienten (127±193)mit planen Schuheinlagen.

85,8% Patienten in der Gruppe mit lateral erhöhten Schuhein- lagen gaben 24 Monate nach Therapiebeginn an, dieEinlagen permanent zu tragen, während dies nur 71,9% der Patienten in der Kontrollgruppe berichteten.

Toda et al 2001 [23]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 90 japanischen Frauen (Durchschnittsalter: 65 Jahre; Body-Mass-Index: 25,3 ±3,0) mit medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 55 Pat. Stadium III= 27 Pat. Stadium IV= 8 Pat.

Subtalar mit einem elastischem Band fixierte Fußstütze (n=46) gegen lateral erhöhte Schuheinlagen (n=44)

Femuro-tibialer talo-calcanealer Winkel im Röntgenbild Schmerz mit visueller Analog-Skala (VAS), Lequesne Index Nachuntersuchung nach 8 Wochen

Schmerz(vor Therapie:43,4 ±20,6; nach Therapie: 34,6±21,3) und dieGelenkwinkel an Knie (ohne Fußstütze 182,3 ± 5,8, mit Fußstütze: 178,9 ± 5,4°) und Sprunggelenk (Taluskip- pungohne Fußstütze 10,8 ± 5,6°, mit Fußstütze: 9,9 ± 5,3°) verringerten sich signifikant in der Gruppe mit subtalar fixier- ter Fußstütze.

DerLequesne Index verbesserte sich in der Gruppe mit sub- talar fixierter Fußstütze von 11,1 ± 5,2 auf 8,2 ± 5,5 Punkte, in der Gruppe mit lateral erhöhter Schuheinlage war der Werte des Lequesne Index vor Therapie 11,1 ± 4,6 und 8,8 ± 5,3 nach Therapie

Toda et al, 2002 (26]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 71 japanischen Frauen (Durchschnittsalter: 65,2 ± 8,2 Jahre; Body-Mass-Index:

25,2 ±3,1) mit medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= ? Pat. Stadium III= ? Pat. Stadium IV= 7 Pat.

Subtalar mit einem elastischem Band fixierte Fußstütze (n=34) gegen talonavikular fixierter Fußstütze (n=37) plus täglich 2-mal 30mg

Acemetacin oral

Femuro-tibialer Winkel im Röntgenbild Lequesne Index

Nachuntersuchung nach 8 Wochen

In der Gruppe mit subtalar fixierter Fußstütze verminderte sich der femuro-tibiale Winkel von 179,0 ± 4,8° um 3,2 ± 2,7°

im Vergleich zum Stehen ohne Einlage, während in der Grup- pe mit talonavikularer Fußstütze der femuro-tibiale Winkel von 180,0 ± 5,2° um nur 0,4 ± 1,1°abnahm.

DerLequesne Index verbesserte sich in beiden Gruppen (Werte nicht berichtet).

(18)

Tabelle 5 Fortsetzung

Klinische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Toda & Segal, 2002 [27]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 88 ambulanten japanischen Patientinnen (Durchschnittsalter: 64,7 ± 8,7 Jahre;

Body-Mass-Index: 25,2 ±3,1) mit medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 49 Pat. Stadium III= 22 Pat. Stadium IV= 7 Pat.

Subtalar mit einem elastischem Band fixierte, lateral um 6,35mm erhöhte Fußstütze (n=42) gegen lateral erhöhte Gummieinlage, die in einer Socke eingearbeitet war (n=46) plus

täglich 2-mal 30mg Acemetacin oral Femuro-tibialer Winkel im Röntgenbild Lequesne Index

Nachuntersuchung nach 8 Wochen

DerGelenkwinkel am Knieverringerte sich bei 34 von 42 Pa- tientinnen in der Gruppe mit subtalarer Fußstütze von vor Thera- pie 182 ± 5° um 3,1 ± 2,5°.

In der Gruppe mit der in eine Socke eingearbeiteten Einlage ver- ringerte sich derGelenkwinkel am Knie bei 17 von 46 Patientin- nen von vor Therapie 180,2 ± 4,6° um 0,4 ± 1,1°.

Der aus 10 Items aggregierteLequesne Index verbesserte sich in beiden Gruppe im signifikanten Ausmaß

Toda et al, 2004 [28]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 62 ambulanten japanischen Patientinnen (Durchschnittsalter: 61,8 ± 8,1 Jahre;

Body-Mass-Index: 25,6 ±3,7) mit medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 42 Pat. Stadium III= 12 Pat. Stadium IV= 8 Pat.

Subtalar mit einem elastischem Band fixierte Fußstützen, lateral um 8 mm erhöht (Gruppe A, n=20)

lateral um 12 mm erhöht (Gruppe B, n=21) lateral um 16 mm erhöht (Gruppe C, n=21)

wurden täglich ohne Schuhwerk 3 bis 6 Stunden lang getragen plus täglich 2-mal 30mg Acemetacin oral

Femuro-tibialer Winkel im Röntgenbild Lequesne Index

Nachuntersuchung nach 2 Wochen

Derfemuro-tibiale Winkelreduzierte sich in Gruppe A um 2,4 ± 3,2°

in Gruppe B um 3,2 ± 2,8°

in Gruppe C um 4,0 ± 1,7°

DerLequesne Indexverminderte sich

in Gruppe A von 10,9 ± 5,6Punkte vor Therapie um 2,2 ± 2,8 in Gruppe B von 10,7 ± 5,0Punkte vor Therapie um 4,1 ± 4,8 in Gruppe C von 10,6 ± 5,4Punkte vor Therapie um 1,5 ± 3,5

Toda &Tsukimura 2004 [29]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 61 ambulanten japanischen Patientinnen (Durchschnittsalter: 65,5 ± 8,5 Jahre) mit medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 40 Pat. Stadium III= 12 Pat. Stadium IV= 9 Pat.

Subtalar mit einem elastischem Band fixierte, lateral um 12mm erhöhte Fußstütze (n=29) gegen

lateral um 6,35mm erhöhte Schuheinlagen (n=32) plus täglich 2-mal 30mg Acemetacin oral Femuro-tibialer Winkel im Röntgenbild

Schmerz mit visueller Analog-Skala (VAS), Lequesne Index Nachuntersuchung nach 3 und 6 Monaten

Derfemuro-tibiale Gelenkwinkel reduzierte sich in der Gruppe mit Fußstütze von 183,4 ± 6° vor Therapie,

auf 180,6 ± 5,8° 3 Monate nach Therapiebeginn und auf 180,7 ± 5,7° 6 Monate nach Therapiebeginn

Die Werte desKniegelenkswinkelsbetrugen in der Gruppe mit Schuheinlagen 184,1 ± 5,1° vor Therapie,

184,1 ± 5,1° 3 Monate nach Therapiebeginn und 183,7 ± 5,6° 6 Monate nach Therapiebeginn Schmerz (VAS)Fußstütze:

vor Therapie:50±18,7 nach 3 Mo.: 33,6±20,3 nach 6Mo.:33,6±20,3 Schuheinlage

vor Therapie: 48,1±20,8 nach 3 Mo.: 45,3±24 nach 6 Mo.:44,5±20 Lequesne Index Fußstütze:

vor Therapie: 9,7±5 nach 3 Mo.: 7,6±5,7 nach 6Mo.:7,5±5,8 Schuheinlage

vor Therapie: 9,9±5 nach 3 Mo.: 9,2±5,8 nach 6 Mo.:9±5

Toda &Tsukimura 2006 [30]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 61 ambulanten japanischen Patientinnen (Durchschnittsalter: 65,5 ± 8,5 Jahre) mit medial betonter Gonarthrose. 42 Patienten setzten die Thera- pie 6 Monate nach Beginn der Studie[29] für weitere 18 Monate fort

Subtalar mit einem elastischem Band fixierte, lateral um 12mm erhöhte Fußstütze (n=21) gegen

lateral um 6,35mm erhöhte Schuheinlagen (n=21) plus täglich 2-mal 4mg Lornoxicam oral

Die Orthesen sollten täglich 5 bis 10 Stundenlang getragen werden

Femuro-tibialer Winkel im Röntgenbild

Lequesne Index, Anzahl der nicht steroidalen Antirheumatika in der vorangegangenen Woche

Nachuntersuchung nach 3, 6 und 24 Monaten

Derfemuro-tibiale Gelenkwinkel Fußstütze

vor Ther.183,4±6°,nach 6Mo.:180,7±5,7°,nach 24 Mo.:179,7±3,2°

Schuheinlage

vor Ther.184,1±5,1°,nach 6Mo.:183,7±5,6°nach 24 Mo.: 182,4±4,7 Lequesne IndexFußstütze:

vor Therapie: 9,7±5 nach 6 Mo.: 7,5±5,8 nach 24 Mo.: 7,3±5,6 Schuheinlage

vor Therapie: 9,9±5 nach 6 Mo.: 9±5 nach 24 Mo.: 9,6±4,8

(19)

Tabelle 5 Fortsetzung

Klinische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthroseg

Rubin &Mentz, 2005 [31]

Prospektive unkontrollierte Studie an 30 Patienten (21 Männer, 9 Frauen, Durchschnittsalter: 58,1 ± 11,6 Jahre) mit medial betonter Gonarthrose.

Individuell angefertigte Schuheinlage mit lateraler Fersenerhöhung um 5°

Schmerz mit 100mm langer visueller Analog-Skala (VAS) Nachuntersuchung nach 3 und 6 Wochen

Schmerz(VAS)

Vor Therapie: 69 ± 19 mm nach 3 Wochen: 34 ± 22 mm nach 6 Wochen: 23 ± 22 mm

Fang et al 2006 [51]

Prospektive unkontrollierte Studie an 28 Patienten (18 Männer, 10 Frauen, Durchschnittsalter: 67 ± 11 Jahre, Body-Mass Index: 27,6 ± 5,2) mit medial betonter Gonarthrose

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 10 Pat. Stadium III= 10 Pat. Stadium IV= 8 Pat.

Lateral um 4° erhöhte Schuheinlagen an der symptomatischen Seite in komfortablen Stoß absorbierenden Schuhen

WOMAC-Subskores (Schmerz, Steifigkeit, persönliche Aktivität) VAS-Version

Nachuntersuchung nach 4 Wochen

WOMAC-Skores Schmerz:

vor Therapie: 17,23 ± 9,50 nach 4 Wochen: 13,70 ± 9,78 Verbesserung um 20%:28 Pat; um 50%:11Pat; um 70%:11Pat Steifigkeit:

vor Therapie: 8,17 ± 5,62 nach 4 Wochen: 6,55 ± 4,92 Verbesserung um 20%:18 Pat; um 50%:11Pat; um 70%:18Pat Persönliche Aktivität:

vor Therapie: 68,12 ± 32,92 nach 4 Wochen: 56,94 ± 39,24 Verbesserung um 20%:25Pat; um 50%:14Pat; um 70%:14Pat

Bennell et al, 2011 [54]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 200 ambulanten Patienten (82 Männer, 118 Frauen, Alter: 64,3 ± 8,0 Jahre, Body-Mass Index: 29,2±4,9) mit medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 95 Patienten Stadium III= 105 Patienten.

Lateral um 5° erhöhte Schuheinlage (n=103) oder plane Schuheinlage (n=97

Hauptergebnisparameter:Änderung der durchschnittlichen Intensität des Knieschmerz in der vorangegangenen Woche mit 11-teiliger numeri- schen Rating Scale (NRS, 0=kein Schmerz, 11=schlimmst möglicher Schmerz)

Knorpelvolumen am medialen Tibiakopf mittels T1 gewichteten Magnetresonanzbildern bestimmt.

Nebenergebnisparameter:Subskalen des WOMAC (Schmerz, Steifig- keit, persönliche Aktivität) NRS für Schmerzintensität beim Gehen, Lebensqualität (Assessment of quality of life instrument), Erlebte allge- meine Veränderung von Schmerz und körperlicher Leistungsfähigkeit (5 teilige ordinale Skala)

Nachuntersuchung nach 12 Monaten

Schmerz(NRS) lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 4,0 ± 2,1 nach 1 Jahr: 3,1 ± 2,1 Schmerz(NRS) plane Schuheinlage Vor Therapie: 4,3 ± 1,9 nach 1 Jahr: 3,1 ± 2,3 Knorpelvolumen (MRI, medialer Tibiakopf) lateral erhöhte Schuheinlage

Vor Therapie: 1550 ± 452mm³; nach 1 Jahr: 1513 ± 480mm³ Knorpelvolumen (MRI, medialer Tibiakopf)

plane Schuheinlage

Vor Therapie: 1520 ± 439mm³; nach 1 Jahr: 1483 ± 432mm³ Schmerz beim Gehen, lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 4,2 ± 2,2 nach 1 Jahr: 3,2 ± 2,1 Schmerz beim Gehen;plane Schuheinlage Vor Therapie: 4,3 ± 1,9 nach 1 Jahr: 3,0 ± 2,5 WOMAC Schmerz,lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 7,1 ± 3,0 nach 1 Jahr: 6,4 ± 3,3 WOMAC Schmerz, plane Schuheinlage Vor Therapie: 7,2 ± 2,9 nach 1 Jahr: 6,2 ± 3,2 WOMAC Steifigkeit, lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 4 ± 2 nach 1 Jahr: 3 ± 2

WOMAC Steifigkeit, plane Schuheinlage Vor Therapie: 4 ± 1 nach 1 Jahr: 3 ± 2

WOMAC Aktivität,lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 23,7 ± 12,2; nach 1 Jahr: 20,8 ± 12,2 WOMAC Aktivität,plane Schuheinlage Vor Therapie: 23,6 ± 10.9; nach 1 Jahr: 20,1 ± 11,6

(20)

Tabelle 5 Fortsetzung

Klinische Arbeiten zur Wirksamkeit von Schuheinlagen bei Gonarthrose

Publikation Patienten Methode Ergebnis

Barrios et al, 2009 [55]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 66 ambulanten Patienten (29 Männer, 37 Frauen, Alter: 62,4 ± 8,5 Jahre, Body-Mass Index: 33,0±7,1) mit medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium II= 27 Pat. Stadium III= 24 Pat. Stadium IV= 15 Pat.

Schuheinlagen, die individuell, nach der erlebten Schmerzreduktion lateral erhöht worden waren (n=35)

versus plane Schuheinlagen (n=31) Hauptergebnisparameter:

WOMAC-Subskores (Schmerz, Steifigkeit, persönliche Aktivität) 100mm lange VAS-Version

Nebenergebnisparameter:

6 Minuten-Gehtest, Schmerz-Intensität beim 6 Minuten-Gehtest Treppensteigen Test, Schmerz-Intensität beim Treppensteigen Test Nachuntersuchung nach 1 und 12 Monaten

WOMAC Schmerz, lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 42,9; nach 1 Monat: 35,3; nach 1 Jahr: 32,7 WOMAC Schmerz, plane Schuheinlage

Vor Therapie: 38,4; nach 1 Monat: 31,4; nach 1 Jahr: 30,2 WOMAC Steifigkeit, lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 50,4; nach 1 Monat: 43,5; nach 1 Jahr: 39,0 WOMAC Steifigkeit, plane Schuheinlage

Vor Therapie: 44,5; nach 1 Monat: 37,2; nach 1 Jahr: 34,9 WOMAC Aktivität,lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 39,2; nach 1 Monat: 34,0; nach 1 Jahr: 33,0 WOMAC Aktivität,plane Schuheinlage

Vor Therapie: 37,5; nach 1 Monat: 31,8; nach 1 Jahr: 31,6 6-Minuten Gehstrecke(m), lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 506,8; nach 1Monat:528,7;nach 1 Jahr: 537,4 6-Minuten Gehstrecke(m), plane Schuheinlage Vor Therapie: 491; nach 1Monat: 506,7; nach 1Jahr: 512,2 Schmerzänderung beim 6-Minuten Gehtest, lateral erhöhte Schuheinlage

Vor Therapie: 24,7; nach 1 Monat: 10,8; nach 1 Jahr: 9,8 Schmerzänderung beim 6-Minuten Gehtest, plane Schuheinlage

Vor Therapie: 17,4; nach 1 Monat: 11,6; nach 1 Jahr: 10,5 Zeit zum Treppensteigen,lateral erhöhte Schuheinlage Vor Therapie: 14,4; nach 1 Monat: 14,1; nach 1 Jahr: 13,3 Zeit zum Treppensteigenplane Schuheinlage Vor Therapie: 14,7; nach 1 Monat: 13,7; nach 1 Jahr: 13,6 Schmerzänderung beim Treppensteigen-Test, lateral erhöhte Schuheinlage

Vor Therapie: 12,7; nach 1 Monat: 5,6; nach 1 Jahr: 5,0 Schmerzänderung beim Treppensteigen-Test, plane Schuheinlage

Vor Therapie: 12,2; nach 1 Monat: 4,9; nach 1 Jahr: 5,3

van Raaij et al 2010 [56]

Prospektive randomisierte kontrollierte Studie an 91 ambulanten Patienten (42 Männer, 49 Frauen, Alter: 54,7 ± 7,0 Jahre, Body-Mass Index: 29,2±4,5) mit medial betonter Gonarthrose.

Röntgenstadium nach Kellgren- Lawrence:

Stadium I= 36Pat Stadium II= 17 Pat. Stadium III= 35 Pat.

Stadium IV= 3 Pat

Lateral um 10 mm erhöhte Schuheinlage (n=45) oder Kniemieder (n046)

Hauptergebnisparameter:

Schmerz. 100mm lange VAS Nebenergebnisparameter:

Compliance: Verwendung der Orthesen für mindestens 42 Stunden/ Woche

Responders (20% Verbesserung von VAS und der WOMAC-Subskala persönliche Aktivität) WOMAC-Subskore persönliche Aktivität

Hüft-Knie-Winkel in Röntgenbildern des gesamten Beins Nachuntersuchung nach 6 Monaten

Responderrate: VAS/WOMAC-Aktivität Schuheinlage: 13%/14%; Kniemieder: 20%/18%

Schmerz: Schuheinlage

Vor Therapie: 5,7±3,0 Änderung n. 6 Monaten: -0,9±2,4 Schmerz: Kniemieder

Vor Therapie: 5,6±2,2 Änderung n. 6 Monaten: -1,0±2,2 WOMAC Aktivität: Schuheinlage

Vor Therapie:46,5±18,4 Änderung n. 6 Monaten: 4,2±16,9 WOMAC Aktivität: Kniemieder

Vor Therapie:46,8±18,2 Änderung n. 6 Monaten: 4,0 ±18,9 Hüft-Knie-Winkel: Schuheinlage

Vor Therapie:6,9 ±3,6 Änderung n. 6 Monaten: 0 ±0,9 Hüft-Knie-Winkel: Kniemieder

Vor Therapie: 7,0 ±3,6 Änderung n. 6 Monaten: -0,3±1,0

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