AUS DER INDUSTRIE
In den großen Interventi- onsstudien mit Hypertoni- kern wurden überwiegend Thiazide und nicht-selektive Betablocker eingesetzt. Sie können insbesondere in hö- heren Dosen den Fett- und Zuckerstoffwechsel ungünstig beeinflussen. Damit wird er- klärt, warum trotz konse- quenter Drucksenkung die koronare Morbidität und Mortalität der Hochdruck- kranken nicht mehr als um im Mittel vierzehn Prozent ge- sunken ist.
Seit einiger Zeit wird des- wegen gefordert, Hypertoni- ker mit metabolisch neutralen Substanzen zu behandeln.
Am besten wären natürlich Antihypertensiva, die das Li- pid- und Glukoseprofil in Richtung eines antiatheroge- nen Effekts verändern. Daß dies auch mit Betablockern möglich ist, wurde auf dem IV. Deutschen Ärztekongreß Anfang Oktober in Dresden deutlich, und zwar am Bei- spiel von Talinolol (Corda- num®, Arzneimittelwerk Dresden), einem beta-l-se- lektiven Adrenozeptoren- blocker mit partiell agonisti- scher Aktivität.
Als Hypertoniker in der Dresdener Stoffwechselam- bulanz vom nicht-selektiven
Propranolol auf Talinolol um- gestellt wurden, kam es, wie zu erwarten war, zu einem vergleichbar guten antihyper- tensiven Effekt. Doch das Li- pidmuster fiel unter Talinolol deutlich positiver aus als un- ter Propranolol, berichtete Prof. Dr. med. Jan Schulze auf dem vom Arzneimittel- werk Dresden ausgerichteten Satellitensymposium „Betare- zeptorenblocker — Erfahrun- gen und neue Erkenntnisse".
Daß hier keine zufällige Beobachtung vorliegt, läßt die noch nicht abgeschlossene Diabetes-Interventionsstudie erkennen. In dieser prospek- tiv angelegten multizentri- schen Untersuchung werden Typ-Il-Diabetiker einer durchschnittlich acht Jahre dauernden blutdrucksenken- den Medikation mit Talinolol unterzogen. Die Studie zielt primär darauf ab, durch kon- sequente Kontrolle aller kar- diovaskulären Risikofaktoren die Manifestation der Makro- angiopathie der Diabetiker hintanzuhalten.
Was die antihypertensive Wirksamkeit anbelangt, er- wies sich Talinolol bislang den anderen Substanzen als ebenbürtig. Aufhorchen lie- ßen in Dresden allerdings die vorläufigen Resultate, die
sich auf metabolische Meß- größen beziehen. So wurden unter einer täglichen Appli- kation von 50 bis 300 mg Tali- nolol eine signifikante Redu- zierung des Gesamtcholeste- rins und der Triglyzeride ei- nerseits sowie eine signifikan- te Erhöhung des HDL-Chole- sterins andererseits festge- stellt. Überdies fand Schulze einen deutlichen Rückgang der Glukosekonzentration.
Arterielle Hypertension und Diabetes mellitus vom Typ II sind Risikofaktoren, die das letztlich verhängnis- volle metabolische Syndrom auf entscheidende Weise prä- gen. Patienten mit einer der- artigen Konstellation mit Thi- aziddiuretika und/oder nicht- selektiven Betarezeptoren- blockern zu behandeln, kann beim heutigen Erkenntnis- stand nicht mehr als adäquat und vertretbar angesehen werden, gab Schulze mit Nachdruck auf dem Satelli- tensymposium und der an- schließenden Pressekonfe- renz zu verstehen.
Mittlerweile sollte sattsam bekannt sein, daß etwa mit dem beta- 1-selektiven Blok- ker Talinolol, der zusätzlich partiell agonistisch wirkt, für den hypertensiven Typ-II- Diabetiker weitaus bessere Medikamente verfügbar sind.
Nach einhelliger Ansicht aller Referenten eignet sich Tali- nolol besonders gut für die in- dividualisierte Therapie und läßt sich nahezu ohne Ein- schränkung mit ACE-Inhibi- toren und Kalzium-Antagoni- sten kombinieren. kbf
Talinolol:
Ein Betablocker mit Vorteilen
Die Behandlung fokaler Dystonien stand im Mittel- punkt einer von Porton Pro- ducts Ltd., Maidenhead, GB, veranstalteten Fachpresse- konferenz im Rahmen des Kongresses der Movement Disorder Society im Juni 1993
in Spoleto. Es ging dabei auch um die Neueinführung von Botulinum Toxin A in Deutschland unter dem Prä- paratenamen Dysport®. Bis zur Entdeckung der thera- peutischen Potenz dieses To- xins waren die Therapiemög-
lichkeiten für Dystonie-Pa- tienten unbefriedigend. Heu- te können Blepharospasmus und halbseitige Gesichtsläh- mung durch Injektion von ge- ringen Dosen hochgereinig- ten Botulinum-Toxins A effi- zient behandelt werden. So- wohl die Diagnostik als auch die Therapie von Dystonien sollte jedoch von Spezialisten durchgeführt werden, beton- ten die auf der Konferenz re- ferierenden Experten.
Botulinum-Toxin vom Typ A gehört zu einer Gruppe
Therapie fokaler Dystonien
mit Botulinum-Toxin
VARIA
A1 -3178 (88) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 47, 26. November 1993
Die
Verordnung einer Kur entlastet den Hausarzt
• Die Kur spart Medikamente.
• Die Heilmittel der Kur belasten nicht das Heilmittelbudget des Arztes.
• Die Kur aktiviert die Patienten und bietet Hilfen zur Selbsthilfe.
• Patienten können in der Kur lernen, mit Risikofaktoren und chronischen Krankheiten besser zu leben.
• Die Kurortmedizin ergänzt Krankenhaus und Arztpraxis mit besonderen Therapie- methoden im phasenhaften Ablauf von Erkrankungs- und Gesundungsprozessen.
Auch 1994 gilt:
Weder die Empfeh- lung des Hausarztes für eine ambulante Kur noch die Verord- nung von Kurmitteln durch den Badearzt während einer sol- chen Kur belasten das Heilmittel-Bud- get der Arzte!
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neurotoxischer Proteine, die eine reversible Unterbre- chung der neuromuskulären Übertragung verursachen. Ih- re Toxizität liegt bei wenigen Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht, berichtete Professor Dr. med. Hans Bi- galke, Hannover. Das Toxin führt zu einer schlaffen Läh- mung der quergestreiften Muskulatur. Die Symptome der Erkrankung dauern über Wochen an. Aufgrund der ex- trem niedrigen toxischen Plasmaspiegel wird weder ei- ne Immunantwort ausgelöst noch werden Muskel- und Nervenzellen geschädigt.
Nach Inaktivierung des Giftes nehmen die Zellen ihre Funk- tion wieder auf.
Die Ursache des Blepha- rospasmus ist in 90 Prozent der Fälle unbekannt (idiopa- thische Form), wie Professor Dr. med. Reiner Benecke, Düsseldorf, erläuterte. Frau- en sind 1,8- bis 3mal häufiger von dieser Erkrankung be- troffen als Männer. Verschie- dene äußere Bedingungen beeinflussen die Intensität und Frequenz der Erkran- kung. Die Behinderung der Betroffenen führt häufig zu ausgeprägten psychischen Reaktionen, zu Arbeitsunfä- higkeit und multiplen Verlet- zungen durch Stürze und An- stoßen Ähnliche Probleme treten bei Patienten mit he- mifazialem Spasmus auf. Er ist gekennzeichnet durch late- rale Muskelkontraktionen bei Patienten im fünften und sechsten Lebensjahrzehnt.
Die Muskelzuckungen brei- ten sich im Krankheitsverlauf über die gesamte Gesichts- hälfte aus. Regressive Ten- denzen und depressive Ver- stimmungen sind Folgen.
Seit Anfang der 80er Jah- re ist das Botulinum-Toxin A zur Behandlung dystoner Syndrome bekannt Die Be- handlung des Blepharospas- mus und des hemifazialen Spasmus mit dieser Substanz erfolgt durch eine subkutane Injektion über dem Musculus orbicularis oculi. Die Schwere der Erkrankung ist ausschlag- gebend für die Dosierung. Je- weils zwischen 0,5 und 1,0
Nanogramm Botulinum-To- xin A werden dabei an drei bis vier Stellen rings um jedes Auge injiziert. Wenige Tage später entwickelt sich im Muskel eine leichte bis mit- telgradige Schwäche, die zur Linderung beziehungsweise zur Beseitigung der Be- schwerden führt, erklärte Dr.
med. Ludwig Schelosky, Ber- lin.
Auch bei zervikalen Dysto- nien (Torticollis, Laterocol- lis), spasmodischer Dysphonie und oromandibulärer Dysto- nie ist nach dem jetzigen Stand der Forschung die Therapie mit Botulinum-Toxin A Mittel der ersten Wahl. Der Erfolg bei anderen Formen wie dem Meige-Syndrom oder distalen Extremitätendystonien wird derzeit untersucht.
Dr. med. Andrs 0. Ce- ballos-Baumann, München, betonte ausdrücklich den ho- hen Stellenwert der genauen Kenntnis der lokalen Anato- mie und der Pharmakologie von Botulinum-Toxin A sowie der exakten Injektionstech- nik. Während beim Blepha- rospasmus subkutan injiziert wird, erfolgt die Injektion bei anderen Dystonieformen in- tramuskulär. Je nach Dysto- nieform sind Wirkstärke und Zeitpunkt des Wirkeintritts unterschiedlich. PO
Kurz informiert
Kennen Sie Ihr Risiko?
—E. Merck, Darmstadt, hat zur Mithilfe bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkran- kungen einen Zwei-Minuten- Selbsttest „Kennen Sie Ihr Risiko?" entwickelt. Der Ri- sikotest soll im Wartezimmer ausliegen und von den Pa- tienten während des Wartens ausgefüllt werden. Die er- reichte Punktzahl des Tests soll dann mit dem Arzt be- sprochen werden, der ergän- zend zu seiner Beratung eine Patientenbroschüre überrei- chen kann: „Kennen Sie Ihre Chance?" Die Broschüre klärt über die Risikofaktoren auf und darüber, wie sie zu mindern sind. SH Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 47, 26. November 1993 (89) A 1 -3179