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Archiv "Kur und Kultur" (15.04.1983)

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Das neue Thermalbad Fotos: Kurverwaltung Leserdienst:

Hinweise •Anregungen KONGRESS AKTUELL

M

ontecatini Terme steht wieder in der Liste der Bu ndesärztekam mer-Fo rt- bildungskongresse: Nach fünf Jahre langer Pause fängt es nun vom 13. bis zum 24. Juni wieder an.

Eingestellt hatte der Vor- stand der Bundesärzte- kammer die Montecatini- Kongresse seinerzeit mit der Begründung, ein Zei- chen des Protestes gegen die italienischen Jagdge- pflogenheiten zu setzen, von denen insbesondere auch die für uns bedeutsa- men Singvögel betroffen waren. Inzwischen hat sich Italien den EG-Gepflogen- heiten auf diesem Gebiet weitgehend angepaßt, so daß kein Grund mehr be- steht, die ganz spezifi- schen Vorteile, die Monte- catini Terme für fortbil- dungswillige deutsche und österreichische Ärzte bie- tet, nicht zu nutzen.

Viele werden sich noch erinnern: Montecatini Ter- me ist ein Kurort besonde- res Charmes in einer be- sonderen Gegend. Es ent- stand als Kurort in einer Zeit, in der im Bereich des Herzogtumes Toscana noch der Einfluß habsbur- gischer Herrscher zu spü- ren war, und der Barock des späten 19. Jahrhun- derts, den man an man- chen Hotels und an der größten Thermenanlage

„Tetuccio" spürt, kann Be- ziehungen zur Wiener

Ri ngstraßenarch itektu r nicht verleugnen. Aber man war eklektizistisch ge- nug, um auch Thermen zu bauen, die monumental- feierlich wirken oder zier- lich-mittelalterlich — letzte- res gilt besonders für eines der Thermengebäude, das den intimeren Seminarver- anstaltungen des Kongres- ses zur Verfügung steht.

Die Hotelauswahl ist groß und mit einer ganz und gar unitalienischen Eigenart behaftet: Der größte Teil des Ortes ist mit einer nächtlichen Kraftfahrzeug- sperre belegt, die von den Ortspolizisten auch rabiat

durchgesetzt wird — wer später von einem Ausflug kommt, muß außerhalb parken. Es ist also des Nachts ruhig!

Das andere: die Lage. Der Badeort liegt am Nordrand des Arno-Tales ziemlich genau halbwegs zwischen Florenz und Pisa, beides über die Autostrada in we- niger als einer halben Stun- de zu erreichen. Man ist al- so mitten in der Toscana, und es wäre Platzver- schwendung, über diese beiden Orte hier etwas zu sagen. Aber man bemerkt sehr schnell, daß nicht nur der Florentiner Dom und der schiefe Turm die Tos- cana ausmachen. Die nächste Kreisstadt im Osten ist Pistoia mit sei- nem mittelalterlichen Dom und einer der schönsten Kanzeln von Andrea Pisano in Sankt Andrea. Ebenso- weit nach Westen liegt Luc- ca gleich mit drei einzigar- tigen Kirchen und einem begehbaren Stadtwall, und halbwegs nach Lucca das Blumenstädtchen Pescia

Die größte Thermenanlage Montecatinis: Tetuccio

mit mindestens zwei aus- gezeichneten Restaurants, eins davon, die „Buca di Leone", das Löwenloch, im Keller (jedenfalls vor fünf Jahren).

Der schönste Ausflug in unmittelbarer Nähe führt über Landstraßen nach Vinci. Wenn man Glück hat und das richtige Wetter er- wischt (im Juni ist die

Chance groß), dann lernt man da, woher die Farbig- keit der italienischen Re- naissancemalerei kommt.

In Vinci selbst ist eine Burg, in der eine Samm- lung von Maschinen, den Skizzen und Zeichnungen des Leonardo da Vinci nachgebaut, meist in Funk- tion vorgeführt werden.

Nur stellenweise wird dar- auf hingewiesen, daß die Nachbauer eine leichte Mo- difizierung haben vorneh- men müssen: Leonardo kannte zwar Zahnräder, aber seine Zähne waren noch rechteckig aus dem Radumfang herausge- schnitten, was — wenn überhaupt — nur sehr holp- rig klappt. Die heutigen Maschinen haben keilför- mige Radzähne, wie wir es kennen. Seltsam, daß der große Tüftler auf diesen einfachen Trick nicht ge- kommen ist.

Anschließend geht oder fährt man eine schmale Straße durch einen sanft ansteigenden weitläufigen Olivenhain, eingehüllt in ein schimmerndes silbriges Graugrün, zu dem einsa- men Haus, in dem der ille- gitime Notarssohn Leonar- do bei seiner Mutter auf- wuchs. Die Einrichtung der Zeit ist erhalten oder zeit- gemäß ergänzt. Steigt oder fährt man weiter den Berg- rücken hinan, der hier quer im Arno-Tal liegt (und den Leonardo schon mit einem Kanaltunnel fast genau da durchbrechen wollte, wo heute ein Autobahntunnel ist), dann kann man an ei- ner Kirche unter einer Jahr- hunderte alten riesigen Steineiche (Leccio) rasten;

ihr Wipfelastwerk über- deckt 150 oder 200 Qua- dratmeter. Ein guter Fuß- weg führt in den Wald oberhalb dieser Kirche (im Juni kann man sich an Walderdbeeren laben), dann auf die Höhe hinauf — und plötzlich öffnet sich ein weiter Blick auf die an- dere Seite. Da liegt Florenz.

Kurzer Waldweg — das war

Kur und Kultur

Montecatinis spezifische Vorteile für fortbildungswillige Ärzte

6 Heft 15 vom 15. April 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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KONGRESS AKTUELL

des jungen Leonardos Weg zur Kunst, zum Ruhm.

Die Engel und Teufel der Bildhauer aus der Auvergne Der Nordhang des Arno-Ta- les — dies nur noch als ei- nen von tausend mögli- chen Hinweisen — gehört zum Nordapennin, der nach Westen zu in den apu- anischen Alpen und den Marmorbrüchen von Carra- ra endet. Dicht bewaldet ist dieser Gebirgsanstieg, quer eingeschnitten von tiefen, einsamen Tälern, in die schmale Sträßchen zu verwunschenen Orten füh- ren. Hier findet man etwas unbekannt Toscanisches:

Sehr eigentümliche roma- nische Kirchen etwa aus dem 11. oder frühen 12.

Jahrhundert, die in dieser Gegend fremdartig wirken.

Wahrscheinlich sind sie die Überreste einer religiösen und politischen Wande- rungsbewegung, die aus dem südlichen Frankreich kam, aus der Auvergne. Es ist eine wilde Welt der Ge- sichter, Geister, Teufel und Engel, die die auvergnati- schen Skulptoren an den Portalen, Wänden und Ka- pitellen dieser Dorfkirchen hinterlassen haben.

Die alten Indikationen und dazu ein

neues Thermalbad Zurück nach Montecatini Terme. Auch da hat sich in den fünf Jahren einiges ge- ändert: Die Kurverwaltung verfügt insbesondere heute über ein neues Thermal- bad, in dem nun auch Krankheiten des Bewe- gungsapparates gepflegt werden können. Ansonsten zeigen die amtlichen Unter-

lagen: Noch immer ist man ehrlich und bescheiden und verzichtet auf Indika- tionslyrik. Die Wässer von Montecatini Terme wirken

auf den Stoffwechsel, also Magen, Darm und insbe- sondere die Leber. Mehr wird nicht versprochen, au- ßer dem in ganz Italien übli- chen Fango, in dem man sich auch da kochen lassen kann. Beim morgendlichen Kurkonzert in den barok- ken Thermen wandelt man mit dem Glas in der Hand, immer wieder zur Uhr schauend und einen Schluck nehmend, denn so ein Glas soll nicht geschüt- tet, sondern in 20 Minuten

„genossen" werden. Sollte es aber zu plötzlich wirken

— kein Problem: 200 Türen führen in die entsprechen- den Lokalitäten. bt

4. Fortbildungs- kongreß

Krebsnachsorge

am 30. September und 1. Oktober 1983 in Bad Neuenahr Zum vierten Mal findet in Bad Neuenahr der jährliche Fortbildungskongreß zur Krebsnachsorge statt, zu dem der Hartmannbund und die Deutsche Krebshil- fe einladen.

Methoden, Probleme und Erkenntnisse der onkologi- schen Nachsorge werden von 16 namhaften Onkolo- gen dargestellt und aus der Sicht der Ärzte in der Pri- märversorgung, der Kran- kenhausärzte, der Betroffe- nen in Selbsthilfeorganisa- tionen und der Angehöri- gen medizinischer Komple- mentärberufe ausführlich diskutiert.

Drei Schwerpunktthemen bietet der diesjährige Kon- greß:

1. Vermeidbare und un- vermeidbare Folgen der Mamma-Chirurgie, wobei neben Strahlen- und Che- motherapie, Hormonrezep- torenbestimmung, Brustre-

Bildschirmtext im Pharmabereich

„Neues Medium Bild- schirmtext — neue Marke- tingdimensionen für den Pharmabereich" ist eine Fachtagung betitelt, bei der neben allgemeinen In- formationen über Bild- schirmtext (Btx) vor allem die vielfältigen Einsatz- möglichkeiten für die Phar- maindustrie vermittelt wer- den. Termin: 2. und 3. Mai 1983, Ort: München, Baye- rischer Hof, Veranstalter:

Leu ro Seminar (Telefon 0 89/98 80 40), Teilnahme- kosten: 980 DM + MwSt.EB

konstruktion und Lymph- drainage auch die „unkon- ventionellen Methoden" in der Krebsnachsorge be- rücksichtigt und kritisch behandelt werden.

2. Prävention, moderne Behandlungsmethoden und Nachsorge beim Bronchialkarzinom, mit ei- ner einleitenden Darstel- lung von Professor Dr. C.

G. Schmidt, Essen.

3. Psychologische und strukturelle Aspekte in der Krebsnachsorge, behan- delt die für den niederge- lassenen Arzt unerläßli- chen sozialversicherungs- rechtlichen Fragen und die psychosoziale und psycho- somatische Führung seiner Patienten.

Der Kongreß schließt mit einer öffentlichen Veran- staltung zum Thema: Psy- chosoziale Belastungen bei Krebspatienten und deren psychotherapeuti- sche Behandlung.

Die Programmunterlagen können angefordert wer- den beim: Hartmannbund

— Verband der Ärzte Deutschlands e. V., Godes-.

berger Allee 54, 5300 Bonn 2, Telefon 02 28/37 30 45. H 8 Heft 15 vom 15. April 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A Leserdienst

Hinweise • Anregungen ZUR UMFASSENDEN

THERAPIE DER KORONAREN HERZKRANKHEIT:

ADALAT REFARD/ADALAT.

Zusammensetzung:

1 Kapsel Adalat® 5 enthält 5 mg, 1 Kapsel Adalat® enthält 10 mg NItedIpin. 1 Tablette Adalar retard enthält 20 mg Nifedipin.

Indikationen:

Koronare Herzkrankheit Frühbehandlung und Langzeittherapie der koronaren Herz- krankheit (insbesondere chronische Koro ,,

narinsuffizienz, Angina pectoris, Zustand nach Herzinfarkt); Koronarspasmen (Prinz- metal-Angina, Ruheangina). Hypertonie: Alle Formen des Hochdrucks.

Kontraindikation:

Gesamte Schwangerschaft Nebenwirkungen:

Begleiterscheinungen treten im allgemei- nen nur vereinzelt und vorzugsweise zu.

Beginn der Behandlung auf, sie sind zudem meist leichter, vorübergehender Natur. Gele- gentlich kann es zu Kopfdruck, Gesichts- rötung, Wärmegefühl, Hautreaktionen, Schwindel, Übelkeit, Beinödemen und Müdigkeit kommen. Wie auch bei anderen gefäßaktiven Substanzen können äußerst selten - unterAdalat ca.15-30 Minuten nach der Einnahme - Schmerzen im Bereich der Brust auftreten. In diesem Fall sollte Adalat abgesetzt werden, sofern ein kausaler Zusammenhang zu vermuten ist.

Wechselwirkungen:

Adalat kann mit blutdrucksenkenden Mitteln gleichzeitig gegeben werden; bei Kombi- nation mit anderen Antihypertonika ist eine in etwa additive Wirkung zu berücksichti- gen. Die Behandlung mit Herzglykosiden kann während der Anwendung von Nifedipin begonnen und/oder fortgeführt werden. Eine Kombination mit ß-Rezeptoren-Blockern oder einem Saluretikum ist möglich (vgl. Ärz- teprospekt). Bayer Leverkusen Dosierung:

Je nach Schweregrad der Erkrankung und Ansprechbarkeit des Patienten. Die durch- schnittliche Tagesdosis beträgt im allge- meinen 15 - 30 mg Nifedipin (3x1 bis 3 x 2 Kapseln Adalat 5 bzw. 3 x 1 Kapsel Adalat). In besonderen Fällen Steigerung der Tages- dosis auf 60 mg (3 x 2 Kapseln Adalat).

Bei Koronarspasmen (Prinzfnetal-Angina, Ruheangina) Erhöhung der Tagesdosis auf 80 mg bis max. 120 mg (4 x 2 bis 6 x 2 Kap- seln Adalat). Bei Hypertonie Tagesdosen von 3 x 1 bis max. 3 x 2 Kapseln Adalat Bei dro- hendem Angina-pectoris-Anfall bzw. akuter Hochdruckkrise zum raschen Wirkungsein- tritt die Adalat-Kapseln vor dem Schlucken zerbeißen. Bei Einzeldosen von 20 mg einen Einnahmeabstand von 2 Std. nicht unter- schreiten. Soll die Retardtablette eingesetzt werden, wird eine Tagesdosis von 2 x 1 Tablette Adalat retard (2 x 20 mg) empfohlen, die in einigen Fällen auf 2 x 40 mg erhöht werden kann, Wenn bei Angina pectoris nach etwa 14tägiger Behandlungszeit kein ausreichender Therapieerfolg eintritt, sollte ein Übergang auf die schnell wirkende Ada- lat-Kapsel (zu 10 nng) erfolgen.

Handelsformen:

Adalat retard: Tabletten zu 20 mg Nifedipin.

Packung mit 30 Tabletten 37,95 DM;

Packung mit 50 Tabletten 59,75 DM; Packung mit100Tabletten106,601MAnstaltspackung.

Adalat 5: Kapseln zu 5 mg Nifedipin. Packung mit 30 Kapseln 14,75 DM; Packung mit 50 Kapseln 24,25 DM; Packung mit 100 Kap- seln 42,00 DM; Anstaltspackung. Adalat:

Kapseln zu 10 mg Nifedipin. Packung mit 30 Kapseln 25,65 DM; Packung mit 50 Kap- seln 39,40 DM; Packung mit 100 Kapseln 70,30 DM; Anstaltspackung.

Stand: Dezember 1982.

Referenzen