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Archiv "Diabetes: GSG bringt Verbesserungen" (30.07.1993)

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THEMEN DER ZEIT

krophagen zu zerstören. Mit fort- schreitender Immunschwäche nimmt ihre Konzentration im Blut jedoch ab. CD8 + -Lymphozyten werden in großer Zahl auch bei gesunden Kin- dern beobachtet, deren Mütter HIV- infiziert sind.

Die Art der Immunantwort — ob vorwiegend zellulär oder humoral

— wird wahrscheinlich auch durch zwei Untergruppen der CD4-Lym- phozyten beeinflußt: Während TH1- CD4-Zellen Cytokine bilden, welche die zelluläre Abwehr stimulieren (In- terleukin-2 und Interferon-Gamma), induzieren TH2-CD4-Zellen die Bil- dung von Antikörpern (durch Frei- setzung von Interleukin-4 und Inter- leukin-10).

Normalerweise befinden sich beide Zellpopulationen in einem Gleichgewicht. Wird eine der beiden Zelltypen überaktiv, unterdrücken seine Cytokine die Produktion der anderen. Im Labor konnte nachge- wiesen werden, daß Lymphozyten von HIV-infizerten Personen weni- ger TH1-spezifische Cytokine freiset- zen — was im Organismus eine ver- minderte zelluläre Immunantwort zur Folge hat.

Langzeitüberlebende zeichnen sich dadurch aus, daß sie mit „harm- loseren" HIV-Varianten infiziert sind und eine ausgeprägte Aktivität der TH1- und CD8 + -Lymphozyten aufweisen. Außerdem beobachtet man nur geringe Viruskonzentratio- nen im Blut sowie das Fehlen von

„enhancing antibodies". Diese Anti- körper sind „fehlgeleitet", denn an- statt HIV zu neutralisieren, ermögli- chen sie es dem Virus, Makrophagen und T-Lymphozyten über besondere Bindungsstellen zu infizieren.

Latenzphase

Lange Zeit wurde unterschätzt, daß während der Latenzphase der HIV-Infektion in den Lymphknoten immunologische Veränderungen stattfinden, die das Fortschreiten der Erkrankung beeinflussen. Bereits seit 1986 betonen Prof. Paul Racz und Dr. Klara Tenner-Racz vom Bern- hard-Nocht-Institut für Tropenmedi- zin (Hamburg), daß die Keimzentren der Lymphknoten ein wichtiges Vi-

TAGUNGSBERICHT / KURZBERICHT

rusreservoir darstellen. Ihre Befunde wurden kürzlich durch Einsatz neu- er, hochsensibler Techniken (zum Beispiel Polymerasekettenreaktion) bestätigt und untermauert (Arbeits- gruppe Fauci; NIAID, Bethesda).

Für die HIV-Infektion der Keimzellen sind follikuläre dendriti- sche Zellen (FDC) verantwortlich, deren physiologische Aufgabe es ist, Antigen-Antikörper-Komplexe an ih- rer Oberfläche zu binden und diese immunologisch aktiven Zellen, die ein bevorzugtes Angriffsziel von HIV sind, darzubieten. Diese Funktion wird von HIV ausgenutzt. Da die wichtigsten Zielzellen des Virus, die T-Helferzellen, auch durch die Keimzentren wandern, ist es möglich, daß diese Zellen durch dargebotenes HIV in den Lymphknoten infiziert werden.

Dies hat zur Folge, daß die Zahl der HIV-infizierten T-Lymphozyten in den Lymphknoten 10 mal 15 höher

„Die gesundheitspolitische Bi- lanz ist negativ" — diese Feststellung traf die Bundesregierung im Hinblick auf die Lage der diabeteskranken Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. Auf eine kleine Anfra- ge von Bundestagsabgeordneten zu diesem Thema räumte die Regierung ein, daß es unbestreitbar Defizite in der Versorgung der chronisch kran- ken Menschen gebe. Mit dem Ge- sundheitsstrukturgesetz GSG seien verbesserte Rechtsgrundlagen ge- schaffen worden, um chronische Er- krankungen zu verhindern, frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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So werde der besonderen ge- sundheitspolitischen Bedeutung der Gesundheitsuntersuchung in dem neuen Gesetz dadurch Rechnung ge- tragen, daß die ärztlichen Leistungen einem gesonderten Teilbudget mit überproportionalem Zuwachs zuge- ordnet werden.

Für den Bereich der Behand- lung sei im GSG vorgesehen, ärztli- che Leistungen zu Leistungskom-

ist als im peripheren Blut. Hierbei handelt es sich allerdings um eine la- tente Infektion: Der Erreger nistet sich zwar in den Lymphozyten ein, vermehrt sich aber (noch) nicht. La- tent infizierte Zellen produzieren da- her kaum virale Antigene, die von der Immunabwehr erkannt werden können.

Die Arbeitsgruppen um Prof.

Racz und Prof. A. Haase (Universität Minnesota, Minneapolis) konnten nachweisen, daß in allen Stadien der HIV-Infektion im Lymphknoten eine außergewöhnlich hohe Zahl von la- tent infizierten Lymphozyten und Makrophagen („Freßzellen") vor- handen ist.

Im Gegensatz dazu werden folli- kulär dendritische Zellen nicht infi- ziert (Dr. Jörn Schmitz, Hamburg).

Es kommt lediglich zu einer vorüber- gehenden Bindung von HIV an ihrer Oberfläche.

Dr. med. Vera Zylka-Menhorn

plexziffern zusammenzufassen. Dar- über hinaus sollen fallbezogene Be- wertungen für die üblicherweise von Hausärzten erbrachten Leistungen eingeführt werden, um diese im Ver- gleich zu technischen Leistungen hö- her bewerten zu können.

Im Bereich der Unterstützung von Selbsthilfegruppen sei seit dem 1. Januar 1993 durch das Gesund- heitsstrukturgesetz auch die Mög- lichkeit geschaffen worden, Selbsthil- fegruppen und Kontaktstellen mit ei- ner gesundheitsfördernden oder re- habilitativen Zielsetzung durch Zu- schüsse zu fördern. Darunter fallen zum Beispiel die Förderung von Mo- dellvorhaben zur Prävention bezie- hungsweise Früherkennung von Spätkomplikationen sowie zur Quali- tätssicherung in der allgemeinärztli- chen Praxis; ferner die Fortentwick- lung der Diabetikerschulung sowie Forschungsvorhaben über die Ursa- chen des Diabetes mellitus und die Möglichkeiten einer verbesserten Be- handlung. EB

Diabetes: GSG bringt Verbesserungen

Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 30, 30. Juli 1993 (27) A1-2059

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