Madaus baut 200 Arbeits- plätze ab – Zur nachhalti- gen Stärkung der Ertragskraft und zur Ergebnisverbesserung wird die Madaus AG um- strukturiert. Das Unterneh- men hat nach eigenen Anga- ben durch die Budgetierung der Arzneikosten und durch die Stagnation des Selbstme- dikationsmarktes im Jahr 1998 mit einem Verlust abgeschlos- sen und wird auch 1999 das geplante Ergebnis nicht er- reichen. Wesentlicher Teil des beschlossenen Maßnahmen- kataloges wird ein Programm zur deutlichen Reduktion von Personal- und Sachkosten sein.
Es steht fest, daß von den 1 600 Mitarbeitern im Kon- zern mehr als 200 Beschäftigte bis zum Jahresende entlassen werden. Aus dem Vorstand, der zukünftig auf zwei Mitglie- der beschränkt werden soll, scheiden der Vorstandsvorsit- zende Detlef Fels und der Fi- nanzvorstand Bernd Christian Schlüter aus.
Schwarz Pharma ver- äußert Generikageschäft – Die Alpharma Inc. hat die Über- nahme der Isis-Pharma-Grup- pe von Schwarz Pharma abge- schlossen. In der Übernahme sind keine Produktionsstätten, wohl aber Belegschaft, Pro- duktanmeldung und Waren- zeichen enthalten. Die ISIS- Pharma-Gruppe produziert ein breites Sortiment von Ge- nerika; davon sind 80 Pro- zent Herz-Kreislauf-Produkte.
Schwarz Pharma veräußert den Generikabetrieb, um sich künftig auf innovative Produk- te zu konzentrieren.
Nidda-Pharm vertreibt Impfstoffe – Die Nidda-Ph- arm GmbH, Bad Vilbel, eine 100prozentige Stada Tochter, ist im Juli 1999 in den Impf- stoffmarkt eingestiegen und hat dazu eine Partnerschaft mit dem Schweizer Serum und Impfinstitut Bern begonnen.
Außerdem besteht eine Ver- triebspartnerschaft mit dem Robert Koch-Institut in Berlin.
Der Start des neuen Unter- nehmens begann mit dem
Apothekenvertrieb des Grip- pe-Impfstoffs Inflexal S von Berna, dem oralen Typhus- Impfstoff Vivotif von Berna und einem Gelbfieber-Lebend- impfstoff des Robert Koch- Instituts. Der Hepatitis-A- Impfstoff Epaxal soll folgen, der als erster Impfstoff mit der neuartigen Virosomentechnik produziert wird. Der Eintritt in den Impfstoffmarkt erfolgt
im Zuge der Stada-Strategie, in attraktive Marktsegmente zu expandieren. Der Impf- stoffmarkt hat in Deutschland ein Volumen von zirka 800 Millionen DM bei einer jährli- chen Wachstumsrate von etwa
sechs Prozent. Kl
Augenschmerz – Akute Schmerzen sowie unspezifi- sche Entzündungen des äuße-
ren Auges können mit Diclo- grün ophtha® (Grünenthal GmbH) behandelt werden.
Die Augentropfen enthalten den Wirkstoff Diclofenac, das einzige NSAR für das Auge mit der Indikation Schmerz.
Sie hemmen die Prostaglan- dinsynthese und wirken somit inflammatorisch und zugleich abschwellend und rasch schmerzlindernd. CV
A-2526 (66) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 40, 8. Oktober 1999
V A R I A AUS UNTERNEHMEN
K U R Z I N F O R M I E R T
HIV-Infektion –Die Un- ternehmen Roche und Trime- ris haben eine Vereinbarung über die klinische Prüfung von zwei neuen Anti-HIV-Fu- sionshemmern von Trimeris (T-20 und T-1249) abgeschlos- sen. Die Fusionshemmer grei- fen HIV bereits außerhalb der Zelle an, also bevor das Virus diese infizieren kann. Vorläu- fige Daten aus Phase I und II
deuten an, daß T-20 selbst bei Patienten nach intensiver Vorbehandlung mit anderen HIV-Medikamenten noch ei- ne ausgeprägte Anti-HIV- Wirkung besitzt.
Varizellen-Infektion – Der Windpocken-Impfstoff Varil- rix®(SmithKline Beecham) ist inzwischen für die Imp- fung aller Kinder, Jugendlicher
und Erwachsener zugelassen und nicht nur für Kinder bis sechs Jahren sowie Risiko- gruppen. Die Lebendvakzine enthält abgeschwächte Vari- zellen-Viren, und mit nur einer Impfstoffdosis wird bei Kin- dern zwischen neun Monaten und zwölf Jahren ein ausrei- chender Schutz erwirkt. Für Jugendliche ab dem 13. Le- bensjahr sowie Erwachsene
empfiehlt sich eine zweite Impfung im Abstand von min- destens sechs Wochen.
Insektengiftallergie –Das Betamethason-Kortikoid Ce- lestamine® N 0,5 liquidum (Essex Pharma, München) ist nun auch indiziert für die Notfallbehandlung von Pa- tienten mit nachgewiesener Überempfindlichkeit gegen Insektengift. Als Anfangsdo- sis werden 30 ml (15 mg Beta- methason) empfohlen. Falls dennoch anaphylaktoide Re- aktionen auftreten, kann die gleiche Dosis wiederholt wer-
den. CV
Osteoporose – Calcidin® heißt das Kalzium-Fluor-Prä- parat, das die Hexal AG zur Therapie der Osteoporose be- reithält. Es handelt sich um ei- ne Brausetablette, die 500 mg Kalzium und 15 mg Fluorid enthält und einmal täglich eingenommen werden muß.
Calcidin®ist in den Packungs- größen zu 20 (N1), 40 (N2) und 100 (N3) erhältlich.
HIV-Infektion –Ziagen® ist der erste nukleosidale re- verse Transkriptase-Inhibitor (NRTI) mit einer Proteasein- hibitoren vergleichbaren an- tiviralen Wirksamkeit. Der Wirkstoff Abacavir, der von Glaxo Wellcome angeboten wird, ist für die antiretrovira- le Kombinationstherapie von Erwachsenen mit HIV zuge- lassen und als Filmtablette so- wie als orale Lösung verfüg- bar. Die Tagesdosis beträgt 600 mg, das entspricht zwei Tabletten.
Diabetes insipidus – Ab sofort steht Minirin®Rhinyle® unter der PZN-Nummer 0 25 30 20 wieder für die Indi- kationen zentraler Diabetes insipidus, primäre Enuresis nocturna und als Diagnosti- kum zur Verfügung. Nach Angabe der Ferring Arznei- mittel GmbH ist zu beachten, daß Minirin® Rhinyle® bei plus zwei bis plus acht Grad Celsius gelagert werden muß im Gegensatz zu Minirin®Na- senspray, das bei Raumtempe- ratur aufbewahrt wird. EB A-2527 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 40, 8. Oktober 1999 (67)
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