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Archiv "Minirin®" (19.03.1999)

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Rund 27 Prozent aller Pati- enten mit akutem Myokardin- farkt versterben, ehe sie ein Krankenhaus erreichen. In der Phase des Klinikaufenthalts liegt die Letalität bei 29 Pro- zent. Fast immer ist die Ursa- che des Infarkts eine Plaque- ruptur, die thrombozytenakti- vierend wirkt, wie Prof. Pierre Théroux (Kanada) anläßlich des Internationalen Thrombo- lyse-Kongresses 1998 in Berlin erklärte.

Auf jedem dieser Throm- bozyten liegen etwa 50 000 Glycoprotein-IIb/IIIa-Rezep- toren, an die das im Plasma gelöste Fibrinogen bindet und damit die Thrombusbildung einleitet. Thrombotische Ab- lagerungen können beim Pa- tienten den phasenweisen Wechsel zwischen Ruhe-An- gina und Beschwerdefreiheit hervorrufen, der als lebensbe- drohliches Zeichen zu verste- hen ist.

Ob die Intimaschädigung durch Plaqueruptur ausheilt, stetig im thrombozytenakti- vierenden Zustand verharrt oder ob bereits ein okkludie- render Thrombus das Präin- farktstadium eingeleitet hat, läßt sich selbst unter hohem Diagnostikaufwand nicht ein- deutig feststellen. Zur Mini-

mierung des Ischämierisikos bedarf es daher meist einer frühen interventionellen Ka- thetermaßnahme und vorran- gig einer effektiven Aggrega- tionshemmung der aktivier- ten Thrombozyten, um eine Perfusion beziehungsweise Reperfusion der betroffenen Gefäße schnell zu erzielen.

ASS, Heparin, Adenosin- diphosphat-(ADP-)hemmen- de Substanzen oder GP-IIb/

IIIa-Antagonisten stehen als i. v. oder oral verabreichte Medikamente im Mittelpunkt einer Vielzahl klinischer Stu- dien zur Risikoverminderung beim akuten koronaren Syn- drom (instabile Angina pec- toris), akutem Nicht-Q-Wel- len-Myokardinfarkt und Zu- stand nach Ballondilatation (PTCA).

Da die Monotherapie mit ASS oder Heparin nicht im- mer zufriedenstellende Ergeb- nisse erbrachte und eine oft tödlich verlaufende Ischämie dennoch in wenigstens 12,8 Prozent der Fälle eintrat, wur- de die Kombination mit dem seit August 1998 in Deutsch- land verfügbaren GP-IIb/IIIa- Antagonisten Tirofiban (Ag- grastat®, MSD) an über 7 000 Patienten geprüft. Tirofiban greift in die gemeinsame End-

strecke aller Reaktionswege, die zur Thrombusbildung füh- ren, hemmend ein.

James Ferguson (Texas Heart Institute, Houston) be- richtete über diese Studie und ein Follow-up bei Patien- ten mit akutem koronaren Syndrom. Die Kombinations- behandlung Tirofiban plus ASS beziehungsweise Heparin senkte das Herzinfarktrisiko nach sieben Tagen um 47 Pro- zent. Die Risiken Tod, Rein- farkt und refraktäre Ischämie lagen nach der Follow-up- Studie um 32 Prozent niedri- ger als unter der Monothera- pie mit Heparin. Bei Pati- enten, die sich einer PTCA unterzogen hatten, konnte das Risiko einer frühen Re- PTCA zwei Tage nach Be- handlungsbeginn um 66 Pro- zent beziehungsweise sieben Tage nach Behandlungsbeginn um 43 Prozent gesenkt werden.

Die günstigen prognosti- schen Ergebnisse der Kombi- nationsbehandlung und das gute Verträglichkeitsprofil, insbesondere im Hinblick auf mögliche Blutungskomplika- tionen, ließen Ferguson zu dem Schluß kommen, daß Pa- tienten mit akutem korona- ren Syndrom bereits bei der Erstdiagnose einer instabilen Angina pectoris oder bei Ver- dacht auf Nicht-Q-Wellen- Myokardinfarkt, unabhängig von der weiteren geplanten therapeutischen Strategie, zunächst mit der Kombinati- on Tirofiban plus Heparin versorgt werden sollten.

Dr. Barbara Nickolaus

Minirin®Zum 1. Febru- ar wurde das Produkt Minirin® mit Rhinyle® mit der PZN 1 63 61 25 aus dem Vertrieb genommen. Das neu zugelas- sene Minirin®Rhinyle®wird in den nächsten Monaten auf den Markt kommen. Zwi- schenzeitlich stehen zur The- rapie des Diabetes insipidus centralis und der primären Enuresis nocturna das eben- falls nasal anzuwendende Mi- nirin® Dosierspray oder die oral zu verabreichenden DDAVP 0,1 mg Tabletten und Minirin®0,2 mg Tablet- ten zur Verfügung.

Dabei ist zu beachten, daß in einem Sprühstoß des Mini- rin® Dosierspray 0,1 ml Lö- sung entsprechend 10 mg Desmopressinacetat enthal- ten sind. Die Dosierung mit dem Minirin®Dosierspray ist daher nur in Schritten zu 10 mg Desmopressinacetat mög- lich. Dosierungen unter 10 mg Desmopressinacetat sind nicht möglich.

Pflanzliches Antirheuma- tikum – Mit Allya®Cpl.-In- jektopas der Firma Pascoe (Gießen) steht jetzt die Mög- lichkeit einer parenteralen Verabreichung eines Kombi- nationspräparates unter an- derem mit Teufelskrallen- wurzel-Tinktur und dem Neuraltherapeutikum Pro- cain zur Verfügung. Indika- tionen sind degenerative Ge- lenk- und Wirbelsäulener-

krankungen. EB

A-713 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 11, 19. März 1999 (65)

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Tirofiban und Heparin

Strategie für akutes koronares Syndrom

K U R Z I N F O R M I E R T

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