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Archiv "Börsebius: Konjunktur am Boden" (09.10.1992)

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DEUTSCHES ARZTEBLATT

B

esitzer von Zweifamili- enhäusern, die vor 1987 gebaut oder gekauft ha- ben und noch nach "altem"

Recht mit dem Finanzamt ab- rechnen, sollten Jahr für Jahr überlegen, ob sich das für sie noch lohnt. Für ihre Häuser setzt das Finanzamt Mietein- nahmen für die gesamte Wohnfläche an. Das bedeu- tet, daß auch für den selbstge- nutzten Teil des Hauses Mie- te angesetzt und davon Steu- ern berechnet werden. Im Gegenzug kann der Besitzer sämtliche Kosten einschließ- lich der Abschreibung von dem gesamten Mietwert ab- ziehen - unterstellt, daß er für den vermieteten Teil des Hauses wenigstens 50 Pro- zent der ortsüblichen Miete kassiert. Für nach 1986 ge- baute bzw. gekaufte Häuser entfällt der Ansatz eines Mietwertes für die eigene Wohnung. Besitzer älterer Häuser können dieses Recht aber ebenfalls für sich in An- spruch nehmen - letztmals für das Jahr 1998.

..,.. Ist der Mietwert des gesamten Hauses höher als die anfallenden Kosten - also

Z

itat aus dem Handels- blatt vom letzten Diens- tag, kurz vor Redakti- onsschluß: "An den interna- tionalen Aktienbörsen kam es am Wochenbeginn zu deutli- chen Kursverlusten. In Paris büßten Dividendentitel bis zum späten Nachmittag über 3,5 Prozent ein. Auch in Deutschland ist man nach ei- nem Minus von 38,82 Punk- ten oder 2,53 Prozent nicht mehr allzuweit vom Jahrestief von 1 460,63 (im DAX, die Red.) entfernt."

Warum das Zitat? Zum ei- nen will ich nicht als Kassan- dra dastehen, die die Welt schlechter sieht, als sie ist. Sie ist so schlecht! Zum anderen will ich Sie schon mal einstim- men auf eine bevorstehende Häufung solcher Nachrichten über anhaltende Kursverlu- ste.

Die jüngsten Währungs- turbulenzen haben dafür ge- sorgt, daß die Bundesbank in

LESERDIENST

Spitzer Bleistift

bei Zweifamillenhäusem

lieh sinkender Zinsaufwen- dungen - sich schon bald ins Gegenteil verkehren kann, dann kann es zunächst noch beim alten Recht verbleiben.

Sobald die Mietansätze die

Kosten übersteigen, wird aufs neue Recht umgestiegen.

Da dies eine nicht zu kor- rigierende Entscheidung ist (so hat es das Hessische Fi- nanzgericht entschieden - AZ: 2 K 3188/90), heißt es bis 1998, Jahr für Jahr zu über- denken, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, vom alten Recht Abschied zu neh- men. Wolfgang Büser Reparaturen, Instandhaltung,

Hypothekenzinsen, Abschrei- bung - und wird sich daran auch nichts ändern (weil z. B.

die Hypotheken weitgehend abgetragen und größere Re- paraturen nicht zu erwarten sind), dann sollte der Haus- besitzer das neue Recht wäh- len. Er muß dann nur noch den vermieteten Teil des Hauses versteuern - kann al- lerdings auch nur die darauf entfallenden Kosten gegen- rechnen .

aus - so teuer

..,.. Sind die Kosten für das Haus so hoch, daß sie den Mietwert auf viele Jahre hin übersteigen (oder auch nur auf absehbare Zeit), so emp- fiehlt es sich, am bisherigen Recht festzuhalten.

..,.. Wenn das Pendel zwi- schen "Gewinn" und "Ver- lust" derzeit zwar trotz des Mietansatzes für die eigene Wohnung noch in Richtung

"S teuerersparnis" ausschlägt, dies aber - z. B. wegen jähr-

Wer ein Einfamilienhaus kaufen will, der muß im Durchschnitt in }Aünchen am tiefsten in die Tasche langen. Das geht aus einer Ubersicht des Rings Deutscher Makler hervor. D

Börsebius: Konjunktur am Boden

die Preise umrechnen. So ent- steht Inflation, oder nöch mehr Inflation.

Das Gespenst Stagflation

Unsummen - wir reden über fast 100 Milliarden Mark Ge- genwert - fremde Währun- gen aufkaufen mußte. Quasi wie ein Staubsauger alles auf- gesogen, was zu kriegen war.

Ob's nun die Spekulanten schuld waren oder nicht, las- sen wir mal dahingestellt. Die Folgen der Putzaktion sind äußerst bedenklich.

Staubsauger Bundesbank

Erstens haben wir jetzt Kubikmeterquanten an fau- len Lira, Pfunden, Escudos und so fort, allesamt unappe- titliche, weil inflationsbehaf- tete Scheinehen - Muster ohne wenig Wert gewisserma- ßen. Zweitens - die Bundes-

bank mußte ja die Müllberge mit Deutschmark bezahlen - vagabundieren jetzt zuviele DM in der Welt herum. Also ganz konkret: Zu der ohnehin schon ausgeuferten Geld- menge kamen noch einige zig Milliarden Mark hinzu. Die Folgen sind fatal.

Gibt es von der "Ware Geld" zuviel, neigen die Ver- braucher zu mehr Ausgaben und die Händler zu Preisstei- gerungen. So entsteht Inflati- on. Wenn dann noch die Ge- werkschaften, wie im letzten Jahr geschehen, trotz riesiger Zusammenwachsprobleme der beiden deutschen Volks- wirtschaften unmäßige Lohn- steigerungen durchsetzen, müssen die Unternehmen diese Lohnkosten wieder auf

Wenn auf der anderen Seite die deutsche Mark seit Monaten aufgewertet wird (sowohl gegen den Dollar als auch gegen die meisten euro- päischen Währungen), dann kann die deutsche Export- wirtschaft immer weniger im Ausland verkaufen. Unsere Produkte werden dort uner- schwinglich. Da aber die deutsche Volkswirtschaft ei- ne exportlastige ist, kommt es zur Stagnation. Beides zu- sammen, Inflation und Stag- nation, führen dann zur Stag- flation. Ein absolutes Entset- zensszenario.

Stagnation könnte man durch Zinssenkungen behe- ben. Zinsen runter hieße aber wieder mehr Geldmenge. Das hieße aber wieder mehr Infla- tion. Ein Teufelskreis tut sich auf.

Börsebius

A.-3372 (100) Dt. Ärztebl. 89, Heft 41, 9. Oktober 1992

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