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Archiv "Kosten-Vampir" (06.02.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Zwangsernährung DIE GLOSSE

Gegenüber der „Bild-Zeitung"

erklärte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustiz- ministerium, Benno Erhard (CDU): „Wer sich unbedingt zu Tode hungern will und diesen Entschluß im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gefaßt hat, des- sen Wille sollte respektiert wer- den."

Die SPD hingegen betonte die staatliche Fürsorgepflicht. De- ren Rechtsexperten, Alfred Em- merlich und Wolfgang Schwenk, wollen Zwangsernährung dann zulassen, wenn dabei lediglich der passive Widerstand der Hun- gerstreikenden überwunden werden muß. Eine Pflicht zur Zwangsernährung solle es nur dann nicht geben, wenn die Maßnahme nur durch Anwen- dung unmittelbarer körperlicher Gewalt durchgesetzt werden könne. Entsprechend diesem Einerseits-Andererseits stimmte die SPD ab: sie enthielt sich der Stimme.

Die Grünen schließlich setzten sich dafür ein, auf Zwangsernäh- rung überhaupt zu verzichten.

Joschka Fischer von den Grü- nen forderte die Bundesregie- rung auf, statt dessen auf die Hungerstreikenden zuzugehen und nach humanen Lösungen im Strafvollzug zu suchen.

Hinter einer solchen Argumen- tation steckt die Meinung, daß die Gefangenen aus der „Roten Armee Fraktion" nur deshalb ge- schlossen im Hungerstreik sind, um humanere Strafvollzugsbe- dingungen, gemeint ist die Zu- sammenlegung der RAF-Häftlin- ge, zu erreichen. Es ist freilich die Frage, ob das der erste und einzige Grund ist oder ob nicht der Hungerstreik vor allem als Waffe der psychologischen Kriegsführung eingesetzt wird, als Beitrag im Krieg gegen die herrschenden Kräfte, zu dem auch Häftlinge fähig sind und mit dem sie die in Freiheit agie- renden Glieder der „Roten Ar- mee Fraktion" unterstützen. NJ

Medical Money

Das hat den Doctors gerade noch gefehlt, eine Doctor's Money Card, kein Dokument zu wunder- samer Honorarvermehrung, son- dern ganz schlicht eine persön- liche Kreditkarte. So weit so gut, aber ...

Wie dem im allgemeinen ausge- zeichnet informierten „PM-Re- port" zu entnehmen ist, steckt noch mehr hinter dieser Kredit- karte, nämlich „ein Anlagekonto mit hoher Verzinslichkeit und je- derzeitiger Verfügbarkeit". Und noch etwas weiter dahinter steckt

„ein dem Verlag Medical Tribune verbundenes Unternehmen" mit auch ansonsten recht bemerkens- werten geschäftlichen Aktivitäten, auch diese „unter maßgeblicher

Kosten-Vampir

„Der durchschnittliche Anteil der Praxiskosten am Gesamtumsatz liegt heute im Durchschnitt aller Arztpraxen bei der Rekordmarke von 51,3 Prozent. Noch vor zehn Jahren hatte dieser Kostenanteil erst 44,1 Prozent betragen. Die Kosten für Personal und Personal- nebenkosten, für Praxismaterial aller Art steigen wie alle anderen Kosten; die Honorare aber sta- gnieren oder gehen sogar zu-

rück ...

Die Kostenentwicklung ist im übri- gen in den einzelnen Arztgruppen durchaus unterschiedlich, aber die Mehrheit der Kassenärzte darf zu Recht darüber klagen, daß sie von dem wachsenden Kostenan- teil in der Praxis langsam aufge- fressen werden.

Diese Kosten sind es — keine Ex- plosion und keine Lawine, aber ei- ne stetige Auszehrung —, die das Funktionieren unserer ambulan- ten ärztlichen Versorgung auf Dauer bedrohen.

Bei dieser Sachlage klingt es fast wie Hohn, wenn bestimmte politi-

Beteiligung des (genannten) Wiesbadener Verlags".

Wem Doctor's Money Card nicht alles nützen wird!?

Ein Tag für

„Was sollen wir denn morgen mal essen?", fragte Frau Müller ihren Mann am Abend. Es war der 23.

Januar, als die Bundesbürger un- ter dem Motto „Ein Tag für Afrika"

so viel Geld für die Hungernden spendeten, wie sie drei Wochen zuvor an Silvester in die Luft ge- knallt hatten. Vielleicht sogar noch mehr. „Haben wir morgen auch noch etwas zu essen?", frag- te Pierre N'Dongo irgendwo in Westafrika am gleichen Abend seine Frau. gb

sche Kreise fordern, für die Kas- senärzte müsse es bei den 1985 anstehenden Honorarverhandlun- gen eine Null-Runde geben. Die Null-Runde für das ärztliche Ho- norar gibt es bereits, für das ärzt- liche Einkommen sogar längst Mi- nus-Runden. Der KBV-Vorsitzen- de Dr. Muschallik hat also recht mit seiner Forderung: ,Diese Ent- wicklung muß gebremst werden, soll die Investitionsfähigkeit der freien Praxis und damit die Quali- tät der ambulanten ärztlichen Ver- sorgung erhalten bleiben!"

Zitiert aus unserer Wartezimmer- Zeitschrift „medizin heute", Fe-

bruar-Heft. ❑

308 (20) Heft 6 vom 6. Februar 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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