• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Die ,,Eurocard“ - Kreditkarte für , , Viel reisende“" (05.05.1977)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Die ,,Eurocard“ - Kreditkarte für , , Viel reisende“" (05.05.1977)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Heft 18 vom 5. Mai 1977

Euroscheckkarten

Die Eurocard, mit der den eingeführten Kreditkarten wie American Express oder Diners Club eine Konkur- renz erwächst, soll das Eu- roschecksystem ergänzen.

1976 waren 9 452 000 Eu- roscheckkarten im Umlauf~

Sie verteilen sich auf (An- teile in Prozent):

Sparkassen (53,43) Banken (26,60)

Genossenschaften (19,18) Teilzahlungsbanken (0,48) Postscheckämter (0,25) Realkreditinstitute (0,03) Sonderinstitute (0,02)

Quelle: Deutsche Bundesbank

Die ,,Eurocard" -

Kreditkarte für , , Viel reisende"

Auf 300 000 bis 400 000 potentielle Kunden schätzt die Kreditwirtschaft den Kreis derjenigen Ärzte, Kon- greßteilnehmer, Geschäftsleute und Privatiers, die mit der Eurocard auf Reisen gehen könnten. Eurocard ist die neue deutsche Kreditkarte, die in gemeinsamer Aktion von Sparkas- sen, Banken und Genossenschafts- instituten kreiert worden ist. Sie soll eine Ergänzung zur Euroscheckkar- te sein und vorwiegend im außereu- ropäischen Ausland verwendet wer- den. Eurocard soll und kann nicht den Euroscheck verdrängen. Meinte Sparkassenverbands-Präsident Hel- mut Geiger: "Die Karte ist haupt- sächlich für Reisende gedacht, die heute einen Kongreß in Tokio, mor- gen in Johannesburg besuchen, heute an einer Messe in Chicago teilnehmen und morgen Gäste in To- ronto bewirten."

Wer so viel herumkommt, kann wirk- lich nicht überall mit Bargeld bezah- len, er soll aber künftig auch nicht mehr auf ein anderes Kreditkarten- system angewiesen sein,. So haben nun die deutschen Geldinstitute in der Bundesrepublik eine Lücke ge- schlossen, in die bislang ausländi- sche Wettbewerber eingedrungen waren. Immerhin sind weltweit etwa 40 Millionen Kunden von europä- ischen und amerikanischen Kredit- instituten Inhaber einer sogenann- ten Travel- und Entertainment- Karte. T&E-Karten werden von etwa 1,6 Millionen Vertragspartnern in 96 Ländern akzeptiert. Dies sind haupt- sächlich die Fluggesellschaften.

Reedereien, Reisebüros, Leihwa- genfirmen, es sind die Hotels und Restaurants erster Klasse sowie zahlreiche Boutiquen in und um Flughäfen und Hotels sowie Fachge- schäfte mit internationalem Ge- schäftsleutepublikum. Wo wer die Eurocard als "Zahlungsmittel" aner-

kennt, ist in einem Verzeichnis auf- geführt, das jedem Karteninhaber überreicht wird.

Im Inland soll der Euroscheck als bewährtes Zahlungsmittel bleiben, genutzt von 9,5 Millionen Scheck- karteninhabern. Man überlegt aller- dings schon, in der Bundesrepublik und in Österreich nach und nach gutbürgerliche Hotels, Restaurants und Innenstadt-Fachgeschäfte für gehobenen Bedarf dem Eurocard- System anzugliedern, denn schließ- lich soll die Kreditkarte eine Be- quemlichkeit für den Inhaber sein. Es soll allerdings vermieden werden, daß der Einzelhandel "en gros" mit der Eurocard konfrontiert wird.

Vorteile der Kreditkarte sind neben der Überall-in-der-Welt-Zahlungsfä- higkeit und der Möglichkeit, im Not- fall auch Bargeld zu erhalten, vor allem

~ auf Reisen finanziell frei dispo- nieren und nicht in peinliche Klem- men geraten zu können,

~ unabhängig zu sein von Be- schränkungen bei der Ein- und Aus- fuhr von Devisen,

~ sich Devisenbeschaffung und Umtauschprobleme insbesondere des Zuviel und Zuwenig bei Kurzauf- enthalten zu ersparen,

~ exklusiv und diskret nur mit Karte und Unterschrift auf der Rech- nung bargeldlos zahlen zu können. So funktioniert das System: Der Rechnungsaussteller leitet die durch Unterschrift des Karteninha- bers gebilligte Rechnung an die Eu- rocard-Zentrale in Frankfurt. Die Zentrale bezahlt den Gläubiger und zieht ihrerseits den Gegenwert vom Konto des Karteninhabers ein. Dabei wird aber nicht jeder Einzelbetrag

1245

(2)

Leserdienst

Hinweise • Anregungen

REISE

Reisen in Deutschland

Ferienziele im Nördlichen Schwarz- wald — Eine 100 Seiten starke Farb- broschüre informiert über rund 400 Heilbäder, heilklimatische Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte im Nördlichen Schwarzwald, über ihre Hotels, Privatunterkünfte, Kurein- richtungen, Ferienwohnungen, Bau- ernhöfe mit Ferienbetten und Ein- richtungen für Kinder. Weiter sind die Anschriften der Kurverwaltun- gen und Verkehrsämter angegeben.

Hinzu kommt ein Unterkunftsver- zeichnis „Nördlicher Schwarzwald 1977" mit Angaben über 2000 Ho- tels, Gasthöfe, Pensionen und Sana- torien. Beide Schriften können bei der Gebietsgemeinschaft Nördlicher Schwarzwald, Postfach 666, 7530 Pforzheim, Telefon (0 72 31) 1 79 29 bezogen werden. GNS/HL

Urlaubstest am Bodensee — Der In- ternationale Bodensee-Verkehrsver- ein, in dem 60 Gemeinden aus der Bundesrepublik Deutschland, aus

Blick von der Bodensee-Insel Reichenau nach Staad Foto: Stuhler

Österreich, der Schweiz und Liech- tenstein zusammengeschlossen sind, will mit einem „Schnupperur- laub" die Wahl für den großen Bo- densee-Urlaub erleichtern. Bis zum 15. Juli gilt ein Drei-Tage-Angebot, bei dem das Verkehrsamt des

„Startortes" die Reservierung der beiden nächsten Übernachtungen — auch in den Nachbarländern — über- nimmt. Ein Gutscheinheft ergänzt das Angebot. Informationen: Inter- nationaler Bodensee-Verkehrsver- ein, Postfach 6686, 7750 Konstanz, Telefon (0 75 33) 69 99. dzt/H Romantik und Komfort — Rund 2500 Betten vermittelt die Vereinigung

„Gast im Schloß", zu der 52 Schloß- hotels und historische Herbergen gehören. Nicht nur Aufenthalte wer- den angeboten, sondern auch unter verschiedenen Gesichtspunkten — etwa Hobby, Küche, Kultur — zusam- mengestellte „Programm-Reisen".

Die Kapazität der Häuser liegt zwi- schen 7 und 120 Betten. Sie bieten zum Teil Hallen- und Freibäder, Reitställe, Angel- und Jagdmöglich- keit, Golf- und Tennisplätze, eigene Museen und — für Kenner von be- sonderem Interesse — eigene Wein- kellereien. Übersicht darüber, wo die Häuser liegen, bietet der Pro- spekt des Unternehmens oder die

„Gast-im-Schloß"-Karte des Reise- und Verkehrsverlags Stuttgart. Aus- kunft und Buchung: „Gast im Schloß", 3526 Trendelburg 1, Burg- hotel, Telefon (0 56 75) 3 31. GiS/H Mit dem Auto durch Niedersachsen

— Der Landesfremdenverkehrsver- band Niedersachsen veröffentlicht ein Faltblatt, das sich an Autofahrer wendet. Vier Rundfahrten werden beschrieben. Sie berühren die Nord- see, die Lüneburger Heide, das We- serbergland und den Harz. Mit je- dem Tourenvorschlag verbunden ist ein Fragespiel. Zu gewinnen sind 59 Preise. Das Faltblatt „Niedersachsen mit dem Auto entdecken" ist beim Landesfremdenverkehrsverband Niedersachsen, 338 Goslar 1, Post- fach 16 69, erhältlich. LFV/Vds/H Eurocard

abgebucht, vielmehr erfolgt monat- lich eine einzige Abbuchung in Höhe der bis dahin aufsummierten Ge- samtausgaben des Karteninhabers.

Die Eurocard kostet eine Jahresge- bühr von 80 DM, eine Zweit- oder Zusatzkarte kostet 50 DM. Die Um- rechnung von Auslandswährungen erfolgt am Tage des Rechnungsein- gangs zum Devisenbriefkurs des Vortages zuzüglich 0,5 Prozent.

Diese Gebühr bedeutet für den Kar- teninhaber in der Praxis keine Mehr- belastung, weil der Verkaufskurs für Sorten — das ist ausländisches Bar- geld — in der Regel höher als der Devisenbriefkurs liegt.

Skeptiker meinen zwar, die von der Kreditwirtschaft geschätzte Zahl von 300 000 bis 400 000 potentiellen Kar- teninteressenten sei etwas zu hoch gegriffen und die Kartengesellschaf- ten Diners und Amexco hätten den Markt schon abgegrast, doch sind die deutschen Institute zuversicht- lich. In der Bundesrepublik sind die Chancen für Kreditkartensysteme al- lerdings begrenzt. Denn hierzulande laufen zwei Drittel des geschäftli- chen Zahlungsverkehrs durch Über- weisung über Gironetze und Kredit- institute. Die USA als hauptsächli- cher Kreditkarteninitiator dagegen verfügen nicht über ein so ausgefeil- tes Interbanksystem. Dort ist das Verhältnis im Zahlungsverkehr ge- nau umgekehrt.

Den Vorteil hat Eurocard, daß näm- lich die inländischen Sparkassen, Banken und Genossenschaftsinsti- tute sich nicht untereinander Kar- tenkonkurrenz machen, weil das deutsche Baby drei Väter hat. Sicher aber ist, daß die drei großen Wettbe- werber — Eurocard, Diners und Amexco — sich einen scharfen Wett- bewerb liefern werden. So sind dem- nächst nicht nur die potentiellen Eu- rocard-Kunden umworben, sondern auch die Geschäftsleute, die Dienst- leistungen und exklusivere Produkte an potente Karteninhaber verkaufen könnten. Je größer der Kreis der Vertragspartner wird, um so attrakti- ver ist auch Eurocard — für beruflich Vielreisende und für die Jet-Set-Ge- sellschaft. Georg Kohlrausch

1246 Heft 18 vom 5. Mai 1977

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE