• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter: Aufschlüsse aus den Dokumentationsergebnissen für 1977" (13.09.1979)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Ergebnisse der Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter: Aufschlüsse aus den Dokumentationsergebnissen für 1977" (13.09.1979)"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Untersuchungsheft für Kinder

Name Vorname

Geburtstag Straße.

Wohnort:

Bringen Sie Ihr Kind zur Untersuchung

U2 3.- la Lebenstag VOM: bis

U3 4.- 6. Lebenswoche VOM bis

U4 3.- 4. Lebensmonat VOM: bis

U5 6. - 7. Lebensmonat vom : bis : U6 10.- 12. Lebensmonat VOM: bis:

U7 21. - 24. Lebensmonat VOM: bis :

U8 3 ',- 4. Lebensiahr VOM: bis

Diese Untersuchungstermine so Iten Sie im Interesse Ihres Kindes bitte genau einhalten.

Beachten Sie bitte weitere wichtige Hinweise auf der folgenden Seite.

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 37 vom 13. September 1979

Ergebnisse der

Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter

Aufschlüsse aus den Dokumentationsergebnissen für 1977

Friedrich Wilhelm Schwartz, Hermann Holstein und Victor Weidtman

Am 1. Januar 1977 wurden die Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter neu gefaßt. Im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT Heft 51/1976, wurde darüber von einem der Autoren (gemeinsam mit Wilhelm Theo- pold) berichtet. Kern dieser Umstellung war ein völlig neu gestaltetes Dokumentationsheft für die Untersuchungen U 1 bis U 8. Im folgenden sollen einige wesentliche Ergebnisse vorgestellt werden, die sich aus der Auswertung des ersten vollen Jahres nach der Einführung dieses neuen Heftes ergeben (siehe auch DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 17/1979, Seite 1133 ff.).

Zu den wichtigen Charakteristika des neuen Heftes gehört es, daß das Geburtsgewicht in Gramm exakt ausgewertet werden kann. Knapp 388 000 Geburten fanden Eingang in die Dokumentation. Das Ergebnis zeigt Tabelle 1.

Die Zahl der dokumentierten Gebur- ten entspricht 66,6 Prozent aller im Jahr 1977 in der Bundesrepublik Deutschland registrierten Geburten (582 348) 1 ).

Von besonderem Interesse sind fer- ner die Asphyxie-Werte nach „Ap- gar" bei Neugeborenen. Diese sind in der Tabelle 2 getrennt für Knaben und Mädchen dargestellt. Sie zeigt die bekannten geschlechterspezifi- schen Unterschiede. Auch in dieser Darstellung ist die Zahl der erfaßten Geburten mit 263 000 sehr hoch 2).

Es gibt keinen Anhaltspunkt, der ge- gen eine Repräsentanz für die der-

zeitige Situation in der Bundesrepu- blik sprechen würde. Besonders wertvoll werden deshalb diese Daten werden, wenn sie mit denen der fol- genden Jahre verglichen werden können.

Einen normalen „Apgar"-Index von 9 bis 10 Punkten erreichen nach ei- ner Minute 80,9 Prozent der Knaben und 82,4 Prozent der Mädchen. Die entsprechenden Werte für fünf Mi- nuten liegen für die Knaben bei 95 Prozent und für die Mädchen bei 96 Prozent. In der Gefahrenzone mit ei- nem Index von 5 und weniger Punk- ten liegen in der ersten Minute 2,8 Prozent der Knaben und 2,3 Prozent der Mädchen; nach fünf Minuten 0,7 Prozent der Knaben und 0,5 Prozent der Mädchen.

1) Statistisches Jahrbuch 1978.

2) Aus technischen Gründen sind hierin nicht die Daten für Hamburg, Hessen, Rheinhes- sen und Bayern enthalten.

2341

(2)

GEWICHT (G)

KNABEN MÄDCHEN

071) ANZAHL 71)

ANZAHL 600

Eol - 7oo 7o1 - 800 8o1 - Ooo 201 - l000 lool - lloo llol - 12oo 12o1 - 13oo 13o1 - 1400 1401 - 15oo 15o1 - 1600 1E01 - 17oo 17o1 - 1800 18o1 - 12oo 1901 - 2000 2oo1 - 2loo 21o1 - 22oo 22o1 - 23oo 23o1 - 2400 24o1 - 25oo 25o1 - 2600 26o1 - 27oo 27o1 2800 28o1 - 2Ooo 22o1 - 3000 3ool - 3loo 31o1 - 32oo 32o1 - 33oo 33o1 - 3400 34o1 - 35oo 35o1 - 3600 3E01 - 37oo 3701*- 380o 38o1 - 39oo 39o1 - 4000 400l - 4lo0 41o1 - 4200 42o1 - 43oo 4301 - 440o 4401 - 45oo 4501 - 4600 46o1 - 4700 47o1 - 4800 4801 49oo 4901 - 5000 5000 SONSTIGE GESAMT

7 0,00 9 0,00 14 o,ol 18 o,ol 36

0,02 62 0,03 69 o,o3 78 0,04 22 0,05 124 0,06 138 o,o7 128 0,09 263 o,13 309 o,15 461 o,23 593 o,3o 790 o,4o 1072 o,53 15o5 o,75 2402 1,2o 3041 1,51 42o7 2,10 56E2 2,82 7663 3,82 11452 5.7o 12o42

E,00

14571 7,26 16383 8,16 1E67o 8,3o 18357 0,14 15735 7,84 14134 7,04 12773 6,36 10044 5,00•

8512 4,24 573o 2,2

5

4465 2,22 3158 1,57 2193 1,09 1527 o,76 895 o,45 611 o,3o 38o o,19 219

o,11 158 o,o8 324

o,16 1626 o,81 200783 loo,00

7 0,00 8 0,00 13 0,01 22 o,ol 47 o,o3 64 o,o3 64 0,03 21

o,o4 98 o,o5 124 o,o7 157 o,o2 16o o,o9 242 o,13 323 o,17 475 o,25 715 o,38 211 o,49 1326 o,71 1882 1,o1 2961 1,52 4045 2,17 5729 3,o7 7621 4,o9 loo41 5,39 14o83 7,55 1143o4 7,67 16o74 8,62 17o44 9,14 16167 8,67 16399 8,8o 12813 6,87 1o741 5,76 8831 4,74 6576 3,53 5282 2,83 3162 1,7o 2152 1,15 1525 o,82 1o18 o,55 62o o,33 337 o,18 263 o,14 156 o,o8 83 o,o4 7o o,o4 198 o,11 1419 o,76 126439 loo,00 TAB. 1: GEBURTSGEWICHT DER NEUGEBORENEN 1977

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND *

1) BEZUGSZAHL DER 7-WERTE: ALLE UI - FÄLLE (KNABEN BZW. MÄDCHEN) SONSTIGE = FEHLENDE ODER NICHT VERWERTBARE ANGABEN

OHNE BERLIN

Früherkennung

Die Tabelle 3 zeigt den Anteil der Risikoschwangerschaften an den Geburten in Höhe von 16,9 Prozent bei Knaben und Mädchen sowie der- jenigen Schwangerschaften mit er- heblichen psychischen und sozialen Belastungen (nach Angaben der Mutter: rund 1,6 Prozent).

Sie zeigt ferner solche Besonderhei- ten bei der Geburt, die für das Kind im allgemeinen ein besonderes Risi- ko bedeuten. Dazu gehören bei- spielsweise die Beckenendlage mit 3,5 Prozent bei Knaben und 4,2 Pro- zent bei Mädchen, bei denen später insbesondere nach Hüftanomalien zu fahnden sein wird. 1,4 Prozent der Kinder waren Mehrlingsgebur- ten. Solche mit Risiken versehenen Besonderheiten bei der Geburt gab es häufiger bei den Knaben (27,4 Prozent) als bei den Mädchen (25,1 Prozent).

Zwischen Risikoschwangerschaft und Schwangerschaftsdauer be- steht ein direkter Zusammenhang, der in Tabelle 4 dargestellt ist. Bei Schwangerschaftsdauern unter 26 Wochen bestand in fast der Hälfte der Fälle eine Risikoschwanger- schaft. Eine solche konnte bei einer

„normalen" Dauer von 40 Wochen noch in etwa 12,5 Prozent der Fälle festgestellt werden. Darüber hinaus- gehende Tragezeiten korrelieren wieder mit erhöhten Risikowerten für die Schwangerschaft. Insgesamt liegt die Risikoschwangerschaft bei Knaben (16,9 Prozent) etwas häufi- ger vor als bei Mädchen (16,7 Pro- zent).

Auswertung der Diagnosen Von besonderem Interesse sind die bei den Untersuchungen anfallen- den Diagnosen. Dabei soll hier nur auf die „gesicherten" Diagnosen 3) eingegangen werden, nicht aber auf Verdachtsdiagnosen. Zugleich be- schränken wir uns auf diejenigen Diagnosen, bei denen eine Behand- lung eingeleitet wurde (Tabelle 5).>

3) Zeile C) des Kinderuntersuchungsheftes.

Die Diagnosen werden nach einem speziell für dieses Programm entwickelten zwei- stelligen Kennziffernkatalog erfaßt.

(3)

45 274 424 E13 loo4 1486 2637 5o22 14967 42167 70167 25o1

o,o3 0,20 0,31 0,44 o,72 1,07 1.90 3,62 10,78 30,38 50,55

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

TAB, 2: ASPHYXIEINDEX NACH APCAR BEI NEUGEBORENEN (U1) 1977 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND *

KNABEN MÄDCHEN

APGAR

1, MIN.

ANZAHL 91)

5. MIN.

ANZAHL 7 1)

10, MIN.

ANZAHL 91)

1, MIN.

ANZAHL 71)

5, MIN.

ANZAHL A 071)

10, MIN ANZAHL 9 1)

, -

00 01

02 03 04 05 06 07 08 09 10 SONSTIGE

22 o,o2 87 o,oE 76 o,oE loE o,o8 146 0,11 462 0,34 675 0,49 1144 o,84 3904 2,86 14020 10,28 11573o 84,86

4935

29

o,o2

41

o,o3 33 o,o2 42 0,03 44 o,o3 105 0,07 166 o,12 339 o,24 1185 0,84 5017 3,55 134239 c'5,04

67

28 o,o2 173 0,13 317 0,25 482 o,37 741 0,58 12oo o,93 2o41 1,59 4143 3,22 13437 lo,45 39924 31,04 66135 51,42

2223

18 0,01

63 o,o5 6o o,o5 98 0,08 128 0,10 3o2 o,24 504 0,40 9o9 o,72 3165 2,51 12392 9,82 1o8616 86,03

ik589

36 o,o3 24 o,o2 31 o,o2 4o 0,03 37 0,03 E3 o,o5 13o 0,10 225 0,17 888 0,68 4o79 3,12 125232 95,75

59 1) BEZUGSZAHL DER

7 -WERTE: KNABEN BZW. MÄDCHEN MIT PLAUSIBEL EINGETRAGENEN A P C A R

(OHNE SONSTIGE)

2) SONSTIGE = FEHLENDE ODER NICHT VERWERTBARE ANGABEN OHNE HAMBURG, HESSEN, RHEINHESSEN UND BAYERN

- NOTEN

TAB. RISIKOSCHWANGERSCHAFT UND

BESONDERHEITEN BEI DER GEBURT (U1) 1977 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

MÄDCHEN RISIKOSCHWANGERSCHAFT UND

BESONDERHEITEN BEI DER GEBURT

KNABEN

71)

071)

ANZAHL ANZAHL

ALLE U 1 - FÄLLE

U1 - FÄLLE MIT RISIKOSCHWANGERSCHAFT U./0, BESONDERHEITEN B.D. GEBURT RISIKOSCHWANGERSCHAFT

ERHEBL. PSYCH./SOZ. BELASTG. I,D. SCHW.

BESONDERHEITEN BEI DER GEBURT EINZELNE BESONDERHEITEN:

VORZEITIGER BLASENSPRUNG HYDRAMNION

ABNORM VERL. ODER VERK. GEBURT BECKENENDLAGE

SONSTIGE LAGEANOMALIEN

SECTIO AUS KINDL. INDIKATION FORCEPS

VACUUM - EXTRACTION MEHRLI NGSGEBURT

INTRANATALE HYPDXIE

2o5676 73690

34687 16,86 3414 1,66 56243 27,35 20261 9,85 1904 0,93 4958 2,41 7268 3,53 3362 1,63 2o486 9,96 6193 3,o1 17728 8,62 2842 1,38 15736 7,65 loo,00

35,83

1911o7 64700 31883 3093 47984 18o11 1524 4273 7982 2929 18109 4982 14350 2779 12634

loo,00 33,86 16,68 1,62 25,11 9,42 0,80 2,24 4,18 1,53 9,48 2,61 7,51 1,45 6,61

Q.

1) BEZUGSZAHL DER 70 - WERTE: ALLE U 1 - FÄLLE (KNABEN BZW. MÄDCHEN)

• Fortsetzung auf Seite 2344

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 37 vom 13. September 1979

2343

(4)

Kinde r-F rü herkenn u ngsu ntersu eh u ngen

Die Zahl der jeweiligen Diagnosen wurde umgerechnet auf je 100 000 untersuchte Knaben beziehungs- weise Mädchen. Es wurde darauf verzichtet, die Häufigkeilen auf das Kollektiv beider Geschlechter ge- meinsam in Beziehung zu setzen, weil bei einzelnen Erkrankungen die geschlechtsabhängige Häufigkeit der Diagnosen sehr unterschiedlich ist. Den höheren Risiken der Knaben während der Schwangerschaft ihrer Mütter und unter der Geburt ent- sprechen insbesondere die- vergli- chen mit den Mädchen - vielfach häufigeren Störungen des zentralen Nervensystems, so in den Diagnose- gruppen: intellektuelle Minderent- wicklung, Verhaltensstörungen, ze- rebrale Bewegungsstörungen (u. a.

Zerebralparesen), Fehlbildungen des zentralen Nervensystems und Anfallsleiden.

Aussagen über den Zeitpunkt der häufigsten ersten DiagnosesteliUI"'l

mit gleichzeitig eingeleiteter Be- handlung liefert Abbildung 1.

in den Behinderungen der Sinnesor- gane sind sich beide Geschlechter weitgehend gleich. Bei den Fehlbil- dungen oder Erkrankungen der Zäh- ne, der Kiefer und der Mundhöhle, ebenso aller anderen inneren Orga- ne (Atmungsorgane, Verdauungsor- gane, Nieren und Harnwege) bis auf Fehlbildungen des Herzens oder herznaher Gefäße dominieren die Knaben.

.,.. Besonders auffallend ist ihr Ab- stand bei Fehlbildungen und Er- krankungen der Geschlechtsorgane.

Hier spielt möglicherweise nach wie vor die häufige Nennung von Phimo- sen eine Rolle4).

Keine auffallenden Unterschiede be- stehen in der Häufigkeit der Fehlbil- dungen und Erkrankungen bei der Haut, während die starke Dominanz

TAB. 4: ZUSAf1t1ENHANG ZWISCHEN SCHWANGERSCHAFTSDAUER,

R1 SIKOSCHI;ANGERSCHAFT UND GESCHLECHT DES NEUGEBORENEN (U1Jl~77 ßUNDESREPUBLI K DEUTSCHLAND

KNABEN ~lÄDCHEN

SCHWANGER- DAVON RISIKO- DAVON RISIKO-

SCHAFTSDAUER

u

1 - FÄLLE

SCHWANGERSCHAFTEN ll 1 - FÄLLE

SCHWANGERSCHAFTEN

(~JOCHEN)

ANZAHL %1) ANZAHL ;r.2) P.NZAHL Ml)

,,

ANZAHL %2)

~ 25 54 o.o3 2E 4c.l5 E6 o.o3 3o 45.45

26 31 o.o2 17 54.84 21 o,ol 9 42.86

27 43 o.o2 211 55.81 32 o.o2 1E 42.11

28 1o7 o.os 57 53.27 1o1 o,o5 53 52.48

29 93 o.os 5o 53.7E 37 o.os 4o 45.98

3o 2o4 o.1o ('0 "(J 48,o1! 2o2 o,11 94 46.53

31 217 o,11 1o5 48.39 219 o.11 12o 54.79

32 446 o.22 248 55.61 359 o.19 181 5o.42

33 428 0;21 2o8 Li8.6o 365 o.19 19o 52.o5

34 8o9 o.39 392 48.45 694 o.36 336 48.41

35 1231 o.6o 581 47.2o 1144 o,6o 516 45.1o

36 3182 1.55 1279 4o.19 28Eo L5o 1177 41.15

37 5566 2.71 2oo7 36.o6 4781 2.50 1717 35.~1

38 16318 7.93 42o2 25.75 14443 7.56 393o 27.21

3~ 2717o 13.21 53Eo 1~.73 2lt92o 13.o4 5o19 2o.14

L!o 1o9716 53.34 13774 12.55 1Qf'~29 53.6o 12747 12.44

4 !

f~qf() 13,62 '392~ 14,o2 27lo2 ~1!,18 3570 13,5~

42 1789 3.79 1435 18.42 7335 3.84 1214 16.55

>42 787 o.33 17o 2LEo 747 o.39 174 23,2S

SoNSTIGE 3465 LE8 726 2o.95 3194 1.67 65o 2o.35

GESAMT 2o5676 1oo.oo 34687 16.86 E'llo7 1oo.oo 31883 16.68 ---

1) BEZUGSZAHL: ALLE U1-FÄLLE

E23

2) ßEZUGSZAHL: ALLE Ul-FÄLLE DER JEWEILIGEN SCHWANGERSCHAFTSDAUER SONSTIGE = FEHLENDE ODER NICHT VERWERTBARE ANGABEN

der Mädchen bei der Häufigkeit von Hüftgelenksanomalien den bekann- ten klinischen Beobachtungen ent- spricht. Dies scheint sich jedoch auf Fehlbildungen der Hüfte zu be- schränken, denn eine eindeutige

"Schiefverteilung" findet sich nicht

bei sonstigen Erkrankungen und Fehlbildungen des Skelettsystems.

Geschlechtsspezifische Unterschie- de spielen auch keine Rolle bei den verschiedenen angeborenen oder erworbenen Stoffwechselerkran- kungen, den Myopathien und den multiplen Fehlbildungen. Soweit die letzte Gruppe auch chromosomale Aberrationen einbezieht, wird man die Aufteilung nach Geschlechtern nur mit Vorbehalt akzeptieren; da die Unterschiede hier allerdings oh- nehin nicht groß sind, lassen sich diese Häufigkeilen auch zusammen- fassen (100 auf 100 000 untersuchte Kinder beiderlei Geschlechts).

Inanspruchnahme unterschiedlich Das Ausmaß der Teilnahme an den Folgeuntersuchungen gibt einen Hinweis auf den Erfassungsgrad und die Erfassungsdichte, bezogen auf das Gesamtprogramm. Tabelle 6 zeigt diesen Zusammenhang. Die Teilnahmekonstanz ist bis ein- schließlich U 4 sehr gut. Wegen der Programmumstellung ab 1. Januar 1977 sind die entsprechenden Zah- len von U 5 bis U 8 für 1977 noch nicht aussagefähig.

Berechnet man den Teilnahmegrad auf die in der Wohnbevölkerung der entsprechenden Altersstufen vor- handenen Kinder, so ergeben sich einige methodische Schwierigkei- ten, da man die Anzahl der Kinder·

der Bevölkerung nach Monaten ge- gliedert benötigt. Die Ergebnisse entsprechend der Berechnung sind in Abbildung 2 dargestellt.

.,.. Erwartungsgemäß zeigt sich, daß der Erfassungsgrad der Kinder mit steigender Untersuchungsstufe zu- rückgeht. Der tatsächliche Teilnah- megrad bei U 1 und U 2 ist fälschli-

4) Vgl. Herwig 1976.

(5)

TAB. 6: AUSLASSUNG VON FRÜHERKENNUNGSUNTERSUCHUNGEN U1 - 04, 1977 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

AKTUELLE U - STUFE

U2 U3 U4

ANZAHL 071) 71) 71)

/3 ANZAHL ANZAHL A

LETZTE UNTERSUCHUNG

NOCH KEINE 6oEl

1,35

8413 1,81 865o 2,o2

U 1 441526

198,26

616o

[1;33] 3030 o,71

U 2 448267 196,591 11913 ru

U 3 -- 404066

194,241

SONSTIGE2)

1759 0,39 1293 o,28 1119 o,26

GESAMT

449346 loo,00 464733 loo,00 428778 loo,00

1) BEZUGSZAHL DER 7 - WERTE: ALLE FÄLLE DER AKTUELLEN 0-STUFE 2) SONSTIGE = FEHLENDE ODER NICHT VERWERTBARE ANGABEN

1 lAN

LETZTER UNTERSUCHUNG TEILGENOMMEN

AN VORLETZTER UNTERSUCHUNG TEILGENOMMEN

z

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

TAB.,

5:

AUSWAHL "GESICHERTER" ERSTMALS GESTELLTER DIAGNOSEN U 1 - 8, BEI DENEN ZUGLEICH BEHANDLUNG EINGELEITET WURDE,

1977

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 111M111111111•11■111911111111111•11111111111,

DIAGNOSE - KENNZIFFER

DIAGNOSTISCHE BEZEICHNUNG

KNABEN MÄDCHEN

BEZOGEN AUF BEZOGEN AUF 100.000 UN - 100.000 UN -

INSGESAMT INSGESAMT

TERSUCHTE TERSUCHTE

KNABEN MÄDCHEN

MUCOVISCIDOSE PHENYLKETONURIE

ANDERE ANGEBORENE STOFFWECHSELSTÖRUNGEN (Z.B. HISTIDINÄMIE)

DIABETES MELLITUS HYPOTHYREOSE

HÄMOPHILIEN, ANTIKÖRPERMANGELSYNDROME U.A.

DYSTROPHIE, MINDERWUCHS, FETTSUCHT U.A.

INTELLEKTUELLE MINDERENTWICKLUNG

VERHALTENSSTÖRUNGEN U.A. STÖRUNGEN DER EMOTIO - NELLEN ODER SOZIALEN ENTWICKLUNG

ANDERE FUNKTIONELLE (Z.B. STATOMOTORISCHE) ENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN

CEREBRALE BEWEGUNGSSTÖRUNGEN

FEHLBILDUNGEN DES ZENTRALNERVENSYSTEMS ANFALLSLEIDEN

HOCHGRADIGE SEHBEHINDERUNG, BLINDHEIT SCHIELKRANKHEIT

HOCHGRADIGE HÖRBEHINDERUNG, GEHÖRLOSIGKEIT SPRACH- ODER SPRECHSTÖRUNGEN

FEHLBILDUNGEN ODER ERKRANKUNGEN DER ZÄHNE, KIEFER, MUNDHÖHLE

uES HERZENS ODER DER HERZNAHEN GEFÄSSE DER ATMUNGSORGANE

DER VERDAUUNGSORGANE DER NIEREN UND HARNWEGE DER GESCHLECHTSORGANE DER HAUT

HÜFTGELENKANOMALIEP

ANDERE FEHLBILDUNGEN ODER ERKRANKUNGEN DES SKELETTSYSTEMS

MYOPATHIEN

MULTIPLE FEHLBILDUNGEN EINSCHL, CHRGMOSOMALER ABERRATIONEN

201 123 321 77 492 978 3,234 625

1.96E

6.014 13.954 721 474 1.418 7,043 4,o46 9.97' 6.01 3.391 4.ro 1.85o 31.289 10.503 25.945 23,563

242

794

127 122 24o 65 427 691 3.316 392 1,411 4,753 9,331 498 352 1.272 6.427 433 2.o94 1

4 1 1.734

377 5.658 210 2,27o 255 2.910 115 1.376 1.938 1.415 651 9.454 1.6o7 35.652 1.460 18.798

15 212

49 787

05

06 07 09 10 12 13 14 15

1E

17 18 19 21 22 24 26 27 98 29 30 31 32 36 33 34 35 37

9

8 16 4 29 46 223 26 95 319 627 33 24 85 432 29 141

lir

380 152 195

0

"

95 635 2.394 1,262 14 53 12

7 2o 5 30 61 2o3 39 122 373 864 45 29 03 436 39 251

(Textfortsetzung — nach den Abbil- dungen 1 und 2 — auf Seite 2348)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 37 vom 13. September 1979

2345

(6)

Kinder-Früherkennungsuntersuchungen

ZEITPUNKT DER HÄUFIGSTEN ERSTEN DIAGNOSESTELLUNG U 1 - 8

MIT GLEICHZEITIGER EINLEITUNG DER BEHANDLUNG, 1977 BUNDESREPUBLIK PEuTschtAND

ABB. 1:

DIAGNOSE - KENNZIFFEF

DIAGNOSTISCHE BEZEICHNUNG'

MUCOVI'SCIDOSE PHENYLKETONURIE

ANDERE ANGEBORENE STOFFWECHSELSTÖRUNGEN (Z,B. HISTIDINÄMIE)

DIABETES MELLITUS HYPOTHYREOSE

HÄMOPHILIEN, ANTIKÖRPERSYNDROME U.A.

DYSTROPHIE, MINDERWUCHS, FETTSUCHT U.A.

INTELLEKTUELLE MINDERENTWICKLUNG

VERHALTENSSTÖRUNGEN U.A. STÖRUNGEN DER EMOTIO - NALEN ODER SOZIALEN ENTWICKLUNG

ANDERE FUNKTIONELLE (Z.B. STATOMOTORISCHE), ENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN

CEREBRALE BEWEGUNGSSTÖRUNGEN

FEHLBILDUNGEN DES ZENTRALNERVENSYSTEMS ANFALLSLEIDEN

HOCHGRADIGE SEHBEHINDERUNG, BLINDHEIT SCHIELKRANKHEIT

HOCHGRADIGE HÖRBEHINDERUNG, GEHÖRLOSIGKEIT SPRACH — ODER SPRECHSTÖRUNGEN

FEHLBILDUNGEN ODER ERKRANKUNGEN DER ZÄHNE, KIEFER, MUNDHÖHLE

DES HERZENS ODER DER HERZNAHEN GEFÄSSE DER ATMUNGSORGANE

DER VERDAUUNGSORGANE DER NIEREN UND HARNWEGE DER GESCHLECHTSORGANE DER HAUT

HÜFTGELENKANOMALIEN

ANDERE FEHLBILDUNGEN ODER ERKRANKUNGEN DES SKELETTSYSTEMS

MYOPATHIEN

MULTIPLE FEHLBILDUNGEN EINSCHL.

CHROMOSOMALER ABERRATIONEN

K 321 M 29 2

K 24 M 27

K 22 M 17 K 29 M 31

K 21 M 3o

M 21

K 3o

M 31

K 42 M 39

?1 M 20

M 2o

K 27 M

M 37

M 15 K 29 M 28

K 39 M 38

K 21 M 23 K 2o M K 22 M 22

K 39 M Z9

K 28 M 59 K 22

K 122 M 21

1) HÄUFIGKEIT IN % ALLER ERSTMALIGEN NENNUNGEN DIESER DIAGNOSE MIT GLEICHZEITIGER EINLEITUNG DER BEHANDLUNG BEI KNABEN

2) DTO. BEI MÄDCHEN

1 U2 93 [14 U 5 UE U7 U8

K 23 K 21

K 47 M 4o K 64 M 61

K 19 K 77

K 21 M 23

05 09 07 09 10 12 13 14 15 16 17 18 19 21 22 24 26

27 28 2 (2 30 31 32 36 33 34 35 37

M 81

K 47 M 48 K 61 M 63

K 34

• Fortsetzung auf Seite 2347

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(7)

100%

1007 1007

1-10 3-10 4 - c MINUTEN TAGE WOCHEN

GJ 1) (0 2) (0 3) TSD .

600

1007_

WOHNBE - eLKERUNG

UNTERSUCHTE KINDER 550

500

450

400

350

300

250

200

150

100

50

■■■■••■■

■••■•■■■■••■

81%

78%

74%

59% 677,

657

55%

100% 100% 1007

6 - 7 10 - 12 21 - 24 3,5 - 4 MONATE MONATE MONATE JAHRE

5) (0 6) (Ll 7) (0 8)

ALTER 3 - 4

MONATE (0

4)

• Fortsetzung auf Seite 2348

Spektrum der Woche

Aufsätze • Notizen

Kinder-Früherkennungsuntersuchungen

ABB . 2: INANSPRUCHNAHME DER KI NDER - FRÜHERKENNUNGSUNTERSUCHUNGEN 1977 BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 37 vom 13. September 1979

2347

(8)

Früherkennung THEMEN DER ZEIT

eherweise dadurch erniedrigt aus-

R h R rt '79

gewiesen, daß leider eine Vielzahl

auc er- epo

von Kliniken nicht mehr die Doku- mentationsbögen an die auswerten-

de Kassenärztliche Vereinigung Zahlen, Erfahrungen, Meinungen zum Weltgesundheitstag 1980 schickt, insbesondere jene, bei de-

nen die untersuchenden Ärzte die Untersuchungen nicht selbst ab-

rechnen dürfen. Ohne den Zusam- Hans Mahl menhang mit der Abrechnung fehlt

offenbar teilweise die Motivation.

Verbesserte Dokumentation Aufgrund der 1977 völlig neu gestal- teten Dokumentation der Kinder- früherkennungsmaßnahmen in der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Auswertung können sehr de- taillierte und differenzierte Ergeb- nisse sowohl hinsichtlich der peri- natologischen Situation der Kinder als auch der in den einzelnen Unter- suchungsstufen festgestellten Ge- sundheitsstörungen dargestellt wer- den.

Die Auswertung, insbesondere der Stufen U 1 bis U 4, kann weitgehend Gültigkeit für die Prävalenz der ent- sprechenden Gesundheitsstörun- gen in diesen Altersstufen bean- spruchen, unter der Bedingung ihrer Diagnostizierbarkeil mit den einge- setzten Untersuchungsmethoden. Klinikern, Epidemiologen und Ge- su ndheitspolitikern werden damit wichtige und in dieser Größenord- nung und Genauigkeit bisher nicht vorliegende Daten an die Hand gegeben.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Friedrich Wilhelm Schwartz Zentralinstitut für die

kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Haedenkampstraße 5

5000 Köln 41 (Lindenthal)

Professor Dr. med. Victor Weidtman Direktor des Instituts

für medizinische Dokumentation und Statistik

der Universität Köln

Joseph-Stelzmann-Straße 9 5000 Köln 41 (Lindenthal)

"Rauchen oder Gesundheit- Deine

Wahl!" Unter diesem Motto will der Weltgesundheitstag 1980 mit dem Rauchen einen der größten Risiko- faktoren für unsere Gesundheit her- ausstellen, soll er zum Nichtrauchen motivieren und aktivieren sowie den Nichtraucherschutz propagieren. Wie schwer diese Aufgaben sein werden, macht besonders eine von mir veranlaßte repräsentative Rau- cher-Studie deutlich, die von der GfK-Nürnberg, der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzfor- schung, durchgeführt wurde. Sie zeigt, wie groß der harte Kern der Raucher ist.

Sie findet heraus, wie relativ gering . der Abgewöhnungswille ist, obwohl sich die meisten der Gesundheitsge- fahren bewußt sind. Sie beweist, daß die Schlußpunkt-Methode am er- folgreichsten war.

So enttäuschend manche Ergebnis- se für die Gesundheitserziehung sein mögen, so bilden sie doch die notwendige realistische Basis für er- forderliche Konsequenzen und wer- den damit zum Wegweiser für den nächsten Weltgesundheitstag.

Nach der Befragung von 3945 er- wachsenen Personen in der Bun- desrepublik Deutschland und in Westberlin raucht bei uns etwa jeder dritte Erwachsene, fast jeder zweite Mann und jede vierte Frau.

~ Das genaue Ergebnis:

Es rauchen:

Zigaretten Zigarren Pfeife

Prozent 34,7 2,0 1,8

!> Nichtraucher sind 63,3 Prozent.

~ Die Analyse der Zigarettenrau- cher ergibt folgendes Bild:

Zigarettenraucher männlich

weiblich 16 bis 29 Jahre 30 bis 49 Jahre 50 bis 69 Jahre

Prozent 42,6 27,5 46,6 35,6 22,4 Durchschnittlich werden täglich pro Raucher 18,3 Zigaretten geraucht (s.

Tabelle 1 ). Männer: 20,2 Stück, Frauen: 15,7 Stück. Zigarren werden täglich im Durchschnitt 4,0 Stück geraucht; Pfeifen 3,3.

Wichtig ist auch das Rauchverhal- ten, das in Tabelle 2 aufgeschlüsselt ist. Danach pafften mehr Frauen als Männer; Ältere mehr als Jüngere;

Pfeifen- und Zigarrenraucher paffen mehr als Zigarettenrau eher. Je weni- ger geraucht wird, desto mehr wird gepafft. Umgekehrt: wer viel raucht, inhaliert meistens auch.

~ Es inhalieren:

Zigarettenraucher insgesamt männlich weiblich

Zigarren raueher Pfeifen raueher

Prozent 75,9 78,6 72,1 45,6 31,8 Selbst der Anteil inhalierender Zi- garren- und Pfeifenraucher ist dem- nach noch verhältnismäßig hoch.

Schlußfolgerung jedenfalls: viele könnten ihr Risiko schon sen- ken, wenn sie nur paffen statt inhalieren. Noch wünschenswerter wäre es aus gesundheitlichen Grün- den natürlich, wenn möglichst viele das Rauchen aufgäben. Die Bereit- schaft dazu ist allerdings überra-

schend gering. C>

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Was damit auf den ersten Blick wie die schlichte Wiederholung eines erprob- ten Musters erscheint, wirft auf den zweiten umso mehr Fragen auf. So sehr das Vorgehen im Jahr 1950 auf

Im Hinblick auf das später vom Bundesrat nicht über- nommene Votum seines Ge- sundheitsausschusses für ein generelles Werbeverbot für Arzneimittel in Funk und Fernsehen will

Das Heft enthält auch die Fortbil- dungsveranstaltungen, die in Zu- sammenarbeit mit der Universität Münster oder mit anderen ärztli- chen Organisationen veranstaltet werden,

ten gesehen werden muß, die als Ausländer an deutschen Hoch- schulen studieren. Die Bundes- ärztekammer und die von der Bundesärztekammer gegründete Hans-Neuffer-Stiftung haben

Der Bericht an den Bundestag enthält Angaben über die Strahlenexpos ition aus natürlichen Strahlenquellen einschließlich der zivilisatorisch bedingten Verände- rung

betroffenen Kinder und Erwachse- nen jedoch häufig noch lange Zeit an schweren Kopfschmerzen und stärkeren Allgemeinstörungen (Ta- belle 2). Will man Aussagen über die

Die Zahl der in freier Praxis niedergelassenen Ärzte hat sich im vergangenen Jahr um mehr als 1600 erhöht; damit ergibt sich hier zum Stichtag (in der Folge gerundete Zahlen)

Erinnert wer- den muß aber daran, daß nach ei- ner allgemeinen Regel in der am- bulanten ärztlichen Versorgung 9() v. der Gesamtmorbidität bewäl- tigt wird, im Krankenhaus 10