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Archiv "Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung: Zum Bericht der Bundesregierung über „Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 1977“" (08.05.1980)

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Aufsätze · Notizen THEMEN DER ZEIT

Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung

Zum Bericht der Bundesregierung über

"Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 1977"

Die Bundesregierung hat mit Bun- destagsdrucksache 8/3119 den Deut- schen Bundestag über die Ergebnis- se der Messungen und Ermittlungen der Umweltradioaktivität und Strah- lenbelastung in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1977 unterrich- tet. Mit diesem Bericht, der jährlich erstattet wird, erfüllt sie internatio- nale Verpflichtungen auf dem Ge- biete der Kernenergie und des Strahlenschutzes. Er wird ergänzt

durch einen Bericht des Bundesmi- nisters des lnnern, der die gleiche Bezeichnung trägt (Umweltradioak- tivität und Strahlenbelastung- Refe- rat Öffentlichkeitsarbeit des Bun- desministers des lnnern, Graurhein- dorferstraße 198, 5300 Sonn 1 ).

Diese erläutern die in acht Leitstel- len gesammelten Daten der Überwa- chung auf radioaktive Stoffe und io- nisierende Strahlung und ermitteln

Tabelle: Genetisch signifikante Strahlenexposition der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1977

1. Natürliche Strahlenexposition

1.1 durch kosmische Strahlung in Meereshöhe 1.2 durch terrestrische Strahlung von außen

bei Aufenthalt im Freien

bei dauerndem Aufenthalt in Häusern

1.3 durch inkorporierte natürlich radioaktive Stoffe 2. Künstliche Strahlenexposition

2.1 durch kerntechnischeAnlagen

2.2 durch Verwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlung in Forschung, Technik und Haushalt (ohne 2.3) 2.2.1 technische Strahlenquellen 2.2.2 Industrieerzeugnisse 2.2.3 Störstrahler

2.3 durch berufliche Strahlenexposition (Beitrag zur mittleren Strahlenexposition der Bevölkerung) 2.4 durch Anwendung ionisierender Strahlen

und radioaktiver Stoffe in der Medizin 2.4.1 Röntgendiagnostik

2.4.2 Strahlentherapie 2.4.3 Nuklearmedizin

2.5 durch Strahlenunfälle und besondere Vorkommnisse

2.6 durch Fall-out von Kernwaffenversuchen 2.6.1 von außen im Freien

2.6.2 durch inkorporierte radioaktive Stoffe

") Das Zeichen < bedeutet "kleiner als".

ca. 110 mrem/a ca. 30 mrem/a ca. 50 mrem/a ca. 43 mrem/a ca. 57 mrem/a ca. 30 mrem/a ca. 60 mrem/a

< 1 mrem/a*)

< 2 mrem/a

< 1 mrem/a

< 1 mrem/a

< 1 mrem/a

< 1 mrem/a

ca. 50 mrem/a ca. 50 mrem/a

< 1 mrem/a

ca. 2 mrem/a 0

< 1 mrem/a

< 1 mrem/a

< 1 mrem/a

1272 Heft 19 vom 8. Mai 1980 DEUTSCHES ARZTEBLATT

daraus die Strahlenexposition der Bevölkerung. Der Bericht an den Bundestag enthält Angaben über die Strahlenexposition aus natürlichen Strahlenquellen einschließlich der zivilisatorisch bedingten Verände- rung der Strahlenexposition aus na- türlichen Quellen, wie durch das Fliegen in großen Höhen, durch Kohlekraftwerke, durch die Nutzung von Düngemitteln, sowie durch Bau- stoffe.' Es folgen Angaben über die Strahlenexposition aus künstlichen Strahlenquellen wie kerntechnische Anlagen, Verwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlen in Forschung, Technik und in Haushal- ten, Strahlenexposition aus berufli- cher Tätigkeit, medizinischer An- wendung und aus den Kernwaffen- versuchen. ln den zusammenfassen- den Ergebnissen, die zu Vergleichs- zwecken in den Größen der gene- tisch-signifikanten Dosis ausge- drückt werden, wird unter anderem zur medizinischen Anwendung fest- gestellt:

...,. "Die künstliche Strahlenexposi- tion der Bevölkerung ist im wesentli- chen durch die Anwendung ionisie- render Strahlen und radioaktiver Stoffe in der Medizin bedingt. Hier- bei führt die Röntgendiagnostik zu den höchsten Werten. Nach Ermitt- lungen des Bundesgesundheitsam- tes ist mit einem weiteren Anstieg der Untersuchungsfrequenzen ins- besondere durch Zunahme neuer Diagnoseverfahren zu rechnen. ln der Strahlentherapie ist dagegen ein Rückgang der Frequenzen zu ver- zeichnen. Dies ist durch eine deutli- che Begrenzung der Bestrahlungs- indikation nicht bösartiger Erkran- kungen bedingt. Jedoch ist. in Zu- kunft mit einer Zunahme der Be- handlungsfrequenzen bösartiger Neubildungen zu rechnen."

Begrenzung der Strahlenexposition Die Bundesregierung schlägt im An- schluß daran vor, die Strahlenexpo- sition allgemein zu begrenzen. Hier- zu heißt es u. a. zur Strahlenexposi- tion in der Medizin:

...,. "Der Grundsatz der Abwägung von Nutzen und Risiko einer Strah-

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Aufsätze • Notizen

Odenbach hat viele neuere Termini technici mitgeteilt, die in der Fortbil- dung eine Rolle spielen. Außer der schon oft erwähnten Effizienz gibt es die sogenannte „Chicago-Schlei- fe", den „Zweirad-Prozeß", die Krankenblatt-Revision (Medical Au- dit), die Kollegiale Überprüfung (Peer Review), die Selbstüberprü- fung (Self Assessment), die P. S. R. 0. (Organisation zur Über- prüfung der Qualität ärztlicher Be- rufsausübung), die P. 0. M. R. (Pro- blem-orientiertes Krankenblatt) und vieles mehr. Der ärztliche Normal- verbraucher beziehungweise Nor- malleser steht vielleicht verwirrt vor dieser Fülle der Gesichte. Es mag ihm einige Skepsis gestattet sein, wenn er an die praktischen Auswir- kungen denkt. In diesem Zusam- menhang sollen daher einige Ge- sichtspunkte unterbreitet werden, die von der Basis der Fortbildung kommen.

Terminkollisionen

Bezüglich der Organisation der ein- zelnen Veranstaltungen wird immer mit Recht gerügt, daß sich die Ver- anstaltungen zeitlich überschnei- den. Es wird eine echte Planung ver- langt und in der letzten Zeit auch von den Akademien für Ärztliche Fortbildung gefordert. Die Schwie- rigkeit ist nur, daß die Veranstaltun- gen im einzelnen nicht vierzehn Ta- ge vor ihrer Abhaltung geplant wer- den können. Das Datum, Thema und Art der Veranstaltung liegen im all- gemeinen schon mindestens ein

THEMEN DER ZEIT

Jahr vorher fest. Zu dieser Zeit ist es kaum möglich, daß die einzelnen Veranstalter zueinander finden. Es ist vorgekommen, daß eine Veran- staltung der Akademie für Ärztliche Fortbildung, ein Seminar einer Uni- versitätsklinik, ein Vortrag in einem Ärzteverein und schließlich eine Sit- zung der Ärztekammer zusammen- fielen. Angesichts eines solchen Monsterprogramms kann man den angesprochenen Arzt nur bedauern.

Wahrscheinlich wird der Kollege in- folge der Entscheidungskrise, in der er sich befindet, zu Hause bleiben und ein „gutes Buch" lesen. Eine Lösung dieses Problemes wäre mei- nes Erachtens nur auf autoritärem Wege möglich, und den will schließ- lich niemand. Letzten Endes ist es auch unmöglich, die Anziehungs- kraft von außerhalb der Heilkunde liegenden Veranstaltungen (Fernse- hen usw.) abzuschätzen.

Endlose Eröffnungsreden

Wenn die Organisation die erste Auf- gabe des Veranstalters ist, kommt eine zweite dazu, die in der Vermei- dung der „Arroganz" des Vorsitzen- den liegt. Manche Damen und Her- ren haben im Rahmen der Einleitung einer Veranstaltung den Drang, sich profilieren zu müssen. Sie bemühen sich, dem eigentlichen Referenten möglichst viel wegzunehmen, um die eigenen Fähigkeiten und das ei- gene Wissen zeigen zu können. Ein richtiger Vorsitzender muß sich auf eine kurze Eröffnungsrede be- schränken, da schließlich seine Hö- Strahlenbelastung

lenanwendung ist auch bei medizini- schen Anwendungen zu beachten.

Die für die Röntgendiagnostik not- wendige Strahlenexposition muß grundsätzlich auf das jeweils er- reichbare Mindestmaß beschränkt sein. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Indikation zur Untersuchung als auch der Begrenzung der Strahlen- exposition durch Einsatz dosisspa- render Verfahren. Durch eine regel- mäßige Wartung der Aufnahmeap- paratur soll gewährleistet werden, daß die erforderliche Information mit der geringstmöglichen Dosis er- reicht wird. Bei Vorsorgeuntersu- chungen ist zu überprüfen, ob der Nutzen des jeweiligen Verfahrens mit dem Risiko, das mit der Untersu- chung verbunden ist, in einem zu verantwortenden Verhältnis steht. In der Nuklearmedizin sind aus Grün- den des Strahlenschutzes des Pa- tienten und der Umwelt vermehrt kurzlebige Radionuklide einzuset- zen. Außerdem sollten bevorzugt Methoden der Laboratoriumsdia- gnostik ohne Strahlenbelastung des Patienten Anwendung finden. Die Einführung dieser Maßnahmen ein- schließlich eines geeigneten Vertei- lungssystems für diese kurzlebigen Radionuklide sollte beschleunigt werden".

Ein Kapitel über die Wirkungen klei- ner Dosen schließt den Bericht ab.

Er wird ergänzt durch graphische Darstellungen und ein umfangrei- ches Tabellenwerk. Die tabellarische Übersicht über die genetisch-signifi- kante Strahlenexposition der Men- schen in der Bundesrepublik Deutschland, die einen Überblick über die im einzelnen besprochenen Bereiche gibt, wird hier wiedergege- ben (Tabelle, Seite 1272)

Auch diese Unterrichtung, über die hier nur auszugsweise berichtet werden kann, ist bei der Presseab- teilung des Bundesministers des In- nern erhältlich.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Friedrich-Ernst Stieve Institut für Strahlenhygiene

des Bundesgesundheitsamtes Ingolstädter Landstraße 1 8042 Neuherberg bei München

Leid und Lust eines Fortbilders

Karl Hartl

Die folgende Zusammenstellung von Erfahrungen eines Fortbildungs- beauftragten schließen — wenn auch jetzt in einigem zeitlichem Abstand — an das Referat von Dr. med. Paul Erwin Odenbach auf dem 82. Deutschen Ärztetag an, das in Heft 24/1979, Seite 1643 ff. wiederge- geben worden war.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 19 vom 8. Mai 1980 1273

Referenzen

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