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Archiv "KOSTEN: Gegenteil" (17.02.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

tenzahl zu wenige ge- nügend leistungsfähige Funktionsbereiche (Opera- tionssäle, Endoskopiebe- reiche, Röntgeneinrichtun- gen und EKG-Untersu- chungsplätze neben vie- lem anderen Benötigten) besitzen. Diese strukturel- le Disharmonie wurde im- mer offensichtlicher, seit- dem die durchschnittliche Liegedauer kürzer wurde.

Auch dies zwingt zu Zeit- verlusten und vermeidba- ren Kosten, weil eine zügi- ge Erbringung notwendi- ger Leistungen nicht mög- lich ist.

— Die pro Pflegetag be- rechneten Benutzerkosten müssen wesentlich (!!) an- steigen und auch gezahlt werden, wenn die Akut- krankenhäuser in Zukunft wirklich wirtschaftlich gut und effektiv genutzt wer- den sollen. Das erfordert in erster Linie wesentlich mehr Personal, vor allem Ärzte mit hoher Qualifika- tion, also solche mit fach- ärztlichen Kenntnissen, und vermehrt Pflegekräfte.

Aber auch bauliche Verän- derungen sind notwendig, um Bettenzahl und Funk- tionsbereiche den moder- nen Gegebenheiten anzu- passen.

Wer nicht bereit ist, diese Zusammenhänge und die sich daraus ergebenden Zwänge zu bedenken, wird zur Lösung der Kranken- hausmisere kaum einen Beitrag leisten können.

Herrn Kollegen Eßer muß man dankbar sein, daß er seine Sorgen und Nöte als Klinikleiter offen dargelegt hat. Täten es die vielen an- deren auch, würde die Öf- fentlichkeit (hoffentlich) bald erschrocken aufmerk- sam werden. Zumeist ist ja die „vox populi" der einzi- ge Impuls, auf den politi- sche Entscheidungsträger zu reagieren pflegen.

Prof. Dr. med.

Ulrich Kanzow Rheinstraße 50 5650 Solingen 11

Nebulös

... Neben einer in weiten Teilen sachgerechten Ana- lyse der Probleme der mo- dernen Krankenhausmedi- zin in der Bundesrepublik werden vom Verfasser zwei „Problemlösungen"

angeboten, die schlicht sinnlos und unsozial sind.

Da ist zum einen die For- derung nach einer sozial und zeitlich gestaffelten Selbstkostenbeteiligung zwischen 10 DM und 20 DM pro Pflegetag. Bereits die Erfahrungen mit der z. Z.

gültigen Selbstbeteiligung von 10 DM beweisen, daß a) ein nennenswerter Ent- lastungseffekt nicht einge- treten ist und b) der Ver- waltungsaufwand die Ein- nahmen bei weitem über- steigt.

Darüber hinaus sei in Erin- nerung gerufen, daß wohl kaum ein Patient sich bei Wohlbefinden „freiwillig"

ins Krankenhausbett legt, weil es dort so schön und gemütlich ist ... Zum an- deren ist dort die Forde- rung nach dem Ersatz der leistungsabhängigen Überstundenvergütung durch einen pauschalier- ten zehnprozentigen Über- stundenzuschlag zum Grundgehalt. Dieser Vor- schlag bleibt um so unver- ständlicher, als der Autor gerade an anderer Stelle die Situation der Oberärzte mit ihren häufig pauschal abgegoltenen Überstun- den- und Rufbereitschafts- vergütungen bedauert.

Soll hier also einem richtig erkannten Systemfehler dadurch abgeholfen wer- den, daß auch andere die- sem Mangel ausgesetzt werden? Bezeichnend scheint mir folgende Pas- sage des Artikels: „Ich ha- be es noch nie verstehen können, daß einem Arzt Überstunden bezahlt wer- den müssen. Es gehört zu seiner Aufgabenstellung, einen Patienten und alle ihm anvertrauten Kranken konsequent ihrem Bedarf

und ihrer Krankheit ent- sprechend zu therapieren und zu kontrollieren." Hier wird eine unzulässige Ver- bindung hergestellt zwi- schen der selbstverständ- lichen — und von Tariffra- gen nicht berührten — Pflicht des Arztes zur all- umfassenden Sorge für seine Patienten, und der Behauptung, daß dies nur altruistisch — also ohne An- spruch auf Bezahlung ge- schehen könnte. Es muß ein sozialer Grundsatz sein, daß geleistete Arbeit auch vergütet wird. Nur durch geleistete, doku- mentierte und vergütete Überstunden werden neue

KOSTEN

Zu dem Kommentar „Zuviel Labor' im ersten Halbjahr" in Heft 44/1983:

Gegenteil

[Dort wird] eine Forderung der Ersatzkassen [wieder- gegeben], daß die Kosten für Ultraschalluntersu- chungen so stark zuge- nommen hätten, daß hier die Vergütung reduziert werden müßte. Begrün- dung: Ultraschallgeräte seien in der Zwischenzeit wesentlich billiger gewor- den. Genau das Gegenteil ist richtig. Die Hochlei- stungsgeräte sind sehr teuer und mit der heutigen Vergütung nicht kosten- deckend einzusetzen. Weil die Ultraschalluntersu- chung wesentliche diagno- stische Fortschritte ge- bracht hat, wird sie zuneh- mend auch in kleinen und mittleren Praxen einge- setzt. Da aber die Vergü- tung unzureichend ist, wei- chen die Kollegen auf preiswerte Geräte aus. Da- mit fehlt der Industrie der Anreiz, noch leistungsstär- kere Geräte herzustellen, die zwangsläufig auch noch mehr kosten. Ich selbst arbeite zur Zeit mit einem Gerät, das ein- schließlich einer Mehrbil-

Stellen zum Abbau eben dieser „teuren" Überstun- den geschaffen werden können. Nebulös und un- verständlich bleibt die Bemerkung des Autors, der Ersatz der Überstun- denvergütung durch ei- nen zehnprozentigen Zu- schlag . . . versetze den leitenden Arzt und die Oberärzte in die Lage, per- sönlichen Einsatz des Assi- stenzarztes für diesem an- vertraute Patienten abver-

langen zu können.

Dr. med.

Frank Ulrich Montgomery Kapitän-Dreyer-Weg 11 2000 Hamburg 55

derkamera etwa 110 000 DM gekostet hat. Der Un- terschied zu dem vorher verwendeten etwa 55 000 DM teueren Gerät ist enorm. Die Ultraschallun- tersuchung wird schließ- lich erst seit acht Jahren in zunehmendem Maße auch in freier Praxis eingesetzt, in Anbetracht der außer- ordentlich geringen Zu- wachsraten für ambulante ärztliche Leistungen in den letzten Jahren kann also von einer Kostenexplosion durch Anwendung von Ul- traschall keine Rede sein.

In der Auseinandersetzung mit den Krankenkassen sollten unsere Verhand- lungsführer immer beto- nen, daß sie nicht nur Ver- teidiger unseres finanziel- len Status, sondern zu- gleich Verteidiger einer zeitgemäßen, medizini- schen Versorgung der Be- völkerung sind, die nun einmal Geld kostet. Es hat mich jedenfalls sehr ent- täuscht, daß die aus der In- teressenlage der Kranken- kassen verständlichen Äu- ßerungen in einem DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT kommentarlos wiederge- geben wurden.

Dr. med. Hansdieter Haas Richard-Strauss-Platz 1 81 Garmisch-Partenkirchen

402 (14) Heft 7 vom 17. Februar 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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