zreeeteszemes:
Eine der großen Aufgaben in der Medizin ist neben der Heilung von Krankheiten ihre Verhütung. Aufbauend auf den Arbeiten von Emil von Behring, einem der Väter der bakteriologischen Forschung, entwickelten Wissenschaftler der mit Hoechst ver- bundenen Behringwerke wirksame Impfstoffe gegen zahlrei- che Krankheiten und Seuchen. An einer ganzen Reihe neuer Impfstoffe wird gegenwärtig gearbeitet Foto: Hoechst Leserdienst
Hinweise • Anregungen
AUS INDUSTRIE UND FORSCHUNG
Kanzerogenität einer Sub- stanz erkennbarer werden.
Rezeptor-
und Transmitter-Modelle helfen weiter
Je mehr Kenntnisse wir über spezifische Rezepto- ren, Transmitter und Wir- kungskaskaden erhalten, um so gezielter wird man in diese biologischen Funk- tionsketten eingreifen kön- nen. Hierfür gibt es bereits einige Beispiele:
• Die Entwicklung der Be- ta-Blocker ist solch ein Bei- spiel. Man kann die Beta- Blocker als bewußt abge- wandelte Strukturen von Katecholaminen auffassen.
Folgerichtig besetzen sie auch selektiv deren Rezep- toren.
• Die H 2-Antagonisten wurden ebenfalls gezielt
„konstruiert". Die Idee war, bestimmte Histamin-Re- zeptoren medikamentös zu blockieren, weil man weiß, daß das Histamin die Ma- gensäure-Sekretion stimu- liert. Hiervon versprach man sich ein wirksames Therapieprinzip bei der UI- kusbehandlung — und fand es auch.
• Als letztes Beispiel seien die ACE-Hemmer (Angio- tensin-Converting-Enzyme) genannt. Die Angiotensin- Peptide, die wesentlich an der Blutdruckregulation beteiligt sind, und die sie steuernden Enzyme (das Renin- und das Converting- Enzym) sind schon seit einiger Zeit bekannt. Nach- dem Ferreira gezeigt hatte, daß man mit einem Inhalts- stoff aus Schlangengift (Bot h rops jararaca) be- stimmte Peptidkaskaden unterbrechen kann, griff man in den Forschungsla- boratorien von Squibb die- ses Prinzip auf und entwik- kelte spezifische Enzym- hemmer, die die Angioten- sin-Funktionskette unter- brachen. Heute glaubt man, daß solche Substan- zen in Zukunft mit zu den
wichtigsten Therapeutika zur Blutdrucksenkung ge- hören werden.
Wirkzentrum der Peptide Professor von Wasielewski nannte auch ein Beispiel aus der Hoechst-For- schung: Nach Plan wurden systematisch bestimmte Peptide variiert, und man fand solche, die in die Im- munregulation, andere, die in die Kreislauf-Regulation und wieder andere, die in die Sexualhormon-Steue- rung eingreifen. Es wird versucht, das Wirkzentrum dieser Peptide zu charakte- risieren und — soweit mög- lich — das Prinzip auf klei- ne, gut resorbierbare Mole- küle zu übertragen. Zu- künftige Erfolge in dieser Richtung werden nach An- sicht von Professor Wa- sielewski von zwei Fak- toren abhängig sein, von der besseren Kenntnis der biochemischen Regula- tionsmechanismen im ge- sunden und kranken Orga- nismus und davon, ob ad- äquate Modelle gefunden werden. bl—r
Persönlichkeiten
Wechsel bei Miles — Theo- dor H. Heinrichs, langjähri- ger Leiter der Geschäfts- führung der Bayer-Beteili- gungen Cutter und Miles, hat nach der Anfang 1983 abgeschlossenen Fusion beider Gesellschaften ge- beten, von einer Wieder- wahl zum Leiter des fusio- nierten Unternehmens ab- zusehen. Er wird aber wei- terhin dem Board der Ge- sellschaft angehören und Miles als Berater zur Verfü- gung stehen. Als neuer Lei- ter der Geschäftsführung wird Dr. Franz J. Geks vor- geschlagen, der bereits seit 1974 dem Board der Ge- sellschaften angehört. Er bleibt weiterhin Bayer-Vor- standsmitglied und Spre- cher der Pharma-Sparte. KI Professur für Dietrich Krü- ger — Privatdozent Dr. Diet- rich Krüger, Leiter der Hauptabteilung Qualitäts- steuerung und Hygiene von Boehringer Mannheim, wurde zum außerplanmäßi- gen Professor an der Uni- versität Heidelberg er-
nannt, nachdem er dort schon seit 1975 im Fach
„Medizinische Mikrobiolo- gie für Pharmazeuten"
lehrte. Sein jüngster wis- senschaftlicher Erfolg 'ist die Arbeit „Der Pyrogen- nachweis mittels des Limu- lustests". Dafür wurde ihm 1982 der Heinemann-Ge- dächtnis-Preis verliehen. KI
Neueingeführte Spezialitäten
Kreon® — Mit Kreon® bietet Kali-Chemie Pharma, Han- nover, ein neues Präparat zur Pankreas-Enzym-Sub- stitution aus, bei dem durch die Galenik eine bis- her nicht realisierbar hohe Ausnutzung der enzymati- schen Aktivität angestrebt wird. Das Prinzip be- schreibt der Hersteller fol- gendermaßen: Eine pH-un- abhängig sich sofort lösen- de Gelatine-Kapsel enthält Pellets, die mit einem säu- refesten Überzug versehen sind. Bereits im Magen können sich die Pellets mit dem Speisebrei vermi- schen, ohne daß die Enzy- me inaktiviert werden. Mit jeder Chymusportion ge-
langen Enzyme in das Duo- denum, wo sich bei pH- Werten ab 5,5 der Pellet- Überzug löst und die voll- ständige enzymatische Ak- tivität freigesetzt wird. Eine Kapsel Kreon® enthält 300 mg Pankreatin aus Schwei- nepankreas. bl-r
Iso Mack® Retard 20 und 40 mg — Die Firma Heinrich Mack Nachf. hat ihre Prä- parate Iso Mack® Retard in Iso Mack® Retard 20 mg und Iso Mack® Retard forte in Iso Mack® Retard 40 mg umbenannt. Durch die Konzentrationsangabe soll eine bessere Übersichtlich- keit gewährleistet sein, zu- dem dient sie dem An- gleich der Nomenklatur an Iso Mack® Retard 60 mg. In der Übergangszeit ist es möglich, daß Packungen mit beiden Bezeichnungen im Handel sein können. bI-r
120 Heft 9 vom 4. März 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A