Fibröse Plaques in Koronararterien:
steiler Anstieg
10 20 30 40 50 60 70 80 90
80 70 60 50
• 40 30 20 10
Häufigkeit (Prozent) 100
Aus einer Studie der WHO in fünf europäischen Städten Leserdienst:
Hinweise • Anregungen
AUS INDUSTRIE UND FORSCHUNG
Koronarsklerotische Plaques
schon bei Kindern
Man weiß heute, daß die Atheromatose im ultra- strukturellen Bereich der Gefäße — nicht nur der Ko- ronarien — schon im dritten
Lebensjahr beginnt. Ob dann wirklich eine Krank- heit auftritt, bestimmen ge- netische und exogene Fak- toren. Noch vor zwanzig Jahren ging man davon aus, daß die Atherosklero- se eine geriatrische Krank- heit sei, obwohl niemand so recht an diese These ge- glaubt hat. Eine Studie der
WHO hat jetzt bewiesen, daß schon Kinder und Jugendliche sklerotische Plaques in den Koronarar- terien aufweisen, und zwar zehn Prozent der Jungen und acht Prozent der Mäd- chen im Alter zwischen vierzehn und achtzehn Jah- ren. Die Zahlen wurden in fünf europäischen Städten an rund 18 000 Sektionsbe- funden von Personen, die nicht an einer Herzkrank- heit gestorben waren, er- hoben. Darüber berichtete Professor Dr. med. Thomas Strasser, Genf, in einer Vortragsveranstaltung der Firma Gödecke in Baden- Baden über „Koronare Herzerkrankung — eine weltweite Bilanz". bl-r
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Promecon® — Das erste stark wirksame Antiemeti- kum, das Benzquinamidhy- drochlorid enthält, ist Pro- mecon®. Durch seinen Ein- fluß auf die Chemorezepto- ren der Triggerzone am Bo- den des vierten Ventrikels im Stammhirn wird selbst stärkstes Erbrechen, wie beispielsweise durch Cis- platin bei der onkologi- schen Chemotherapie her- vorgerufen, zuverlässig ge-
stoppt. Das im April von der Endopharm Arzneimittelfa- brik GmbH, Dreieich, ein- geführte Präparat liegt als Trockensubstanz in Ampul- len zur intramuskulären, in- travenösen oder Infusions- anwendung vor, wobei mit letzterer Applikationsart die zuverlässigsten klini- schen Ergebnisse erzielt wurden. Promecon® ist chemisch nicht verwandt mit Phenothiazinen oder anderen Antiemetika. pn Felden neu verpackt — Ne- ben anderen Stoffgruppen ist ab Juli 1984 auch für nichtsteroidale Antirheu- matika vom Gesetzgeber eine kindergesicherte Ver- packung vorgeschrieben.
Mit der Umstellung für Felden® und Felden® 20 auf Durchdrückpackungen (Blisterstreifen) wurde be- reits begonnen. Mit dem Auslaufen der Flaschen- form ist im Herbst zu rech- nen. bl-r Debrisorb — Mit der Auf- nahme von Debrisorb in die Produktpalette rundet die Pharmafirma Parke-Davis, Freiburg, ihr Wundreini- gungs-Programm ab: er- gänzend zu Fibrolan®, ei- nem enzymatischen Wund- reinigungsmittel, das fe- stes Wundexsudat verflüs-
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78 Heft 33 vom 19. August 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A
Euglucon 5 Der Arzt entscheidet, ob Euglucon 5 bei Auftreten Zusammensetzung: dieser Nebenerschei- 1 Tablette enthält 5 mg nungen weiter ein- Glibenclamid. genommen werden soll Anwendungsgebiete: oder nicht.
Euglucon 5 wird nach Gegenanzeigen:
ärztlicher Anweisung bei In folgenden Fällen darf bestimmten Formen der Euglucon 5 nicht ein- Zuckerkrankheit genommen werden:
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beseitigt die Ausschei- entgleisung (z.B. Keto- dung des Harnzuckers azidose), bei schweren und verbessert die Stoff- Nierenfunktionsstörun- wechsellage. gen, bei Überempfind- Nebenwirkungen: lichkeit gegen Euglucon 5 Nebenerscheinungen und vi.ftrond der wie Unverträglichkeiten Schwangerschaft.
im Magen-Darm-Bereich in Form von Übelkeit, Druck oder Völlegefühl werden nur selten beobachtet. Gleiches gilt für Überernpfindlich- keitsreaktionen der Haut und Veränderungen des blutbildenden Systems.
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Hinweise •Anregungen INDUSTRIE/FORSCHUNG
sigt, ist Debrisorb aufgrund seiner Saugfähigkeit bei nässenden und infizierten Wunden indiziert. Die Sub- stanz Dextranomer besteht aus einem dreidimensio- nalen Netzwerk über Gly- zerinbrücken miteinander verbundener Dextranmole- küle. Der sterile Streupuder ist chemisch inert, unlös- lich, hat keine allergisie- renden Eigenschaften und entwickelt eine Saugkraft von etwa 200 mmHg, das heißt die Substanz vermag durch Aufquellen zu einer gelartigen Masse das Zwei- einhalbfache des Eigenge- wichts an Flüssigkeit auf- zunehmen. bl-r
Ophthalmologika:
neue
Produktionsstätte
Seit über 35 Jahren be- schäftigt sich die Firma Dr.
Mann Pharma, Berlin, mit der Entwicklung und Her- stellung von Ophthalmolo- gika. Der nationale und in- ternationale Erfolg des Un- ternehmens macht nun ei- ne Erweiterung der Fabri- kationsanlagen notwendig:
Eine neue Produktionsstät- te mit einer Gesamtfläche von 3400 Quadratmetern und einem Kostenaufwand von fünfzehn Millionen Mark wird errichtet. wa
Medizin
Geisteswissenschaften
Karl-Heinrich Knese:
Stützgewebe und Skelett- system, Band 11/5 des Handbuches der mikrosko- pischen Anatomie des Menschen, Begründet von W. von Möllendorff, fortge- führt von W. Bargmann, Springer-Verlag, Berlin/
Heidelberg/New York, 1979, XI, 938 Seiten, 299 Ab- bildungen in 677 Einzel- darstellungen, gebunden, 610 DM
Nahezu 50 Jahre sind seit der umfassenden Darstel- lung des Stützgewebes im gleichnamigen Handbuch durch J. Schaffer vergan- gen. Die Forschung hat in diesem Zeitraum zu so we- sentlichen Kenntnissen ge- führt und auch die Optik des Problems derart verän- dert, daß die so akribische Darstellung der derzeitigen Kenntnisse durch den Au- tor vornehmlich auch des- halb begrüßt werden muß, weil von ihm die Interzellu- larsubstanzen zu morpho- logischen Befunden in Be- ziehung gesetzt worden sind. Derzeit gibt es keine umfassendere Darstellung über die Histologie und Hi- stogenese des Skelettsy- stems. Das klar gegliederte und ausgezeichnet bebil-
derte Werk basiert auf ei- nem Quellenstudium, das allein 160 Seiten Literatur- hinweise umfaßt. Für je- den, der forschend sich mit Knochen, Knorpel und Wachstumsfugen beschäf- tigt, ist die Lektüre dieses fundamentalen Werkes un- erläßlich. Auch deshalb muß der Preis als angemes- sen angesehen werden.
K. F. Schlegel, Essen
H. J. Jesdinsky, V. Weidt- man (Hrsg.): Modelle in der Medizin, Band 22 der von S. Koller et al. heraus- gegebenen Reihe: Medizi- nische Informatik und Sta- tistik, Springer-Verlag, Ber- lin/Heidelberg/New York, 1980, XIX, 786 Seiten (32 Seiten in Englisch), zahlrei- che Abbildungen und Ta- bellen, geheftet, 89 DM Der Bericht über „Modelle in der Medizin — Theorie und Praxis" hat trotz der zwischenzeitlichen Ent- wicklung nichts an Aktuali- tät verloren. Dies gilt be- sonders für die Simulation von diagnostischen und therapeutischen Modellen mir Rechnern. Damit ist gleich auch die Grenze des Leserkreises aufgezeigt, da viele Verfahren Kenntnisse in der Mathematik oder we- nigstens in der Datenverar- beitung erfordern.
Rudolf Gross, Köln
BUCHBESPRECHUNGEN
Jan Horny: Differentialdia- gnostisches Kompendium, 3., überarbeitete Auflage, S. Karger Verlag, Basel, 1982, XVI, 260 Seiten, bro- schiert, 28 DM
Jeder Arzt, der von einem Diagnosecomputer träumt, sollte die knapp 30 DM für dieses differentialdiagno- stische Kompendium anle- gen, um zu sehen, daß es auch ohne teure integrierte Schaltkreise geht: An was man bei Fieber mit und oh- ne Begleitsymptome, Heiß- hunger, Schlaflosigkeit, Juckreiz, blauen Flecken und Potenzstörungen alles denken muß, um die richti- ge Diagnose zu stellen und damit optimal zu therapie- ren. Einem Abschnitt über allgemeine Krankheitssym- ptome, aus dem genannte Beispiele stammen, folgt ein solcher über schmerz- hafte Zustände, Herz-Kreis- lauf- und Atmungssympto- me sowie solche des Ver- dauungstraktes und ande- rer Organe. Dann kommt eine Differentialdiagnose der Befunde und Krankhei- ten und schließlich die Dif- ferentialdiagnose von La- bor- und Röntgenbefun- den. Man merkt, daß der Autor durch eine gute und strenge klinische Schule gegangen ist und diesen Arbeitsstil in seine Praxis mitgenommen hat.
K. H. Kimbel, Köln Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 33 vom 19. August 1983 79