• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Männergesundheit: Bericht vorgelegt" (05.11.2010)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Männergesundheit: Bericht vorgelegt" (05.11.2010)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 2142 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 107

|

Heft 44

|

5. November 2010 Präventionsangebote und die medi- zinische Versorgung müssen besser an den unterschiedlichen Bedürfnissen von Männern und Frauen ausge- richtet sein. Das ist ein Ergebnis des Ersten Deutschen Männergesund- heitsberichts, den die Stiftung Män- nergesundheit und die Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesund- heit vorgelegt haben. Der Bericht analysiert die Gesundheitsversor- gung und das Gesundheitsverhalten von Männern. Er zeigt Defizite auf und gibt Handlungsempfehlungen.

„Der Männergesundheitsbericht will den gesundheitlichen Belangen der Männer nicht nur zu medizini- scher, sondern vor allem zu gesell- schaftlicher Aufmerksamkeit verhel- fen“, sagte Herausgeberin Doris Bar- dehle. Bislang hätten Wissenschaft, Politik und Krankenkassen männli- che Gesundheitsprobleme nicht aus- reichend wahrgenommen. Bundes- familienministerin Kristina Schrö- der (CDU) verwies darauf, dass die Bundesregierung erstmals aus- drücklich eine Jungen- und Män- nerpolitik betreibe. „Die Aufgabe von Politik muss sein, faire Chan- cen für Jungen und Mädchen zu schaffen“, so die Ministerin. hil MÄNNERGESUNDHEIT

Bericht vorgelegt

Nach langen Diskussionen hat die schwarz-gelbe Koalition beschlos- sen, die Tabaksteuer zu erhöhen. In Kraft treten soll das Steuermodell zum 1. Mai 2011 – in fünf Stufen.

In der Stufe eins im kommenden Jahr sollen die Maßnahmen Mehr- einnahmen von 200 Millionen Euro bringen. Eine Milliarde Euro wer- den für 2015 erwartet.

Auf Vorschlag des Bundesfi- nanzministeriums sollen Raucher im nächsten Jahr zwischen vier und acht Cent mehr pro Schachtel zahlen. In fünf Jahren könnte eine Schachtel dann bis zu 40 Cent teu- rer sein als jetzt. Für andere Tabak- waren wie Feinschnitt, Zigarren oder Zigarillos soll die Steuer stär- ker steigen. Bei losem Tabak ist ei-

ne eine Erhöhung zwischen zwölf und 14 Cent pro 40-Gramm-Pa- ckung geplant. Für Raucher wird es sich künftig weniger lohnen, selbst zu drehen, sie könnten wieder eher zur fertigen Zigarette greifen.

Auf Kritik stößt die Verwendung der zusätzlichen Steuergelder. Statt die Industrie bei der Ökosteuer zu entlasten, sollten die Mehreinnah- men den Krankenkassen zugute- kommen, fordert die Ärztekammer Berlin. „Es ist vollkommen richtig, Produkte, die Menschen nachweis- lich krank machen können, stärker zu besteuern“, sagte Kammerpräsi- dent Dr. med. Günther Jonitz. Die gewonnenen Mittel müssten aber dazu dienen, die entstehenden Fol- gekosten zu begleichen. ER/hil TABAKSTEUER

Rauchen wird teurer

Foto: ddp

Schon im Dezember 2008 hat der Bundesver- band der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesell - schaft vor der kommerziell angebotenen und stark beworbenen intrathekalen Stammzellthe- rapie zur Behandlung der multiplen Sklerose gewarnt. Man halte sie für gefährlich und müs- se vor der Anwendung außerhalb einer klar de- finierten Therapiestudie ausdrücklich warnen, hieß es in einer Pressemitteilung vom 12. De- zember. Auch die Deutsche Diabetes-Gesell- schaft und das Kompetenznetz Diabetes melli- tus warnten im Juli 2009 vor der Therapie mit Stammzellen, die auch das Unternehmen XCell-Center, eine private Klinik für regenerative Therapien mit Standorten in Düsseldorf und Köln, anbietet (Dtsch Arztebl 2009; 106(31–32):

A 1555). Die Kosten liegen zwischen 7 500 und 10 500 Euro und werden nicht von den Krankenkassen übernommen.

Erst jetzt ist bekanntgeworden, dass im August ein 18-Monate alter Junge gestorben ist, dem im XCell-Center in Düsseldorf Stamm- zellen endoskopisch in den Ventrikel eingeführt worden waren. Die Staatsanwaltschaft Düssel- dorf hat Ermittlungen gegen die behandelnde Ärztin aufgenommen. Bei zwei weiteren Kin- dern habe es „schwere Komplikationen“ gege- ben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Bei allen drei Kindern kam es als Folge des Eingriffs zu massiven Hirnblutungen. Diese wurden zwar nicht direkt von den Stammzellen ausgelöst, sondern traten nach Angaben des XCell-Cen- ters infolge einer Neuroendoskopie auf. Bis- lang seien mehr als 100 neurochirurgische Eingriffe in der Klinik vorgenommen worden, die Komplikationsrate sei dabei im internatio- nalen Vergleich relativ gering gewesen, heißt es in einer Mitteilung der Klinik.

Gegen XCell-Center wird laut Staatsanwalt- schaft nicht ermittelt. Allerdings hat auch das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erhebli- che Bedenken bezüglich der Eingriffe. Nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse habe der bestimmungsgemäße Gebrauch von Stamm- zellpräparaten zur intrazerebralen und intra- ventrikulären Anwendung „durch die Firma XCell-Center schädliche Wirkungen, die über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft vertretbares Maß erheblich hinaus- gehen“. Das PEI sieht nach Analyse der vorliegen- den Daten diese Arzneimittel bei den hier be- schriebenen Anwendungen daher als bedenklich im Sinne von § 5 Absatz 2 Arzneimittelgesetz (AMG) an. Gemäß § 5 Absatz 1 AMG sei es verboten, bedenkliche Arzneimittel in den Ver- kehr zu bringen oder bei einem anderen Men- schen anzuwenden. Dr. med. Vera Zylka-Menhorn

TODESFALL NACH KOMMERZIELLER STAMMZELLTHERAPIE

A K T U E L L

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für weitere Smartphones gibt es für den Internetauftritt des Deutschen Ärzteblattes eine mobile Websei- te von aerzteblatt.de (m.aerzte- blatt.de), die für die Auflösung

Nach dieser Übergangsfrist besteht (mit wenigen spezifischen Ausnah- men) für alle Produkte entspre- chend der 2008 in Kraft getretenen europäischen Verordnung für „Arz-

Innerhalb der zehnjährigen Beobach- tungszeit starben unter herkömmlicher antihypertensi- ver Therapie 22 Patienten (48 Prozent), dreimal mehr als unter intensivierter Behandlung

So wird beim Typ-2-Diabetes eine Präven- tion auf zwei Ebenen angestrebt; zum einen soll verhindert werden, dass der Diabetes Folgekomplikationen nach sich zieht,

Zudem bestehe das Risiko, dass sich die Spitze beim Stechen oder Rück- führen in die Schutzhülle verbiegt oder dass nach mehrmaligem Ein- satz Gewebereste an der Nadel hän- gen

Im Zusammenhang mit für einen Diabetes bedeutsamen Hautverän- derungen sind Alterationen an der Mundschleimhaut weniger hinweis- trächtig, wenn man von einer Xe- rostomie, einem

von weiteren Folgeerkrankungen wie Herzversagen, Unreife der ad- renergen Funktionen und Hypo- thermie betroffen sein. Schließ- lich können angeborene Mißbil- dungen ,

Bei nicht be- friedigend eingestellter oder de- kompensierter Stoffwechsellage sind wegen der notwendigen The- rapiekorrektur intensivere Stoff- wechselkontrollen durch Patient