• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Bayern: Keine zusätzlichen Krankenhausprüfungen" (15.07.1976)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Bayern: Keine zusätzlichen Krankenhausprüfungen" (15.07.1976)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Krankheitsursachen eine verstärkte Forschung zur Beeinflussung des Verhaltens im Hinblick auf gesund- heitsgerechte Lebensweise drin- gend erforderlich. Vorrangig müß- ten deshalb gemeinsam folgende Forschungsaufgaben angepackt werden:

I> Untersuchung der Effektivität der Gesundheitserziehung und ge- sundheitlichen Aufklärung;

I> Entwicklung von zielgruppen- spezifischen Maßnahmen der ge- sundheitlichen Aufklärung;

> Ermittlung der Gründe für die mangelnde Akzeptanz gesundheit- licher Verhaltensmuster.

Die Krebsdebatte im Bundestag stieß, Zeitungsberichten zufolge, auf den Protest einer Reihe ange- sehener Wissenschaftler: Anläßlich eines Symposiums in Bad Mergent- heim zeigte sich der Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik in Erlangen, Prof. Dr. med. Gerd He- gemann, besorgt über einen „Tief- stand an Sachkenntnis" bei den Politikern in der Diskussion um ein Problem, das alle Bürger bewegen müsse. Der Münchner Gastroente- rologe Prof. Dr. med. R. Ottenjann forderte, statt teurer, hochkompli- zierter Apparate in der Krebsfrüh- erkennung einfachen Geräten eine Verbreiterung zu verschaffen.

Es sei viel sinnvoller, Tausende von Rektoskopen unter den Ärz- ten zu verteilen und sie damit ver- traut zu machen, als teure Compu- ter-Röntgengeräte für jeweils weit über eine Million Mark zu kaufen.

Mit einer breiten Anwendung einfa- cher und genauer Untersuchungs- methoden in der Krebsfrüherken- nung sei jedenfalls viel mehr Men- schen zu helfen als mit kostspieli- gen Apparaturen.

Speziell Prof. Ottenjann kritisierte, daß die Heilungsrate des Magen- krebses von der Bundesregierung viel zu hoch veranschlagt worden sei. Es könnten nicht die Hälfte der Magenkrebse, sondern bestenfalls 10 Prozent der Fälle geheilt wer-

den. CK/DÄ

BAYERN

Keine zusätzlichen Krankenhausprüfungen

Sozialminister Dr. Fritz Pirkl sieht zur Zeit keine Notwendigkeit, Treu- handgesellschaften zusätzlich in die Prüfung der Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern einzuschal- ten, wie er auf Anfrage von zwei Landtagsabgeordneten erklärte.

Die Frage zusätzlicher Prüfungsge- sellschaften sei mehrfach gestellt, aber stets sowohl von den Vertre- tern der Krankenhäuser als auch von denen der Krankenkassen ab- gelehnt worden. Von solchen Prü- fungsgesellschaften seien keine besseren Ergebnisse zu erwarten, als sie die staatlichen Prüfungs- stellen erzielen.

Minister Pirkl wies in diesem Zu- sammenhang darauf hin, daß in Bayern die Krankenhauspflegesät- ze nach wie vor die niedrigsten im ganzen Bundesgebiet sind. Sie hät- ten auch 1975 im Durchschnitt noch unter 100 DM pro Tag gele- gen (genau 98,54 DM).

Vor allem aber lehne die Bayeri- sche Staatsregierung Eingriffe in die innere Struktur und Organisa- tion der Krankenhäuser ab. Die Wirtschaftlichkeit der 485 unter das Preisrecht fallenden bayerischen Krankenhäuser lasse sich letzten Endes nur durch im Krankenhaus Tätige erreichen. Wirtschaftsprü- fungs- oder Beratungsunternehmen könnten dazu beitragen, bereits entstandene überhöhte Kosten ab- zubauen und die Entstehung neuer überhöhter Kosten zu verhindern.

Solche Unternehmen müßten aber wie bisher vom jeweiligen Kran- kenhausträger selbstverantwortlich eingeschaltet werden. gb

Amtsarzt-Lehrgang

In der Zeit vom 4. Oktober 1976 bis 25. März 1977 hält die Akademie für das öffentliche Gesundheitswe- sen im Bayerischen Staatsministe- rium des Innern in München einen

kostenlosen Lehrgang zur Vorbe- reitung auf die Prüfung für den hö- heren öffentlichen Gesundheits- dienst (Amtsarztprüfung) ab. Für den Lehrgang können 30 Ärzte zugelassen werden. Zulassungsan- träge sollen bis spätestens 15. Au- gust 1976 bei der Akademie für das öffentliche Gesundheitswesen, Odeonsplatz 3, 8000 München 22, eingehen. WZ

NORDRHEIN-WESTFALEN

Landeskrankenhaus Düren:

Weniger Betten, mehr Patienten

Der Gesundheitsausschuß der Landschaftsversammlung Rhein- land hat den Zielplan für das Rhei- nische Landeskrankenhaus Düren verabschiedet, der auf eine besse- re Versorgung psychisch Kranker und geistig Behinderter aus Stadt und Kreis Aachen sowie den Krei- sen Düren, Euskirchen, Heinsberg und aus dem Erftkreis abzielt. Das Landeskrankenhaus Düren hat sei- ne Bettenzahl in den letzten fünf Jahren von 1820 auf 1050 verrin- gert. Dies wurde unter anderem er- reicht durch die Verlegung von 1000 nicht mehr krankenhausbe- dürftigen Patienten in Heime und durch eine intensivere Behandlung.

Die durchschnittliche Verweildauer sank von 228 Tagen im Jahre 1970 auf 135 Tage im Jahre 1975; gleich- zeitig stieg die Zahl der neuaufge- nommenen Patienten von 2276 auf 2658.

Langfristig will das Landeskran- kenhaus Düren seinen Aufnahme- bereich mit jetzt 1,4 Millionen Ein- wohnern verkleinern, was jedoch Baumaßnahmen an anderen Kran- kenhäusern und die Nutzung frei- werdender Gebäude im alten Kli- nikum der Technischen Hochschu- le Aachen für die Psychiatrie vor- aussetzt.

Der Gesundheitsausschuß stellte fest, daß im Einzugsbereich des DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 29 vom 15. Juli 1976 1917

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Landeskrankenhauses Düren die Versorgung mit niedergelassenen Nervenärzten z. Z. außerordentlich schlecht ist. Lediglich in der Stadt Aachen gibt es zehn niedergelas- sene Nervenärzte, also einen auf je 24 000 Einwohner. Im Kreis Aachen dagegen ergibt sich eine Verhält- niszahl von einem niedergelasse- nen Nervenarzt auf 288 000 Ein- wohner. In den übrigen Kreisen gibt es zwischen 79 500 und 154 000 Einwohner je niedergelas- senen Nervenarzt.

LV

-

Rh

BADEN-WÜRTTEMBERG

Interesse

am Betriebsarzt

Mehr als 500 Ärztinnen und Ärzte beteiligten sich in Stuttgart an ei- nem Einführungslehrgang zum Er- werb der arbeitsmedizinischen Fachkunde, der von der Bezirks- ärztekammer Nord-Württemberg veranstaltet wurde. Deren Präsi- dent, Dr. Hugo Schad, erklärte die Bereitschaft der Kammer, alles da- für zu tun, daß es möglichst bald genügend Betriebsärzte gibt. Zu den Themen des Lehrganges gehörten unter anderem die Be- deutung der physiologischen Ar- beitsplatz- und Arbeitszeitgestal- tung; dazu stellte Professor Dr.

Alexander Kirn, Reutlingen, fest, 50 Prozent der Beschäftigten in der Industrie stünden am falschen Ar- beitsplatz. Der Präsident der Lan- desärztekammer, Dr. Dietrich Mai- wald, erinnerte an die Bedeu- tung des Jugendarbeitsschutzge- setzes, die gerade in der hohen Zahl der registrierten Verstöße ge- gen seine Vorschriften zum Aus- druck komme. Als „unheilvoll" be- zeichnete Dr. Maiwald die Tätigkeit von Berufsberatern, ohne daß die Jugendlichen vorher durch einen Arzt beraten werden. Viele Jugend- liche seien durch einen Berufsbe- rater so vorprogrammiert, daß kein Arzt mehr in der Lage sei, sie von ihrem einmal gewählten Beruf wie- der abzubringen, wenn der Arzt dies aus gesundheitlichen Gründen für notwendig hält. PdH

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Informationsreisen des KV-Vorstandes in einzelne

Landesteile

Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein unternimmt seit einiger Zeit im Rahmen von Wochenendtagungen Informationsreisen in einzelne Lan- desteile oder Landkreise. Bisher sind die Kreise Dithmarschen und Nordfriesland an der Westküste so- wie die „Elbkreise" Pinneberg und Steinburg besucht worden; geplant ist eine Wochenendtagung im Landkreis Ostholstein.

In den Kreisen Pinneberg und Steinburg traf der Vorstand mit in- teressierten Gruppen von Ärzten zusammen, wobei unter anderem die ärztliche Versorgung der Be- völkerung, die Errichtung von Not- rufzentralen und die Einrichtung von Laborgemeinschaften disku- tiert wurden.

Es wurde festgestellt, daß in den Kreisen Pinneberg und Steinburg die Arztdichte über dem Landes- durchschnitt liegt und daß sich La- borgemeinschaften nicht nur in städtischen, sondern auch in länd- lichen Bereichen bewährt haben. In Schleswig-Holstein gehören über 500 Ärzte aller Fachrichtungen La- borgemeinschaften an. KV-SH

BERLIN

Freie Universität:

Stellenkürzungen werden bedrohlich

Die Freie Universität hat den Vor- wurf des Senats zurückgewiesen, den Auflagenbeschluß zur Kürzung von Personalstellen „höchst unbe- friedigend" durchgeführt zu haben.

Die Freie Universität hat sich nicht in der Lage gesehen, über die durch Kuratoriumsbeschluß gestri-

chenen Stellen hinaus weitere Kür- zungen vorzunehmen. Die Senats- verwaltung für Wissenschaft und Kunst erwartete von der Freien Universität die Einsparung von mindestens 150 Stellen. Die Hoch- schule habe auch die Lehrver- pflichtungen der Hochschullehrer zu gering angesetzt. Bei der Erhö- hung der Lehrverpflichtung von sechs auf acht Wochenstunden hatte die Freie Universität bean- tragt, den Wegfall der Lehre im Forschungssemester, das Hoch- schullehrern alle drei Jahre ge- währt werden kann, zu berücksich- tigen. Dies entspricht nach Ansicht des Senats nicht den Empfehlun- gen des Rechnungshofes, zumal nur jeder vierte Hochschullehrer dieses Semester beanspruche.

Die Freie Universität hat sich auf Drängen der Senatsverwaltung zwar bereit erklärt, jede zweite frei- werdende Stelle acht Monate lang freizuhalten, zugleich aber gefor- dert, daß der Senat solche Maß- nahmen auch von Behörden ver- lange. Warnend wird darauf hinge- wiesen, daß die Freie Universität bei weiteren Stellenstreichungen die Bibliotheken schließen und ein- zelne Lehrveranstaltungen einstel- len müßte. zel

NIEDERSACHSEN

Neuer

Staatssekretär im Sozialministerium

Der bisherige Staatssekretär im Sozialministerium, Dr. Helmut Tel- lermann, ist vom Landeskabinett in den einstweiligen Ruhestand ver- setzt worden. Nachfolger wurde der 44jährige Dr. jur. Gebhard Zil- ler. Dr. Ziller war in seiner bishe- rigen Laufbahn Mitarbeiter der Ver- waltung des Bundesrates, dann der deutschen Vertretung bei der EWG in Brüssel und seit 1971 Leiter der Zentralabteilung im Sozialministe- rium des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz. DÄ-N

1918 Heft 29

vom 15. Juli 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Frau geht gemein- sam mit ihrem Mann tapfer ihren Weg und sagt „ich bin doch nicht der Herr über Le- ben und Tod“ – und zum Arzt gewandt „und Sie doch auch nicht“.. Eine

Er ist sei- ner Natur nach ein freier Be- ruf.“ Dieses „frei“ kann für Ärztinnen und Ärzte, die ihren Lebensunterhalt durch eine Berufsausübung inner- halb des Systems der

Er träumt davon, dass er, nur er als Mensch im Mittelpunkt der Behand- lung steht und der Halbgott in Weiß Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um ihn zu heilen.“ Wenn dieser Satz

A ls Dienstleister für Ärzte und Psychotherapeuten im Rheinland stellt sich die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) in ihrer Broschüre „Qualität und Effi- zienz in

Die beiden Fach- ärzte für Neurologie und Psychiatrie er- hielten Anfang 2001 ein Schreiben vom Prüfungsausschuss für Sprechstunden- bedarf der Ärzte und Krankenkassen

Walther wörtlich: „Nur mit Entset- zen können wir Ärzte zur Kenntnis nehmen, daß hier nicht ärztlicher Sachverstand und nicht Arzneimit- telwirkung gefragt sind, sondern ei-

Neben einer ausreichenden theoretischen Ausbildung sollte sich die Univer- sität darauf beschränken, praktische Fertigkeiten nur insoweit zu vermitteln, als sie das überhaupt kann

Vor diesem Hintergrund hält der Verfassungs- richter es für problematisch, dass vom Gemeinsamen Bundesaus- schuss in verpflichtenden Richtlini- en bestimmte Verfahren und Metho-