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Archiv "Therapie der Nagelmykosen: Kombination von Harnstoff und Bifonazol" (18.06.1993)

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VARIA AUS DER INDUSTRIE

Therapie der Nagelmykosen:

Kombination von Harnstoff

und Bifonazol

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nychomykosen können eine langwierige und unangenehme Beein- trächtigung des Wohlbefin- dens darstellen. Die betroffe- nen Patienten leiden zunächst einmal vor allem unter äußer- lich gut sichtbaren, unansehn- lichen Nagelveränderungen.

Es handelt sich jedoch keines- wegs, wie in der Vergangen- heit oft behauptet, um ein rein kosmetisches Problem. Viel- mehr sollte die Gefahr der In- fektion anderer Hautbereiche sowie die Übertragung auf an- dere Personen nicht unter- schätzt werden.

Mittlerweile werden die Nagelmykosen als durchaus therapiebedürftiges Krank- heitsbild angesehen, nicht zu- letzt deshalb, weil mit dem Mycospor® Nagelset seit etwa vier Jahren ein überzeugen- des Therapeutikum für die topische Behandlung zur

Verfügung steht. Wie Prof. S.

Nolting von der Universität Münster anläßlich eines Fachpressegespräches der Bayer AG Anfang Mai in Berlin erklärte, handelt es sich dabei um eine sehr ele- gante Alternative zu den bis- lang nur mäßig erfolgreichen systemischen und chirurgi- schen Therapiemaßnahmen.

Die Behandlung der Ony- chomykosen mit dem Myco- spor® Nagelset geschieht nach Absicherung der Dia- gnose mit Hilfe des Erreger-

nachweises in Kultur und Na- tivpräparat in zwei Phasen. In der ersten Phase erfolgt die atraumatische Ablösung der befallenen Nägel mit Hilfe ei- ner vierzigprozentigen Harn- stoffsalbe, der gleichzeitig ein Prozent des fungiziden Arz- neistoffes Bifonazol beige- setzt wurde. Dabei wird ein- mal täglich ein Strang Salbe auf dem Nagel verteilt und mit einem wasserdichten Pflaster oldclusiv abgedeckt.

Vor jeder erneuten Applika- tion wird der betroffene Na-

gel einige Minuten in warmes Wasser getaucht und an- schließend versucht, mög- lichst große Mengen angelö- stes Nagelmaterial schmerz- los und unblutig mit einem Schaber abzutragen. Auf die- se Weise gelingt es, nach sie- ben bis vierzehn Tagen, je nach Dicke, das infizierte Na- gelmaterial vollständig zu entfernen. In der zweiten Phase wird die Nagelpartie mit einem reinen Bifonazol- Präparat mindestens vier Wo- chen nachbehandelt, um evtl.

noch Erreger abzutöten und das Nachwachsen eines ge- sunden Nagels zu gewährlei- sten.

Wie Dr. D. Reinel vom Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg betonte, ist es vor Beginn einer Therapie sehr wichtig, den Patienten genau aufzuklären, besonders über die vollständige Ablösung in-

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Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 24, 18. Juni 1993 (69) A1-1833

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fizierten Nagelmaterials so- wie die ausreichende Dauer der Nachbehandlung, evtl. so- gar bis zum völligen Nach- wachsen eines neuen Nagels.

Da die Therapie ein gewisses handwerkliches Geschick vor- aussetzt und täglich einige Zeit in Anspruch nimmt, soll- ten beim Mehrfachbefall nie mehr als drei Nägel gleichzei- tig behandelt werden. Dar- über hinaus ist es günstig, wenn der Arzt den Patienten

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vor allem in den ersten Wo- chen der Therapie häufig sieht, um das Ausmaß der Ablösung zu kontrollieren.

Auf keinen Fall sollte der Pa- tient allein entscheiden, wann er zur zweiten Behandlungs- phase übergeht. Da die Be- handlung mit dem Nagelset problemlos so oft wie nötig wiederholt werden kann, las- sen sich bei Mehrfachbefall sukzessiv die Nägel behan- deln. Der Erfolg der Thera- pie kann abschließend durch

einen negativen Erregernach- weis dokumentiert werden.

Zu Verträglichkeit und Wirksamkeit des Nagelsets äußerte sich Dr. P. Haas, Wit- ten. Er hob hervor, daß erst die wasserfreie Einarbeitung von Harnstoff in Bifonazol- Salbe mit Hilfe eines galeni- schen Tricks eine für das ge- sunde Gewebe reizlose Na- gelablösung ermöglicht. In ei- ner Vergleichsstudie mit ei- nem anderen harnstoffhalti- gen Antimykotikum, dessen Grundlage wasserhaltig ist und bei dem im Gegensatz zum Mycospor® Nagelset ge- sunde Hautareale mit Zink- salbe abzudecken sind, zeigte sich die Überlegenheit der wasserfreien Formulierung.

Dabei wurden Heilungsraten von 93 Prozent mit dem My- cospor® Nagelset gegenüber 63 Prozent mit dem Ver- gleichspräparat erzielt. 93 Prozent der Mycospor®-Pa- tienten gegenüber 40 Prozent der Vergleichspatienten sag- ten aus, mit dem Therapie- konzept gut zurecht gekom- men zu sein.

Die Wirksamkeit des Harnstoffes beschränkt sich nach Dr. Dr. L. Hegemann, Wien, jedoch nicht allein auf die Ablösung der Nägel. Viel- mehr bewirkt er, wie an Hand elektronenmikroskopischer Aufnahmen nachgewiesen wurde, durch Auflockerung der Keratozyten gleichzeitig eine erhöhte Penetration des antimykotischen Bifonazols in das für Arzneistoffe kaum zugängliche Nagelmaterial.

Auf diese Weise kann Bifon- azol seine fungizide Wirkung, die über die Hemmung der

Ergosterolbiosynthese des Pilzes erfolgt, schon während der Nagelablösung entfalten.

Eine randomisierte doppel- blinde Vergleichsstudie, bei der bifonazolhaltige gegen- über reiner Harnstoffsalbe getestet wurde, zeigte die Uberlegenheit der Kombina- tion gegenüber dem Harn- stoffplazebo. 78 Prozent der Bifonazol-Harnstoff-Gruppe zeigten einen negativen Erre- gernachweis drei Tage nach Therapieende, gegenüber 37 Prozent in der Plazebo- gruppe.

Neben der antimykoti- schen Wirkung des Bifon- azols, die sich auf alle Pilzar- ten erstreckt, die Nagelmyko- sen verursachen, zeigt der Wirkstoff neuesten Untersu- chungen zufolge auch anti-in- flammatorische Wirkung.

Diese beruht auf zwei Mecha- nismen. Zum einen wird die Sekretion des Pilzenzyms Ke- ratinase gehemmt, zum ande- ren wirkt Bifonazol antagoni- stisch zum ebenfalls entzün- dungsfördernden Mediator Calmodulin. Dieses Wirk- spektrum trägt sicher auch zu Therapieerfolgen des Myco- spor® bei anderen Nageler-

Kurz

informiert

Decortin® — Das Phar- maunternehmen E. Merck, Darmstadt, bietet nunmehr das Kortikoid Prednison in zwei neuen Stärken als De- cortin® 1 und Decortin® 20 (mit jeweils 1 mg bzw. 20 mg Wirkstoff) an. Neue Thera- pieansätze wie die Low-Dose- Prednison-Therapie bei chro- nischer Polyarthritis, Asthma bronchiale oder Heuschnup- fen werden, so heißt es in ei- ner Fachpresseinformation von E.Merck, durch die 1-mg- Tablette ermöglicht. Bisher gab es Decortin® mit 5 und 50 mg Prednison. pe Hämophilie Patienten mit schwerer Hämophilie be- dürfen in der Regel einer le- benslangen Substitution mit hochdosierten Faktorenkon- zentraten. Das Unternehmen

krankungen, wie akuten und chronischen Nagelwallent- zündungen sowie eingewach- senen Nägeln bei.

Wie zahlreiche internatio- nale klinische Studien, die von Dr. S. Stettendorf, Bayer AG, zusammengefaßt wur- den, belegen, steht mit dem Mycospor® Nagelset ein gut verträgliches Nageltherapeu- tikum zur Verfügung, das in- nerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes von sechs bis acht Wochen in 70 bis 90 Prozent der Fälle zum Therapieerfolg führt. Systemische Nebenwir- kungen oder meßbare Plas- maspiegel des Wirkstoffes konnten in den Studien bis- her nicht nachgewiesen wer- den. Eine erfolgreiche Thera- pie ist nach einhelliger Mei- nung der Referenten jedoch sehr stark abhängig von der sorgfältigen Mitarbeit und dem Geschick des Patienten.

Für gebrechliche und sehr ungelenkige Patienten bedeu- tet dies, daß sie auf die tägli- che Hilfe Dritter angewiesen sind, da sie oftmals an die vom Pilz befallenen Nägel, insbesondere an den Füßen, nicht mehr heranreichen kön- nen. Thomas Schneider

Immuno, Heidelberg, bietet nunmehr das hochgereinigte Faktor-VIII-Konzentrat IM- MUNATE STIM plus an, das, wie es in einer Fachinfor- mation heißt, eine hohe Vi- russicherheitsreserve auf- weist. Das Faktorenkonzen- trat ist indiziert bei angebore- nem und erworbenem Fak- tor-VIII-Mangel sowie beim Willebrand-Jürgens-Syndrom mit Faktor-VIII-Mangel IM- MUNATE STIM plus wird angeboten mit 250 1E/5 ml, 500 1E/5 ml und 1 000 IE/10 ml. pe

Chorea Huntington Zu Fragen, die den Problemkreis Chorea Huntington und cho- reiforme Bewegungsstörun- gen betreffen, hat das Unter- nehmen Schürholz Arznei- mittel, München, einen Infor- mationsdienst initiiert. Werk- tags zwischen 16.00 und 18.00 Uhr steht Dr. med. H.W.

Lange unter der Rufnummer A1-1834 (70) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 24, 18. Juni 1993

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