REISE
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Reisemedizin
Pflicht zu Aufklärung und Prävention
75 Prozent aller Fernrei- senden klagen über gesund- heitliche Beschwerden und Beeinträchtigungen. Dies er- klärte der Leiter des Düssel- dorfer Centrums für Reise- medizin, Prof. Dr. Erich Krö- ger, anläßlich der Eröffnung eines zweitägigen Forums zum Thema "Reisemedizin"
in Köln, das von der TÜV Akademie Rheinland in Zu- sammenarbeit mit dem Ge- sundheitsamt der Stadt Köln und dem Centrum für Reise- medizin veranstaltet wurde.
Bettlägerig oder auf medizini- sche Hilfe angewiesen seien tatsächlich jedoch nur gut zehn Prozent aller Fernrei- senden. Dies sei ein Zeichen für eine vernünftige Vorsorge und Beratung durch Ärzte, Apotheker sowie reisemedizi- nische Institute und Organi- sationen, stellte Kröger fest.
Trotzdem gebe es immer
noch Mängel und Lücken, vor allem hinsichtlich der Präven- tion sexuell übertragbarer Krankheiten. Hier müsse die Gesundheitspolitik Schwer- punkte setzen, forderte der Reisemediziner, da bei sexu- ell übertragbaren Krankhei- ten oft nur wenig therapeuti- sche Mittel zur Verfügung stünden. Ein besonderes Pro- blem stelle in diesem Zusam- menhang nach wie vor die Ausbreitung von HIV-Infek- tionen und AIDS-Erkrankun- gen dar, meinte Dr. Johannes Hailauer vom Regionalbüro Europa der Weltgesundheits- organisation (WHO). Besorg- niserregend sei vor allem der kontinuierliche Anstieg von HIV-Infektionen bei Hetero- sexuellen - der Anteil liege inzwischen bei 14 Prozent -, was unter anderem auch auf den regen internationalen Reiseverkehr zurückzuführen A-1752 (86) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 24, 17. Juni 1994
sei. Hailauer machte darauf aufmerksam, daß es die Pflicht der Reisemediziner sei, auf die Gefahren von AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten hinzuweisen und Möglichkei- ten zur Prävention aufzuzei- gen. Kernelemente einer um- fassenden AIDS-Vorsorge seien "die Anwendung siche- rer Sexualpraktiken, Kon- dombenutzung und eine frü- he Diagnose und Behandlung anderer sexuell übertragbarer Erkrankungen wie Syphilis und Gonorrhöe", so der WHO-Vertreter. Neue Märk- te habe der Sextourismus ne- ben den bekannten Zielen in Übersee auch in Osteuropa gefunden.
Sorge bereitet Hailauer auch die Ausbreitung der He- patitis B und bereits besiegt geglaubter Krankheiten wie Cholera und Diphtherie.
"Grund hierfür ist vor allem ein mangelnder Impfschutz bei Erwachsenen", bemängel- te Hallauer. So würden allein in Deutschland pro Jahr 5 000 Fälle an Hepatits B gemeldet, wobei vier Prozent der Infi- zierten die Erkrankung trotz ausreichender medizinischer Behandlung nicht überlebten.
"Deshalb hat die Weltge- sundheitsorganisation die Einführung der allgemeinen Impfung gegen Hepatitis B für alle Länder bis zum Jahre 1997 empfohlen", sagte ihr Vertreter.
Kröger wies in diesem Zu- sammenhang noch einmal darauf hin, daß Reiseimpfun-
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gen seit Inkrafttreten des Ge- sundheitsstrukturgesetzes nicht mehr von den Kassen erstattet werden. Ärzten, die sich eingehender über reise- medizinische Belange infor- mieren wollen, empfahl er, beim Reisecentrum in Düs- seldorf den reisemedizini- schen Informationsdienst an- zufordern, der dort alle 14 Tage in aktualisierter Auflage erscheint.
~ Centrum für Reiseme- dizin, Brehmstraße 23, 40239 Düsseldorf, Tel 0211/96 10 60 Petra Spielberg
10 000- Meter-Lauf
Die 10. Deutsche Ärzte- und Apotheker-Meisterschaft im 10 000-Meter-Lauf (Ver- anstalter: Deutscher Verband langlaufender Ärzte und Apotheker e.V.) wird am 21.
August 1994 ab 10 Uhr in Gerlingen/Stuttgart ausgetra- gen. Um 12 Uhr findet in der Stadthalle eine Fortbildungs- veranstaltung "Beweglichkeit und Ausdauerlauf" statt, die von der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg für die Zu- satzbezeichnung "Sportmedi- zin" anerkannt wird.
~ Anmeldungen: Sieg- tried Albrecht, KSG Gerlin- gen, 70839 Gerlingen, Tel 0 71 56/2 05-2 35. Kli
Fahrrad-
Meisterschaft
Die Deutsche Fahrrad- Meisterschaft der Ärzte und Apotheker 1994 findet am 25.
und 26. Juni in Röchen- schwand im Schwarzwald statt. Dazu bietet der Kurver- ein ein Pauschalangebot für eine Trainingswoche vom 19.
bis 26. Juni mit Trainingsaus- fahrten, rustikalem Hütten- abend und einer Domführung in St. Blasien an.
~ Auskünfte: Dr. med.
Robert Eifler, Schwarzwald- Höhenklinik, Sebastian- Kneipp-Straße 5, 79862 Hö- chenschwand, Telefon 0 76 72/48 82 21. Kli
