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Archiv "Bremen: Nur 20 Prozent der Heilpraktiker-Bewerber erhalten Zulassung" (11.05.1978)

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Die Information:

Bericht und Meinung

Die Landesregierung will zwar auch für die Kinderklinik der Uni- versität noch vor 1984 bessere Be- dingungen schaffen, ob die Arbei- ten aber zu diesem Zeitpunkt ab- geschlossen werden können, sei noch ungewiß. Während die Lei- tung der Klinik als durchschnittli- che Belegungsquote 86 Prozent angibt, geht das Wissenschaftsmi- nisterium nur von 72,5 Prozent aus. Auch sei die Verweildauer mit 17,5 Tagen „hoch", wogegen sie im Landesdurchschnitt nur 15,4 Tage betrage.

Die Landesregierung strebt an, die Kinderabteilungen der übrigen Kölner Krankenhäuser und der be- nachbarten Großstädte stärker auszulasten, denn keine erreiche eine Nutzung von mehr als 80 Pro- zent. EB

BREMEN

Nur 20 Prozent der Heilpraktiker-Bewerber erhalten Zulassung

Nach Ausführungen des Senators für Gesundheit und Umweltschutz, Herbert Brückner, in der Bürger- schaft erhalten im Lande Bremen nur etwa 20 Prozent der Bewerber die Zulassung zur Ausübung des Heilpraktikerberufes, während es in anderen Bundesländern 70 bis 80 Prozent der Bewerber sind. Von seiten der CDU-Fraktion wurde al-

lerdings darauf hingewiesen, daß diese verschärften Bestimmungen in Bremen keine Auswirkungen haben, weil es die Freizügigkeit je- dem Heilpraktiker gestattet, sich auch mit einer „Prüfung" aus ei- nem anderen Land in Bremen nie- derzu lassen.

Ein Antrag der CDU-Fraktion an den Senat, darauf hinzuwirken, daß eine bundeseinheitliche Rege- lung für die Ausbildung und Aus- übung des Heilpraktikerberufes eingeführt wird, ist mit Zustim- mung aller Fraktionen zunächst an die zuständigen Ausschüsse über- wiesen worden. EB

SAARLAND

Kampfverband für die

„Politik des Möglichen":

Dreißig Jahre Saar-

ländisches Ärzte-Syndikat

Vor dreißig Jahren, am 9. Mai 1948, wurde das Saarländische Ärzte-Syndikat aus der Taufe ge- hoben, der erste Ärzteverband, der nach dem Kriege auf deutschem Boden gebildet wurde, im damals autonomen Staat Saarland, der bereits 1947 aus der französischen Besatzungszone entlassen wor- den war. Bei der 30. Hauptver- sammlung des Saarländischen Ärzte-Syndikats am 15. April 1978 in Saarbrücken beschwor der Vor- sitzende des Syndikats, SanitätS- rat Dr. med. Gerhard Büch, vor den Delegierten und zahlreichen Ehrengästen die Geschichte die- ses Einheitsverbandes, die auch heute noch beispielhaft ist.

Motiviert durch die finanzielle Not- lage der meisten Ärzte nach dem verlorenen Krieg, erklärte sich das Syndikat bei der Gründung als ei- ne Vereinigung von Ärzten, die sich als besondere Aufgabe die Vertretung der wirtschaftlichen Belange der Ärzteschaft stellte, unter ausdrücklicher Berufung auf Sanitätsrat Dr. Hermann Hartmann übrigens, der am 13. September 1900 im damaligen Kaiserreich zu einer Verbandsgründung mit glei- cher Aufgabenstellung aufgerufen hatte.

Die harten, teilweise dramatischen Auseinandersetzungen in den Jah- ren 1948 bis 1950 mit der Landes- versicherungsanstalt des Saarlan- des, dem Vorgänger der heutigen Allgemeinen Ortskrankenkasse für das Saarland, sind den älteren Ärzten noch in Erinnerung: Der saarländische Einheitsverband er- kämpfte einen dauerhaften Ver- trag, der schließlich 1950 von den Vertragspartnern Landesversiche- rungsanstalt und Kassenärztliche Vereinigung abgeschlossen wurde und — mit geringfügigen Änderun-

gen — Bestand hatte bis zum Jahre 1959, bis zur wirtschaftlichen Ein- gliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik; er hatte ein dyna- misches Honorar gebracht, das in einer gewissen Relation zu den steigenden Löhnen und Gehältern der Arbeitnehmer stand.

Eine andere beispielshafte Aktivi- tät des Syndikats, die Dr. Büch schilderte, war die Vorbereitung der Gründung eines Versorgungs- werkes für die saarländischen Ärz- te, einer Selbsthilfeeinrichtung der Ärztekammer, die nicht allein den Kassenärzten, sondern allen Ärz- ten die Möglichkeit der Altersver- sorgung bieten sollte. Damals be- währte sich die saarländische Ärz- teschaft als eine echte Solidarge- meinschaft. Der Vorschlag der Ärztekammer wurde nicht nur zu 92 Prozent von den Kassenärzten, sondern auch von 80 Prozent der sogenannten „Jungärzte" ange- nommen. Mit Recht wies Dr. Büch darauf hin, daß die Gründung ei- nes solchen umfassenden ärztli- chen Versorgungswerkes zu ei- nem so frühen Zeitpunkt— nämlich 1951 — ohne den ärztlichen Ein- heitsverband an der Saar, das Saarländische Ärzte-Syndikat, nicht möglich gewesen wäre.

Der Einsatz des Syndikats für die gerechtere Bezahlung der Assi- stenzärzte an den Krankenhäusern und für eine Verbesserung des Bettenschlüssels brachte den an- gestellten Ärzten deutliche Bes- serstellungen. Gute Zusammenar- beit betraf nicht nur den ursprüng- lichen „Assistentenbund", den späteren Verband der angestellten Ärzte im Saarländischen Ärzte- Syndikat, sondern auch den 1959 gebildeten „Marburger Bund", dem das Syndikat in den Ausein- andersetzungen um eine ange- messene Vergütung des Bereit- schaftsdienstes und der Rufbereit- schaft ebenfalls hilfreich zur Seite stand.

Das Saarländische Ärzte-Syndikat versteht sich auch heute noch als saarländischer Einheitsverband.

Mit dem Hartmannbund, den es an

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 19 vom 11. Mai 1978 1125

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Die Information:

Bericht und Meinung

Saarländisches Ärzte-Syndikat

der Saar nicht gibt, besteht ein Freundschaftsvertrag; der Mar- burger Bund, der aus dem Ver- band der angestellten Ärzte im Saarländischen Ärzte-Syndikat hervorging und weitere lange Jah- re fast wie eine Gruppe im Syndi- kat angesehen und gefördert wur- de, hat sich mit einer eigenen Ge- schäftsführung allerdings jäh ab- gewandt; und eine GrUppe von niedergelassenen Kollegen ging als Bezirksgruppe Saar im NAV auf Kontrakurs gegen den Einheits- verband.

In dieser Situation kommt Dr.

Büchs Beurteilung der jüngsten Gründung einer Bundesvereini- gung von Ärzteverbänden beson- dere Bedeutung zu: Für das Saar- ländische Ärzte-Syndikat „wäre zu prüfen, ob der Hartmannbund durch unseren Freundschaftsver- trag unsere Stimme mit in die Bun- desvereinigung eingebracht hat, oder ob wir — zur Förderung der Geschlossenheit der ärztlichen Verbände — selbst Mitglied werden sollten; allerdings müßte dann doch wohl einiges an der bis jetzt bekannten Satzung geändert wer- den."

Das Saarländische Ärzte-Syndikat hat in seiner dreißigjährigen Ge- schichte bewiesen, daß es Kampf- verband sein kann, daß es aber auch — so Büch: — „mit kühler Ver- nunft versucht, die Politik des Möglichen und nicht eine Politik des Unmöglichen zu betreiben", — eine Politik, die an der Saar reprä- sentiert wurde und wird von Dr.

von Brochowski, Sanitätsrat Dr.

Eckel, Sanitätsrat Dr. Bittner, Ge- heimrat Dr. Obö, Sanitätsrat Dr.

Micka, Sanitätsrat Dr. Paulus, um hier nur wenige Namen aus den letzten drei Jahrzehnten zu nen- nen. Daß mit dieser Politik das Saarländische Ärzte-Syndikat au- ßergewöhnliches Ansehen in der Öffentlichkeit errungen hat, be- wies die Teilnahme führender Re- präsentanten aller Parteien an der 30. Hauptversammlung in Saar- brücken: neben dem Präsidenten des Saarländischen Landtags, Ludwig Schnur, nicht nur der Mi-

nister für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung, Frau Dr. Rosema- rie Scheurlen (FDP), sondern auch deren Vorgänger, Frau Rita Waschbüsch und Paul Simonis;

der Vorsitzende der CDU-Land- tagsfraktion, Dr. Berthold Budell;

der stellvertretende Minister für Kultus, Bildung und Sport, Dr.

Beilmann; der Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken, Oskar La- fontaine (SPD), und zahlreiche an- dere führende Vertreter der Mini- sterien, der Fakultät, der Justiz, der ärztlichen Organisationen und der Partner im Gesundheitswesen.

Sie alle hörten mit Interesse das von der Hauptversammlung des Saarländischen Ärzte-Syndikats mit großem Beifall aufgenommene Referat von Dr. Ernst-Eberhard Weinhold, langjähriges Vorstands- mitglied des Hartmannbundes und seit einem Jahr Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesver- einigung.

Dr. Weinhold: Zwangsläufigkeiten und Alternativen

der Gesundheitspolitik

Dr. Weinhold befaßte sich mit den Zwangsläufigkeiten und den Alter- nativen heutiger Gesundheits- und Sozialpolitik. Der soziale Fort- schritt, vielfach ohne Augenmaß für die Realitäten vorangetrieben, war mit einer Kostenexpansion verbunden, die die Verursacher vor aller Öffentlichkeit nicht mehr in Kauf nehmen wollen. Nur tiefes Mißtrauen gegen das Funktionie- ren einer „unkontrollierbaren"

Freiberuflichkeit, so folgerte Dr.

Weinhold, scheint die Regierungs- mannschaft zu erfüllen, und nur dies erklärt die jetzt angelaufenen planwirtschaftlichen Maßnahmen.

„Bedarfsplanung" setzte von Staats wegen ein, als die Probleme der Versorgung auf dem Lande und in Stadtrandgebieten durch die kassenärztliche Selbstverwal- tung praktisch schon gelöst wa- ren. Was dabei an Reglementie- rungen im ersten Anlauf nicht ge- lang, wurde — mit neuer Verpak- kung — unter Kostenbegründun-

gen neu versucht: Für das Ge- sundheitswesen wird — abwei- chend von allen anderen Wirt- schaftsbereichen! — die Planwirt- schaft gesetzlich eingeführt.

Weinhold zeigte Alternativen zu diesem Sozialisierungsprozeß im Gesundheitswesen auf, keine Uto- pien, sondern ganz realistische Möglichkeiten, im Sinne Wilfried Schreibers „die vorhandenen Mit- tel am sinnvollsten einzusetzen":

> Wahltarife mit unterschiedli- cher Selbstbeteiligung

Selbstbeteiligung am Pflege- satz in Höhe der häuslichen Unter- haltskosten

I> die Neugestaltung der Pflege- sätze

> das Belegarztsystem in der Grund- und Regelversorgung

die Förderung hausärztlicher Strukturen, Zusammenarbeit mit Fachärzten

für Versicherte das Antragsver- fahren zu Kuren der Vorsorge und der Rehabilitation

die Förderung gesundheitsge- rechten Verhaltens jedes einzel- nen Bürgers (wobei ein voller Ein- satz nicht nur der Ärzte, sondern der Medien und der Regierung nö- tig wäre, um den allseits ge- wünschten Erfolg zu erzielen).

An die Politiker — nicht nur an die anwesenden, überwiegend der FDP und der CDU angehörenden — appellierte Dr. Weinhold, endlich mit der Reform des Beitrags- und Leistungsrechtsrechts der gesetz- lichen Krankenversicherung ernst zu machen, wobei er erkennen ließ, daß der FDP-Vorschlag zu Wahltarifen mit abgestufter Selbstbeteiligung bei kurzfristigen Erkrankungen und voller Finanzie- rung langfristiger Erkrankungen ein konkreter erster Schritt sein

könnte.

1126 Heft 19 vom 11. Mai 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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