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Konrad Keßler's handschiiftlicher Nachlaß.
Seitens der Verwaltung der Kgl. Universitäts-Bibliothek von
Greifswald ist mir der Abdruck folgender, zuerst in Nr. 49 des
lauf. Jahrgangs der Deutschen Literaturzeitung, Sp. 3063 f.
erschienenen, Notiz in unserer Zeitschrift anheimgestellt worden:
„Der Universitätsbibliothek in Greifswald ist seitens der Hinter¬
bliebenen der handschriftliche Nachlaß des am 2. Nov. 1905 ver¬
storbenen aord. Prof der semit. Philol. Dr. Konrad Keßler über¬
wiesen und damit der aUgemeinen Benutzung zugänglich gemacht
worden. So nahe der Dahingegangene der Veröffentlichung des
2. Bandes seines „Mani" zu sein geglaubt hatte — der 1. Band war
1889 erschienen —, so hat er doch kein irgendwie druckfertiges
Manuskript hinterlassen. Es sind vielmehr lediglich Tausende von
Notizen und Zitaten, mit leider nicht sehr deutlicher Hand auf lose
Blätter geworfen, aus denen der Nachlaß besteht. Herr Geheimrat
Ahlwardt, der dem Verewigten in der Chronik der Universität Greifs¬
wald 1905/06 ein schönes Denkmal gesetzt hat, hat sich auch der
Mühe unterzogen, diese Blätter durchzusehen und so weit zu ordnen, daß wenigstens alles beisammen zu finden ist, was zur semitischen
Philologie, was zur ßehgionswissenschaft und was schließlich zum
Leben und zur Lehre Mani's gehört. Entsprechend dem Gange der
Studien Keßler's ist die letzte Gruppe die umfangreichste. Es ist
ein reiches Material, in vieljähriger Arbeit mit dem größten Fleiße
zusammengetragen. Es wäre daher lebhaft zu wünschen, daß ein
Berufener sich fände, der es einer eingehenden Prüfung unterzöge
und dadurch für die Wissenschaft rettete, was sicherzustellen dem
zu früh Verschiedenen nicht vergönnt war. Die Verwaltung der
Bibliothek ist jedenfalls geni bereit, für die Benutzung des Nach¬
lasses jede denkbare Erleichterung zu gewähren."
Der Redakteur.
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Verzeichnis der im letzten Vierteljahr bei der
Redaktion eingegangenen Druckschriften.
(Hit Ausschluss der hereits in diesem Hefte angezeigten Werke. Die Redaktion behält sich die Besprechung der eingegangenen Schriften vor; Rücksendungen können nicht erfolgen. Anerbieten der Herren Kollegen, das eine oder andre wichtigere Werk eingehend besprechen zu wollen, werden mit Dank akzep¬
tiert. Die mit * bezeichneten Werke sind bereits vergeben.) Anthropos. Internationale Zeitschrift für Völker- u. Sprachenkunde
hrsg. . . . von W. Schmidt. Band I , Heft i. Salzburg , Druck u. Verlag Zaunrith'sche Buchdruckerei [o. J.]. S. 681—1032 u. VIII S- Indices.
Kchos d'Orient. 9« annee, no. 61, Nov. 1906. Paris. S. 321—384.
The Ethiopic Version of the Book of Enoch. Edited from twenty-three Mss.
together with the fragmentary Greek and Latin Versions by R. H. Charles.
[Anecdota Oxoniensia. Semitic Series — Part XI.] Oxford, Clarendon Press, 1906. XXX, 238 S. 17 «. 6 d.
Sammlung F. Sarre. Erzeugnisse islamischer Kunst. Bearbeitet von Fried¬
rich Sarre. Mit epigraphischen Beiträgen von Eugen Mittwoch. Teil I.
Metall. Berlin 1906. Kommissionsverlag vou Karl W. Hiersemann in Leipzig. X, 82 S. u. 10 Tafeln. 12 Mk.
Tevfiq, Mehmed - Ein Jahr in Konstantinopel. Dritter Monat: Kjat;(ane. (Die süssen Wasser von Europa.) Nach dem Stambuler Druck von 1299 h. zum ersten Mal ins Deutsche übertragen .... von Theodor Menzel. [Türkische Bibliothek. Hrsg. v. Georg Jacob. 6. Bd.] Berlin, Mayer & Müller, 1906.
140 S. 3,60 Mk.
Vier philosophische Texte des Mab äbh äratam: Sanatsujäta-parvan
— Bhagavadgltä — Mokshadharma — Anugitä. In Gemeinschaft mit
Otto Strauss aus dem Sanskrit übersetzt von Paul Deussen. Leipzig, P. A. Broekhaus, 1906. XVIII, 1010 S.
Das südliche Paücatantra. Sanskrittext der Bezension ß mit den Les¬
arten der besten Hss. der Rezension a beransgegeben von Johannes Hertel.
[Abh. d. philol.-hUt. Kl. d. K. S. Ges. d. W. Bd. XXIV, N«. V.] Leipzig, B. G. Teubner, 1906. XCVII, 140 S. 10 Mk.
Bucb des RSgäwan, der Königsgeschichte. Die Geschichte der Mon-
Könige in Hinterindien nach einem Palmblatt-Manuskript aus dem Mon übersetzt .... von W. Schmidt. [Sitzungsber. d. K. Ak. d. W. in Wieu.
PhUos.-hist. Kl. Bd. CLI, III.] Wien 1906, in Komm, bei A. HOlder.
196 S.
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