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ei verschiedenen Haut- wie auch Nagelmyko- sen kann auf die Gabe von systemischen Antimykoti- ka nicht verzichtet werden, wenn der Patient tatsächlich gute Heilungschancen haben soll. Die systemische Thera- pie ist dank neuer Antimyko- tika in jüngster Zeit allerdings deutlich sicherer geworden.Während herkömmlich einge- setzte Wirkstoffe wie das Gri- seofulvin mit einem hohen Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen (Hautreak- tionen) behaftet sind und für Ketoconazol eine lebertoxi- sehe Wirkung bekannt ist, sind neuere Wirkstoffe wie It- raconazol oder Terbinafin er- heblich verträglicher.
Itraconazol — eine Wei- terentwicklung der Azole und Nachfolgesubstanz des Keto- conazols — wurde mittlerwei- le etwa zwölfmillionenmal weltweit verordnet. „Für die- se Verordnungen gab es aber nur 31 Spontanmeldungen über Nebenwirkungen, die die Leber betreffen und bei denen ein Zusammenhang mit der Medikation als mög- lich oder wahrscheinlich an- gesehen wurde", sagte Prof.
Georg Strohmeyer (Düssel- dorf) bei einer Pressekonfe- renz der Janssen GmbH.
Zwölf Fälle verliefen symptomatisch, bei neunzehn Patienten wurden asympto- matische Anstiege der Leber- werte registriert. In achtzehn Fällen waren die Verände- rungen nach Absetzen der Medikation komplett reversi- bel, bei sieben Patienten kam es zur deutlichen Besserung, wobei eine endgültige Beur- teilung noch nicht möglich war; nur in einem Fall entwik- kelte sich eine fulminante Hepatitis.
In den klinischen Untersu- chungen ergab sich nach Dr.
Geert Cauwenbergh (Janssen Research Foundation, Beer- se) bei der Behandlung von Dermatomykosen (bis zu vier Wochen) mit Itraconazol ins- gesamt eine Nebenwirkungs- rate von sieben Prozent, wo- bei gastrointestinale Sympto- me und Kopfschmerzen im Vordergrund standen.
Schwere Nebenwirkungen wurden in keinem Fall beob- achtet. Bei der Behandlung von Systemmykosen, bei de- nen Itraconazol länger als vier Wochen und außerdem in hohen Dosen gegeben wur- de, lag die Nebenwirkungsra- te mit sechzehn Prozent deut- lich höher. Andererseits wa- ren Leberwerterhöhungen mit etwa einem Prozent ver- gleichsweise selten, wenn man den schlechten Allge- meinzustand der Patienten bedenkt.
Auch bei der Behandlung von Onychomykosen wurden Erhöhungen der Transamina- sen in einem bis 3,6 Prozent der Fälle registriert, aber es handelte sich laut Cauwen- bergh ausnahmslos um asymptomatische Fälle. Die Veränderungen waren rever- sibel, Fälle einer Hepatitis traten nicht auf. Insgesamt zeigen die vorliegenden Da- ten, daß Leberschädigungen mit 1 zu 357 000 Behand- lungsfällen ausgesprochen selten sind.
Dennoch empfiehlt Stroh- meyer für die Praxis einige Vorsichtsmaßnahmen: Bei der Anamnese sollte gezielt nach früheren Lebererkran- kungen sowie nach einer fa-
miliären Prädisposition ge- fragt werden. Liegt eine Le- bererkrankung vor, so gilt dies als relative Kontraindi- kation; im Zweifelsfall ist vor Therapiebeginn eine Kontrol- le der Leberwerte anzustre- ben. Steigen im Verlauf der Therapie die Enzymwerte an, ist entweder die Dosisreduk- tion oder das Absetzen des Präparates zu erwägen. Die Veränderungen bilden sich dann zumeist spontan zurück.
Bei der Behandlung von Onychomykosen, die meist mehrere Monate dauert, empfiehlt sich eine intermit- tierende Therapie, bei der der Patient nur eine Woche im Monat das Medikament einnimmt und eine dreiwö- chige Behandlungspause hat.
Durch dieses Behandlungs- schema, das durch die hohe Affinität des Itraconazols zum Keratin möglich wird, kann die Wirkstoffbelastung deutlich gesenkt und somit die Therapiesicherheit weiter erhöht werden. Die Behand- lungschancen sind nach den ersten vorliegenden Untersu- chungen allerdings gleich gut wie bei der kontinuierlichen Medikamenteneinnahme.
Christine Vetter
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Itraconazol in der Dermatologie
Die Erfahrung spricht für
orale Antimykotika
Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 31/32, 8. August 1994 (67) A-2133