Altersstruktur der Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit 31.12.84
mi männlich 1.19 504 =100%
weiblich
15674=100% ag
GRAFIel
In der Altersstruktur der nicht berufstätigen Ärzte in der Bun- desrepublik gibt es charakteristische Unterschiede zwischen Ärztinnen und Ärzten. In den jüngeren Jahrgängen überwiegen erheblich die Ärztinnen ohne ärztliche Tätigkeit. Dies ist wohl ein Zeichen dafür, daß viele Ärztinnen ihren Beruf aus familiä- ren Gründen zunächst nicht ausüben. In den hohen Altersstu- fen, vor allem der über 65 machen sich dann die männlichen Pensionäre bemerkbar Quelle: BÄK-Statistik, Grafik: Schacht
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Glombig beim BdO:
Gesetzgeber soll Kosten eindämmen
CUXHAVEN. Gesetzgeberi- sche Maßnahmen zur Ein- dämmung der Kostenent- wicklung im Gesundheits- wesen forderte der SPD-
Bundestagsabgeordnete Eugen Glombig vor der Vertreterversammlung des Bundesverbandes der Ortskrankenkassen in Cux- haven; Glombig ist Vorsit- zender des Bundestags- ausschusses für Arbeit und Sozialordnung. Er glieder- te seine Forderungen in fünf Punkten, zu denen be- reits ausformulierte Ge- setzesentwürfe der SPD- Fraktion vorlägen:
Durch eine Reform der Vertragsgebührenordnun- gen für Ärzte und Zahnärz- te soll die Einzelleistungs- vergütung beseitigt und durch ein Leistungskom- plexhonorar ersetzt wer- den; für den Einsatz medi- zintechnischer Großgeräte muß eine wirksame Be- darfsplanung eingeführt werden; für die kassenärzt- liche Versorgung sollen ei- ne sinnvolle Zulassungs- steuerung, eine Altersbeg- renzung und die Weiterbil- dungspflicht eingeführt werden; der „untragbaren Preispolitik" der Phar- maindustrie muß durch verbindliche Preisver- gleichslisten und durch di- rekte Preisverhandlungen mit den Krankenkassen begegnet werden; die Werbung der Arzneimittel- industrie und die Abgabe von Arzneimustern sind durch Änderung des Arz- neimittelgesetzes zu be- grenzen.
Eine Selbstbeteiligung der Versicherten lehnte Glom- big ab. Sie würde sozia- le Unterschiede schaffen, weil sie die beitragszahlen- den Arbeitnehmer und die einkommensschwa- chen Kranken zusätzlich belasten würde. EB
Heilpraktiker- Verein klagt jetzt in Karlsruhe
DÜSSELDORF. Im Rechts- streit mit dem Bundesver- band der Freien Berufe (BFB), Bonn-Bad Godes- berg, hat jetzt der Deut- sche Heilpraktiker e. V., Düsseldorf, Revision vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe eingelegt, nach- dem der auf Bundesebene agierende Verein in zwei Vorinstanzen dem Freibe- rufler-Bundesverband un- terlegen war.
Sowohl das Landgericht Bonn als auch das Ober- landesgericht Düsseldorf (Kartellsenat) hatten es für rechtlich zulässig erklärt, daß der BFB das Aufnah- mebegehren der Heilprak- tikerschaft ablehnen dürfe.
Es gebe neben dem BFB weitere Spitzenverbände (etwa des gewerblichen Mittelstandes), denen der Heilpraktiker-Verein bei- treten könne, um seine be- ruflichen und wirtschaft- lichen Interessen vertreten zu lassen. Zudem sei die Deutsche Heilpraktiker e. V.
nicht die einzige privat- rechtlich organisierte Ver- einigung von Heilprakti- kern auf Bundesebene, und den Mitgliedsverbän- den des BFB (überwie- gend Verbände der akade- mischen Heilberufe und anderer akademisch vor- gebildeter Freier Berufe) könne nicht zugemutet werden, daß eine Berufs- gruppe mit vergleichswei- se geringeren Qualifika- tionsanforderungen in die Reihe der Mitglieder des Bundesverbandes aufge- nommen werde. HC
Erinnerungen an die Bundesassistenten- konferenz
Eine Forschungsgruppe
„Bundesassistentenkonfe- renz und Hochschulent- wicklung" hat sich an der Gesamthochschule Kassel etabliert. Sie will die Wir- kungen der Bundesassi- stentenkonferenz — die 1975 sanft entschlief — auf Hochschulpolitik und Stu- dienreform untersuchen.
Sie möchte sich dabei vor allem auch auf die Erinne- rung der damals Beteilig- ten stützen. Unter den Akti- ven der Bundesassisten- tenkonferenz waren auch zahlreiche Mediziner. Die Forschungsgruppe lädt al- le früheren Delegierten, Mitglieder und Mitarbeiter der Bundesassistenten- konferenz zu einem Erfah- rungsaustausch am 10.
und 11. Oktober ein. Nähe- re Informationen: Michael Groß, Gesamthochschule Kassel, FG „BAK und Hochschulentwicklung", Mönchebergstraße 11, 3500 Kassel, Tel. 05 61/
8 04 24 66-8 04 24 15. EB
Rettungsflüge nehmen an Zahl zu
MÜNCHEN. Schnelle ärzt- liche Hilfe konnten 35 Ret- tungshubschrauber, die in der Bundesrepublik Deutschland stationiert sind, knapp 25 000 Notfall- opfern bringen. Das ergab eine Statistik des ADAC für das vergangene Jahr. Ge- genüber dem Vorjahr hat sich damit die Zahl der Ein- sätze um fast fünf Prozent erhöht. Damit verfügt die Bundesrepublik heute über das dichteste Luftret- tungsnetz der Welt. Infolge eines Einsatzradius bis zu 50 Kilometer erreichen die Hubschrauber in späte- stens acht bis zwölf Minu- ten den Notfallort. Die Ko- sten für einen Einsatz lie- gen gegenwärtig zwischen 1000 und 1200 DM. jv Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 24 vom 12. Juni 1985 (19) 1831