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Archiv "Transmyokardiale Revaskularisierung: Lasertherapie steht in der Kritik" (26.03.1999)

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A-732

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 12, 26. März 1999

Transmyokardiale Revaskularisierung

Lasertherapie

steht in der Kritik

D

ie transmyokardiale Laser-Revaskularisie- rung (TMLR) ist der Versuch, die Blutversor- gung in einem ischämischen Herzmuskel zu verbessern, indem mit Laserstrahlen kleine Löcher in das Myokard gebrannt werden. Eine einfache Lö- sung aus Magie und High-Tech, so schien es anfangs.

Auf den zweiten Blick hält das Verfahren jedoch nicht unbedingt, was sich die Hersteller der teuren Geräte davon anfangs versprochen hatten. Die Er- gebnisse einer randomisierten klinischen Studie in England bei der refraktorischen Angina sind jeden- falls ernüchternd. In ihrer Studie an 188 Patienten mit refraktärer Angina fand P. M. Schofield aus Cam- bridge heraus (Lancet 1999; 353: 519–524): Im Ver- gleich zur alleinigen medikamentösen Therapie er- gibt sich keine Verbesserung der ergometrischen Lei- stungsfähigkeit oder der Herzfunktion.

D

ie Überlebenschancen steigen ebenfalls nicht.

Lediglich die Anginabeschwerden besserten sich – was Folge der Denervation durch die Operation am offenen Herzen sein könnte. Dagegen ist die Laserbehandlung mit einer nicht unerhebli- chen perioperativen Mortalität behaftet. Fünf Pro- zent der Patienten überlebten den Eingriff nicht. In offenen Studien lag die Sterblichkeit sogar bei neun bis zehn Prozent. Die Ergebnisse stehen im starken Kontrast zu den teilweise euphorischen Berichten aus offenen Studien und den veröffentlichten Ergebnis- sen der einzigen weiteren kontrollierten Studie (Se- min Thorac Cardiovasc Surg 1999; 11: 12–18). Dort berichtet R. J. March aus Chicago von einer Ab- schwächung der Beschwerden sowie einer Verbesse- rung von Lebensqualität und myokardialer Perfusion.

R

ené Prêtre und Marku Turina vom Univer- sitätsklinikum Zürich kritisieren diese Stu- dien wegen des Fehlens harter Endpunkte wie der Patientensterblichkeit (Lancet 1999; 353:

512–513). Sie werfen den Autoren methodische Feh- ler vor und bezweifeln den Sinn der Therapie. Unter- suchungen hätten gezeigt, daß die mit dem Laserlicht ins Myokard gebrannten Kanäle innerhalb weniger Tage wieder verschlossen sind. Daß sie Ausgangs- punkt einer Neubildung von Gefäßen würden, sei nur im Tierversuch nachgewiesen worden. Die Aus- einandersetzung weist auf ein lange Zeit weltweit verbreitetes Defizit in der Gesetzgebung für medi- zintechnische Geräte hin. Die Produkte konnten bisher vertrieben werden, ohne daß der Hersteller bewiesen hat, daß sie herkömmlichen Verfahren gleichwertig oder überlegen sind. Rüdiger Meyer

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