In einer Gesellschaft, in der Leistung und Er- folg nach Ansicht des Verbandes katholi- scher Kurheime und Kurkliniken für Kinder und Jugendliche im Vordergrund stehen, haben besonders die- jenigen zu leiden, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind: Kin-
der. Zunehmend seien psychische und physische Schäden wie Konzentrations- und Schlafstörungen festzustellen. Auch die verstärkt auftretenden Belastungen der Umwelt trügen erheblich zu Gesundheitsschädigungen bei Kindern und Ju- gendlichen bei. Um dem entgegenzuwirken, bedürfe es umfassender Hilfe. In- formationen über Präventions- und Rehabilitationsmöglichkeiten sind erhältlich bei dem katholischen Verband, Karlstraße 40, 79104 Freiburg, Telefon 0761/20 02 21, Fax 20 05 72. Kli
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POLITIK NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
AIDS-Stiftungen: Kritik an Sozialhilfesätzen
BONN. Die Zahl der AIDS-Kranken, die auf fi- nanzielle Hilfe angewiesen sind, nimmt zu. Darauf hat die Arbeitsgemeinschaft deutscher AIDS-Stiftungen hingewiesen. „AIDS bleibt eine Krankheit, die arm macht", sagte der Vorstands- vorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung, Ulrich Hei- de, Anfang September in Bonn. Den deutlich gestiege- nen Hilfsbedarf führte Hei- de nicht nur auf die gestiege- ne Zahl der Erkrankten zurück, sondern auch auf Er- folge bei der Behandlung:
„Da die Erkrankten auf- grund verbesserter Therapi- en länger überleben, nimmt die soziale Not im Verlauf der Krankheit zu."
Die Gesamtzahl der an die Stiftungen gerichteten Hilfsanträge erhöhte sich im Vergleich zu 1993 um 15 Pro- zent auf 2 452. Damit habe es im fünften Jahr hintereinan- der eine zweistellige Zu- wachsrate bei den Antrags- zahlen gegeben. Insgesamt sei den Betroffenen 1994 mit rund 2,3 Millionen DM ge- holfen worden. afp
Hochschulmedizin in Leipzig auf Erfolgskurs
KÖLN. Die Umstruktu- rierung der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig zugunsten der For- schung hat der Wissen- schaftsrat vor kurzem in einer Stellungnahme positiv be- wertet. Die Fakultät habe als einzige in den neuen Bundes- ländern erfolgreich am För- derprogramm des Bundes
„Interdisziplinäre Zentren für Klinische Forschung" teil- genommen.
In der Medizinischen Fa- kultät bilde sich ein Profil im Bereich der Neurowissen- schaften heraus, wozu auch die Gründung des Max- Planck-Instituts für Neuro- psychologische Forschung in
der Nähe des Klinikums bei- trage. Der Wissenschaftsrat hat jedoch den zu hohen An- teil an unbefristeten Wissen- schaftlerstellen in der Fakul- tät kritisiert. Auf diese Weise werde die für innovative For- schung notwendige Flexibi- lität beeinträchtigt. EB
Wenig Chancen auf Anerkennung von Berufskrankheiten
SANKT AUGUSTIN.
Die Anerkennungsquote bei Berufskrankheiten ist 1994 im Vergleich zum Vorjahr von 40 auf 36 Prozent gesun- ken. Das geht aus einem Be- richt des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenos- senschaften (HVBG) hervor.
Der Rückgang sei vor allem auf die geringe Anerken- nungsquote bei den Wirbel- säulen-Berufskrankheiten zu- rückzuführen. Lediglich in zwei Prozent der mehr als 14 000 abgeschlossenen Ver- fahren habe sich der Verdacht einer Berufskrankheit be- stätigt. Der HVBG begründet dies mit den überaus engen gesetzlichen Vorgaben.
Erstmals seit mehr als zehn Jahren hat 1994 die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit abge- nommen. Sie ging um neun Prozent auf 84 000 zurück.
Laut HVBG schlägt hier vor allem die Verringerung der
Anzeigen wegen Verdachts auf eine Wirbelsäulen-Be- rufskrankheit zu Buche. EB
Ausland
Ende der Ebola- Epidemie in Zaire
GENF. Das Internationa- le Wissenschafts- und Tech- nik-Komitee, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Zaire eingerichtet wurde, hat Ende August die Ebola-Epidemie offiziell für beendet erklärt. Zuletzt war am 24. Juni ein Fall von Ebo- la aufgetreten. Seither wur- den nach Angaben der WHO keine neuen Krankheitsfälle gemeldet.
Insgesamt waren vom Be- ginn der Epidemie im Januar bis zum Juni 315 Menschen am Ebola-Fieber erkrankt.
244 Menschen sind an der Vi- rus-Erkrankung gestorben.
Damit liegt die Mortalitätsra- te bei 77 Prozent. EB
Europäisches Forum Qualitätsmanagement
LONDON. Vom 7. bis 9.
März 1996 findet in London das 1. Europäische Forum zum Thema Qualitäts- management im Gesund- heitswesen statt. Träger die- ser Veranstaltung sind das
„British Medical Journal",
London, und das Institute for Health Care Improvement, Boston. In Vorträgen, Semi- naren und Arbeitsgruppen sollen Kenntnisse in Qua- litätsmanagement vermittelt und der Austausch von Er- fahrungen auf diesem Gebiet gefördert werden. Zielgruppe des Forums sind alle am Ge- sundheitswesens beteiligten Berufsgruppen wie Ärzte, Pflegepersonal, andere medi- zinische Berufe, Verantwort- liche des Gesundheitsmana- gements, Qualitätsmanager und politische Entschei- dungsträger.
Unterlagen sind erhältlich bei Clare Moloney, Conferen- ce Unit, British Medical As- sociation, BMA House, Tavi- stock Square, London, WC1H 9JR WZ
Forschung an überzähligen
Embryonen: Ausnahme
BERN. Die Forschung an überzähligen Embryonen und die Präimplantationsdia- gnostik sollen in der Schweiz unter strengen Voraussetzun- gen erlaubt sein. Diesen Standpunkt vertritt nach An- gaben der Neuen Zürcher Zeitung die Mehrheit der Schweizer Studiengruppe
„Forschung am Menschen".
Die Mehrheit der Studi- engruppe will die Forschung an Embryonen zulassen, die in vitro im Hinblick auf eine Schwangerschaft entwickelt wurden, der Frau aber nicht eingepflanzt werden können.
Die Forschung an überzähli- gen Embryonen müsse aber zur Verbesserung der Fort- pflanzungshilfe beitragen oder im Zusammenhang mit einer schweren Krankheit stehen. Der Embryo dürfe nicht über 14 Tage hinaus entwickelt sein, die Spender müssen ihr Einverständis ge- ben, eine Ethikkommission hat das Vorhaben zu prüfen.
Die Studiengruppe wurde im Zusammenhang mit Ge- setzgebungsarbeiten an ei- nem neuen Verfassungsarti- kel über Gentechnologie ein- gesetzt. Kli A-2534 (24) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 39, 29. September 1995