A 378 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 8|
24. Februar 2012 und sind mit erhöhten Infektionsra-ten und Leberschädigungen einher- gehend. Die Leberschädigungen werden in der Studie in erhöhten Werten der Gamma-GT und AP in der Early-Gruppe beschrieben.
Zudem zeigt sich noch deutlicher als in der Gesamtstudie in der Sub- gruppe der chirurgischen Patienten, die keine enterale Ernährung erhal- ten konnten, der extrem erhöhte Anteil von Infektionen. Dies könnte unter anderem auch auf die – im Vergleich zu der Gesamtgruppe – deutlich erhöhten Menge der Koh- lenhydrate in der parenteralen Er- nährung zurückzuführen sein.
Zur Verstoffwechslung von KH wird mehr Sauerstoff benötigt als zur Verstoffwechslung von Fetten, was erhöhte Atemarbeit nach sich zieht.
Weiterhin bleibt das Überangebot von KH in der Diskussion, eine CIP zu begünstigen. Mögliche Faktoren für eine Verlängerung der Be - atmungstherapie?
Das Fazit scheint daher zu weitge- hend, zeigt die Studie doch „nur“, dass eine frühe hochkalorische, kohlenhydrathaltige Ernährung ei- ner langsamen hypokalorischen un- terlegen ist. Aber was ist mit einer moderat in kcal ansteigenden, ami- nosäurelastigen Ernährung zur Ver- meidung der Katabolie?
Ich bin weiterhin sehr gespannt, wohin der Weg in der Ernährung kritisch Kranker geht und sehe die Frage nach früh oder spät einset- zender Ernährung noch nicht – wie im Fazit des Artikels angedeutet – geklärt.
Dr. med. Ingmar Gröning, 40219 Düsseldorf
FOR SC HUNG
Verbessert eine leis- tungsorientierte Mit- telvergabe (LoM) die Forschung? (DÄ 49/2011: „Leis- tungsorientierte Mit- telvergabe: Welche Faktoren fördern Forschung?“ von René Krempkow).
Riesiger Aufwand mit wenig Erfolg
Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen. Offenbar hat der riesige im Zusammenhang mit der leistungsorientierten Mittelvergabe (LoM) betriebene Aufwand für die Forschung wenig gebracht. Das überrascht mich nicht, denn bei der LoM werden nur zahlenmäßig fass- bare Parameter wie Impact-Faktor, Drittmitteleinwerbung und Zahl der Publikationen erfasst. – Die für die real und alltäglich stattfindende Medizin so wichtigen Fragen wie Zielstellung, gesellschaftliche Not- wendigkeit, Erkenntnisgewinn und bezahlbare Anwendbarkeit der Er- gebnisse kommen bei der LoM überhaupt nicht vor.
Auf die Hauptaufgaben einer medi- zinischen Fakultät (Lehre, Weiter- bildung, Nachwuchsgewinnung) hat die LoM nur negative Auswir- kungen gehabt. Immer noch haben in der LoM und bei dem heute im- mer noch verbreiteten infantilen Impact-Faktor- und Drittmittelfeti- schismus Leistung und Engagement in der Lehre ja nur den Stellenwert
„letzter Dreck“. Da ist es nicht ver- wunderlich, dass die vorklinischen Institute (Anatomie, Biochemie, Physiologie) heute nicht mehr in der Lage sind, junge Medizinerin- nen und Mediziner als Nachwuchs zu gewinnen . . .
Prof. Dr. med. Arnold Honig, 14662 Friesack
O SC U G
V t t F 4 t t Faktoren fördern For
epidemiologische Studien direkt am Menschen an.
Die Verbesserung des zellulären Stoffwechsels, das heißt die Regu- lationsfähigkeit des Organismus, scheint eine neue erfolgverspre- chende Strategie zu sein . . .
Dr. med. Marion Balscheit, 23970 Wismar
A LZHEIMER-DEMENZ
105 Jahre nach Erstbeschreibung der Alzheimer-Er- krankung stehen viele Forschungsan- sätze auf dem Prüf- stand (DÄ 1–2/2012:
„Alzheimer-Demenz: Die Forschung steht unter Druck“ von Beate Grübler).
Epidemiologische Studien
Bezug nehmend auf den Artikel stellt sich gerade die Alzheimer-Er- krankung als Paradebeispiel für die Erfolglosigkeit der tierexperimen- tell ausgerichteten Forschung dar . . . Fragen zum Einfluss von Um- weltfaktoren könnten jedoch von Relevanz sein. Der Blick richtet sich auf die Prävention. Tatsächlich sind die Ursachen beim Menschen ganz andere, der Hauptrisikofaktor ist ein höheres Lebensalter. Der Le- bensstil wird durchaus diskutiert (metabolisches Syndrom, Nikotin - abusus, geistige und kognitive In- aktivität, psychische Verfassung, geistige Bildung).
Genveränderungen werden ursäch- lich beim Menschen eher nicht an- genommen.
Neben der In-vitro-Forschung mit Zellkulturen bieten sich vor allem
1 E d k v s s Alzheimer-Demenz
BYP ASS-OPER ATION
Schlaganfallpatien- ten profitieren lang- fristig nicht von ei- ner Bypass-Operati- on der Arteria carotis interna (DÄ 1–2/
2012: „Gefäß-Bypass ohne Vorteil für Schlaganfallpatienten“).
Falscher Eindruck
. . . Der oben genannte Beitrag er- weckt beim „normalen“ Mediziner einen falschen Eindruck. Sie mein- ten in Ihrem Beitrag den sogenann- ten EC-IC-Bypass, den extrakra- niellen intrakraniellen Bypass bei Verschluss der extrakraniellen A.
carotis interna. Auf diese Termino- logie . . . verzichten Sie leider, und es bleibt beim normalen Betrachter der Eindruck . . . es seien die übli- chen Eingriffe an der extrakraniel- len A. carotis interna bei Stenose oder akutem Verschluss gemeint . . . Da der Beitrag bei Haus- und Allge- meinmedizinern . . . den Eindruck hinterlassen könnte, die OP bei Ste- nose der A. carotis interna nütze nichts, mit fatalen Konsequenzen, ist eine Richtigstellung oder Kom- mentierung sinnvoll . . .
Dr. med. Siamak Pourhassan, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie, 46145 Oberhausen
SS O
S t f n o i 2 ohne Vorteil fürSchla