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Archiv "Therapie der primären biliären Zirrhose" (11.02.1987)

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Academic year: 2022

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Gruppe Atemdepressionen verursa- chen. Eine Komplikation, derer man sich insbesondere im Notfall- einsatz bewußt sein muß, nicht zu- letzt deshalb, weil der Patient sub- jektiv keine Atemnot empfindet.

Als Symptome nannte Professor Dr.

Eike Martin, München, flache At- mung, niedrige Atemfrequenz, Somnolenz, Zufriedenheit und Zy- anose. Neue Substanzen, die derar- tige Komplikationen nicht nach sich ziehen, sind derzeit in der klinischen Prüfung (zum Beispiel Nalbuphin).

Medikamentöse Stufentherapie

iidagrak.

Ist es bei akuten Schmerzzustän- den zuweilen sinnvoll, den Dolor in seiner Funktion als Signal nicht voll- ständig zu bekämpfen (Abdominal- symptomatik , stumpfes Bauchtrau- ma), so sollten chronische Schmer- zen bei Tumorpatienten beständig und zuverläsisg ausgeschaltet wer- den. Die wichtigsten Prinzipien der medikamentösen Therapie heißen hier: ausreichende Dosierung, regel- mäßige Verabreichung entspre- chend der Wirkdauer, leichte Appli- zierbarkeit , um dem Patienten seine Unabhängigkeit zu bewahren. Mar- tin erachtet es als besonders wichtig, die Kranken beständig im schmerz- freien Intervall zu halten.

An einen Einsatz von Narkotika sollte nicht erst im Terminalstadium der Krankheit gedacht werden, son- dern dann, wenn die Schmerzen an- ders nicht mehr ausreichend be- kämpft werden können, betonte der Referent. Eine Suchtgefährdung ist bei Tumorpatienten in der Regel nicht gegeben, und auch das Risiko der möglichen Abhängigkeit ist nicht relevant.

Die Analgetikabehandlung kann stufenweise aufgebaut werden: nach dem Einstieg mit schwach wirksamen Substanzen werden, entsprechend der Schmerzsymptomatik, nach und nach stärker wirksame Schmerz- mittel eingesetzt. Durch parallele Verabreichung von Psychopharmaka lassen sich in vielen Fällen Analgeti- ka einsparen. Letzte Maßnahme bei stärksten Schmerzen schließlich ist

die Dauerinfusion von Opiaten.

Martin betonte, daß die Schmerz- therapie bei Tumorpatienten eine interdisziplinäre Aufgabe ist, bei der verschiedene unspezifische Maßnah- men wie Neurostimulation und Hy- perthermie möglicherweise zu einer zusätzlichen Linderung beitragen können.

In der Bundesrepublik Deutsch- land leben nach Angaben des Refe- renten derzeit 230 000 Patienten mit malignen Tumoren. Etwa 60 Pro- zent von ihnen erleiden im Termi- nalstadium stärkste Schmerzen.

Analgetika

im Nofalleinsatz i. v. applizieren

41111111M1 Mit der Schmerzbekämpfung im Notfalleinsatz befaßte sich in Düs- seldorf Privat-Dozent Dr. Kai Ta- eger, München. Der Anästhesist be- zeichnete es als Fehler, vom Trau- matisierungsgrad auf die Schmerzin- tensität zu schließen, die außer von der Art der Verletzung auch von der situativen Angst des Patienten be- einflußt wird.

Unübertroffen im Notfalleinsatz ist, laut Taeger, nach wie vor das Morphin. Da das Maximum der Atemdepression bereits sieben Mi- nuten nach Applikation erreicht sei, könne diese Komplikation gewöhn- lich gut beobachtet und kontrolliert werden. Allerdings ergebe sich die Notwendigkeit zum Einsatz von Morphin relativ selten. Nur in etwa einem Fünftel aller Notfälle nämlich reiche die Kombination von Trama- dol und Metamizol nicht aus.

Grundsätzlich hält es Taeger für empfehlenswert, sich im Notfallein- satz auf einige wenige Substanzen zu beschränken, mit deren Wirkung der betreffende Arzt jedoch gut ver- traut sein sollte. Alle Analgetika sollten dabei ausschließlich intrave- nös verabreicht werden und zwar in fraktionierter Titration.

Brigitte Ronge-Zöller Bellagna Sole, Casa Nr. 3 CH-6914 Carona

Therapie der

primären biliären Zirrhose

Auch wenn die Ätiologie der primären biliären Zirrhose unklar ist, so besteht doch kein Zweifel, daß Immunphänomene bei der Pathogenese eine Rolle spielen.

Ähnliches gilt für die Therapie.

Während man aufgrund einer briti- schen Studie bislang die Gabe von D-Penicillamin für sinnvoll hielt, er- gab eine von der Mayo-Clinic an 227 Patienten mit fortgeschrittenem Sta- dium der Erkrankung durchgeführte Studie keine Beeinflussung von Le- berfunktionsparametern und Pro- gnose. Ob allerdings bei Patienten im Frühstadium der Erkrankung mit einer dann besseren Prognose D-Pe- nicillamin nützlich ist, wird noch un- tersucht; die bisherige Beobach- tungszeit reicht noch nicht aus.

In einer weiteren internationa- len Multicenter-Studie wurde bei 228 Patienten der Einfluß von Aza- thioprin auf das Krankheitsbild un- tersucht. Unter einer maximalen Dosis von 100 mg/d ließ sich im Ver- gleich zu einer Placebo-Medikation eine durchschnittliche Verlängerung der Überlebenszeit um 20 Monate erzielen. Als prognostisch ungünstig erwiesen sich in den Studien die fol- genden fünf Parameter: hohes Se- rumbilirubin, fortgeschrittenes Le- bensalter, Zirrhose, niedriges Albu- min und zentrale Cholestase. Die Autoren empfehlen deshalb Aza- thioprin zur Routinebehandlung der primären biliären Zirrhose.

Dickson, R. E.; Fleming, T. R.; Wiesner, R. H.: Trial of penicillamine in advanced primary biliary cirrhosis. N. Engl. J. Med.

312: 1011-1015, 1985.

Neuberger, J., Christensen, F.; Portmann, B.: Double-blind controlled trial of D- penicillamine in patients with primary bili- ary cirrhosis. GUT 26: 114-119, 1985.

Christensen, E.; Neuberger, J.; Crowe, J.

et al: Beneficial effect of azathioprine and prediction of prognosis in primary biliary cirrhosis. Final results of an international trial. Gastroenterology 89: 1084-1091, 1985. Department of Hepatology 233.

Hvidovre Hospital, University of Copen- hagen, DK-2650 Copenhagen.

A-356 (72) Dt. Ärztebl. 84, Heft 7, 11. Februar 1987

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