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Archiv "Prognose der primär biliären Zirrhose" (29.04.1983)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

teilung die Verteilung von Fluor darzustellen. Fluor kommt nur in minimalen Mengen im menschli- chen Körper vor, kann jedoch als Tetrafluoromethan in einem Sau- erstoffgemisch eingeatmet wer- den. Experimente mit Phantomen und exzidierten Tierlungen haben gezeigt, daß zwei- und dreidimen- sionale Aufnahmen mit einer Bild- auflösung von 0,75 bis 2,0 cm möglich sind (11). In-vivo-Untersu- chungen an Beaglehunden zeig- ten, daß diese Auflösung den nu- klearmedizinischen Xenon-Unter- suchungen vergleichbar ist. Beim Einsatz von Magnetfeldstärken um 5 Kilogauss werden Real-Time- Ventilationsuntersuchungen mög- lich werden. An Flowmessungen der ein- und ausströmenden Luft und des Gasaustausches inner- halb der Lunge wird ebenfalls ge- arbeitet (15).

Ausblick

Die Grenzen der diagnostischen Einsatzmöglichkeiten der NMR- Tomographie lassen sich heute überhaupt noch nicht abschätzen.

Wegen der fehlenden Geräte sind viele der medizinischen Diszipli nen momentan überhaupt noch nicht in die NMR-Forschung ein- bezogen, so zum Beispiel die Chir- urgie und die Orthopädie. Abbil- dung 4 zeigt einen Schnitt in der Medianebene durch Thorax und Abdomen. Das Rückenmark mit ein- und ausgehenden Nerven- strängen und das Knochenmark der Wirbel (weiß wegen des hohen Protonengehaltes) lassen sich deutlich abgrenzen. Derartige Dar- stellungsmöglichkeiten werden bei der Diagnose des lumbalen Bandscheibenvorfalles die Myelo- graphie und Computertomogra- phie ablösen, da sie die Diagnose vereinfachen und für den Patien- ten die Untersuchung erleichtern und beschleunigen.

Die meisten der jüngsten Resulta- te in der NMR-Tomographie ba- sieren auf der Darstellung der Protonenverteilung und der Re- laxationszeiten der Protonen im

NMR-Ganzkörpertomographie

menschlichen Körper. Innerhalb kurzer Zeit ist zu erwarten, daß nicht nur mit den Geräten an For- schungsinstituten, sondern auch in Kliniken die Aufzeichnung der Verteilung von Phosphor-31 und Natrium-23 im Menschen erfolgt.

Die damit mögliche Stoffwechsel- diagnose in vivo wird in fünf bis acht Jahren die Laboratoriumsme- dizin vollkommen verändern. Das Hauptgewicht in der Klinik wird vorerst auf dem Wasserstoff lie- gen. Sobald ausreichende Unter- suchungsergebnisse sowie Atlan- ten mit Normalwerten und -bildern vorliegen, wird die NMR-Tomogra- phie als Methode der Wahl wahr- scheinlich in vielen Situationen die Röntgen-CT und andere radio- logische und nuklearmedizinische Untersuchungsarten ersetzen.

Wir wollen uns an dieser Stelle herzlich bei Paul C. Lauterbur für die freundliche Aufnahme in sei- ner Arbeitsgruppe bedanken. — Dr.

Rinck wird von der Max-Kade- Foundation, New York, und der Alexander von Humboldt-Stiftung, Bonn, im Rahmen des Feodor-Ly- nen-Programmes unterstützt. — Dr.

Petersen wird durch The Danish Heart Foundation unterstützt. — Dr. Muller wurde von der Universi- tö de l'Etat in Mons freigestellt und teilweise durch Stipendien im

Rahmen einer NATO Science Fel- lowship Grant und des Fonds Na- tional de la Recherche Scientifi- que unterstützt. — Die Abbildung 1 wurde uns von Dr. Bydder, Ham- mersmith Hospital, London, die Abbildungen 3a und b sowie 4 wurden uns von der Firma Techni- care, Cleveland (Ohio), freundli- cherweise zur Publikation über- lassen.

Literatur beim Sonderdruck Anschrift für die Verfasser:

Dr. Peter A. Rinck

State University of New York at Stony Brook

Department of Chemistry (Experimental Radiology) Stony Brook, N. Y. 11794 U. S. A.

FÜR SIE GELESEN

Prognose der primär biliären Zirrhose

Der primär biliären Zirrhose liegt ein chronischer Entzündungspro- zeß der kleinen intrahepatischen Gallengänge zugrunde, der zur Zirrhose führt und das Leben des Patienten durch Leberversagen oder eine Ösophagusvarizenblu- tung terminieren läßt.

Durch Bestimmung antimitochon- drialer Antikörper ist heute eine Frühdiagnose dieser Autoimmun- erkrankung möglich, so daß pro- gnostische Parameter des Krank- heitsbildes von zunehmendem In- teresse erscheinen.

Um sich ein Bild über den natürli- chen Verlauf der Erkrankung zu machen, analysierten die Autoren die Überlebensdaten von 280 Pa- tienten mit symptomatischem (243) oder asymptomatischem Krankheitsverlauf. Die durch- schnittliche Überlebenszeit vom Zeitpunkt der ersten Krankheits- symptome betrug 11,9 Jahre.

Bei asymptomatischen Patienten ergab eine Beobachtungszeit von über 12 Jahren keine von einer Kontrollpopulation sich unter- scheidende Prognose.

Die folgenden Symptome erwie- sen sich als prognostisch ungün- stig: Ikterus, Gewichtsverlust, He- patomegalie, Splenomegalie und Aszites. Eine Korrelation zwischen Prognose und histologischem Be- fund ließ sich ebenfalls bezüglich der Parameter periportale Fibrose, Cholestase und Zellnekrosen her- stellen.

Vor allem bei Patienten mit vorher- sehbarer schlechterer Prognose erscheint der Einsatz differenter Medikamente wie D-Penicillamin gerechtfertigt.

Roll, J.; Boyer, J. L.; Barry, D.; Klatskin, G.: The prognostic importance of clinical and his- tologic features in asymptomatic and symp- tomatic primary biliary cirrhosis, N. Engl. J.

Med. 308 (1983) 1-7, Liver Study Unit, Depart- ments of Medicine and Pathology, Yale Univer- sity School of Medicine, New Haven, U.S.A.

Ausgabe A DEUTSCHES ARZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 17 vom 29. April 1983 33

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