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Archiv "Prognose der Divertikelkrankheit" (18.02.1983)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Neue Erkenntnisse wurden auch von dem mit der Silbermedaille ausgezeichneten Creutzfeldt-Assi- stenten R. Ebert über das soge- nannte GIP vorgetragen.

Dieses wird nach Brown nicht mehr wie ursprünglich als Gastric in hibitory polypeptide (offensicht- lich eine Nebenwirkung dieses Hormons), sondern nach der heu- te im Vordergrund stehenden Hauptwirkung als Glukose-depen- dent- /nsu I n-Releasing- Peptide bezeichnet.

GIP wirkt nur bei erhöhter Blutglu- kose, darüber hinaus nur, wenn diese auf dem enteralen Weg, nicht auf dem parenteralen Weg zugeführt wurde.

Es handelt sich somit eher um ei- nen „Potentiator" als um einen

„Initiator" des Insulins. Einige herzwirksame Stoffe ganz ver- schiedener chemischer Struktur wie „Segontin®", „Intensain®, fer- ner Strophanthin-Derivate vermin- dern die Sekretion von GIP. Im Ge- gensatz zu Glukose vermögen Mannose und der Antimetabolit 2- Deoxyglukose die Sekretion von GIP nicht zu stimulieren.

Gallensäuren sind für die Fettre- sorption einschließlich der Fett- löslichen Vitamine A, D, E und K unerläßlich. Deren Resorption fin- det in geringem Umfang durch passive ionische Diffusion, in grö- ßerem Umfang durch nichtioni- sche Diffusion und aktiven Trans- port statt.

Die Gallensäuren rezirkulieren im enterohepatischen Kreislauf etwa 10 bis 12x. Methylzellulose unter- bricht die Rezirkulation der Gal- lensäuren; in noch stärkerem Ma- ße geschieht das beim bekannten lonenaustauscher Cholestyramin.

Auch das nicht resorbierbare Anti- biotikum Neomycin führt über ei- ne Störung der Mizellenbildung zur Störung der Gallensäuren-ver- mittelten Fettresorption. Insge- samt brachte das Symposium so- mit neben einer Fülle interessan-

Diabetesbehandlung

ter experimenteller Aspekte Infor- mationen über die praktisch wich- tige Bedeutung der Ballaststoffe, die sozusagen künftig vierte Mög- lichkeit der Diabetesbehandlung über eine Erhöhung der Quell- und Ballaststoffe sowie über die Zuführung spezifischer Alpha-Glu- kosidase-Inhibitoren wie z. B.

Acarbose.

Die zuletzt genannte Substanz wird zur Zeit klinisch geprüft. Bei den Quell- und Ballaststoffen sind noch einige Schwierigkeiten, die von den Lebensmittelgesetzen her gegeben sind, zu überwinden.

Das Symposium stand unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr. W. Creutzfeldt, Göt- tingen. Als Referenten traten vor- zugsweise neben Gästen aus Bel- gien, Finnland, England, den USA derzeitige oder frühere Mitarbeiter der Göttinger Medizinischen Kli- nik auf.

Einzelheiten können in den „Fort- schritten auf dem Gebiet der Inne- ren Medizin" (in Englisch) nach- gelesen werden, die voraussicht- lich im Frühjahr 1983 vom G. Thie- me-Verlag in Stuttgart herausge- bracht werden dürften. — Während der Drucklegung dieses Berichts erschienen im „New England Journal of Medicine" 307 (1982) 1413 ff. sowie 1444 eine Übersicht von Bo-Linn u. a. und ein Editorial von Rosenberg, nach denen bis- her in den USA rund 100 verschie- dene „Stärkeblocker" klinisch ge- prüft worden sind.

Die auch auf dem Symposium in Düsseldorf skeptisch beurteilten Alpha-Amylase-Hemmer (Stärke- blocker) führten in einem kontrol- lierten Versuch nicht zu einer ver- mehrten Ausscheidung kalorisch verwertbarer Kohlenhydrate aus Stärke.

Professor Dr. med. Rudolf Gross Medizinische

Universitätsklinik Köln Joseph-Stelzmann-Straße 9 5000 Köln 41

FÜR SIE GELESEN

Prognose

der Divertikelkrankheit

Die Divertikulose ist eine ausge- sprochene Alterskrankheit. Jen- seits des 70. Lebensjahres lassen sich bei 30 bis 40 Prozent der Be- völkerung Divertikel nachweisen.

Die Prognose der Erkrankung hängt vom spontanen Verlauf, Art und Umfang von Komplikationen sowie von prophylaktischen und therapeutischen Maßnahmen ab.

Durch faserreiche Ernährung, Ver- meiden von Obstipation sowie Er- haltung oder Wiedergewinnung des Idealgewichts kann eine un- eingeschränkte Lebenserwartung erzielt werden.

Bei symptomloser, zufällig ent- deckter Divertikulose ist bei ent- sprechenden prophylaktischen Maßnahmen nur in etwa 1 Prozent mit Komplikationen wie Blutung, Perforation oder Abszedierung zu rechnen.

5 Prozent aller Divertikelträger ha- ben ohne Nachweis lokaler Kom- plikationen erhebliche Schmerzen im linken Unterbauch.

Ursache ist eine vermehrte spasti- sche Aktivität der hypertrophi- schen Dickdarmmuskulatur, bei der gelegentlich nur eine Myoto- mie nach Reilly Beschwerdefrei- heit bringt.

Bei Komplikationen der Divertikel- krankheit hingegen beträgt die Le- talität bei Wahleingriffen 2 Pro- zent, nach Eingriffen wegen koti- ger Peritonitis 20 Prozent.

Nur etwa ein Drittel aller Patienten mit einer Divertikulitis wird unter einer konservativen Therapie auf Dauer beschwerdefrei. Die ad- äquate chirurgische Therapie be- steht in der Exstirpation des Sig- ma unter Antibiotikaprophylaxe bzw. -therapie.

Bünte, H.: Prognose der Divertikelkrankheit, Lebensversicherungsmedizin 7 (1982) 161-162. Chirurgische Klinik mit Poliklinik der Universität Münster

Ausgabe A DEUTSCHES ARZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 7 vom 18. Februar 1983 67

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