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Archiv "Urso-Säure bei primär biliärer Zirrhose" (09.12.1994)

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Academic year: 2022

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MEDIZIN

Zu a) Eine Programmevaluati- on im betrieblichen Rahmen hat mit einer Vielzahl von Einschrän- kungen zu kämpfen, die bei klini- schen Studien nicht existieren.

So steht und fällt die Akzep- tanz des Programms mit der An- onymität von Screeninguntersu- chungen, und die Einbeziehung von Betrieben — die die Maßnahmen ja schließlich selber finanzieren — als

„Kontrollgruppen" ohne Präventi- onsangebote findet sicherlich keine Unterstützung.

Wir haben beim Programm- start in den Betrieben eine Gesund- heits-Check-Karte mit individueller Code-Nummer verteilt und die Be- schäftigten gebeten, diese Karte zu jeder Aktion mitzubringen; die Code-Nummer wurde dann jeweils zusammen mit den anonym erho- benen Daten erfaßt.

Die Erfahrung hat nämlich deutlich gezeigt, daß die Karte häu- fig vergessen wurde oder verloren- ging.

Von 3 620 Teilnehmern der Erstmessung und 2 185 Teilneh- mern der Abschlußmessung wur- den 535 Personen über die Code- Nummer als Teilnehmer beider Messungen identifiziert; der wirk- lich wahre Anteil dürfte deutlich höher liegen, wenn man die Beteili- gungsquote bei der Erstmessung (etwa 60 Prozent aller Beschäftig- ten) berücksichtigt.

Die weitestgehende Überein- stimmung in der Verteilung der Va- riablen Geschlecht, Alter und Cho- lesterinwert zwischen Gesamtteil- nehmergruppe und Studiengruppe wurde bereits ausführlich in unse- rem Artikel betont (das Follow- Up-Verfahren konnte zwischenzeit- lich verbessert werden).

Zu b) Der Einfluß des Alters auf die Untersuchungsergebnisse läßt sich natürlich durch eine Schichtung der Teilnehmer nach Altersgruppen ohne Schwierigkeit kontrollieren. Vorab aber — der Al- tersunterschied zwischen der Grup- pe der aktiven (Score > 0) und der passiven (Score = 0) Teilnehmer ist mit drei Jahren sicher von unterge- ordneter Relevanz für die von Im- mich angesprochene hochsignifi-

DISKUSSION / FÜR SIE REFERIERT

kante Mittelwertdifferenz der Cho- lesterinreduktion: Mittleres Alter Passive 41,0 Jahre (SD 11,1), Aktive 44,0 Jahre (SD 10,8). Wenn wir die Altersgruppen 15 bis 34 Jahre sowie 35 bis 64 Jahre zusammenfassen, er- geben sich folgende Werte für die Anzahl der angegebenen Verhal- tensänderungen (Score) und die entsprechende Differenz der Chole- sterin-Mittelwerte zwischen der Erst- und der Abschlußmessung (Score/Anteil von Teilnehmern in Prozent/Cholesterindifferenz in mg/dl):

> 15 bis 34 Jahre: 0/40,1/+4,8;

1/33,9/-4,7; 2/16,5/-7,4;

> 2/9,5/-23,0

> 35 bis 64 Jahre: 0/30,61-3,2;

1/32,5/-10,7; 2/20,8/-12,2;

> 2/16,11-17,5

Der vermutete Alterseffekt läßt sich anhand der im Beitrag vor-

Urso-Säure

bei primär biliärer Zirrhose

Die nicht eitrige, destruierende, chronische Cholangitis (primär bi- liäre Zirrhose) führt in der Endpha- se zu einer dekompensierten Zir- rhose mit Aszites und Ösophagus- varizenblutung.

Behandlung der Wahl ist heute die orthotope Lebertransplantation.

Die früher in immunosuppressive Substanzen, wie Penicillamin und Colchicin gesetzten Hoffnungen ha- ben sich nicht erfüllt, günstigere Re- sultate sind jedoch in den vergange- nen Jahren mit Ursodeoxycholsäure erzielt worden.

Die Autoren legen jetzt Lang- zeitdaten von 145 Patienten mit hi- stologisch gesicherter primär biliä- rer Zirrhose vor, die 13 bis 15 mg/kg Körpergewicht Urso-Säure oder Plazebo über mindestens zwei Jahre erhalten hatten. Anschließend er- hielten alle Patienten in einer offe-

gelegten Daten nicht nachvollzie- hen, eine differenziertere Alters- schichtung liefert gleiche Resultate.

Wir sind natürlich froh, daß sich die Aussage von Immich, 15- bis 34jährige beteiligten sich nicht an Präventionsprogrammen, nicht bestätigt (60 Prozent mit Score > 0).

Die Mobilisierung und Motivierung der jüngeren Altersgruppen be- trachten wir gerade als die besonde- re Qualität von betriebsbezogenen Präventionsprogrammen.

Rolf Annuß Dr. Gerhard Murza

Prof. Dr. med. Ulrich Laaser Institut für Dokumentation und Information, Sozialmedizin und öffentliches Gesundheitswesen Postfach 20 10 12

33548 Bielefeld

nen Studie über zwei weitere Jahre Ursodiol.

In der Urso-Säure-Gruppe war die Progression der Erkrankung si- gnifikant weniger ausgeprägt als in der Plazebo-Gruppe. Es mußte we- niger Patienten eine Leber trans- plantiert werden, desgleichen ver- starben weniger Patienten an der Grundkrankheit.

Hohe Bilirubinwerte zu Beginn der Studie und Zirrhosezeichen er- wiesen sich als ungünstige prädik- tive Parameter für das weitere Schicksal.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß eine Langzeitbehand- lung mit Urso-Säure die Progressi- on der primär biliären Zirrhose ver- langsamt und damit die Notwendig- keit einer Lebertransplantation re- duziert.

Poupon R E, Poupon R, Balkau B and UDCA-PBC-Study Group: Ursodiol for the long-term treatment of primary biliary cirrhosis. N Engl J Med 1994; 330:

1342-1347

Inserm Unite 21, Villejuif, Frankreich

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 49, 9. Dezember 1994 (63) A-3447

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