• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Urso-Säure bei chronisch aktiver Hepatitis" (02.07.1987)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Urso-Säure bei chronisch aktiver Hepatitis" (02.07.1987)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

FÜR SIE REFERIERT

der Menstruation, neigen Frauen in postoperativen Verläufen zu hefti- gen vegetativen Reaktionen (Hu- bert, 1936). Zusammenfassend:

Nachteilige Folge der Menstruation oder eine besondere Gefährdung während dieses Zeitraumes werden nirgendwo nachgewiesen.

Apodiktisch in der Menstrua- tion eine Kontraindikation für Ope- rationen sehen zu wollen, verbietet sich besonders dann, wenn andere Variablen unberücksichtigt bleiben, die wesentlich massiver in die Para- meter eingreifen, derentwegen diese Kontraindikation unterstellt wird.

So erhöhen orale Kontrazeptiva die fibrinolytische Aktivität des Blutes signifikant, während Tabakkonsum sie ebenso signifikant senkt.

Es bleibt festzustellen, daß die hier diskutierte Literatur eine Ope- rabilität während der Menstruation nicht verneint. Die meisten Untersu- chungen, die in der zweiten Zyklus- hälfte Parameterverschiebungen feststellen, sagen damit indirekt, daß diese Besonderheiten mit dem Eintreten der Periodenblutung auf- hören zu existieren. Dies gilt in be- sonderem Maße für alle Aussagen zum prämenstruellen Syndrom.

Selbst aus Untersuchungen, die den für viele Frauen kritischen Zeitraum auf die „paramenstruelle" Phase 6) der vier Tage vor und der vier Tage nach dem Einsetzen der Menstrua- tion ausdehnen, lassen sich keine Besonderheiten für den Zeitpunkt der Periodenblutung ableiten.

Es ist allerdings nicht zu verken- nen, daß das Menstruationsblut ein lokales hygienisches Problem schon allein deshalb darstellt, weil der Schutz der Scheide durch ihr ge- wöhnlich saures Milieu unter der al- kalischen Reaktion des Menstrua- tionsblutes leidet (Kaiser und Pflei- derer, 1985). So müßten operative Eingriffe besonders im kleinen Bek- ken und an den Hüften in dieser Zeit sicherlich kritischer betrachtet wer- den; eine Zurückstellung von Ope- rationen in den übrigen Körperre- gionen allein aufgrund der Tatsache, daß die Blutung eingesetzt hat, ist aber nicht zu rechtfertiged).

Die menstruellen Tabus behin- dern die Frauen auch heute noch weltweit oft in der Teilhabe an sozia-

len Aktivitäten während der Peri- odenblutung (hierzu etwa Janowsky, Gorney und Kelley, 1966), obschon zumindest in unserem Kulturkreis allmählich der Volksglauben in der Geschichte vieler Völker überwun- den ist, daß Frauen in ihrer Men- struation viel Schaden anrichten könnten (etwa indem sie Wein durch Berührung in Essig verwandeln) (hierzu beispielsweise Shorter, 1984, S. 323 f.). Daß Frauen diese Ängste teilweise für sich selbst nachvollzo- gen und akzeptiert haben, ist bedau- erliche Frucht dieser Vergangenheit.

Eine Überwindung dieses Aberglau- bens sollte heute aber auch darin möglich sein, daß man die Einschät- zung der Erfolgsaussichten operati- ver Eingriffe während der Menstrua- tion davon befreit.

In memoriam Dr. Hans Göhring, 1913-1983, Arzt für Allgemeinmedizin in Untergrom- bach bei Bruchsal, Baden. Dank schulde ich auch Herrn Dr. Peter Witte, der mich für dieses Thema nachdrücklich sensibili- siert hat.

Anmerkungen:

1) Eine umfassende, kluge und in der Radikali- tät ihres Anliegens wohl notwendig tenden- ziöse Gesamtschau dieser Aspekte geben Shuttle und Redgrove, 1978.

2) Diese werden in zwei medizinischen Disser- tationen eingehend im Lichte ihrer frühen Rezeptionsgeschichte diskutiert (Schnecken- burger, 1979 bzw. Weinzierl, 1980).

3) Die Literaturübersicht hierzu liefern Gaur, Datta und Bhargava, 1982.

4) Dies kann entweder darauf zurückgeführt werden, daß die rezente Forschung stärker partikular an naturwissenschaftlich exakt er- faßbaren Parametern orientiert ist, oder dar- auf, daß die Diskussion der Gesamtwirkun- gen als — vorläufig? — abgeschlossen anzuse- hen ist.

5) Übermuth allerdings widerspricht dieser Be- obachtung (1964, S. 1).

6) Die aktuelle Literatur hierzu besprechen Shuttle und Redgrove, (1982), S. 294 f.

7) Als Minimalforderung ist daraus abzuleiten, daß den betroffenen Frauen selbst die Ent- scheidung über einen eventuellen Opera- tionsaufschub überlassen bleibt.

Literaturverzeichnis beim Sonderdruck, zu beziehen über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Martin Gattermann Sandkamp 5 b

2252 St. Peter-Ording

Urso-Säure bei chronisch aktiver Hepatitis

Bei Patienten mit chronisch ak- tiver Hepatitis und Leberzirrhose entwickeln sich nicht selten Gallen- steine, eine medikamentöse Stein- auflösung galt bislang als kontraindi- ziert.

Die Autoren führten bei sechs Patienten mit histologisch gesicher- ter HBsAg-negativer chronisch akti- ver Hepatitis, die zuvor mindestens ein Jahr lang mit Steroiden, Aza- thioprin oder Chloroquin behandelt worden waren, eine Behandlung mit 8 bis 11 mg/kg Ursodeoxycholsäure durch, um Cholesterinsteine zur Auflösung zu bringen. Die Behand- lung der chronischen Hepatitis ruhte zwischen 8 und 15 Monaten vor Be- ginn der Litholyse.

Während der 3- bis 20monatigen Lysetherapie kam es bei allen Pa- tienten zu einem signifikanten Ab- fall der Transaminasenaktivität, die bei Ende der Therapie wieder an- stieg, aber nicht die Ausgangswerte erreichte. Bei fünf Patienten kam es zu einer Steinauflösung. Eine bei zwei Patienten durchgeführte Leber- blindpunktion ergab keine erkenn- bare Verschlechterung des Leberbe- funds, die Mehrzahl der Patienten verweigerte jedoch diese Maßnah- me, da sich die Transaminasen ja ge- bessert hatten.

Bei einem Patienten kam es zu einem Steinrezidiv sechs Monate nach Beendigung der Urso-Thera- pie, die anderen blieben bis zu zwei Jahre lang steinfrei.

Leuschner, U., M. Leuschner, J. Sieratz- ki, W. Kurtz, K. Hübner: Gallstone disso- lution with ursodeoxycholic acid in pa- tients with chronic active hepatitis and two years follow-up. A pilot study. Dig. Dis.

Sci. 30: 642-649, 1986.

Zentrum der Inneren Medizin, Abteilung für Gastroenterologie, Frankfurt.

Dt. Ärztebl. 84, Heft 27, 2. Juli 1987 (51) A-1907

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Durch Weglassen nicht in das Konzept passender Fak- ten, Versimplifizierung komplizierter Zusammenhänge und Falschdarstel- lung von Sachverhalten wird eine At- mosphäre erzeugt,

Nach Rück- sprache mit Hygieneexperten wurde mir versichert, dass selbst eine Reinigungslö- sung nicht ausreichend sei, um potenziell am Halter haftende Erreger zu eliminie- ren..

KI Procorum® — Gallopamil, einen neuen Kalziumant- agonisten und Koronardila- tator, haben die Chemi- schen Werke Minden zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit entwickelt

Obwohl bekannt war, daß diese Ergebnisse statistisch nicht signifikant waren und auch andere Analysen in diesen Unter- gruppen zu fragwürdigen Resulta- ten führten (z. war

2. die aufgeschlossenere und na- türlichere Einstellung der Jugend- lichen zu diesen Fragen allge- mein. Das kommt auch in der sportli- chen Betätigung während der Menstruation

nen Jahren wurde mehrfach berichtet, dass die Kernspintomographie auch bei Patienten mit einem Herzschrittmacher erfolgreich angewendet werden kann, sofern die Geräte mit

In der IDNT-Studie erhiel- ten 1 715 Typ-2-Diabetiker mit Hypertonie und diabeti- scher Nephropathie (Protein- urie von mehr als 900 mg/d und Serumkreatininwerte von 1,2 bis

Obwohl die Studien noch nicht abge- schlossen sind, läßt sich fol- gendes Resümee bereits zie- hen: Durch eine Kombina- tionstherapie mit Interferon- Beta und Interferon-Gamma