DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Schilddrüsenfunktionsdiagnostik
Diagnostische Ausweitungen:
TRH-Test mit der Frage der Sup- pression, TT,-Bestimmung mit der Frage der Überdosierung und Suppressionsszintigramm mit der Frage nach übersehenen autono- men Bezirken.
Rezidivprophylaxe mit Schilddrü- senhormonen (oder Jodid) nach Strumaresektion, aber auch nach Radiojodtherapie und suppressi- ver Schilddrüsenhormonbehand- lung: Tastbefund, sonographi-
sche Volumetrie, bei Bedarf TRH- Test zum Nachweis der Euthy- reose.
Mitglieder der Kommission der Sektion:
P. C. Scriba, Lübeck (Vorsitz); W.
Börner, Würzburg; D. Emrich, Göttingen; R. Gutekunst, Lübeck;
J. Herrmann, Düsseldorf; K. Horn, München; M. Klett, Heidelberg; H.
L. Krüskemper, Düsseldorf; P.
Pfannenstiel, Wiesbaden; C. R.
Pickardt, München; Chr. Reiners, Würzburg; D. Reinwein, Essen; H.
Schleusener, Berlin.
Anschrift für die Verfasser:
Professor Dr. med.
Peter C. Scriba
Klinik für Innere Medizin
Medizinische Hochschule Lübeck Ratzeburger Allee 160
2400 Lübeck
KURZMITTEILUNG
Für die Teilnahme am Schulsport
während der Menstruation
Empfehlungen der Sektion Frauensport im Deutschen Sportärztebund (DSÄB)
nehmendem Alter, das heißt, die- ses biologische Geschehen muß sich erst einspielen.
() Falls Schülerinnen an erheb- lichen Menstruationsbeschwer- den leiden, ist die Teilnahme am Schulsport nicht ratsam; jedoch sollten sie den Unterricht beiwoh- nen und den Stundenverlauf, die Übungsanweisungen und Erklä- rungen verfolgen.
Die Einstellung der Menstruation hat sich gegenüber früher we- sentlich gewandelt. Die Gründe dafür sind folgende:
1. die frühzeitige Sexualerzie- hung auch in der Schule,
2. die aufgeschlossenere und na- türlichere Einstellung der Jugend- lichen zu diesen Fragen allge- mein.
Das kommt auch in der sportli- chen Betätigung während der Menstruation zum Ausdruck, die für solche, die regelmäßig und in- tensiv Sport betreiben, selbstver- ständlich ist. Es gilt nicht für die Situation des Schulsports, da dort auch Schülerinnen teilnehmen müssen, die kein Interesse am Sport haben und die Menstruation als Vorwand zur Nichtteilnahme benutzen.
Um Eltern, Lehrkräften und Schü- lerinnen eine richtige Einstellung zu diesen Fragen zu ermöglichen,
sollen sie durch die vorliegenden Empfehlungen der Sektion Frau- ensport im Deutschen Sportärzte- bund über den Sachverhalt infor- miert werden.
C) Da die Menstruation ein natür- licher Vorgang ist, braucht bei ge- sunden Schülerinnen der ge- wohnte Tagesablauf nicht geän- dert zu werden; daher sollte die Teilnahme am Schulsport selbst- verständlich sein.
0 Sportliche Bewegung kann in vielen Fällen sogar Menstrua- tionsbeschwerden lindern, denn sie fördert die Durchblutung, löst Verkrampfungen der Muskulatur und entspannt psychisch.
® Vom schulischen Schwimmun- terricht ist zumindest in den er- sten Tagen der Menstruation aus hygienischen Gründen abzuraten.
® Menstruationsunregelmäßig- keiten sind während der Pubertät häufig und verringern sich mit zu-
C) In allen Zweifelsfällen ist ärzt- licher Rat einzuholen. Die Schüle- rinnen sind anzuhalten, einen Re- gelkalender zu führen.
® Für Prüfungen sollten stets zwei Termine zur Verfügung ste-
hen.
An die Frauen werden im späteren Leben als Hausfrauen und Berufs- tätige körperliche und psychische Anforderungen ohne Rücksicht auf die Vorgänge der Menstrua- tion gestellt. Daher sollten auch schon in der Schulzeit Belastun- gen während der Menstruation verlangt werden.
Sektion Frauensport im DSÄB (Überarbeitet 1984)
Vera Schwarz, Ärztin
Allgemein- und Sportmedizin Schillerstraße 8/11
7255 Rutesheim 1620 (72) Heft 21 vom 22. Mai 1985 82. Jahrgang Ausgabe A